Kurz und knapp – darum geht’s
Bürgermeister Armin Lohmann wird mit durchgeschnittener Kehle in seiner Wohnung aufgefunden, während blutige Frauenfußspuren vom Tatort wegführen. Die Leipziger Ermittler Saalfeld und Keppler stehen vor einem Rätsel: War es die alkoholkranke Ehefrau, eine unbekannte Geliebte oder hat der Mord mit Lohmanns Amtsgeschäften zu tun? Als eine minderjährige osteuropäische Leiharbeiterin tot aufgefunden wird und eine zweite verschwindet, müssen die Kommissare tief in die Schattenwelt von Ausbeutung und Prostitution eintauchen. Als die Ermittler einer heißen Spur folgen, ahnen sie nicht, dass sie sich damit selbst in tödliche Gefahr begeben …
Inhalt der Tatort-Folge „Mauerblümchen“
Graue Regenschleier hängen über Leipzig, als Kommissar Andreas Keppler die mit fahlem Morgenlicht durchflutete Wohnung des ermordeten Bürgermeisters Armin Lohmann betritt. Die Stille wird nur vom gleichmäßigen Tropfen des Regens an den Fensterscheiben unterbrochen. Auf dem Boden: eine Leiche mit durchgeschnittener Kehle. Und seltsame Fußspuren, die über die Terrasse hinaus in den Garten führen – eindeutig von einer Frau.
„Das sieht mir nicht nach einer geplanten Tat aus“, murmelt Keppler, der mit seiner analytischen, manchmal distanzierten Art den Fall methodisch angeht. Seine Ex-Frau und Kollegin Eva Saalfeld hingegen verlässt sich mehr auf ihr Bauchgefühl. Die beiden bilden ein eingespieltes Team, das trotz – oder gerade wegen – ihrer gescheiterten Ehe funktioniert. Unter der professionellen Oberfläche schwelen jedoch unausgesprochene Spannungen, die in kurzen, scharfen Wortwechseln aufblitzen.
Die erste Spur führt zum Bauunternehmer Stefan Rose. „Warum hat er nicht erst versucht, Lohmann zu erpressen? Ist doch üblich in der Baubranche“, stichelt Saalfeld. Der zwielichtige Baulöwe hatte kurz vor dem Mord noch Kontakt zu Lohmann und ein klares Motiv: Der Bürgermeister hatte einen Baustopp verhängt, der Roses Firma in finanzielle Bedrängnis brachte.
Im Hotel „Elster“, wo Lohmann am Vorabend an einer Tagung teilgenommen hat, stoßen die Ermittler auf eine undurchsichtige Welt hinter glänzenden Fassaden. Der Hotelbesitzer Jörg Stein führt ein hartes Regiment und hatte erst kürzlich alle Reinigungskräfte entlassen. Nun arbeiten dort junge osteuropäische Frauen für einen Hungerlohn, vermittelt durch die Zeitarbeitsfirma „Rapid“.
Die Suche nach der Wahrheit gleicht dem Versuch, in einem Sumpf aus Lügen festen Boden zu finden. Als die minderjährige Russin Alena schwer misshandelt im Krankenhaus stirbt, verdichten sich die Hinweise: Es geht nicht nur um einen Mord, sondern um systematischen Missbrauch junger Frauen. Die gefälschten Arbeitsgenehmigungen, die heimliche Prostitution, die Ausbeutung der Mädchen – alles deutet auf ein perfides System hin. Zwischen noblen Hotelfluren und schäbigen Hinterzimmern suchen Saalfeld und Keppler fieberhaft nach Duscha, der zweiten verschwundenen Russin. Sie könnte der Schlüssel zur Lösung des Falls sein – sofern der Täter sie nicht zuerst findet …
Hinter den Kulissen
„Mauerblümchen“ ist der fünfte Fall des Leipziger Ermittlerduos Saalfeld und Keppler. Die MDR-Produktion wurde vom 16. September bis zum 15. Oktober 2008 in Leipzig und Umgebung gedreht. Für Regisseur Johannes Fabrick und Drehbuchautorin Simone Schneider war es die erste und einzige Tatort-Regie bzw. -Drehbuch.
Neben den Hauptdarstellern Simone Thomalla und Martin Wuttke glänzt das Ensemble mit namhaften Gaststars: Sophie von Kessel als tablettenabhängige Witwe Katrin Lohmann, Arved Birnbaum als zwielichtiger Bauunternehmer Stefan Rose und Helmut Zierl in der Rolle des Hotelbesitzers Jörg Stein. Bemerkenswert ist auch die Ablösung des Rechtsmediziners: Anstelle von André Röhner tritt nun Kai Schumann als Dr. Johannes Reichau in Erscheinung.
Bei der Erstausstrahlung am 8. März 2009 schalteten 8,12 Millionen Zuschauer ein, was einem beachtlichen Marktanteil von 21,4 Prozent entsprach. Die Folge, die als 725. Episode der Tatort-Reihe ausgestrahlt wurde, erhielt gemischte Kritiken. Während einige Rezensenten die realistische Darstellung sozialer Missstände lobten und den Film als „den bislang besten der fünf Tatorte des neuen MDR-Teams“ bezeichneten, kritisierten andere die „Reißbrett-Dramaturgie“ und die teilweise klischeehaften Figuren.
Nach der Ausstrahlung wurde in Fachkreisen besonders die Thematisierung von Menschenhandel und Ausbeutung im Niedriglohnsektor als gesellschaftlich relevante Kritik gewürdigt – ein Thema, das zum Zeitpunkt der Ausstrahlung durch die Debatten um Zeitarbeit und Lohndumping besondere Aktualität besaß.
Wie heißt das wohl spanische Lied in dem Stripteaseclub?
Ich fand dieses Lied auch cool…ich bin schon die ganze Zeit auf der suche danach, kanns aber niergends finden.
Wär cool, wenn wir es herausfinden, und uns austauschen könnten
Das Lied heißt: „Siempre me quedara“ von „Bebe“ auf der CD „Pafuera Telaranas“
Ist super
Gruß
Uwe
Vielen vielen Dank Uwe…echt geil chilliges Lied
Kann es sein, dass in dieser Folge auch ein Lied mit einer Art indischem Beat vorkommt? Fand das Lied total toll, weiß leider nur nicht wie es heißt.
Die gelungene Sproedigkeit der beiden HauptermittlerInnen hat diesmal besonders dazu beigetragen, die immer gelungene Spannung und vertrickste Ausgangsverdichtung anzutreiben. Gutes Buch von Simone Schneider ;-
Wer babbelt denn da immer dazwischen, ist das Tatort fuer Blinde oder ganz gestoerte Zuseher. Zum Wegschalten.
Arno. Du hast den Kanal mit den Sehbehindertenkommentaren an.
Der Tatort Nummer 725 aus Leipzig mit den Hauptkommissaren Saalfeld und Keppler. Er mit Clark-Gable-Bärtchen – schick. Beide sind von der Mordkommission und ermitteln anfangs in einem brutalen Mordfall an einem Lokal-Politiker. Im Laufe der Polizeiarbeit kommt es zu einem weiteren brutalen Mord, diesmal muss ein jugendliches Mädchen sterben. Ein erschütternder Tatort-Thriller, über sexuellen Missbrauch, Ausbeutung und Mord, mit dem beliebten und immer gerne gesehenen Ermittlerpaar, welches, im Film, auch einmal miteinander verheiratet gewesen ist. Schade das diese beiden tollen Tatort-Kommissare nur noch in Wiederholungen auf dem Fernsehbildschirm zu sehen sind. Durchweg wiederholungswert.
Facettenreicher und guter sowie spannender Tatort!
Die Tote bewegt immer ihre Augen :)