Tatort Folge 791: Rendezvous mit dem Tod

Sendezeiten:
  • So 20.04. 23:35 Uhr: HR

Kurz und knapp – darum geht’s

Ein vermeintlicher Selbstmord ohne Leiche führt die Leipziger Kommissarin Eva Saalfeld zu einem unheimlichen Fall, während ihr Kollege Andreas Keppler einen gefesselten Mann tot in seiner Badewanne auffindet. Die zunächst getrennt ermittelnden Kommissare erkennen, dass eine düstere Verbindung zwischen ihren Fällen besteht: Internetbekanntschaften, die zu tödlichen Rendezvous führen. Als die Ermittler auf die Spur von Carla Schütz kommen, die sich als vermisstes Opfer ausgegeben hat, geraten sie selbst in tödliche Gefahr…

Inhalt der Tatort-Folge „Rendezvous mit dem Tod“

Fahles Mondlicht spiegelt sich auf der Oberfläche eines Seitenkanals der Elster, wo ein verlassenes Auto mit offenen Türen gefunden wurde. Der Tatort wirkt gespenstisch, während Polizeitaucher vergeblich nach der Leiche von Carla Schütz suchen. Kommissarin Eva Saalfeld spürt sofort: Hier stimmt etwas nicht. Der allzu saubere Kofferraum, die penibel aufgeräumte Wohnung der vermeintlichen Selbstmörderin – alles deutet auf einen sorgfältig inszenierten Abgang hin.

Währenddessen steht Andreas Keppler vor der nackten, gefesselten Leiche eines Mannes in einer Badewanne. Sein Blick ist angespannt, seine Gedanken kreisen um die Bewerbung für eine Leitungsposition beim BKA in Wiesbaden – ein Karrieresprung, der ihn von Leipzig und seiner Exfrau und Kollegin Saalfeld wegführen würde. Die Beziehung der beiden Ermittler ist belastet; Keppler wirkt verschlossen und gereizt, Saalfeld verletzt durch sein distanziertes Verhalten. Das berufliche Verhältnis wird zusätzlich durch ihre privaten Verstrickungen kompliziert: Saalfeld hat einen neuen Freund, Dr. Holsten, was Keppler mit snippischen Bemerkungen quittiert.

„Den General gibt es nicht“, behauptet die Ex-Frau des Toten mit einem Lächeln, das ihre Gleichgültigkeit gegenüber dem grausamen Tod ihres früheren Gatten kaum verbergen kann. Die erste Spur führt zu zwei Frauen: Birgit Hahn, die Ex-Frau des Opfers Jürgen Hahn, und Marion Schubert, seine junge Geliebte. Beide haben Motive – Eifersucht, Geld, Rache für eine erzwungene Abtreibung.

Parallel dazu taucht Saalfeld in die düstere Welt der Internetpartnersuche ein, die wie ein neonbeleuchteter Nachtclub wirkt, in dem Einsamkeit und Verzweiflung auf Hoffnung treffen. Mit dem Foto ihrer eigenen Mutter als Köder erstellt sie ein Profil auf der Partnerbörse „50plus“, um den Männern auf die Spur zu kommen, die Kontakt mit Carla Schütz hatten. Die Fahndung nach der vermissten Frau gleicht der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen – bis ein zweiter Mann auf identische Weise in seiner Badewanne getötet wird.

Ein UV-Licht enthüllt das Wort „Mörder“ an der Wand des ersten Opfers – ein erschreckender Moment, der die Ermittler in eine neue Richtung lenkt. Saalfeld und Keppler erkennen schließlich, dass sie nicht nach einer Leiche, sondern nach einer Mörderin suchen: Carla Schütz, die zusammen mit ihrem Komplizen Peter Munz wohlhabende Männer über Partnerbörsen anlockt, um sie systematisch auszurauben und zu töten. Als Keppler der Spur zu weit folgt, findet er sich selbst gefesselt und knapp dem Tod geweiht wieder – ein tödliches Rendezvous, das nur durch Saalfelds Eingreifen nicht sein letztes wird.

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Rendezvous mit dem Tod“ wurde zwischen Dezember 2010 und Januar 2011 in Leipzig und der näheren Umgebung gedreht. Die 791. Folge der beliebten Krimireihe markierte den zehnten gemeinsamen Fall des Leipziger Ermittlerduos Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke), die seit 2008 für den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) auf Verbrecherjagd gehen.

In den Gastrollen glänzen namhafte Schauspieler: Renate Krößner als kühl berechnende Ex-Frau Birgit Hahn, Nadeshda Brennicke als sensible Klavierlehrerin Marion Schubert und André Hennicke als undurchsichtiger Peter Munz. Die Drehbuchautoren Meike Hauck und Clemens Schönborn schufen unter der Regie des gebürtigen New Yorkers Buddy Giovinazzo eine düstere Thriller-Atmosphäre, die zum Teil an amerikanische Spannungsfilme erinnert.

Die Erstausstrahlung am 20. Februar 2011 im Ersten erreichte 9,27 Millionen Zuschauer und einen beachtlichen Marktanteil von 24,3 Prozent. Kritiker lobten besonders die überraschende Wendung am Ende des Films und die schauspielerischen Leistungen von Renate Krößner und Nadeshda Brennicke. Nach der Ausstrahlung kursierten in Online-Foren Theorien zur Beziehung zwischen Saalfeld und Keppler – insbesondere zur Frage, ob Kepplers Bewerbung nach Wiesbaden tatsächlich nur karrierebedingt war oder ob er auch persönliche Gründe hatte, Leipzig verlassen zu wollen.

Videos zur Produktion

Trailer

Besetzung

Hauptkommissarin Eva Saalfeld – Simone Thomalla
Hauptkommissar Andreas Keppler – Martin Wuttke
Gerichtsmediziner Dr. Johannes Reichau – Kai Schumann
Kriminaltechniker Wolfgang Menzel – Maxim Mehmet
Birgit Hahn – Renate Krößner
Schmitz [Pensionswirt] – Dieter Jasslauk
Carla Schütz – Franziska Walser
Marion Schubert – Nadeshda Brennicke
Herr Müller – Michael Pan
Peter Munz – André M. Hennicke
Taucher – Jan Baake
Richard Hagemann – Hilmar Eichhorn
Nachbar – Thomas Kornack
u.a.

Stab

Drehbuch – Clemens Schönborn, Maike Hauck
Beleuchter/Beleuchtungstechnik – Uwe Müller
Regie – Buddy Giovinazzo
Grafik – Janusz Sisik
Innenrequisite – Benjamin D. Seumel
Kamera – Henning Jessel
Kostüme/Kostümbild – Aenne Plaumann
Musik/Filmkompositionen – Susan DiBona
Produktionsfahrer – René Bolte
Produzent – Jan Kruse
Regieassistenz – Kirsten Schrauer
Produktionsleitung – Ulrike Zirzow
Set-Aufnahmeleitung – Tom Kretschmar
Schnitt – Katja Dringenberg
Szenenbild – Matthias Baumgärtel
Ton/Filmtonmeister – Joachim Binsau
Zusatzcast – Frank Pawlowski

Bilder: MDR/Saxonia Media/Junghans

18 Kommentare

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  1. vor 14 Jahren

    Hallo Fans,

    was war das für ein Klavierstück dass der Schüler gespielt hat als Keppler die Klavierlehrerin zum erstenmal aufsucht.

    Grüße

    Armin


  2. Ende der Erstausstrahlung

  3. vor 14 Jahren

    Fande den Tatort richtig gut. Da haben sich die Drehbuchautoren wirklich Mühe gegeben.

    @Armin: Das müsste von Mozart – Rondo alla Turca gewesen sein.

  4. vor 14 Jahren

    Ein wirklich gelungener Tatort, spannend und wirklich knifflig.

    Predikat: BESONDERS GUT

    Nur eins war blöd – eine Stellenbesetzung erfolgt auch im öffentlichen Dienst nicht übers Telefon. Ich glaube das ist wohl jedem Zuseher klar gewesen.

  5. vor 14 Jahren

    Wieso hat der Kofferraum des Pkw der auf der Brücke stand nach Leiche gerochen. Die tote Ehefrau von Munz lag doch im Garten ihres Hauses?

    Hab ich irgendwas nicht verstanden?

  6. vor 14 Jahren

    so ein schwachsinn!!!
    wie kommt der leichengeruch in den kofferraum?
    die haben die frau im haus ermordet, sind dann eine runde mit ihr spazieren gefahren und haben sie dann in den hauseigenen brunnen geschmissen – oder wie?
    jetzt kommt noch zu dieser grottenschlechten „schauspielerin“ thomalla ein plot, der nur zum weinen ist.
    kain, ehrlicher, ihr rotiert jetzt wohl ;)

  7. vor 14 Jahren

    Sieht man etwa dass die Frau Munz im Hause Munz umgebracht wurde? Wenn ja woran?
    Wenn sie dort umgebracht wurde fährt man mit der Leiche spazieren, fährt wieder zurück und bringt die Leiche im Brunnen unter und fährt noch mal weg und stellt das Auto bei einer Brücke ab?

    Fragen über Fragen bei diesem Tatort

    Totaler Schwachsinn war das man bei der Brücke die ganze Zeit überall nach einer Leiche sucht und ein Tauchtrupp bestellt ohne beim Auto erstmal den Kofferraum zu öffnen und nachzusehen ob dort was drin ist.
    Und der Kriminaltechniker Menzel öffnet dann irgendwann mal den Kofferraum und später kommt Hauptkommissarin Saalfeld dazu und merkt dass der Kofferraum sehr sauber und leer ist. So was können bestimmt nur Kommissare feststellen. Die Techniker heute haben aber auch gar nix mehr drauf.

    Warum haben die Kommissare kein Foto von der Carla Schütz? Irgendein Foto gibt’s immer und wenn’s nur das Passbild vom Führerschein ist – das hätte man ja dank des Autos ermitteln können.
    Hauptkommissarin Saalfeld hätte sie sofort erkannt als angebliche „Frau Munz“ und der Schwindel wäre längst aufgeflogen.

    Hervorzuheben an diesem Tatort ist großartige Schauspielkunst vom „Ehepaar Munz“ André M. Hennicke und Franziska Walser.

  8. vor 14 Jahren

    Leute, macht mal halblang. Immerhin war das der MDR.

  9. vor 14 Jahren

    Dann fehlt ja bloß noch Achim Mentzel als Leiche

  10. vor 14 Jahren

    Das Schlimmste ist nicht das der früher als Witzschnurrbartheld bekannte Kommissar nicht nach Wiesbaden gezogen ist. Das Schlimmste ist, das kein Mensch hat glauben können, daß er eventuell geht und dieses schreckliche Team sich endlich auflöst.

    Mann, gibt uns —Keuch— Ehrlicher zurück ! Er war gut… ähm… besser !

  11. vor 14 Jahren

    Habe nun einige Male versucht, dem Leipziger Tatort etwas Positives abzugewinnen. Leider gelingt das nur mäßig.

    Martin Wuttke wirkt neben der sehr oberflächlichen schauspielerischen Kompetenz der Simone Thomalla, teilweise etwas verloren und unterfordert.
    Durch seine Anwesenheit gewinnt der Tatort, da er etwas „Echtes“ in sich trägt, was aber durch flache Dialoge im 70er Jahre Krimistil, die nicht überzeugende schauspielerische Leistung, die viel zu exakt gestylte, übertrieben coole und zu „silikon-volllippige“ Simone Thomalla leider wieder zerstört wird. Das passt dann doch eher in das Vorabendprogramm: Bergdoktor, Rosamunde Pilcher, etc.
    Ihre Darbietung überzeugt in keinster Weise, bringt mich jedes Mal dazu, noch vor dem Ende abzuschalten.

    Das hat bis dato keine Tatortfolge, auch wenn sie noch so kritisch zu betrachten war, geschafft.

  12. vor 13 Jahren

    Ja, die Mängel sind in den anderen Beiträgen genannt. Aber immerhin war der Fall ziemlich spannend. Die Kommisarin hat ein Talent, sich unvorteilhaft zu kleiden. Manchmal war es wie bei Loriot: Sie sieht aus wie eine Wurst.

  13. SB
    vor 12 Jahren

    Hallo, könnte mir jemand helfen? Wo könnte ich diese Folge noch ein mal ansehen oder gibt es schon als DVD? danke!

  14. vor 11 Jahren

    Was Ihr Alle habt, immer meckern. Ja, die Tomalla zieht sich nicht gerade wie ein Profi an, na und machen wir das immer????? Und Tatorte habe ich schon viel schlechtere gesehen… Es ist nicht einfach alle zufrieden zu stellen. Einfach mal nachdenken.

  15. vor 11 Jahren

    Die Folge ist super-spannend, deutlich über dem Durchschnitt. Lacher, Herzschmerz, komplexe Story (mit klitzekleinen Schwächen), Suspense à la Hitchcock, und Saalfeld und Keppler authentisch wie immer. Top!

  16. vor 11 Jahren

    Wieso schreibt keiner, dass Renate Krößner klasse war ?
    Auch Nadeshda Brennicke ist weit gekommen seit „Manta“.
    Zeit, um „Krumme Hunde“ wieder anzuschauen.
    Trotz Detailmaengel war dieser emotionsgeladene TATORT wieder
    sehr unterhaltsam. Der „Silikon“-Bemerk nervt langsam.
    Haette Keppler eigentlich Felix Murot vom LKA Wiesbaden den Platz weggenommen ?

  17. vor 10 Jahren

    Danke Ella, sprichst mir aus der Seele.Ich mag Saalfeld u Keppler total, habe aber leider auch immer noch nicht s Ende dieser Folge gesehen.??

  18. vor 9 Jahren

    Finde auch, dass die sich ewig wiederholenden Bemerkungen über Simone Thomalla nerven. Wenn man sie nicht mag, dann kann man ja eine andere Sendung anschauen. Der TO war spannend und flott. Logische Mängel gibt es immer, aber dazu hatte ich diesmal keine Zeit. D.H. der TO war kurzweilig. ‚Und ich habe ihn schon das zweite Mal gesehen. Spannende Geschichte, die zeitlos ist. Mord aus Gier.

  19. vor 9 Jahren

    Der Tatort mit der Nummer 791aus Leipzig mit den Hauptkommissaren der Mordkommission Saalfeld und Keppler. Viel zu tun haben die beiden, ermitteln teilweise parallel zu einander und werden tatkräftig unterstützt von Menzel, der ist allerdings Kriminaltechniker. Ein eingespieltes Team, für das es in diesem Tatort-Thriller etwas eng wird, wenn nicht gesagt, etwas gesundheitsgefährdend. Da hilft auch der Gerichtsmediziner Dr. Reichau nicht. Des weiteren ist Keppler auf den Weg ins Bundeskriminalamt, soll dort angeblich eine leitende Position beziehen. Was sollte ein erfahrener Hauptkommissar der Mordkommission dort wohl leiten? Ich habe hierüber nichts vernommen. Aber seiner Konzentration in diesem spannenden Fall tut das keinen Abbruch. Sehenswerter und hoch interessanter Tatort-Spielfilm, hervorragend gespielt mit guter schauspielerischer Besetzung. Den schaue ich mir in absehbarer Zeit noch einmal an.

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