Der Tatort „Der Phönix Deal“ ist der zweite Einsatz für die beiden neuen Berliner Ermittler Hauptkommissar Roiter (Winfried Glatzeder) und seinen Assistenten Zorowski (Robinson Reichel), bei dem sie einem einige Jahre zurückliegenden Kunstraub und illegalem Kunsthandel auf die Spur kommen.

Eine TV-Talkshow in Berlin mit dem Thema „Aussteiger“ stellt den Beginn des Tatort „Der Phönix Deal“ dar. Dabei soll es besonders um Menschen gehen, die das konventionelle bürgerliche Leben freiwillige oder zwangsweise verlassen haben und jetzt auf der Straße leben. Stargast der Sendung ist der Bestseller-Autor Florsheim, der selbst als eine Art Edel-Aussteiger ein unkonventionelles Leben führt. Um dem wohlhabenden Gast noch einen „typischen Penner“ gegenüberzustellen, haben die verantwortlichen Produzenten auch noch Persico eingeladen. Der abgerissene Kerl in seinen 40-ern verfügt über ein loses Mundwerk, weiß aber trotzdem mit seinem speziellen Charme zu gefallen. Persico hat jedoch nicht viel Zeit, um den Zuschauern über das wahre Leben auf der Straße zu berichten, denn der Gast wird während der Werbepause, wahrscheinlich ermordet, tot auf der Toilette des Sendegeländes gefunden.

Für die Ermittlungen in dem Fall werden Kommissar Roiter und Zorowski, sein Assistent, herangezogen. Durch die Obduktion erfahren die beiden Beamten in dem Tatort „Der Phönix Deal“, dass der Obdachlose durch einen starken Elektroschocker umgekommen ist. Zunächst konzentrieren die Berliner Ermittler ihre Untersuchungen auf Dizzi, den windigen Scout der Show, der für die Rekrutierung der Talkshow-Gäste zuständig ist und sich auch zum fraglichen Zeitpunkt in der Nähe des Tatorts aufgehalten hatte. Die Hinweise legen in dem Tatort „Der Phönix Deal“ nahe, dass Dizzi zusammen mit Persico einen mehr oder weniger legalen Deal geplant hatte.

Bald erlangen Roiter und Zorowski in dem Krimi jedoch auch noch weitere Erkenntnisse, die die beiden Polizisten überraschen. So war Persico, der ja als Penner in die Show eingeladen wurde, in Wahrheit gar nicht obdachlos. Ganz im Gegenteil: Das Opfer besaß eine eigene Wohnung, war wohlhabend und hatte zudem ein Faible für Kunst aus dem asiatischen Raum. In der Wohnung von Persico stoßen die Fahnder in dem Tatort „Der Phönix Deal“ auf mehrere Abbildungen ein und desselben Schmuckamullets, das die Form eines Phönix hat. Das Original hat einen beachtlichen Wert von etwa einer halben Million Deutsche Mark.

Damit aber nicht genug der Überraschungen: Nur kurze Zeit später finden die Berliner Fahnder heraus, dass Persico eigentlich Lamberz heißt und den zweiten Talkshow-Gast Florsheim nicht erst in der Show kennengelernt hat. Vielmehr waren die beiden in dem Tatort „Der Phönix Deal“ zusammen mit einem Herrn Dr. Hassler in ein übles Kunstgeschäft verwickelt. Für den Koko-Kunstbetrieb der ehemaligen Stasi hatten die drei Männer als „Offiziere im besonderen Einsatz“ noch in der DDR wertvollen privaten Kunstbesitz beschlagnahmt, um ihn dann zur Erzielung von Devisen an Kunstliebhaber im Westen zu verkaufen.

Langsam kommen Kommissar Roiter und Zorowski einem dunklen Kapitel des „Bereich Kommerzielle Koordinierung“, dem Ministerium für Außenhandel der ehemaligen DDR, auf die Spur. Und das erweist sich in dem Tatort „Der Phönix Deal“ als ein Abschnitt voll von Kunstraub, Mord und Erpressung. Besonders das Phönix-Amulett spielt für die Ermittler dabei eine wichtige Rolle, denn sie hoffen, dass das Schmuckstück sie zu dem Mörder führt…

 

Gedreht von Peter Ristau wurde die Tatort-Folge 339 „Der Phönix Deal“, dessen Drehbuch von Frank Grützbach stammt, am 28.07.1996 erstmalig im ARD gezeigt.

Besetzung
Hauptkommissar Roiter – Winfried Glatzeder
Assistent Zorowski – Robinson Reichel
Dizzi – Rainer Strecker
Persico – Arno Wyzniewski
Susi – Katja Woywood
Dr. Hassel – Hans-Peter Hallwachs
Freck-Farksen – Udo Kroschwald
Brandwain – Tilo Prückner
Florsheim – Michael Gwisdek
Redakteurin – Judith Engel
Moderator – Wilfried Hochholdinger
Obduktionsarzt – Gerd Blahuschek
Regie-Assistentin – Esther Linkenbach
Buchhändlerin – Katja Kurze
Ikonenmaler – Thomas Wolff

Stab
Regie – Peter Ristau
Buch – Frank Grützbach
Kamera – Arthur W. Ahrweiler
Schnitt – Ute Rall
Musik – Arno Fisser · Audio Factory
Produktion – SFB