Tatort Folge 363: Mord hinterm Deich



Im Tatort „Mord hinterm Deich“ beschäftigen zwei Mordfälle die beiden Hamburger Kommissare Stoever (Manfred Krug) und Brockmöller (Charles Brauer), die erst spät die Verbindung zwischen den beiden Toten erkennen und so den Fall lösen können.


Zu Beginn des Tatorts „Mord hinterm Deich“ versuchen die beiden Kommissare Stoever und Brockmöller in Hamburg, die Identität einer Wasserleiche zu klären, welche schon vor etwa vier Monaten in Harburg in einem Hafenbecken gefunden wurde. Trotz der vergangenen Monate konnte die Polizei immer noch nicht herausfinden, um wen es sich bei der männlichen Leiche handelt und muss darauf hoffen, dass sie nach der Veröffentlichung einer Gesichtsplastik Hinweise aus der Bevölkerung erhalten.

Mitten in den Ermittlungen werden Stoever und Brockmöller mit einem weiteren Fall betraut: In dem nahe Hamburg gelegenen Obstanbaugebiet, dem „Alten Land“, wurde eine 18-jährige Schülerin umgebracht. Das Opfer ist Dagmar Holst, die auf dem Hof ihrer Eltern lebt und in der Nähe auf das Gymnasium geht. Die Schülerin wurde im Garten des elterlichen Obsthofes erdrosselt.

Während der Vater des Opfers, dessen Frau bereits verstorben ist, im Tatort „Mord hinterm Deich“ von dem ganz normalen Leben seiner Tochter erzählt und sich keinen Grund für einen Mord an Dagmar vorstellen kann, erhalten die Kommissare bei Befragungen in dem Gymansium ein anderes Bild. So bestand ein regelrechter Kleinkrieg zwischem dem Opfer und ihrer türkisch stämmigen Mitschülerin Sevda. Dagmar konnte es anscheinend nicht ertragen, dass ein Mädchen, dessen Eltern noch vor einiger Zeit als Arbeiter auf dem heimischen Hof beschäftigt waren, die besseren Noten mit nach Hause bringt, während ihr eigenes Abitur gefährdet ist. Daraufhin hatte die Tote im Tatort „Mord hinterm Deich“ das Gerücht verbreitet, Sevda würde nur so gute Noten kriegen, weil sie mit dem gemeinsamen Deutschlehrer Warringa schläft. Später stellt sich jedoch heraus, dass zwischen Sevda und dem Lehrer nur eine enge Schüler-Lehrer-Beziehung herrschte, aber Dagmar laut der Obduktion schon länger keiner Jungfrau mehr war.

Auch der arbeitslose Tomko gerät kurzzeitig ins Visier von Stoever und Brockmöller, weil dieser Dagmar verehrt hatte, von ihrer Seite jedoch keinerlei Interesse bestand. Zudem vermutet Kommissar Stoever in dem Tatort „Mord hinterm Deich“ auch, dass zwischen Dagmar und ihrem Vater keine normale Vater-Tochter-Beziehung bestanden haben könnte.

Keine der Vermutungen kann die beiden Hamburger Fahnder wirklich überzeugen, als eine neue Entwicklung den Fall in eine ganz andere Spur lenkt. Die Wasserleiche konnte inzwischen als Jochen Gründel identifiziert werden, der als freier Enthüllungsjournalist gerade bei der Recherche im „Alten Land“ unterwegs war. Dort wollte der Journalist in dem Tatort „Mord hinterm Deich“ ein Bordell unter die Lupe nehmen. Richtig spannend wird es für die Beamten dann, als sich herausstellt, dass Dagmar vor ihrem Tod eine Beziehung zu Gründel geführt hat. Und dabei bleibt es nicht, denn auch einem ihrer Lehrer soll die Schülerin ungewöhnlich nahe gekommen sein …


Der Hamburger Krimi „Mord hinterm Deich“ wurde vom NDR produziert und von Olaf Kreinsen gedreht. Die Geschichte basiert auf Theodor J. Reisdorfs Roman „Tödliche Teestunde“, die eigentlich in Ostfriesland spielende Handlung wurde von Drehbuchautor Raimund Weber kurzerhand ins „Alte Land“ verlagert. Im NDR wurde die Tatort-Folge 363 bereits am 26. Dezember 1996 gezeigt, im ARD war die Premiere am 8. Juni 1997.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Hauptkommissar Stoever – Manfred Krug
Kommissar Brockmöller – Charles Brauer
Britta Dehart – Brigitte
Janner Warringa – Gerd Baltus
Dagmar Holst – Sophie Schütt
Bauer Holst – Wolfgang Schenk
Maria – Susanne Deraickchani
Sandmann – Werner Berndt
Hanno Dehart – Heiner Lauterbach
Bongers – Reinhard Krökel
Sevda Yilmar – Vijak Bayjani

Stab

Regie – Olaf Kreinsen
Kamera – Randolf Scherraus
Buch – Raimund Weber

Bilder: NDR


4 Meinungen zum Tatort Folge 363: Mord hinterm Deich

  • Dirk • am 19.6.16 um 20:05 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 363 aus Hamburg und in der Umgebung herum. Die Hauptkommissare der Mordkommission, Stoever und Brockmöller, ermitteln in Sache unbekannter Toter. Der ist entstellt und muss erst von Gerichtsmedizinern anschaubar gemacht werden. Im Umland der Apfelbäume geschieht dann ein zweiter Mord, eine junge Schülerin wird gemeuchelt und die beiden Kripos ermitteln ratlos nach allen Seiten, bis die erste Leiche identifiziert werden kann. Eine hauchdünne Parallele bildet sich und man kommt den Mördern näher. In diesem Tatort löst die Phlegmatic die Anspannung ab. Nach und nach zieht man sich durch den anfangs undurchsichtigen Fall, deckt nebenher Unzulänglichkeiten auf und wundert sich, dass sich niemand wundert, was so ein Lehrer wohl verdient. Wie wunderlich. Ein Tatort-Fernsehfilm, wirklich zum Abschalten, Fernsehzeitung blättern oder Fensterblumen gießen. Eventuell muss Friedel auch noch Gassi. Ehrlich.


  • WW • am 19.5.19 um 11:31 Uhr

    Ein Film, der sich dahin schleppt. Immer wenn die Kommissare im Bild sind, geht die Handlung voran. Dazwischen aber gibt es lange Szenen, in denen die Zeit langsamer zu laufen scheint und die Figuren im Prinzip keine Handlung vollziehen. So kommt auch keine Spannung auf. Man könnte diesen Tatort wohl erheblich einkürzen, ohne dass Wesentliches verloren ginge. Dafür würde die Handlung Fahrt aufnehmen.
    Die Figuren sind klischeehaft, oberflächlich und eindimensional. Realismus geht anders. Dem schwachen Drehbuch können auch bekannte deutsche Schauspieler nicht abhelfen.
    Dieser spannungsarme Fall gehört zu den schwächsten aus Hamburg.


  • Walter Ulbricht • am 19.5.19 um 14:57 Uhr

    Treffend kommentiert.
    Deshalb gibt es in der Bewertung insgesamt nur zwei von fünf Intershop-Gutscheinen und eine Bergsteigerausrüstung.


  • Juergen • am 23.5.19 um 5:29 Uhr

    Das erste Mal gesehen (soeben, am 23.05.19, weil aufgezeichnet):
    Ich gebe WW völlig Recht: einer der schwächeren Tatorte aus Hamburg, dabei bin ich nach wie vor ein großer Fan von „Stöver und Brockmöller“. Im Grunde eine gue Geschichte, die sich aber schleppend dahin zieht, da können die hochrangigen Schauspieler (ich denke besonders an Heiner Lauterbach und Gerd Baltus) nichts dran ändern. – Schade.


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