In dem Tatort „Bienzle und der steinerne Gast“ ermittelt der Kommissar Ernst Bienzle (Dietz-Werner Steck) an der Stuttgarter Oper, nachdem ein HNO-Arzt und enger Berater des Ensembles umgebracht wurde.
Die Stuttgarter Oper erlebt im Tatort „Bienzle und der steinerne Gast“ einen erfolgreichen Abend. Gerade war die Premiere des neuen Stückes „Don Giovanni“ unter einem großen Applaus des Publikums gespielt worden und so haben die Beteiligten vor und hinter der Bühne allen Grund zum Feiern. Auf der anschließenden Premierenparty geht es hoch her und auch an Lob für die Darsteller wird nicht gespart. Besonders hebt der Intendant von „Don Giovanni“ die Leistung von Cassian Pfeiffer hervor, der als Bassist eine wichtige Rolle gesungen hatte und zudem mit dem Stück auch schon sein 20-jähriges Jubiläum auf der Opernbühne feiert.
Nach den Reden ist es im Tatort „Bienzle und der steinerne Gast“ gerade an der Zeit, das Büffet zu eröffnen, als die ausgelassene Stimmung schlagartig getrübt wird. Denn hinter einer Säule liegt der Körper des HNO-Arztes Dr. Arnulf Sontheim, der die Oper als Fachmann für Singen und Stimmen sowie als Vorsitzender des eigenen Freundeskreises unterstützt hatte – erstochen. So endet die Feier mit einem Besuch der Stuttgarter Kriminalpolizei in Person von Kommissar Ernst Bienzle und seines Kollegen Günter Gächter (Rüdiger Wandel).
Die beiden Ermittler aus Stuttgart erkennen im Tatort „Bienzle und der steinerne Gast“ rasch, dass der Mörder von Sontheim wahrscheinlich direkt aus der Oper kommt oder im näheren Umfeld der Bühne zu finden ist. Für diese Vermutung spricht auch, dass es sich bei der Tatwaffe um ein präpariertes Jagdmesser handelt, welches aus der Rüstkammer der Oper stammte. Es ist für die Ermittler zunächst jedoch unerklärlich, wer den Arzt umgebracht haben soll, da dieser bei allen Mitgliedern des Ensembles beliebt war und auch viele behandelt hatte. Zu den treuen Patienten gehören unter anderem Sylvia Temesvarie und der Bassist Cassian Pfeiffer, für den der Tote sogar ein gutes Freund war. Außerdem hatte Sontheim auch den Intendanten Bartholdy beraten. Selbst bei seinem Personal war der Doktor sehr geschätzt, wie seine Sprechstundenhilfe Anita Breitling bestätigt.
Doch während er sich über den Toten schlau macht, erlebt Kommissar Bienzle auch einige reservierte Gesprächspartner. Einen solchen Unterton hatte er im Tatort „Bienzle und der steinerne Gast“ beispielsweise bei Temesvarie vernommen, die in letzter Zeit nicht mehr so häufig zu dem HNO gegangen ist. Langsam stellen die Fahnder daraufhin fest, dass es Sontheim darauf angelegt hatte, von anderen Menschen gebraucht zu werden und diese sogar von sich abhängig machen wollte. Das ist ihm in dem Krimi oft durch sein medizinisches Fachwissen und seine Behandlungen gelungen, zudem hatte er aber auch Beziehungen zu Frauen geführt, um diese an sich zu binden. Darüber hinaus hatte der Arzt in dem Tatort „Bienzle und der steinerne Gast“ auch Abhängigkeiten dadurch hergestellt, dass er anderen Menschen größere Summen Geld geliehen hatte – wie dem Intendanten Bartholdy. Hatte sich also einer der Abhängigen aus dieser Situation befreien wollen und deswegen Sontheim umgebracht?
Und dann ist da noch der frühere Bariton Robert von Dahlen, der nach einer Stimmbandlähmung seine Karriere aufgeben musste und dem der Arzt nicht helfen konnte. Der Ex-Star der Oper ist dem HNO-Arzt laut eigener Aussage aber nicht böse oder lügt er etwa? Bald stellt sich heraus, dass auch Bassist Pfeiffer momentan eine schwere Phase erlebt. Nachdem sie sich selbst umbringen wollte, liegt jetzt seine Tochter Sarah im Koma. Zusammen mit seiner Frau, die am Theater als Gewandmeisterin arbeitet, verbringt der Sänger möglichst viel Zeit im Krankenhaus und hofft auf Sarahs Erwachen.
Während Pfeiffer im Tatort „Bienzle und der steinerne Gast“ aufgrund dieser familiären Sorgen den Kommissar kaum wahrnimmt, ist das restliche Ensemble schon bald genervt von den Beamten aus Stuttgart. Die Belegschaft steht den Ermittlern immer ablehnender gegenüber, auch weil sie endlich wieder einen normalen Betrieb der Oper erreichen wollen. Mittlerweile verdächtigt Bienzle besonders von Dahlen, der einiges zu verbergen scheint. Ehe er den Mann noch einmal befragen kann, wird dieser im Tatort „Bienzle und der steinerne Gast“ jedoch zum Ziel eines Anschlages…
Die Erstausstrahlung der Tatort-Folge 571 „Bienzle und der steinerne Gast“ lief am 25. Juli 2004 im Ersten Programm der ARD.
Besetzung
Hauptkommissar Ernst Bienzle – Dietz Werner Steck
Günter Gächter – Rüdiger Wandel
Cassian Pfeiffer – Jürgen Tarrach
Robert van Dahlen – Max Gertsch
Anita Breitling – Maren Koymann
Hannelore Schmiedinger – Rita Russek
Waltraud Pfeiffer – Maria Hartmann
Stab
Regie – Hartmut Griesmayr
Kamera – Hans-Jörg Allgeier
Buch – Felix Huby
Musik – Matthias Raue
Bilder – SWR/Schweigert
Der Darsteller des Bienzle spielt seine Rolle sehr sehr authentisch und setzt sich damit weit von den anderen Kommisardarstellern ab.Danke
Wie hieß die Arien, die der Sänger mit dem Zopf gesungen hat? Möglicherweise aus La Traviata.
Wie heisst denn die Arie bei 33 minuten? ist die auch aus traviata?
Der Tatort Nummer 571 aus Stuttgart. Hauptkommissar Bienzle von der dortigen Mordkommission ermittelt wie immer ruhig und sachlich, dabei außerordentlich genau und analytisch. Mit einer der besten Tatorte um Hauptkommissar Bienzle herum und immer wieder sehenswert. Ehrlich.
Wo steht in Stuttgart das Gebäude, in dem der ermordete Arzt seine Praxis hatte?
Und von mir 5 Sterne für einen spannenden Tatort
Felix Huby’s scripts are slowly becoming old-fashioned while the years pass. Mort in this, Mort in that, cardboard characters, guess who the killer is and it’s always the person you’d least expect and that’s how you know. And a Kommissar has a light problem of his own, with Bienzle it is always his Hannelore. A strange thing with the Bienze series is the fact that his assistants Gächter and Schrober look alike, same hair, same face, they have the same kind of role and in this film they even wear the same shirt. Creative laziness if you ask me.
Ein ruhiger und nicht mehr unter uns weilender Tatort-Kommissar der in der Reihennummerfolge 571 belegt, gezeigt im Jahr 2004. Immer gern gesehen, auch bei den Weltverbesserern mit dem guten Gewissen.
Die Meinung vom 28.12.2015 halte ich.
@Werner Hess (und wen es sonst noch interessiert)
Das kubische, viergeschossige Gebäude aus Glas ist ein ökologisches Experimentalhaus und liegt uneinsehbar am Steilhang unterhalb des Stuttgarter Fernsehturms (Bereich Haigst/Weingarten).
Es trägt den prosaischen Namen R128 (bezugnehmend auf die Lage an der Römerstr. 128) und
wurde 1999/2000 nach einem Entwurf des Architekten Prof. Werner Sobek erbaut – der es selbst mit seiner Familie bewohnt.
wernersobek.com/de/projekte/r128/
hugo-häring-preis.de/preistraeger/object/935
@Redaktion
Irritiert bin ich über die Angabe „Musik: Matthias Raue“, denn im Vorspann wird, genau wie bei Wiki, ein gewisser Joe Mubare genannt.
Ich weiß nicht, wie man darauf kommen kann – habt ihr das bei der ARD abgeschrieben?
Banausen, auf deren Internet-Seiten steht manchmal aber auch ziemlicher Mist …
Korrektur täte mich freuen!
Mord in der Oper aber diesmal mit Bienzle statt mit Marek. Ein klassischer Krimi und wiederholungswert. Ruhige Ermittlungen und Schöne Gegend. 4 Sterne