Tatort Folge 706: Der glückliche Tod



Im Tatort „Der glückliche Tod“, ihrem 45. Fall, werden die Ludwigshafener Kommissare Lena Odenthal und Mario Kopper auf zweierlei Art mit dem Tod konfrontiert: Es geht um Mord und illegale Sterbehilfe. Diese Folge der ARD-Krimi-Reihe erhielt für die Auseinandersetzung mit dem Thema den Film- und Fernsehpreis 2009 des Hartmannbunds. Außerdem gab es eine Nominierung für den Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste 2008.

Trailer Video zum Tatort „Der glückliche Tod“



Am Rheinufer wird die Leiche einer Frau gefunden. Laut Obduktionsbericht war sie schon vier Tage tot. Ein Schlüsselanhänger führt Odenthal und Kopper zu einer Pension, in der die Tote wohnte, und die beiden Kommissare können ihre Identität ermitteln. Es handelt sich um eine gewisse Sabine Brodag, Mitglied in einem Sterbehilfe-Verein, die sich für einen Vortrag in Ludwigshafen aufhielt. Außerdem findet sich auf einer Hand der Toten eine Telefonnummer.

Kopper reagiert äußerst aggressiv auf das Thema Sterbehilfe und bringt das bei den Ermittlungen auch deutlich zum Ausdruck. Zum Beispiel Prof. Scheuren gegenüber, dem Vorsitzenden des Schweizer Vereins „Charontas“, der zur Identifizierung der Leiche anreist. In der Folge stellt sich heraus, dass Sabine Brodag einen kostspieligen Lebensstil hatte, der eigentlich über ihr Einkommen weit hinausging. Scheuren hat darauf ebensowenig eine Antwort wie der Anwalt Michael Heymann, der den Verein in Deutschland vertritt und in Ludwigshafen lebt.

Heymann ist im Tatort „Der glückliche Tod“ schon bald der erste Verdächtige. Er gesteht, dass er ein Verhältnis mit Brodag und sich am Tag ihres Todes heftig mit ihr gestritten hatte. Laut seiner Aussage hat er sich an diesem Tag von ihr getrennt und die Zeit danach mit seiner hochschwangeren Frau Christine verbracht.

Die Telefonnummer auf der Hand der Toten führt Kommissarin Odenthal zu Katja Frege. Die alleinstehende Mutter hat zwei Kinder, den vierjährigen Nils und die neunjährige Julia. Lena erfährt dass Julia todkrank ist. Sie hat Mukiviszidose, ihre Lunge, ihr Magen und ihre Bauchspeicheldrüse arbeiten nicht mehr richtig. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das Kind verhungert oder erstickt. Lena erfährt von der Mutter, dass diese von Sabine Brodag ein tödliches Medikament kaufen wollte, um die Tochter von ihrem Leiden zu erlösen.

Die Ermittler vermuten im Tatort „Der glückliche Tod“ daraufhin, dass Brodag illegal mit Sterbehilfemedikamenten gehandelt und gutes Geld damit verdient hat. Der Verdacht wird bestätigt, als ein gewisser Lehrke auf der Bildfläche erscheint. Er glaubt, der Verein „Charontas“ bzw. Sabine Brodag habe seiner 17-jährigen Tochter ein entsprechendes Medikament verkauft, mit dem sie Selbstmord begangen habe. Lehrke könnte ein Motiv für den Mord haben: Rache. Schließlich stellt sich heraus, dass am Tatort gefundene Haare von seinem Hund stammen. Aber auch Katja Frege hat gelogen. Sie traf Sabine Brodag entgegen ihrer Aussage doch am Tag des Mordes.

Besetzung
Lena Odenthal – Ulrike Folkerts
Mario Kopper – Andreas Hoppe
Oliver Frege – Stephan Schad
Julia Frege – Stella Kunkat
Dr. Scheuren – Nikolaus Paryla
Herr Heymann – Frank Giering
Lehrke – Tom Jahn
Susanne – Lucie Muhr
Frau Keller – Annalena Schmidt
Frau Heymann – Eva Löbau
Becker – Peter Espeloer
Nils Frege – Jannis Michel
Katja Frege – Susanne Lothar

Stab
Kamera – Jürgen Carle
Buch – André Georgi
Szenenbild – Andreas Schmid
Regie – Aelrun Goette

Bilder: SWR/Krause-Burberg

Erstausstrahlung der Tatort-Folge 706 „Der glückliche Tod“: 05.10.2008


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19 Meinungen zum Tatort Folge 706: Der glückliche Tod

  • Antonia • am 19.11.08 um 13:45 Uhr

    Hallo, kennt irgendjemand die Playlist zu diesem Tatort, oder weiß wo ich sie finde??

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  • Hermann • am 22.11.08 um 18:30 Uhr

    Von wem wurde das Schlusslied „Hallelujah“ gesungen – weiß das jemand? Ich bekam Gänsehaut am Ende!

    Antworten
  • Anke • am 22.11.08 um 20:45 Uhr

    Leonard Cohen singt das Lied ,,Hallelujah“ zum Gänsehaut kriegen.

    Antworten
  • Marthe • am 14.1.09 um 21:54 Uhr

    Kann mir mal einer erklären, warum der coole Peter Becker soooo selten zu sehen ist?
    Der hat mehr Charisma als die Kurpfalz verträgt!

    Antworten
  • Hans • am 6.10.09 um 23:50 Uhr

    @Anke: Leonard Cohen hat das Lied geschrieben, aber im Tatort hören wir die Cover-Version von Jeff Buckley.

    Ich fand’s zu dick aufgetragen. Plötzlich klingt es so nach Kirche, obwohl das Thema doch weit über konfessionell begründete Ansichten hinausgeht. Lieber wäre mir Schubert gewesen. Wobei beides („Hallelujah“ und „Der Tod und das Mädchen“) zugegebenermaßen in dieselbe Kategorie fällt: naheliegend und oft benutzt.

    Antworten
  • amnesix • am 7.10.09 um 13:16 Uhr

    Der Tatort war deswegen so dicht und genial, weil das Drehbuch und die Kamera einfach stimmten und das Thema ohne Wertung und Moral behandelt wurden, wie ich finde. Einfach nur die Tatsachen und die Meinungen.

    Aber die Musik hat genervt, weil dahinter stand: kauf mich! Das war zu einfach, einfach zu einfach.

    Allerdings scheint es ja zu wirken. Hier reden auch nur noch alle über die Musik. Die Episode hieß: «der glückliche Tod» und nicht, he, wo ist die CD mit der Filmmusik?

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  • tom • am 20.11.12 um 21:47 Uhr

    Ganz grosse Klasse die Darbietung von Stella Kunkat.

    Antworten
  • Joachim Pense • am 20.11.12 um 21:52 Uhr

    Eine feige Lösung: man lässt das Kind kurz vor Schluss einfach von selbst sterben. Damit sind die Probleme erstmal beseitigt.

    Antworten
  • Horst Brunnett • am 21.11.12 um 17:33 Uhr

    Dieser Tatort war seit langem der beste.
    Ich bin ganz und gar nicht der Meinung von Amnesix; auch ich suche die Playlist; denn die 3 Songs, von denen ich leider nur den letzten gut kenne, waren wirklich sehr passend und absolut genial.

    Aber eine Anmerkung zu dem Song, der am Schluss gelaufen ist.
    Entgegen der Vermutung von Anke (22.11.2008) wurde der Song „Hallelujah“ von Leonard Cohnen zwar geschrieben, doch hier in der – meiner Meinung nach wesentlich eindrucksvolleren Version – von Jeff Buckley verwendet.

    Antworten
  • Horst Brunnett • am 21.11.12 um 18:11 Uhr

    So mittlerweile bin ich fündig geworden und möchte
    Euch die Titel nicht vorenthalten.

    So nervous and blue – Element of crime
    Another lonely day – Ben Harper
    I might be wrong – Radiohead
    Hallelujah – Jeff Buckley

    Einfach nachstehenden Link in die Browserzeile kopieren,
    dann kann man sich die Songs sogar als Video ansehen!

    Antworten
  • Gabriele Schäfer • am 21.10.14 um 20:47 Uhr

    Das ist wirklich der beste Tatort! Absolut bewundernswert die Rolle des an Mukoviszidose erkrankten Mädchens. Ich war überwältigt von ihrer schauspielerischen Leistung und die Musik… einzigartig und berührend

    Antworten
  • Udo B • am 23.10.14 um 2:00 Uhr

    Man kann bei dieser Folge absolut nichts bemängeln. Eindeutig die seltene Wertung von 6 Sternen !!!

    Antworten
  • Anja • am 17.11.14 um 17:18 Uhr

    Ich habe diesen Tatort schon einige Male gesehen – jedesmal wieder rührt er mich zutiefst an. Die schauspielerische Leistung aller Mitwirkenden verdient Hochachtung, das Thema geht unter die Haut „Wie würde ich mich wohl verhalten, wäre mein Kind in dieser Lage??!“
    Die Musik bewegt und ist in dieser Version gesungen überwältigend.
    Lena Odenthal mag ich ohnehin, hier hat sie absolut überzeugt. Am Ende weine ich jedesmal mit ihr.

    Antworten
  • Birgit • am 16.2.15 um 23:55 Uhr

    Dieser Tatort ging unter die Haut. Und die Musik gewaltig.

    Antworten
  • Dirk • am 12.11.15 um 17:45 Uhr

    Der Tatort Nummer 706 mit den Hauptkommissaren Klopper und Odenthal aus Ludwigshafen. Ein ansprechender Tatort, der unter die Haut ging. Das Thema Sterbehilfe bindet hier auch sterbenskranke Kinder mit ein und wird immer wieder politisiert. Die nunmehr gerade gesetzlich festgelegten Regelungen heißen: No Money For Poison. Dieser Tatort wurde eindeutig gesellschaftlich eingeschränkt wieder gegeben und dafür nutzte man auch sympathische Charaktere.

    Antworten
  • Der Fremde • am 27.9.21 um 22:13 Uhr

    Außerhalb einer TO-Kritik: Was hat diese Folge mit dem außergewöhnlich guten Roman von Albert Camus mit dem selben Titel zu tun??? Das Thema der TO-Folge ist jedenfalls ein ganz anderes, also wohl kein Zusammenhang, sondern nur Ignoranz bei der Titel-Wahl …

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  • HerrBert • am 29.9.21 um 23:38 Uhr

    Einfach große Klasse, eindrucksvolle Geschichte, sehr gutes Drehbuch, sehr gute Schauspieler. Auch Odenwald und Kopper bestens.

    Leider kein Vergleich zu den jämmerlichen Darbietungen heutzutage aus Ludwigshafen.

    Antworten
  • rolf • am 3.10.21 um 19:57 Uhr

    Ganz großes Heimkino. Ein Tatort der Spitzenklasse mit einmalig guten Schauspielern.
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    Susanne in einer schweren Rolle. …Lebe wohl, du bist unvergessen.

    Antworten
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