Tatort Folge 594: Der Frauenflüsterer



Dietrich Röttger, ein Münsteraner Gastronom, stürzt in die Tiefe, aus dem Fenster direkt in den Tod. War es ein Selbstmord? Hauptkommissar Frank Thiel (Alex Prahl) wird von seinem Vater im Taxi zum Tatort gefahren, schließlich musste der Ermittler seinen Führerschein schon vor Jahren wegen Trunkenheit am Steuer abgeben. Der Hals des Toten weist frische Würgemale auf – ein Indiz für einen Mord.

Im Gespräch mit der Witwe Doris Röttger erfahren der ermittelnde Kommissar Thiel und sein Kollege, der Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers), dass die ihren Reitlehrer Markus Hoffschulte – ein heißbegehrter Frauenschwarm – in Verdacht hat, den Restaurantinhaber ermordet zu haben. Tatsächlich gibt der Beschuldigte bei seiner Vernehmung durch die Kriminalisten freimütig zu, kurz vor Röttgers Tod einen schlimmen Streit mit ihm gehabt zu haben. Doch da Markus Hoffschulte gemerkt habe, dass Röttger stark betrunken war, sei er nach kurzer Zeit wieder gegangen. Es sei bei der Auseinandersetzung um eine hohe Geldsumme gegangen. Thiels Recherchen dazu ergeben, dass Dietrich Röttger dem „Frauenflüsterer“ in der Vergangenheit 20.000 Euro geliehen hatte, die er nun zurück verlangte. – Doch der Reitlehrer konnte nicht zahlen. Endete der Streit tödlich?

Nein, denn im Laufe der Ermittlungen im Tatort „Der Frauenflüsterer“ stellt sich nämlich heraus, dass Dietrich Röttger wirklich Selbstmord begangen hat. Sein Versuch, sich auf dem Dachboden mit einem Gürtel zu erhängen, schlug fehl, deshalb stürzte er sich aus dem Fenster. Der Grund für seine Verzweifelungstat war anscheinend das Ergebnis eines Vaterschaftstests: Röttger war zeitlebens zeugungsunfähig gewesen. Dem Familienvater wurde schlagartig bewusst, dass sein Sohn Niklas nicht von ihm stammen konnte; seine Frau Doris war ihm fremdgegangen.

Während Thiel parallel zu den Ermittlungen im Mordfall für seine Führerscheinprüfung lernt, plagen Prof. Boerne private Sorgen. Er muss auf seine 17-jährige Nichte Betty aufpassen; die springt dem genervten Rechtsmediziner auf der Nase herum. Als sich Betty zu Karl-Friedrichs positiver Überraschung einen Ferienjob auf einem Reiterhof besorgt, landet sie – wie es der Zufall will – auf dem Hof von Hoffschulte und seiner Frau Miriam. Schnell ist auch Betty hin und weg von Markus‘ charmante Art; fortan hat sie nur noch Augen für den Frauenschwarm. Boerne ist gar nicht begeistert von Bettys Schwärmerei, zumal der Reitlehrer noch immer in die laufenden Ermittlungen verwickelt ist.

Als ein wertvolles Zuchtpferd entführt und kastriert wird, ist Hoffschulte mit einem Schlag finanziell ruiniert. Doch niemand in seinem Umfeld scheint Mitleid zu haben, im Gegenteil macht sich Schadenfreude breit. Anscheinend haben gleich mehrere Personen noch eine Rechnung mit dem „Frauenflüsterer“ offen…


Der WDR-Tatort „Der Frauenflüsterer“, der siebte Fall für das Ermittlerduo aus Münster, erlebte seine TV-Erstausstrahlung am 3. April 2005 im Ersten; 8,46 Millionen Zuschauer schalteten ein.

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Besetzung

Kommissar Frank Thiel – Axel Prahl
Prof. Karl-Friedrich Boerne – Jan Josef Liefers
Silke Haller alias „Alberich“ – Christine Urspruch
Staatsanwältin Wilhelmine Klemm – Mechthild Großmann
Markus Hoffschulte – Kai Wiesinger
Miriam Hoffschulte – Alexandra von Schwerin
Christiane Stagge – Jana Thies
Doris Röttger – Anna Loos
Ewald Ottensen – Christian Kahrmann
Franjo – Rade Radovic
Betty – Nora von Waldstätten
Heike Lutter – Sabine Orléons
Dr. Birte Peters – Tersa Harder
Herbert Thiel – Claus D. Clausnitzer
Nadeshda Krusenstern – Friederike Kempter
u.a.

Stab

Drehbuch – Jan Hinter, Stefan Cantz
Regie – Kaspar Heidelbach
Kamera – Clemens Messow
Musik – Arno Steffen

Bilder: WDR/Michael Böhme


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27 Meinungen zum Tatort Folge 594: Der Frauenflüsterer

  • Jutta • am 29.6.11 um 13:35 Uhr

    Weiss jemand, wie der Song heisst, den Betty in Boernes Institut auf voller Lautstaerke hoert?

    Antworten
  • floggi • am 2.7.11 um 12:46 Uhr

    weiß jemand, wie die melodie zu Beginn des Tatortes heißen könnte? Ich bitte um hilfreiche Antworten. Danke im Vorraus

    Antworten
  • Klaus • am 6.12.11 um 21:18 Uhr

    Der Song, den Betty im Institut hört, ist von Danii Minogue (Kylie’s kleiner Schwester) und heisst „I begin to wonder“

    Antworten
  • Michi • am 14.12.11 um 15:49 Uhr

    Für mich mit der schwächste Tatort aus Münster.

    Wieder mal zeigte sich – der (neben den Kommissaren) bekannteste Darsteller ist der Mörder.

    Antworten
  • Hansi • am 21.5.12 um 19:02 Uhr

    Ich fand den Tatort mit den Besten, den die Jungs gemacht haben! Spannend bis zum Schluss, weil man nicht weiß, wer der Mörder ist. Was ich hier gelacht habe, das geht auf keine Kuh-… äh Pferdehaut!

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  • Frank Spies • am 12.9.14 um 23:03 Uhr

    Perfekt gemachter mit meinen zwei top Ermittler. Schon einmal gesehen. Schau ihn aber gerne noch öfter. Spannung bis zum Ende. Klasse.

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  • Münsteranerin • am 11.9.15 um 16:20 Uhr

    Wie immer gute Unterhaltung, nur die Story ist diesmal etwas plump…

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  • Dirk • am 8.3.16 um 21:52 Uhr

    Der Tatort Nummer 594 aus Münster mit Thiel und Boerne. Der eine ist Hauptkommissar, der andere Gerichtsmediziner und beide ermitteln in einem Tötungsdelikt und später kommen noch einige hinzu. Mit dabei die Krusenstern, die Klemm, die Haller und natürlich Vater Thiel. Thiel und Krusenstern offenbaren sich ganz nebenbei ihre geheimsten Geheimnisse. Er hat Angst vor Pferden und seine Assistentin fürchtet sich vor Schwänen. Merkwürdig, beides edle Tiere. Ermittelt wird intensiv in ländlicher Umgebung auf einem Pferdehof und Boerne hat auch noch seine 17jährige bockige Nichte am Hals, welche ein Praktikum auf diesem Mördergut absolviert und sich in den mutmaßlichen Bösewicht verguckt hat. Kann den Liebe Sünde sein. Nicht gerade der beste Münsteraner Tatort-Krimi und die beiden gesellschaftlichen Kontrahenten schenken sich keine Gemeinheit. Thiel muss seinen amtlich eingezogenen Führerschein nachholen und Boerne hackt wunderbar darauf herum, bekommt später bei einer Wirtshausschlägerei eins auf die Nase, was Thiel wiederum amüsiert. Aber sehenswert ist dieser ländliche Tatort-Spielfilm durchaus, wenn auch ein bisschen nach Shilo-Stall riechend.

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  • Kathi • am 6.6.16 um 20:44 Uhr

    Man mag mich tadeln, dass ich keine komplette Rezension schreibe, aber ich habe gerade 90 sehr unterhaltsame Minuten verbracht, Spannung erlebt und einige Male herzhaft gelacht. Danke für diesen Tatort.

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  • Sir Sherlock • am 7.6.16 um 11:41 Uhr

    Ein Typischer Münstertatort vom Anfang der gute Unterhaltung bietet !!

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  • spiderman916 • am 13.6.16 um 11:01 Uhr

    Eigentlich der beste aller Münsteraner Tatorte! Spannend bis zuletzt, dazu wirklich humorvoll ohne albern zu sein! 5 Sterne plus

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  • spiderman916 • am 15.6.16 um 13:45 Uhr

    @Fahrstuhl: die Schlägerei ist doch reine Parodie und nicht ernst zu nehmen….

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  • Nikolaus • am 19.6.16 um 18:57 Uhr

    Der Tatort war zwar – für einen Münser-Tatort – relativ schwach (weil die Geschichte nicht besonders gut war), aber schlecht war er jetzt auch nicht …

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  • Flixi • am 15.2.17 um 11:14 Uhr

    Mehr als zwei Sterne mag ich nicht vergeben. Die Story kann man mögen oder nicht, aber hier geht es wieder mal zu sehr um die Nebenhandlung, als um die Haupthandlung, was ich persönlich gar nicht mag. Nebenhandlung ist bei Münster wichtig, aber wenn es überhand nimmt, dann ist jegliche Krimiatmosphäre futsch. Ich weiss nicht, wo Süiderman die Spannung gesehen hat. Ich habe keine gefunden. Christoph Fink jepp, sehe ich genauso. Jerry Lewis für arme.

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  • Rumo • am 5.4.18 um 10:29 Uhr

    Oooh jeee, da werden die Thiel-Boerne-Fans auch hier wohl in tiefe Depressionen
    verfallen ….

    Denn für dieses Jahr ist nur ein einziger neuer Münster-TATORT geplant !
    Siehe: tatort-fundus.

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  • Der Fremde • am 17.12.20 um 17:46 Uhr

    Habe gestern seit langer Zeit wieder diese Folge gesehen, m.E. eine der besten aus Münster. Erfrischend zu sehen, wie Nora von Waldstätten vor 15 Jahren aussah … (sie konnte damals wie heute in der Kindermode-Abteilung einkaufen)

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  • slice me nice • am 19.4.21 um 9:42 Uhr

    Einer der schlechtesten Münsteraner Tatorte. Kai Wiesinger als Dorfcasanova ist schon mal völlig überbewertet. Aber besonders schlimm fand ich die hohlbirnige Nichte Boernes (da scheint die Intelligenz definitiv nicht in der Familie zu liegen), die sich schnaufend, kreischend und fußstampfend aufführt wie eine 13 Jährige mit Hormonstau! Dass sie sich sofort in den alten Sack von Reitlehrer verknallt, der nach Pferdemist müffelt, ist genauso unwahrscheinlich wie der Umstand, dass sie sich von ihm zum Stall zerren und in eine Pferdebox sperren lässt, ohne sich im mindesten zu wehren.

    Fazit: Weit unter Durchschnitt. Da hilft auch das herzhafte Gelächter von Klemm über den kastrierten Zuchthengst nichts.

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  • HerrBert • am 20.4.21 um 21:14 Uhr

    Münster, Zéro points.

    Das fühlt sich an wie Inspektor Barnaby, aber leider nicht so stilvoll, gekreuzt mit Rosamunde Pilcher, aber ohne Seafood. Dann noch eine Prise WaPo Berlin für’s Volk….
    von den Schauspieler-Qualitäten der Nebendarsteller will ich gar nicht reden. Das Chiemgauer Volkstheater hat mehr Klasse und ist wenigstens Lustig, also ich meine: Wirklich guten Humor.

    Wenn wenigstens die Story gut gewesen wäre. Jetzt schalte ich mal um.

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  • Gottlieb • am 21.4.21 um 17:59 Uhr

    Wieder ein gelungener spannender und unterhaltsamer Krimi aus Münster mit der üblichen Prise Humor. Ich habe ihn mir inzwischen mehrfach angesehen. M. E. sind auch bei den Münsteraner Krimis die früheren in der Regel besser als die späteren. Ausnahmen bestätigen die Regel.

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  • St. Ommelner • am 23.3.22 um 1:22 Uhr

    Mir hat die Folge in der heutigen Wiederholung ausnehmend gut gefallen. Ich fand die hier noch boodenseelose Nichte und die nicht ermittelnte Gastwirtsgattin überzeugend.
    Erstaunt war ich von der Tankstelle mit den drei Damen. Denn diese damalige orlen-Tankstelle und heutige Star-Tankstelle befindet sich im Ortsteil Stommeln der Stadt Pulheim nordwestlich von Köln.

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  • Der Fremde • am 24.3.22 um 12:38 Uhr

    @ St. Ommelner; Ich seh die junge Nora auch immer wieder gern (insbes. die Schluss-Szene in der Pferde-Box) … ;-)
    Die „Gastwirtsgattin“ ist übrigens Anna Loos, in echt die Ehefrau von Jan-Josef Liefers.

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  • Katharina Karin • am 31.3.22 um 23:05 Uhr

    In Münster: vorwiegend heiter – abgesehen von den Verbrechen, die dort und anderswo zu grassieren scheinen. Nun, in der Realität geschieht Ähnliches weit häufiger, als uns lieb ist: Wie schön, wenn alles von einer so beherzten Crew bereinigt wird. Das wünscht man sich so oft in der Realität. Ein sehr schöner Münster-Krimi mit prima Darstellern. Danke.

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  • Katharina Karin • am 10.4.22 um 12:34 Uhr

    Wie ein Fallbeil: Juristisch gesehen ist die Pferdeschändung Sachbeschädigung! Die Realität müsste dringend geändert werden! In diesem auf Heiterkeit ausgelegten Krimi wird die Absurdität unserer durch politische Strukturen bedingten Realität sehr bildhaft dargestellt: von einem Slapstick zu dem anderen. Sollten wir nicht endlich einmal etwas ändern anstatt uns darüber zu erheitern? Gerade wegen der eleganten Gesellschaftskritik mag ich den Tatort Münster.

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  • Gulo • am 22.4.22 um 23:38 Uhr

    An sich ein sehr unterhaltsamer Pferdetatort aus Münster. Aber für die Untertitel, die um mehr als eine halbe Minute gegenüber der gesprochenen Sprache – und damit der Handlung – verschoben waren, gibt es einen Punkt Abzug. Da fühlt man sich als Hörbehinderter schon etwas ver(pferde)äppelt. Fast nicht möglich, dem Geschehen zu folgen. Was soll das? Wenn man schon den Praktikanten diesen Job machen lässt, sollte man wenigstens hinterher nochmal drüber schauen, ob der Praktikant nicht (Pferde)Mist gebaut hat…

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  • Jörg Dorow • am 1.5.22 um 22:03 Uhr

    Geradezu köstlich war die bockige Nichte, gespielt von der jungen Nora von Waldstätten, wie sie ihren K. F. mit Kleinmädchenlaunen ärgerte.
    Auch immer wieder erfreulich ist es, wenn das Paar Loos/Liefers gemeinsam in einem Film arbeiten darf, schließlich gehören die beiden m.E. zur Spitze der deutschen Schauspieler-Riege.
    Demgegenüber fällt Kai Wiesinger ab, dem ich zwar den Lustmolch abkaufe, nicht jedoch die kaltblütigen und mörderischen Absichten; allerdings muss zugegeben werden, daß der Schwerpunkt wie immer auf humorvoller Abendunterhaltung lag und in diesem Zusammenhang keinen richtig brutal gezeichneten Täter vertragen würde.
    Das Pferd, dessen Männlichkeitsverlust hier lediglich als Sachbeschädigung abgehandelt wurde, tat mir leid.

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