Tatort Folge 556: Todesbande
Erscheinungsjahr: 2004
Kommissar: Casstorff und Holicek
Ort: Tatort Hamburg
Kommissar Jan Casstorff (Robert Atzorn) muss in „Todesbande“ einen Fall ermitteln, der von Anfang an auch eine persönliche Brisanz für den norddeutschen Fahnder innehat: sein Sohn Daniel wird als Teilnehmer einer Demo in Hamburg vorübergehend wegen „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ verhaftet. Auf jener Veranstaltung wird der junge Polizist Thorsten Beckershoff, der in der Hamburger Innenstadt eine Apotheke bewachen sollte, von drei vermummten, unbekannten Männern brutal zusammengeschlagen. Die ersten Indizien am Tatort weisen darauf hin, dass der polizeilich registrierte Autonome Robby „King“ Bastner an der Tat beteiligt war. Das BKA schaltet sich in den Fall ein und übernimmt die Fahndung nach dem Verdächtigen.
Jan Casstorff und Daniel, der inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, besuchen den schwer verletzten Polizisten Beckershoff im Krankenhaus. In der Klinik treffen Vater und Sohn auf die Freundin des Opfers, Angela Meerbaum, und ihre drei besten Freunde seit der Schulzeit: Thomas Wichelhaus, der Besitzer der Apotheke, vor der der Mord geschah, Michael Loose, ein Bauunternehmer, und der Staatsrat Michael Pfeiffer. Angela ist geschockt und fassungslos über das tragische Unglück, das ihrem Lebensgefährten zugestoßen ist, und reagiert – emotional aufgewühlt – ungehalten auf den Besuch von Casstorff und dessen Sohn. Kurz darauf erliegt das Opfer den Folgen der massiven Prügelattacke und stirbt.
Obwohl die Untersuchungen in der Autonomenszene Hamburgs fortschreiten, ahnt der erfahrene Kriminalist Casstorff, dass mehr hinter dem Anschlag steckt. Er folgt seinem Bauchgefühl und beginnt, im näheren Umfeld des Opfers zu ermitteln. Indessen verstärkt sich der Druck auf den Fahnder, den Daniels Verhalten auf der Demonstration nach sich zieht. Sogar der Staatsrat schaltet sich ein.
Bei ihren Recherchen im Fall „Todesbande“ stoßen Hauptkommissar Casstorff und seine Kollegen Eduard Holicek (Tilo Prückner) und Jenny Graf (Julia Schmidt) zunehmend auf Ungereimtheiten. Es zeigt sich, dass Thorsten Beckershoff deutlich über seine finanziellen Möglichkeiten lebte. Die Mutter seines Kindes, von der er sich getrennt hatte, stellt den Polizisten in einem Licht dar, das das Ermittler-Team nicht erwartet hätte. Private Abgründe, die sich rund um den ermordeten Polizisten auftun, lenken die Untersuchungen der drei Kriminalkommissare schließlich in ganz neue Bahnen…
„Todesbande“ ist bereits der sechste von Regisseur und Drehbuchautor Thomas Bohn inszenierte NDR-Tatort um den Hamburger Kommissar Jan Casstorff. Seine erste Zusammenarbeit mit Robert Atzorn ist in der Folge 483 „Das Exil“ aus dem Jahr 2001 zu sehen.
Die Tatort-Folge 556 „Todesbande“ lief am 25. Januar 2004 erstmals im Ersten Programm der ARD.
Regie: Thomas Bohn
Buch: Thomas Bohn
Kamera: Karl Heinz Valier
Schnitt: Inge Bohmann
Musik: Hans Franek · Elton John: «Sorry Seems To Be The Hardest Word»
Produktion: NDR
Darsteller: Tilo Prückner (Eduard Holicek) · Julia Schmidt (Jenny Graf) · Fjodor Olev (Daniel Casstorff) · Franziska Petri (Angela Meerbaum) · Gerd Baltus (Horst Meerbaum) · Hans-Jochen Wagner (Thomas Wichelhaus) · Bernhard Bettermann (Hans-Joerg Pfeiffer) · Benny Schnier · Jürgen Schornagel · Saskia Fischer · Carin Abicht · Paul Barz · Jochen Baumert · Harald Burmeister · Allessa Olvedy · Gilles Gavois · Charly Hübner · Hansjürgen Hürrig · Tom Jahn · Dominik Maringer · Jona Mues · Michael Roll · Stefanie Schadeweg · Stefan Schreck · Peter Sikorski · Joachim Ueberschär · Ole Zapatka
2 Meinungen zum Tatort Folge 556: Todesbande
Das ist einer der besten Tatorte überhaupt. Wann wird der mal wiederholt?
Hauptkommissar Casstorff aus Hamburg ermittelt im Tatort Nummer 556. Für mich einer der besten Tatort-Kommissare in den frühen 2000ner Zeit und heute noch im norddeutschen Raum als Insel-Kommissar immer gerne gesehen. Packend bis zum Schluss war der Tatort-Fernsehfilm, mit einem politischen Touch versehen. Staatsschutzbeamte schalteten sich letztlich ein. Gute schauspielerische Besetzung und eine nachvollziehbare Tatort-Geschichte. Kann man gerne einmal wiedersehen.