Kurz und knapp – darum geht’s
Ein brutaler Angriff auf einen jungen Polizisten während einer Demonstration in Hamburg wirft dunkle Schatten auf die Stadt. Kommissar Jan Casstorff ermittelt in einem Fall, der nicht nur beruflich, sondern auch persönlich brisant wird: Sein Sohn Daniel war Teil der Demo und wurde vorübergehend festgenommen. Als die Ermittler tiefer graben, entdecken sie finanzielle Ungereimtheiten im Leben des Opfers und stoßen auf ein Netz aus alten Freundschaften und geheimen Abgründen. Als Casstorff sich dem Kern des Falls nähert, gerät er selbst in eine gefährliche Situation …
Inhalt der Tatort-Folge „Todesbande“
Die nächtliche Hamburger Innenstadt ist von den Nachwehen einer Demonstration geprägt: zerfetzte Plakate, verstreute Flugblätter und der beißende Geruch von Tränengas hängen in der Luft. Kommissar Jan Casstorff, ein Mann mit buddhistischer Gelassenheit, die jedoch immer wieder von seiner pragmatischen Härte durchbrochen wird, steht vor einem persönlichen Dilemma. Sein Sohn Daniel, der an der Demo teilnahm, sitzt in einer Zelle – festgenommen wegen „Widerstand gegen die Staatsgewalt“. Doch das ist nur der Anfang.
Ein paar Straßen weiter liegt der junge Polizist Thorsten Beckershoff im Krankenhaus, nachdem er von drei Vermummten brutal zusammengeschlagen wurde. Die Überwachungskamera der Apotheke, die er bewachen sollte, zeigt die grausame Tat in aller Deutlichkeit. Doch die Aufnahmen werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten. Warum wurde die Demo-Route kurzfristig geändert? Und was hat es mit den drei Männern auf sich, die wie Geister in der Nacht auftauchten und verschwanden?
Casstorffs Bauchgefühl sagt ihm, dass hier mehr im Spiel ist als ein zufälliger Gewaltausbruch. Zusammen mit seinen Kollegen Eduard Holicek und Jenny Graf beginnt er, im Umfeld des Opfers zu ermitteln. Schnell stößt das Team auf seltsame Widersprüche: Beckershoff lebte weit über seine Verhältnisse, und seine Ex-Freundin, die Mutter seines Kindes, beschreibt ihn als einen Mann mit dunklen Seiten. Auch die Freundin des Opfers, Angela Meerbaum, und ihre drei engsten Freunde – der Apotheker Thomas Wichelhaus, der Bauunternehmer Michael Loose und der Staatsrat Michael Pfeiffer – scheinen mehr zu wissen, als sie preisgeben.
Die Ermittlungen führen Casstorff immer tiefer in ein Geflecht aus alten Bindungen und verborgenen Konflikten. Doch je näher er der Wahrheit kommt, desto mehr gerät er selbst ins Visier. Als er schließlich eine entscheidende Spur verfolgt, ahnt er nicht, dass er damit eine gefährliche Lawine ins Rollen bringt …
Hinter den Kulissen
„Todesbande“ ist der fünfte „Tatort“ mit Robert Atzorn als Kommissar Jan Casstorff und wurde von Regisseur und Drehbuchautor Thomas Bohn inszeniert. Die Folge, die am 25. Januar 2004 erstmals im Ersten ausgestrahlt wurde, entstand in den Straßen und Gebäuden Hamburgs, die authentisch das urbane Flair der Hansestadt einfangen.
Die Besetzung überzeugt mit starken Charakteren: Neben Atzorn glänzen Tilo Prückner als Eduard Holicek und Julia Schmidt als Jenny Graf. Gaststars wie Hans Jochen Wagner (Thomas Wichelhaus), Benny Schnier (Michael Loose) und Bernhard Bettermann (Michael Pfeiffer) verleihen der Episode zusätzliche Tiefe.
Die Folge wurde von Kritikern gelobt für ihre komplexe Charakterzeichnung und die gelungene Balance zwischen politischem Hintergrund und persönlicher Dramatik. Mit einer Einschaltquote von über 8 Millionen Zuschauern zählte „Todesbande“ zu den erfolgreichen „Tatort“-Folgen des Jahres 2004. Ein besonderes Detail: Die Demo-Szenen wurden mit echten Aktivisten gedreht, was der Episode eine zusätzliche Authentizität verleiht.
Das ist einer der besten Tatorte überhaupt. Wann wird der mal wiederholt?
Hauptkommissar Casstorff aus Hamburg ermittelt im Tatort Nummer 556. Für mich einer der besten Tatort-Kommissare in den frühen 2000ner Zeit und heute noch im norddeutschen Raum als Insel-Kommissar immer gerne gesehen. Packend bis zum Schluss war der Tatort-Fernsehfilm, mit einem politischen Touch versehen. Staatsschutzbeamte schalteten sich letztlich ein. Gute schauspielerische Besetzung und eine nachvollziehbare Tatort-Geschichte. Kann man gerne einmal wiedersehen.