Die Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) aus Ludwigshafen muss in der Tatort-Folge 340 „Schlaflose Nächte“ den mysteriösen Todesfall einer Schülerin aufklären, auf den bald darauf noch ein möglicherweise damit zusammenhängender Mordfall folgt.
Ein fröhlicher Anlass wird im Tatort „Schlaflose Nächte“ mit einem Schlag zu einer tragischen Geschichte. Eigentlich waren die Schülerinnen des Gymnasiums St. Ursula in Ludwigshafen zusammengekommen, um nach den Wochen des Lernen und den Prüfungen ihr bestandenes Abitur zu feiern. Während fast alle Mädchen ihre neu gewonnene Freiheit in vollen Zügen genießen und sich einer ausgelassenen Party hingeben, bliebt jedoch eine der Abiturientinnen außen vor: Anstatt mit den Freundinnen zu tanzen, sitzt Christine Becker draußen auf der Dachterasse und wartet – auf was oder wen ist nicht klar. Nur wenige Augenblicke kommt es zur unerwarteten Tragödie: Die Abiturientin liegt tot zu Fuße des Hochhauses – anscheinend ist das Mädchen von der Terasse gestürzt. Gesehen hat den Vorfall jedoch niemand.
Um zu klären, wie und vor allem warum Christine Becker umgekommen ist, wird Kommissarin Odenthal im Tatort „Schlaflose Nächte“ mit dem Fall betraut. Hilfe erhält die erfahrene Ludwigshafener Ermittlerin von ihren Assistenten Karin Fellner (Ulrike Bliefert) und Ferdi Robotka (Steffen Münster). Zu Anfang vermuten die Fahnder, dass das Mädchen entweder bei einem tragischen Unfall heruntergestürzt ist oder sich im schlimmsten Fall sogar selbst umgebracht haben könnte. Erst die Ergebnisse der Obduktion lenken die Ermittlungen im Tatort „Schlaflose Nächte“ in eine ganz andere Richtung: Denn der Gerichtsmediziner findet deutliche Hinweise darauf, dass Becker Opfer eines grausamen Kapitalverbrechens geworden ist. Und damit beginnt eine Mordermittlung, bei der Odenthal leider auch nicht ausschließen kann, dass der Täter unter den anderen Abiturientinnen zu suchen ist…
Bei ihrer Suche nach Informationen unter den Schülern gewinnt Odenthal im Tatort „Schlaflose Nächte“ mit Anna eine mögliche Informantin. Das Mädchen hatte sich nicht nur ein Zimmer mit dem Opfer geteilt, sondern war auch Christine Beckers Vertraute. Doch Anna fürchtet sich davor, etwas zu sagen – anscheinend hat die Schülerin große Angst vor jemandem. Odenthal vermutet, dass sich das Mädchen vor einem Geschäftsmann namens Lottmann fürchtet. Dieser hatte, wie sich bald herausstellt, ein Verhältnis zur ermordeten Christine Becker. Lottmann sitzt auch der Internatsstiftung vor, wobei er hauptberuflich sein Geld mit einem Möbelhaus verdient, das er von seinem Schwiegervater übernommen und schnell zum Marktführer in der Region gemacht hat. Doch damit ist noch nicht das Ende von Lottmanns Aktivitäten erreicht: Auch in dem Hockeyclub ist der Möbelhausbesitzer Vorstand und dazu hält er in dem Tatort „Schlaflose Nächte“ wenig von monogamen Beziehungen. Als Lebemann wechselt Lottmann seine aktuellen Freundinnen nicht weniger selten als seine Krawatten. Auch in einem Verhör durch Odenthal und ihre Kollegen gibt sich der Verdächtige zunächst keinerlei Blöße.
Plötzlich muss jedoch auch der Geschäftsmann am eigenen Leibe erfahren, was es heißt, von einem Schicksalsschlag getroffen zu werden: Sein Sohn aus der ersten Ehe, Charly, wird ermordet. Erst dieses tragische Erlebnis bringt die Fassade des Möbelhausbesitzers in dem Tatort „Schlaflose Nächte“ zum Einreißen. Für Kommissarin die Möglichkeit, einen Blick in seine skrupellose Existenz zu werfen und herauszufinden, warum Lottmann so viele Feinde hat…
Als Regisseur und Drehbuchautor war bei dem Tatort „Schlaflose Nächte“ Hartmut Schoen verantwortlich, der in der Vergangenheit bereits mehrere Fällen mit der Ludwigshafener Ermittlerin Odenthal gedreht hatte. Am 08.09.1996 zum ersten Mal im Fernsehen gezeigt, wurde der Krimi 2007 auch als Hörbuch veröffentlicht.
Besetzung
Kommissarin Lena Odenthal – Ulrike Folkerts
Karin Fellner – Ulrike Bliefert
Ferdi Robotka – Steffen Münster
Friedrichs-Hans – Günter Martens
Frau Heckmann – Ingrid van Bergen
Klaus Lottmann – Jürgen Schmidt
Walter Severing – Rolf Hoppe
Gabriele Lottmann – Hedi Kriegeskotte
Anna Henkel – Antje Westermann
Stab
Regie – Hartmut Schön
Buch – Hartmut Schön
Kamera – Hans-Jörg Allgeier
Schnitt – Gudrun Böhl
Musik – Matthias Frey
Produktion – SWF
Der Tatort mit der Nummer 340 aus Ludwigshafen. Die Hauptkommissarin Odenthal ermittelt zusammen mit ihrer Gehilfin Fellner, die hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung, in einem Tötungsdelikt, vorgefallen auf einer Abiturientenfeier nach Schulschluss. Im Zuge der Ermittlungen stellt sich heraus, dass die zu Tode gekommene Schülerin sowie ihre gute Freundin, gar nicht so brav waren, wie angenommen und auch der Todesfall war kein Unfall. Dann geschieht ein zweiter Mord. Ein durchaus spannender und interessanter Tatort-Spielfilm um abgebrühte Teenager und rachsüchtige Oldies. Interessantes Intrigenspiel um Fremdgehen, Erpressung, Demütigung und Mord. Ich halte diesen Tatort für sehens- und wiederholungswert, auch ohne Klopper.