Kurz und knapp – darum geht’s
Eine schwangere Frau wird brutal attackiert – ihr Baby wird ihr aus dem Bauch geschnitten. Während die Mutter um ihr Leben kämpft, beginnt für Kommissar Klaus Borowski ein Wettlauf gegen die Zeit, um das Neugeborene zu finden. Doch das Kind ist schwer krank und hat ohne ärztliche Hilfe nur wenige Tage zu leben. Als Borowski und sein Team eine Spur verfolgen, geraten sie in ein Netz aus Lügen und medizinischen Geheimnissen. Doch je tiefer sie graben, desto gefährlicher wird der Fall – und am Ende steht Borowski vor einer Entscheidung, die ihn an seine Grenzen bringt …
Inhalt der Tatort-Folge „Sternenkinder“
Die Nacht ist still, nur das leise Tropfen von Wasser aus einem defekten Hahn durchbricht die Stille. In einem schwach beleuchteten Badezimmer liegt Stefanie Brückner, blutüberströmt und bewusstlos. Ihr Mann findet sie in dieser grausigen Szene – das Unfassbare ist geschehen: Jemand hat ihr das ungeborene Kind aus dem Leib geschnitten. Die Spuren am Tatort sind chaotisch, das Blut an den Wänden erzählt eine Geschichte von unvorstellbarer Gewalt.
Kommissar Klaus Borowski, mit seinem markanten, müden Gesicht, betritt den Tatort. Seine Augen verraten, dass auch er von der Brutalität der Tat schockiert ist. Borowski, der sonst so abgeklärt wirkt, scheint diesmal emotional stärker involviert als gewöhnlich. Unterstützung erhält er von der Polizeipsychologin Frieda Jung, die ihm mit ihrer ruhigen, analytischen Art zur Seite steht. Sie vermutet, dass die Täterin eine Frau ist – eine, die selbst kein Kind bekommen kann und verzweifelt nach einem Ausweg sucht.
Die Ermittlungen führen Borowski in die Welt der Pränatalmedizin, wo Professor Sonneborn, ein angesehener Gynäkologe, im Mittelpunkt steht. Seine Klinik, ein Ort, der eigentlich Leben schützen sollte, wirkt plötzlich bedrohlich. Die weißen, sterilen Wände scheinen Geheimnisse zu verbergen, und Borowski spürt, dass hier etwas nicht stimmt. Als er Sonneborn mit einem Phantombild der Täterin konfrontiert, erkennt er einen flüchtigen Blick des Arztes – ein Moment des Erkennens, der sofort wieder verschwindet.
Parallel dazu kämpft Borowski mit privaten Konflikten. Seine Tochter Carla, die sich plötzlich für Religion interessiert, fordert seine Zustimmung für den Konfirmationsunterricht. Borowski, der selbst seinen Glauben verloren hat, verweigert sie – ein Entscheidung, die die Beziehung zu seiner Tochter weiter belastet.
Die Suche nach dem Baby gleicht der Jagd nach einem Schatten. Jede Spur führt in eine Sackgasse, und die Zeit läuft davon. Als Borowski schließlich eine Verdächtige ausfindig macht, stürmt er voreilig ihre Wohnung – ein Fehler, der ihn fast das Vertrauen seines Teams kostet. Doch dann taucht ein neuer Hinweis auf: Das Baby wurde im Mutterleib mit einer experimentellen Methode behandelt, die nur Sonneborn und seine Assistentin Dr. Fehlau kennen.
Doch bevor Borowski die Wahrheit aufdecken kann, wird Professor Sonneborn ermordet. Die Klinik, einst ein Ort der Hoffnung, wird zum Schauplatz eines weiteren Verbrechens. Borowski steht vor einem Rätsel: Wer hat den Arzt getötet? Und was hat das mit dem entführten Baby zu tun? Als er schließlich die Verbindung zwischen den beiden Fällen erkennt, gerät er in einen moralischen Zwiespalt, der ihn an seine Grenzen bringt …
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Sternenkinder“ wurde vom 5. September bis zum 14. Oktober 2005 in Kiel und Umgebung gedreht. Regisseur Hannu Salonen, bekannt für seine atmosphärisch dichten Inszenierungen, setzte dabei auf eine suggestive Bildsprache und eine düstere, fast schon filmische Ästhetik. Die Drehorte, darunter die Kieler Förde und die sterilen Flure der Universitätsklinik, wurden bewusst als „Mitspieler“ eingesetzt, um die bedrückende Stimmung des Films zu verstärken.
Axel Milberg verkörpert einmal mehr den eigenwilligen Kommissar Klaus Borowski, der in dieser Folge nicht nur als Ermittler, sondern auch als Vater gefordert ist. Maren Eggert spielt die Polizeipsychologin Frieda Jung, deren ruhige Präsenz einen interessanten Kontrast zu Borowskis impulsiver Art bildet. Gaststars wie Claudia Geisler als psychisch labile Kindesentführerin und Oliver Stritzel als verzweifelter Ehemann runden das Ensemble ab.
Die Erstausstrahlung am 2. April 2006 sahen 6,93 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 18,6 % entsprach. Der Film löste eine kontroverse Debatte über die ethischen Grenzen der Pränatalmedizin aus und wurde für seine dichte Atmosphäre und die starken schauspielerischen Leistungen gelobt. Allerdings gab es auch Kritik an der Nebenhandlung um Borowskis Assistenten Alim Zainalow, die als unnötig und überladen empfunden wurde.
Ein besonderes Detail: Während der Dreharbeiten war Regisseur Hannu Salonens Frau selbst hochschwanger, was die emotionalen Szenen rund um das entführte Baby zusätzlich intensivierte. Die Dreharbeiten mit dem nur zwölf Tage alten Neugeborenen waren eine Herausforderung, doch das Team schaffte es, die Szenen einfühlsam und authentisch umzusetzen.
Der Tatort Nummer 627 aus Kiel. Eine Handlung wie aus einem Horrorladen und ich Frage mich, kann Fernsehen depressiv machen. Dieser Film bestimmt. Nicht nur die erschütternden Szenen mit der Frau, welcher man bei lebendigen Leib das Kind herausgeschnitten hat, nein, auch das gutgläubige moslemische Polizeibeamte verdächtigt werden, mit extremen religiösen Organisationen zu sympathisieren. Hauptkommissar Borowskis Vorgesetzter hat nie geglaubt, dass der Kommissar Zainadow gläubig ist und die Polizeipsychologin Jung sollte ruhig sein. Ein weiterer Höhepunkt dieses kritischen Streifens war wohl auch, dass die Tochter von Borowski nicht an dem Konfirmandenunterricht teilnehmen durfte, wegen anti-religiöser Einstellung verweigerten die beiden getrennt von einander lebenden Personen dieses. Sollte wohl ein netter Hinweis auf die Kämpfer Allahs sein, frei nach dem Motto: So wie ihr, seien auch vier. Und zu guter Letzt, wird auch noch der Professor gemordet. Es reicht. Bitte! Ein Psycho-Tatort aus dem Jahr 2006, welchen man sich schenken kann, so meine ich. Bis zum Thriller hat der es jedenfalls nicht gebracht.
Borowski is one of my favorite Tatort Kommissare, he’s strong, cynical, mean, unfriendly and smart. But because of that he’s also lonely, he has no friends and in this episode he looses his daughter and a colleague. It takes a fine actor and some good writing to make this work.
The story however is finished after 40 minutes or so and then more happens in which this TO takes a wrong turn. Professor Sonneborn sounds like a character from the Tintin comics and „I hate him for what he has done so I killed him with a hammer“ doesn’t make sense.
Einer der schwächeren Borowski Fälle. Die Geschichte berührt mich leider null. Die Darsteller spielen leicht überheblich. Die „Raub“Mutter übertreibt in ihrer Darstellung maßlos als sie Borowski in die Arme fällt. Puhhh! Was bleibt ist eine lustige Szene mit Klaus Borowski bei einer Wohnungsdurchsuchung. Sein Blick als er ins Bad stürmt ist köstlich. Sehr süß wie Frau Jung Klaus Borowski zudeckt als er im Präsidium Kiel pennt. Nur 2 Sterne leider keine Spannung kein interessantes Thema.
Etwas unentschlossener Fall, bisweilen durchaus fesselnd und unerträglich quälend. Insgesamt trotz der Thematik allerdings eher Durchschnitt.
Nur die letzte Sequenz fand ich mehr als gelungen und herzzerreißend.
Amüsant auch, wie Rezensenten hier fünf Sterne vergeben (vermutlich versehentlich, da diese Vorgabe bereits vorgeblendet wird), dann aber den Streifen komplett zerreißen und nieder machen ;-)
@ B-B-F
A.) Sie haben Recht und
B.) weil ich ungern real existierende Berufsgruppen kritisiere.
Hier würde sicherlich und höchstwahrscheinlich eine andere Bewertungsskala
helfen.
Spannend bis das Kind gefunden wird, danach geht es rasant bergab…