Kurz und knapp – darum geht’s

In Berlin werden zwei Kinder auf tragische Weise Opfer einer Umweltvergiftung, nachdem sie an einem seltsam gefärbten See geangelt und die Fische verzehrt haben. Die Kommissare Ernst Roiter und Michael Zorowski stoßen bei ihren Ermittlungen auf ein düsteres Kapitel deutsch-deutscher Geschichte: Eine kriminelle Verbindung zwischen Ost und West hatte jahrelang illegal Giftmüll entsorgt. Als die Ermittler beginnen, die Verstrickungen von Stasi, NVA und Berliner Stadtreinigung aufzudecken, geraten sie selbst ins Visier der Täter von damals…

Inhalt der Tatort-Folge „Buntes Wasser“

Wie ein böses Omen schimmert das Wasser des Sees in unnatürlichen Farben, als die Kommissare Roiter und Zorowski den Ort untersuchen, an dem zwei Jungen ihre letzten unbeschwerten Stunden verbracht haben. Der eine ist bereits tot, sein Bruder ringt im Krankenhaus mit einer mysteriösen Erkrankung. Was zunächst nach einem tragischen Unfall aussieht, entwickelt sich rasch zu einem komplexen Fall, der die Ermittler in die Vergangenheit führt.

Die beiden Kommissare ergänzen sich dabei wie Tag und Nacht: Während Hauptkommissar Ernst Roiter mit der Beharrlichkeit eines Bulldozers die Wahrheit sucht, geht sein Assistent Michael Zorowski bedächtiger vor. Ihre unterschiedlichen Methoden werden auf eine harte Probe gestellt, als sie auf ein Netzwerk aus ehemaligen NVA-Offizieren, Stasi-Mitarbeitern und West-Berliner Geschäftemachern stoßen.

Die Suche nach den Verantwortlichen gleicht einem Gang durch ein Minenfeld – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn das Gelände am Stadtrand von Berlin, auf dem der verhängnisvolle See liegt, war einst militärisches Sperrgebiet. Die Ermittlungen führen Roiter und Zorowski immer tiefer in ein Geflecht aus Korruption und Vertuschung, das sich wie ein giftiger Nebel über die Stadt gelegt hat.

Hinter den Kulissen

„Buntes Wasser“ wurde vom Sender Freies Berlin (SFB) produziert und am 13. Oktober 1996 erstmals in der ARD ausgestrahlt. Die Dreharbeiten fanden in Berlin und Umgebung statt, wobei Regisseur Pete Ariel das Drehbuch von Uwe Saeger umsetzte. Bemerkenswert ist die technische Besonderheit der Produktion: Anders als die meisten Tatort-Folgen wurde dieser Film nicht auf herkömmlichem Filmmaterial, sondern mit Betacam-Videokameras aufgezeichnet, was ihm eine charakteristische Videoclip-Ästhetik verleiht.

In den Hauptrollen sind Winfried Glatzeder als Hauptkommissar Ernst Roiter und Robinson Reichel als sein Assistent Michael Zorowski zu sehen. Es ist ihr dritter gemeinsamer Fall als Berliner Ermittler-Duo. Bei der Erstausstrahlung verfolgten 7,63 Millionen Zuschauer den Fall, was einem Marktanteil von 22,1 Prozent entsprach.

Die Folge thematisiert mit der illegalen Müllentsorgung zwischen Ost- und Westdeutschland ein brisantes zeitgeschichtliches Thema, das auch Jahre nach der Wiedervereinigung für Diskussionsstoff sorgte.

Besetzung

Hauptkommissar Ernst Roiter – Winfried Glatzeder
Assistent Michael Zorrowski – Robinson Reichel
Olaf Ahlert – Volkmar Kleinert
Simone Ahlert – Ulrike Krumbiegel
Konrad Holz – Florian Martens
Torsten Lemke – André Hennicke
Loni Holz – Swetlana Schönfeld
Caroline Roiter – Stefanie Stappenbeck
Frau Ziller – Imogen Knogge
u.a.

Stab

Regie – Pete Ariel
Buch – Uwe Saeger
Kamera – Matthias Tschiedel
Schnitt – Ute Rall
Musik – Eberhard Weber
Produktion – SFB