Kurz und knapp – darum geht’s
Eine junge Studentin wird tot in einem Müllcontainer gefunden – mit Drogen im Blut, aber gewaltsam erstickt. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass Kommissar Kai Perlmann nicht nur den letzten Abend mit dem Opfer verbracht hat, sondern offenbar seit Längerem eine Beziehung zu ihr pflegte, die er verheimlicht. Während seine Kollegin Klara Blum pflichtbewusst gegen den eigenen Partner ermitteln muss, verstrickt sich Perlmann immer tiefer in Widersprüche. Als plötzlich auch der Freund des Opfers tot aufgefunden wird und Perlmann als Erster am Tatort war, rückt er endgültig ins Zentrum der Ermittlungen – ohne zu ahnen, dass der wahre Täter aus den eigenen Reihen kommt.
Inhalt der Tatort-Folge „Im Sog des Bösen“
In der Morgenluft der Bodenseestadt Konstanz wird eine grausige Entdeckung gemacht: Die Studentin Constanza Heinrich liegt leblos in einem Müllcontainer, erstickt trotz hohem Drogengehalt im Blut. Im neonbeleuchteten Club, der wie ein schillernder Kontrast zur beschaulichen Seestadt wirkt, hatte Kommissar Kai Perlmann noch am Vorabend mit den Kommissarsanwärtern Fleiner und Mackert gefeiert – und auch Constanza war dort. Die jungen Praktikanten erleben nun hautnah, wie aus der theoretischen Polizeiarbeit bitterer Ernst wird.
„Wir sind hier ja auch bei der Mordkommission. Jetzt wird’s ernst, Freunde. Schule ist vorbei“, erklärt Perlmann den Anfängern noch selbstsicher. Als jedoch Fabian Keller, der Freund der Toten, aussagt, dass Perlmann mit Constanza den Club verlassen und sie nach Hause begleitet hat, wendet sich das Blatt. Kommissarin Klara Blum muss ihren Kollegen aus den Ermittlungen herausnehmen – und als auf dem Handy der Verstorbenen Fotos auftauchen, die beweisen, dass Perlmann das Opfer seit Wochen kannte, verdichten sich die Verdachtsmomente.
Die sonst so loyale Beziehung zwischen Blum und Perlmann steht auf wackligem Grund. Während im kühlen, betongrauen Polizeipräsidium Speichelproben genommen werden, sieht man dem sonst so souveränen Perlmann die Anspannung an. Die nächtlichen Straßen Konstanz‘ werden für ihn zum Labyrinth aus Verdächtigungen, während er auf eigene Faust ermittelt. „Ich muss mich an die Fakten halten und nicht an die Person“, erklärt Blum den jungen Anwärtern und demonstriert ihnen kompromisslose Professionalität.
Die Fahndung nach dem Täter gleicht der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, denn hinter der idyllischen Kulisse des Bodensees verbirgt sich ein Netz aus Drogenhandel und Abhängigkeiten. Als Perlmann auf eigene Faust mit Keller sprechen will, findet er ihn tot in dessen Wohnung vor – scheinbar an einer Überdosis gestorben. Die Beweislast gegen den Kommissar wird erdrückend: DNA-Spuren, eine Essensmarke aus der Polizeikantine am Tatort, Geld des Opfers in Perlmanns Designer-Wohnung.
Die Ermittlungen gipfeln in einer dramatischen Vernehmung, in der Blum ihren Kollegen mit harten Bandagen verhört. Der junge Polizeianwärter Mackert, der das Protokoll führt, kann die Anschuldigungen nicht länger ertragen und gibt zu, dass nicht Perlmann, sondern sein Kollege Fleiner für Constanzas Tod verantwortlich ist. Als er sie bedrängte und sie schrie, hielt er ihr den Mund zu, woraufhin sie erstickte. Während Perlmanns Name reingewaschen wird, gerät ein gewisser Sardis ins Visier der Ermittler, der zusammen mit einem Apotheker für den Tod von Keller verantwortlich ist – verwickelt in einen internationalen Medikamentenschmuggel.
Hinter den Kulissen
Der SWR-Tatort „Im Sog des Bösen“ ist der 16. Fall von Klara Blum und der 12. Fall von Kai Perlmann. Die Dreharbeiten zu dieser 736. Folge der Krimireihe fanden im Frühjahr 2008 unter dem Arbeitstitel „Ganz unter uns“ in Konstanz und Baden-Baden statt. Regie führte Didi Danquart, das Drehbuch stammt von Susanne Schneider, die damit ihre dritte Geschichte für das Team aus Konstanz vorlegte.
In der Besetzung brillieren Eva Mattes als Kriminalhauptkommissarin Klara Blum und Sebastian Bezzel als Kai Perlmann. Als Gaststars sind Hanno Koffler und Oliver Urbanski als die Kommissarsanwärter Fleiner und Mackert zu sehen, sowie Lea Draeger als das Opfer Constanza Heinrich. Eine interessante Randnotiz: Hanno Koffler hatte bereits in der Lindholm-Folge „Dunkle Wege“ einen Polizeischüler gespielt.
Die Erstausstrahlung am 7. Juni 2009 wurde in Deutschland von beachtlichen 9,02 Millionen Zuschauern verfolgt, was einem Marktanteil von 27,30% entspricht. Stilistisch orientiert sich der Film an Tatort-Folgen der 80er Jahre, mit vielen Großaufnahmen und dem passenden Soundtrack – sogar der Falco-Schlager „Drah di net um – Der Kommissar geht um“ erklingt an zentraler Stelle.
Nach der Ausstrahlung wurde besonders die Figurenentwicklung Perlmanns diskutiert: Erstmals erhielten die Zuschauer Einblicke in seine kühl-weiße Designerwohnung und erfuhren sogar seinen zweiten Vornamen: Lorenz. Kritiker bemerkten allerdings die etwas konstruierte Kriminalhandlung und die teils leblos wirkenden Gastrollen. Trotz dieser Kritikpunkte bleibt der Fall durch seine intensive Auseinandersetzung mit dem erschütterten Vertrauensverhältnis zwischen den Ermittlern in Erinnerung.
kann man auch erben :-)
Die schlechtestfrisierte- und angezogene Tatort-Lady mit Schmeichelstimme ödet diesmal sogar mehr an als die Saarbrückener. Man nimmt ihr die Kommissarin halt so *gar* nicht ab. Kleiner Lichtblick: die Jungspunde im Präsidium.
während der vernehmung fiel leider der empfang aus,wer kann mir bitte die letzten 5 minuten erklären???danke
Dieses Mal hatte ich tatsächlich einen Verdacht, als alle diesen DNA Test machen sollten. Was für eine gute Gelegenheit die Röhrchen auszutauschen…
Allerdings fand ich ihn total kacke gespielt, sowas von unauthentisch.
Fazit: Ein Abendspaziergang in der Sonne wäre die deutlich bessere Alternative gewesen.
Im Sog des Bösen: als die tote in den container geworfen wurde stand der container in der theatergasse (ich glaub die hieß so). als das opfer gefunden wurde stand er jedoch um die ecke in einer anderen straße. karl (der streber) hat sich dadurch verraten, dass er auf dem flipchart die theatergasse als tatort eingezeichnet hat, obwohl das ein unbeteiligter gar nicht wissen konnte…
Fand den Tatort auch super – gerade Eva Mattes gefällt mir sehr gut, weil sie m.E. sehr realistisch spielt. Sie ist halt kein Charakter, der die Emotionen stark nach außen kehrt – für sie gilt eher raue Schale, weicher Kern…
Perlmann war wirklich herausragend, ich hatte ja so ein Mitleid mit ihm!! ;)
Gruß Hugo
sehr, sehr guter Tatort! Vor allem Keller und Perlmann haben herausragend gespielt. Der zweiten Mord hätte man eigentlich weglassen können, auch so wäre der Plot umfangreich genug gewesen.
Leider gefällt mir Eva Mattes immer weniger. Sie zeigt einfach zu wenig Emotionen und bleibt daher meistens blass. Früher mochte ich ihre Art, mittlerweile finde ich sie einfach nur noch öde.
ja echt super tatort!! ich dachte nicht sofort an die zwei gehilfen da… erst war der staatsanwalt verdächtig… aber dann?! bin positiv überrascht, bodensee ist sonst immer recht.. joa.. durchschnittlich. gut gespielt!
Einmal mehr ein guter Bodensee-Tatort.
Was mich beschäftigt: Wurde mit dieser Sendung der Zuschauer auf einen Aus- oder Umstieg von Sebastian Bezzel vorbereitet. Wie es im Krimi jemand treffend gesagt hat. Eigentlich ist Perlmann mit dem Mordverdacht beruflich erledigt, egal ob der Verdacht begründet war oder nicht. So kann ich mir schlecht vorstellen, dass das Tatort-Dasein von Perlmann einfach so weiter geht, als wäre nie etwas gewesen. Für mich gibt es zwei Szenarien. Entweder steigt Bezzel alias Perlmann aus der Sendung aus, um sich anderen Projekten widmen zu können. Oder aber er steigt auf, in noch höhere Tatort-Gefilde… einmal die absolute Nummer eins sein. Die Zukunft wird’s weisen.
ein wirklich super Tatort mit einer tollen Hauptkommissarin. Besonders die Szene im Haus des Staatsanwalts, als die beiden über Drogen und evtl. Verwicklungen Perlmanns plaudern: Einfache Spitzenklasse!!!
Es reißt nicht ab. Diesen Sonntag trat der Tatort wieder zum Niveau-Limbo an. Das Ergebnis: Auch der SWR tat sich leicht die flachen Vorgaben der vergangenen Folgen trickreich zu unterbieten. An die Stelle einer Story trat ein Verdacht, der nie wirklich einer war. Zurück blieb Nichts plus 5 Minuten.
„Tatort : Im Sog des Bösen“ hatte 8 Millionen Zuschauer. WOW
Dito, war wirklich unterhaltsam – seit längerer Zeit mal wieder… Waren außerdem immer genug Hinweise gestreut, dass man sich das Ende zusammenreimen konnte ;)
Eine der besten Tatort Verfilmungen, Blum und Perlmann sind richtige Charakterdarsteller:)
Endlich auch mal ein interressantes Drehbuch; danke, war ein Super Abend…
Irgendwie zaehe Handlung, wo man vorwaerts spulen will, aber die schauspielerischen Leistungen zeitweise beruhigen. Die staendigen Rechtfertigungen wirken nach einer Weile nervig und die gerichtsmedizinischen Untersuchungen sind diesmal etwas droege. Dann wieder zu sehr Drogenklischees und „doubleThink“. Das Suspendierungsthema war auch schon zu oft im TATORT, als dass man diesmal ueberrascht wird, die Verhoerung von Blum mit Perlmann gekuenstelt aber seine Reaktion, sowie seiner KollegenInnen ebenso etwas laestig. Es waere amuesanter gewesen, wenn Perlmann tatsaechlich der Taeter gewesen waere und sich der Schauspieler einen grossartigen Abgang verschafft haette, aber natuerlich weiss man dass sie ein gutes Team bleiben.
Warum auch einer der *eigentliche Taetenr in der Haelfte *sehr nahegelegt wurde, ist aergerlich, so wirkt die Entlarvung am Schluss komplett daneben, inklusive einem laecherlichen, deutsch-moralischem ‚Outing‘ , sowie einer anderen, ebenfalls nicht sehr ueberraschenden Verhaftung ;
So war das gesamte Thema etwas abgehalftert, auch die Nebenhandlung ihrer Freundin komplett fahl.. Es gab bessere Klara Blum Faelle ; Unterhaltungswert dennoch 6 von 10 Punkten ;
[es sollte hier wirklich eine after-edit-Funktion geben ; sorry for typos above]
„Kristall Meet“ – man erkennt, dass der Tatort aus der Prä-Breaking-Bad-Ära stammt ;-)
Einen Tatort kategorisch abzulehnen, nur weil Ermittler in den Fall persönlich verwickelt sind, finde ich kleinlich. Es kommt darauf an, ob die Story interessant und gut gespielt ist, und diesen Fall fand ich in dieser Hinsicht als guten Durchschnitt. Brilliant und herausragend war das Verhör am Ende, allein dafür hat es sich gelohnt, die persönliche Verwicklung ins Spiel zu bringen. Wie Klara plötzlich ihre Tonlage ganz subtil ändert, und Perlmann kapiert, dass etwas nicht so ist, wie es scheint, und ab da eher verwirrt als beleidigt aussieht… richtig überzeugend und mitreißend intensiv gespielt, das hat mir sehr gut gefallen.
Der Tatort Nummer 736 mit den ermittelnden Hauptkommissaren Blum und Perlmann von der Mordkommission aus Konstanz. Bislang habe ich diesen Tatort-Kitsch und mit Klischee behafteten zweimal gesehen. Das reicht auch. Ein bisschen Realität sollte beim Tatort doch eingehalten werden. Wirklich!
Spitzentatort. Hat mir sehr gut gefallen…
Hallo ich bin leider bei dem Tatort eingeschlafen und ich würde so gerne wissen wer der Mörder jetzt was könnt ihr mir weiterhelfen wenn ich das wiedersehen kann.
Liebe Grüße aus Frankfurt
Sven Peterson