Kurz und knapp – darum geht’s
In der Berliner U-Bahn wird der Bauunternehmer Horst Baumann erschlagen aufgefunden – ein Mann, der durch eine spektakuläre Firmenpleite bereits in der Vergangenheit für Schlagzeilen sorgte. Die Kommissare Ritter und Stark stoßen bei ihren Ermittlungen auf einen ruinierten Handwerker mit Rachegefühlen, eine komplizierte Ehe und undurchsichtige Immobiliengeschäfte. Während Ritter in die Katakomben der Berliner U-Bahn-Tunnel hinabsteigt, entdeckt er eine verborgene Unterwelt mit seltsamen Bewohnern und Geheimnissen. Als die Ermittler schließlich auf eine rätselhafte obdachlose Frau aufmerksam werden, die das Mordopfer kurz vor seinem Tod immer wieder auf Videoaufnahmen beobachtet hatte, ahnen sie noch nicht, in welche Abgründe sie dieser Fall führen wird…
Inhalt der Tatort-Folge „Oben und unten“
Gespenstisch still liegt der nächtliche U-Bahnhof da, als die Putzkolonne einen scheinbar schlafenden Fahrgast entdeckt. Das grelle Neonlicht der Reinigungshalle enthüllt unbarmherzig die Wahrheit: Dieser Mann wird nie wieder aufwachen. Die Hauptkommissare Till Ritter und Felix Stark stehen vor einem Rätsel – wie konnte eine Leiche unbemerkt durch die belebte Stadt transportiert werden? Die Überwachungskameras haben nichts Auffälliges aufgezeichnet.
Über der Erde pulsiert Berlin im Rhythmus seiner Einwohner, während darunter ein weitläufiges Labyrinth aus vergessenen Tunneln, Gängen und Nischen existiert. Der impulsive Ritter und der analytische Stark bilden ein ungleiches Ermittlerduo – der eine verlässt sich auf seinen Instinkt, der andere auf Fakten. Ihre Unterschiedlichkeit spiegelt sich in ihrer Arbeitsweise: Während Stark pedantisch Baumanns Firmenunterlagen durchforstet, wagt sich Ritter in die düsteren Katakomben unter der Stadt. „Unter dem Pflaster liegt nicht nur Sand, da liegen auch eine Menge Geheimnisse“, murmelt er, als er mit der Taschenlampe den feuchten Tunnel ausleuchtet.
Die Spur des Geldes führt zu den „Schinkelhöfen“, einem Immobilienprojekt mit schwerwiegenden Baumängeln. Die frisch sanierten Fassaden wirken wie bemalte Kulissen, hinter denen sich Risse und Instabilität verbergen – eine Metapher für den Fall selbst. Aus den Zeugenaussagen kristallisiert sich ein Bild von Baumann heraus: Nach seinem Konkurs, der zwanzig Handwerksbetriebe mit in den Abgrund gerissen hatte, war er mit seiner attraktiven zweiten Frau Alissa aus dem Ausland zurückgekehrt, um wieder ins Geschäft einzusteigen.
Frank Rothe, dessen Elektrofirma durch Baumanns Pleite zerstört wurde, hat eine ganze Wand mit Zeitungsausschnitten über seinen Erzfeind tapeziert. „Ich habe keine Träne vergossen, als ich von seinem Tod hörte“, gibt er unumwunden zu. Doch reicht Hass als Motiv aus? In Baumanns Laptop findet sich eine mysteriöse Videoaufnahme einer obdachlosen Frau beim Flaschensammeln, die er sich immer wieder angesehen hatte.
Unterdessen stößt Ritter in den feuchtkalten Gängen unter der Stadt auf Daniel, einen Betreuer schwer erziehbarer Jugendlicher, der dort illegale Touren durchführt, und auf den verschrobenen Künstler Gregor, der wie ein moderner Eremit in diesem unterirdischen Reich lebt. Die Fahndung nach der Wahrheit gleicht einem Irrlauf durch ein Labyrinth, in dem jeder Tunnel zu neuen Fragen führt.
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Oben und unten“ wurde von der Ziegler Film GmbH & Co. KG unter der Regie von Nils Willbrandt produziert und am 19. April 2009 in Das Erste erstmals ausgestrahlt. Die Dreharbeiten fanden im Herbst 2008 in Berlin statt, wobei sowohl oberirdische Schauplätze als auch die faszinierenden Katakomben der Berliner U-Bahn als Kulisse dienten.
Die Hauptrollen übernahmen Dominic Raacke als Till Ritter und Boris Aljinovic als Felix Stark in ihrem 20. gemeinsamen Fall. Zum Ensemble gehörten auch Muriel Baumeister als Alissa Baumann, Hansjürgen Hürrig als Geschäftspartner Alsfeld, Bruno F. Apitz als rachsüchtiger Handwerker Rothe, Marlon Kittel als Daniel und Harald Schrott als unterirdischer Künstler Gregor Sasmussen.
Besonders ist das Drehbuch dieser Folge, das von Natja Brunckhorst stammt, die in den 1980er Jahren durch ihre Rolle als Christiane F. im Film „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ bekannt wurde. Mit 7,79 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 23,0 Prozent war die Erstausstrahlung ein voller Erfolg.
Teil des Soundtracks ist der Song „Schwarz zu blau“ von Peter Fox, der zu Bildern der pulsierenden Großstadt eingespielt wird und die Atmosphäre des Films unterstreicht. Nach der Ausstrahlung wurde besonders die symbolische Gegenüberstellung von „Oben und unten“ – sowohl geografisch als auch gesellschaftlich – als gelungenes Berliner Stadtporträt diskutiert.
hallo, hab den tatort gestern vergessen aufzunehmen – hat jemand ihn aufgezeichnet und würde ihn mir zum angucken geben?
habe im Tatort einen tollen song gehört(guten morgen,Berlin??)gibts den auf cd?? von wem performed?
an Helmut Fischer:
Der Song heißt „Schwarz zu Blau“ und ist von Peter Fox (Sänger und einer der Frontmänner von Seeed). Gibt es als Single und auf dem Album „Stadtaffe“.
Ein nettes Hallo an alle Tatortfans!
Kann mir jemand sagen ob es die Folgen von “ Ritter und Stark “ und “ Saalfeld und Keppler“ auf DVD gibt?
Wenn ja wo?
MfG
tom
Hallo Tom,
alle DVD´s findest du unter http://tatort-fans.de/tatort-dvd/ leider sind deine beiden Folgen nicht dabei…
Gruß
Gerald von Tatort-fans.de
Hallo Gerald!
Ja leider nicht….Echt Schade!
Das mit den DVDs habe ich gesehen..Danke dafür! Gibr´ts bei Amazon..leider nur mit Unertitel in NL und nicht ausblendbar..aber egal!
Vielen Dank Für die Antwort!
Habe die Seite in Lesezeichen abgespeichert ! Sehr interessant !
MfG
Tom
Hallo liebe Tatort-Fans,
leider habe ich während des Tatort Oben und Unten den Sat-Receiver fehlbedient, sodaß ich das Ende nicht mehr mitbekommen habe.
Gibt es jemanden, der mir diesen Tatort auf CD od. DVD zur Verfügung stellen kann?
LG
Clemens
Ich erinnere mich heute noch (mehr als 1 Jahr ist vergangen) an diesen tollen Tartort… Würde ihn jederzeit wieder schauen!
Dieser Tatort läuft heute doch auf HR, oder täusche ich mich?
oben und unten, einer der besten Ritter/Stark-TATORTs, auch wegen der gelungenen Realitataets- und Orinetierungs „perspektive“ ;
nico haupt, krimi voyeurims veteran in nyc ;
Diesen Tatort aus Berlin muss man nicht gesehen haben. Es gibt deutlich bessere. 2 Sterne
Für mich einer der Besten aus Berlin. Stimme da Nico Haupt zu. Ritter & Stark durchaus in Spiellaune und vom Drehbuch her überdurchschnittlich.
Wie heißt die Schauspielerin, die die 1. Frau des Toten gespielt hat – nun als Leerflaschen-Sammlerin im Bahnhofsgelände?
Danke für Ihre Rückmeldung.
Hi, die Leerflaschen-Sammlerin wurde von Anke Sevenich gespielt.
Dafür habe ich jetzt mal eine Frage an alle: die angeblichen Schinkelhöfe mit dem Backsteinturm, wo wurde das eigentlich in Berlin oder Umgebung gedreht? interessiert mich und ich habe unter den Drehort-Beschreibungen nichts gefunden
der war super!
Der Tatort aus der Bundeshauptstadt fährt unter der Nummer 730 ein und eine Leiche zum Dessert ist auch dabei. Es ist für die beiden Berliner Hauptkommissare vom dortigen Landeskriminalamt, einmal der Ritter und weiter der Stark, mit Sicherheit kein leicht zu lösender Mordfall und wie immer werden die beiden Machos und Sensibilitäten unterstützt durch die gute Seele aller Dienste, dem Kommissar Weber. Der Tote in einer U-Bahn, gefunden durch die gejagte Seele der Gesellschaft, eine zuständige Reinigungskraft, entpuppt sich durchaus als regional bekannte Persönlichkeit, ein verantwortlicher Bauunternehmer des dortigen U-Bahn-Baus, welcher, früher sagte man, betrügerischen Bankrott, begangen hat und natürlich dadurch einen mächtigen handwerklichen und kaufmännischen Schweif in die Tiefe nach sich gezogen hat. Ein Grund für eine Menge Feinde, aber die wollen doch noch Geld sehen? Ein wirklich solider und sehenswerter Kriminalfilm aus dem Berlin des 2009 Jahres. Die drei Kommissare geben ihr Bestes in diesem gut gelungenen Tatort-Spielfilm und dieses ist gerne gesehen und wiederholungwert.
This one is really good. Both Ritter and Stark have their own lead and what seems to be two stories comes together in the end.
Ein wohltuender Tatort, der Einblick in verschiedene gesellschaftliche Schichten, Machenschaften gibt und sehr viel Lokal-Kolorit bietet. Lang ist es her!
Er hat die Taschenlampe in der Hand und als die dunkle Gestalt erscheint, leuchtet er ihr nicht ins Gesicht. Was für ein Scchwachsinn.