Tatort Folge 577: Teufelskreis

Die Leipziger Kommissare Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und M. Kain (Bernd Michael Lade), dessen vollständiger Vorname auch im 35. Fall „Teufelskreis“ ein Geheimnis bleibt, werden zum Völkerschlachtdenkmal gerufen. Während am Hauptbahnhof eine Demo von Rechtsradikalen stattfindet, werden die Leiche des Neonazi-Anführers Linhard Banzhaff und der Tatort durch die Kriminalpolizei untersucht. Die Indizien deuten darauf hin, dass Banzhaff von der Galerie des Denkmals in den Tod gestoßen wurde. Ehrlicher und Kain finden heraus, dass der Kehlkopf des Toten eingedrückt ist; offenbar hat ihm der Täter vor dem Sturz einen starken Schlag darauf versetzt. Nun ist klar: es war Mord!

Die Polizei stößt in unmittelbarer Nähe des Opfers auf einen verletzten Mann: der Künstler Mayer-Lischinski liegt ohnmächtig in einem Fahrstuhl. Was weiß er über die Ereignisse am Völkerschlachtdenkmal?

Die Staatsanwältin Mitterer, die in den Fall eingeschaltet wird, wühlt in ihren Akten und findet schließlich Hinweise, dass das Opfer Linhard Banzhaff bereits mehrfach vorbestraft war. Der arbeitssuchende Betriebsschlosser war ein polizeilich registrierter Rechtsradikaler, der sich aktiv für seine politischen Ideale einsetzte. Auch der Kriminaltechniker Walter macht im Fall „Teufelskreis“ eine entscheidende Beobachtung: Auf einem Polizeivideo erkennt der Techniker Banzhaff, wie er kurz vor seinem Tod eine Kundgebung besucht. Die Aufzeichnung zeigt eine Prügelei zwischen dem Neonazi und Stefan Mayer-Lischinski. Damit wird der Künstler dringend tatverdächtig.

Die beiden Hauptkommissare Ehrlicher und Kain beschließen die Wohnung des Ermordeten aufzusuchen. Hier entdecken sie ein für die Aufklärung des Mordfalls wichtiges Foto, das im Jahr 1989 bei einer Demonstration gegen die Stasi geschossen wurde: das Bild zeigt Banzhaff und Mayer-Lischinski, Seite an Seite. Sicher gestellte Briefe offenbaren hingegen, wie sehr sich die zwei Männer in den kommenden Jahren voneinander distanzierten. Die Schriftstücke zeugen davon, wie tief der Ekel und Hass gewesen sein muss, den der Künstler gegenüber den wahren politischen Überzeugungen seines früheren Freundes Linhard entwickelte.

Bruno Ehrlicher und seinem Assistenten Kain bemerken indessen noch etwas anderes: Banzhaffs Wohnung ist auffallend luxuriös eingerichtet. Wie konnte sich der Arbeitslose solch einen gehobenen Lebensstil leisten? Hohe Bareinzahlungen auf den Kontoauszügen, die im Flur verstreut liegen, machen die ostdeutschen Ermittler ebenfalls stutzig. – Doch noch merkwürdiger kommt ihnen der Fluchtversuch der Oberregierungsrätin Faulhaber vor, die soeben die Wohnung des Opfers durch das Küchenfenster verlassen will…


Der gebürtige Leipziger Hans-Werner Honert ist seit 1992 regelmäßig als Regisseur, Produzent oder Drehbuchautor an Tatort-Produktionen beteiligt; für die Tatort-Folge 577 „Teufelskreis“ verfasste er gemeinsam mit Fred Breinersdorfer das Skript, Honert übernahm außerdem die Regie. Hans-Werner Honert ist übrigens auch derjenige, der die Figuren Ehrlicher und Kain ursprünglich entwarf.

Die Erstausstrahlung des MDR-Tatorts „Teufelskreis“ am 31. Oktober 2004 sahen sich 6,89 Millionen Zuschauer an.

Trailer

30 Sek. aus den ersten 30 Min.


Besetzung

Hauptkommissar Bruno Ehrlicher – Peter Sodann
Hauptkommissar Kain – Bernd Michael Lade
Stefan Mayer-Lischinski – Thomas Schmauser
Röckmann – Matthias Freihof
Staatsanwältin Mitterer – Simone von Zglinicki
Rita Faulhaber – Lisa Martinek
Frederike – Annekathrin Bürger
Antje Lischinski – Marie Lou Sellem
u.a.

Stab

Regie – Hans-Werner Honert
Kamera – Jürgen Heimlich
Buch – Fred Breinersdorfer, Hans-Werner Honert
Musik – Andreas Hoge

7 Kommentare

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  1. vor 11 Jahren

    Hallo, ist irgendwo zu erfahren, wann diese Folge 577 wiederholt wird ????
    Vielen Dank

  2. vor 9 Jahren

    Der Tatort mit der Nummer 577 aus Leipzig. Die Hauptkommissare Ehrlicher und Kain von der Mordkommission ermitteln in einem brisanten Fall von politisch motivierten Gewalttaten. Nicht nur rechtsextreme sondern auch linksextreme Gewalttäter werden von den beiden Spitzenbeamten aus Leipzig ins Visier genommen, auch Angehörige des höheren Dienstes und alte Seilschaften der Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik sind vor den Ermittlungen dieses Duos nicht sicher. Ein gar nicht mal uninteressanter Tatort-Spielfilm dieser beiden Ost-Ermittler. Durchaus wiederholungswürdig. Anm.: Das Rätsel um Kains Vorname ist einfach nur albern, ich glaube bei Finke war es ähnlich. Und wurde schon einmal die Frau von Konrad gezeigt? Wobei die Lindholm um jeden Kerl kämpft. u.s.w.

  3. vor 8 Jahren

    War OK. Aber einmal anschauen reicht mir…

  4. vor 6 Jahren

    Angesichts der derzeitigen politischen Ereignisse leider aktuell.
    Ansonsten: Geht so.

  5. vor 4 Jahren

    Super Tatort. Thema auch heute 2021 aktueller denn je.
    Beste Tatort aus Leipzig.
    Klassiker….

    Hoffe er wird bald wiederholt.

  6. vor 3 Jahren

    Der Tatort mit der Nummer 577 aus dem Jahr 2004 mit den Kommissaren aus Leipzig und mit einer der besten der beiden Ermittler.
    Die Meinung vom 14.12.2015 halte ich.

  7. vor 4 Monaten

    Das Sujet habe ich so oder so ähnlich schon (zu) oft gesehen:
    Ein paar ‚edle Ritter‘ (politisch ‚links‘ gerichtete Personen) kämpfen gegen das ‚ewig Böse‘ (politisch ‚rechts‘ gerichtete Personen, allesamt dumpf und/oder gewalttätig dargestellt). Natürlich gewinnen die ‚Guten‘ … 😴

    (Eine TO-Folge aus der umfangreichen Kategorie „Wer‘ s glaubt?“)

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