Kurz und knapp – darum geht’s
Im Parkhaus des Frankfurter Flughafens wird ein Reisebüroangestellter durch einen Kopfschuss hingerichtet – der Beginn einer komplexen Mordermittlung für Kommissar Brinkmann und seinen Assistenten Wegener. Die Spur führt zu einem perfiden System, bei dem ahnungslose Touristen als unwissentliche Drogenkuriere missbraucht werden. Als eine junge Frau entdeckt, dass in ihrem Urlaubsgepäck zwei Kilo Kokain versteckt wurden, gerät sie ins Visier skrupelloser Killer, die vor nichts zurückschrecken, um die wertvolle Ware zurückzubekommen. Wie alles ausgeht, ist am 9. Mai 1999 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.
Inhalt der Tatort-Folge „Blinde Kuriere“
Unruhig tigert Kommissar Edgar Brinkmann durch die kühlen Flure des Frankfurter Polizeipräsidiums. Die Neonröhren werfen hartes Licht auf sein sorgenvolles Gesicht. Seit Wochen ermittelt er gegen die organisierte Drogenkriminalität in der Mainmetropole – bislang ohne greifbare Ergebnisse. Da erreicht ihn ein Anruf: Im Parkhaus des Rhein-Main-Flughafens wurde eine Leiche gefunden.
Der Tote wird als Botho Steinbach identifiziert, Angestellter eines Reisebüros. In seinem Wagen finden die Ermittler Spuren von Kokain. Brinkmann, der erfahrene Kriminalhauptkommissar mit dem grauen Schnauzbart, spürt intuitiv, dass dieser Fall anders ist als die üblichen Drogendelikte. Sein junger Assistent Robert Wegener drängt auf schnelle Ergebnisse, doch Brinkmann bevorzugt sein methodisches Vorgehen. „Wegener, die Wahrheit ist wie eine scheue Katze – wer zu schnell zugreift, den kratzt sie“, mahnt er seinen ambitionierten Kollegen zur Geduld.
Die Ermittlungsfäden führen zum mondänen Reisebüro von Martina Dorn. Die elegante Geschäftsfrau mit dem perfekten Äußeren gibt sich überrascht vom Tod ihres Mitarbeiters – doch der bereits leergeräumte Schreibtisch des Opfers lässt Brinkmann misstrauisch werden. Wie Puzzleteile, die nicht recht zusammenpassen wollen, wirkt der Fall auf den erfahrenen Kommissar.
Parallel dazu spielt sich im Frankfurter Zoo ein Drama ab. Die junge Tierpflegerin Beate Kirmann, gerade erst von einer Florida-Reise zurückgekehrt, macht eine schockierende Entdeckung: In ihrem Reisegepäck befinden sich zwei Kilo Kokain. Ihr Ex-Freund Nick Tedebach, eine labile Spielernatur, wittert das große Geschäft und nimmt das Rauschgift trotz ihrer Proteste an sich. Unwissentlich ist Beate zur Drogenkurierin geworden – und damit in tödliche Gefahr geraten.
Denn im Schatten der Hochhäuser der Bankenmetropole sind bereits zwei gefährliche Männer unterwegs. Wie hungrige Raubtiere durchstreifen sie die Stadt auf der Suche nach ihrer Beute – dem verschwundenen Kokain. Die Suche nach den Drahtziehern gestaltet sich für Brinkmann wie das Entwirren eines Spinnennetzes – ziehe an einem Faden, und ein anderer spannt sich straffer.
Ein anonymer Anruf beim Drogendezernat, ein verletzter Hausmeister, der von einem „Doktor“ spricht, und ein respektabler Geschäftsmann mit zweifelhaftem Ruf – langsam fügen sich die Puzzleteile zusammen. Als sich die Ereignisse überschlagen und ein zweiter Mord geschieht, beginnt für Beate Kirmann ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit. Zwischen exotischen Pflanzen und tropischen Tieren im Frankfurter Zoo wird die Jägerin zur Gejagten…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Blinde Kuriere“ ist der 23. Fall des Frankfurter Kriminalhauptkommissars Edgar Brinkmann, dargestellt vom charismatischen Karl-Heinz von Hassel. Gedreht wurde die Produktion des Hessischen Rundfunks im Frühling 1999 in Frankfurt am Main und Umgebung. Besonders eindrucksvoll sind die authentischen Aufnahmen im Frankfurter Zoo und am Rhein-Main-Flughafen, die dem Film eine realistische Atmosphäre verleihen.
Neben dem Ermittlerduo Brinkmann (Karl-Heinz von Hassel) und Wegener (Günter Waidacher) überzeugen in diesem Tatort auch die Gastdarsteller: Nina Hoger verkörpert die unwissentliche Drogenkurierin Beate Kirmann mit einer beeindruckenden Mischung aus Verletzlichkeit und Stärke. Jacques Breuer spielt ihren opportunistischen Ex-Freund Nick Tedebach, und Frank Behnke ist als unglückliches Mordopfer Botho Steinbach zu sehen.
Für Drehbuch und Regie zeichnet Sylvia Hoffman verantwortlich, die bereits zahlreiche Tatort-Folgen inszeniert hat und als erfahrene Krimi-Regisseurin gilt. Ihre charakteristische Handschrift zeigt sich in der atmosphärisch dichten Inszenierung und den präzise gezeichneten Charakteren.
Die Erstausstrahlung am 9. Mai 1999 im Ersten sahen beachtliche 6,03 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 21,04 Prozent entsprach – ein deutlicher Beweis für die ungebrochene Beliebtheit der Krimi-Reihe auch nach über 400 Folgen. Nach der Ausstrahlung löste der Film eine Diskussion über die tatsächlichen Methoden des Drogenschmuggels aus, bei denen immer wieder ahnungslose Reisende als unwissentliche Kuriere missbraucht werden.
Der Tatort mit der Nummer 412 aus Frankfurt, der Stadt des Geldes und des Äppelwoi. Die zuständigen Beamten der Mordkommission, der Hauptkommissar Brinkmann und sein Assistent, der Kommissar Wegener, ermitteln in diesem sehenswerten Tatort-Kriminalfilm aus dem Jahr 1999 im gehobenen Drogenmilieu. Ein Kurier, welcher ahnungslosen Passagieren nicht unerheblich hohe Mengen an Betäubungsmitteln ins Gepäck verbracht, wird durch einen Auftragskiller ermordet, da er in die eigene Tasche mit gewirtschaftet hat. Mag man gar nicht in dieser Gesellschaft. Die beiden Mordermittler werden tätig, in Zusammenarbeit mit der Drogenfahndung und geraten in ein eng gestricktes Geflecht des organisierten Verbrechens, wo sich auch Kleindealer eine Scheibe vom Kokain-Kuchen abschneiden wollen. Das hätten die lieber lassen sollen, bekommen so die ganze Brutalität des Drogenkartells zu spüren. Ein wirklich einladender Tatort-Spielfilm für Liebhaber des soliden gedrehten Polizeifilms, mit spannenden Szenen und genauer Recherchen durch die Tatort-Ermittler. Hauptkommissar Brinkmann, einer meiner Favoriten-Ermittler in den 1990iger Jahren.
Was für ein langweiliger Streifen dünne Story schlechte Schauspieler und ein total unemotionaler Kommissar