Tatort Folge 788: Der schöne Schein

Kurz und knapp – darum geht’s

Eine Leiche mit einem Goldfisch im Hals – diese bizarre Entdeckung im Kreuzlinger Planetarium führt Kommissarin Klara Blum zu ihrem Schweizer Kollegen Reto Flückiger, mit dem sie grenzüberschreitend ermittelt. Bei der Toten handelt es sich um Bonnie Marquardt, Besitzerin einer exklusiven Schönheitsklinik am Bodensee, deren Leben und Geschäft offenbar nicht so makellos waren, wie es den Anschein hatte. Als auch Bonnie Marquardts Geschäftspartner ermordet aufgefunden wird und Blum ihren Kollegen Perlmann als verdeckten Ermittler in die Klinik einschleust, ahnen sie nicht, dass der Mörder noch lange nicht am Ende seiner tödlichen Mission angelangt ist…

Inhalt der Tatort-Folge „Der schöne Schein“

Morgendliches Sonnenlicht spiegelt sich auf der glitzernden Oberfläche des Bodensees, während Klara Blum nachdenklich auf die schweizerische Seite des Gewässers blickt. Die Nachricht vom Tod einer deutschen Frau in Kreuzlingen hat sie zu ihrem geschätzten Kollegen Reto Flückiger geführt. Im sternenübersäten Kreuzlinger Planetarium wurde Bonnie Marquardt tot aufgefunden – mit einem schwarzen Goldfisch in ihrer Kehle. „Der Fisch stinkt vom Kopf her“, murmelt Flückiger, während er und Blum das makabre Detail betrachten.

Ihre Ermittlungen führen das ungleiche Duo in eine Welt der Schönheit und Perfektion: Die Luxusklinik der Toten thront wie ein klinisch-weißer Palast über dem Bodensee. Hinter der glänzenden Fassade jedoch entdecken sie ein Netz aus Lügen, Eifersucht und Verrat. Während Klara Blum auf ihre intuitive Art den menschlichen Beziehungen nachspürt, behält Flückiger in seiner stoischen Schweizer Art die Fakten im Blick. Ihre Zusammenarbeit gleicht einem fein abgestimmten Tanz, bei dem beide wissen, wann sie führen und wann sie folgen müssen.

Peter Marquardt, der Ehemann der Toten, scheint vom Tod seiner Frau mehr zu profitieren als zu trauern – sie wollte sich scheiden lassen. Doch auch die Geschäftspartner der Marquardts, Holger und Gloria Rickert, haben Geheimnisse: Holger hatte eine Affäre mit Bonnie, Gloria hat seit Jahren nicht mehr operiert. Die Fassade der perfekten Ärzte-Freundschaft bröckelt wie alte Schminke, je tiefer Blum und Flückiger graben.

Um mehr Licht ins Dunkel zu bringen, wird Kommissar Kai Perlmann als Patient mit angeblichem Burnout-Syndrom in die Klinik eingeschleust. Mit sichtlichem Unmut trägt er den hellblauen Bademantel der Wellnessabteilung, während er heimlich Patientenakten durchstöbert. Seine Recherchen fördern dubiose Geschäfte mit Brustimplantaten zutage – billige Ware wurde teuer verkauft. Doch bevor die Ermittler diese Spur weiterverfolgen können, erschüttert ein zweiter Mord die Ermittlungen: Holger Rickerts Körper wird an seinem Segelboot aufgefunden, wie ein gespenstisches Symbol am Mast hängend.

Die Suche nach dem Täter führt Blum schließlich zu einer jungen Frau im Wachkoma, Opfer eines missglückten Eingriffs in der Schönheitsklinik. Während über dem Bodensee ein Sturm aufzieht und die Wellen gegen die Ufer peitschen, verdichtet sich für Blum und Flückiger der Verdacht, dass hier jemand Rache nimmt – und die Liste der potentiellen Opfer noch nicht abgearbeitet ist. Der Countdown läuft, als sie erfahren, dass Gloria Rickert verschwunden ist…

Hinter den Kulissen

„Der schöne Schein“ wurde vom Südwestrundfunk (SWR) und dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) in Zusammenarbeit mit Maran Film produziert. Die Dreharbeiten fanden im Jahr 2010 unter dem Arbeitstitel „Zum Sterben schön“ bzw. „Wer schön sein will muss sterben“ statt und führten das Team an verschiedene Orte rund um den Bodensee: Konstanz und Baden-Baden auf deutscher Seite, Kreuzlingen und Romanshorn in der Schweiz sowie die malerische Insel Reichenau.

In dieser 788. Folge der Tatort-Reihe ermittelt Klara Blum (Eva Mattes) zum 19. Mal, während ihr Assistent Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) seinen 15. Fall bearbeitet. Eine Besonderheit dieser Episode ist, dass der Schweizer Kommissar Reto Flückiger (Stefan Gubser) zum dritten und letzten Mal mit dem Konstanzer Team zusammenarbeitet, bevor er mit einem eigenen Tatort aus Luzern startet.

Bei der Erstausstrahlung am 16. Januar 2011 erreichte der Film beachtliche 9,20 Millionen Zuschauer in Deutschland und erzielte damit einen Marktanteil von 24,00 Prozent. Die grenzüberschreitende Ermittlungsarbeit zwischen Deutschland und der Schweiz fand bei Kritikern besondere Beachtung – sie lobten vor allem die atmosphärische Darstellung der Bodenseeregion und die stimmige Inszenierung der Schönheitsklinik als Ort, an dem äußerer Schein und innere Wahrheit auf tragische Weise kollidieren.

Besonders erwähnenswert ist auch, dass diese Folge einen der letzten gemeinsamen Auftritte von Eva Mattes und Stefan Gubser darstellt, bevor dieser sein Tatort-Debüt als Hauptkommissar in Luzern feierte – ein symbolischer Staffelwechsel in der deutsch-schweizerischen Krimireihe, der die lange Tradition der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen den Fernsehanstalten beider Länder unterstreicht.

Videos zur Produktion

Trailer ARD

Tatort Einsfestival

Besetzung

Hauptkommissarin Klara Blumn – Eva Mattes
Hauptkommissar Reto Flückiger – Stefan Gubser
Hauptkommissar Kai Perlmann – Sebastian Bezzel
Dr. Peter Marquardt – Johann von Bülow
Annika Beck [Beckchen] – Justine Hauer
Gloria Riekert – Ursina Lardi
Holger Riekert – Andreas Pietschmann
Robert Zöllner – Samuel Weis
Susi Buck – Katrin Bühring
Frau Schenk – Maria Boettner
Marili Rottacher – Luana Bellinghausen
Dr. Wehmut [Gerichtsmediziner] – Benjamin Morik
Kassiererin Tommasi – Karin Pfammatter
Marcel Steiner [Seepolizei Thurgau] – Ralph Gassmann
u.a.

Stab

Besetzung/Casting – Birgit Geier
Erster Aufnahmeleiter – Thomas Ruschke
Innenrequisite – Christian Bößler
Kamera – Cornelia Wiederhold
Kostüme/Kostümbild – Charlotte Graf
Location Scout – Katja Pilarek
Musik/Filmkompositionen – Oli Biehler
Produktionsleitung – Dieter Streck
Produzent – Sabine Tettenborn
Produzent – Uwe Franke
Schnitt – Martina Butz-Kofer
Set-Aufnahmeleitung – Sissy Thoms
Stunt Koordination – Dirk Hagedorn
Szenenbild – Urs Beuter
Ton/Filmtonmeister – Peter Tielker
Regie – Rene Heisig
Drehbuch – Susanne Schneider

Bilder: SWR/Peter Hollenbach

10 Kommentare

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  1. vor 14 Jahren

    hallo, wer weis in welchem Wellnessbereich der Fim gedreht wurde?

    Danke, Gruss


  2. Ende der Erstausstrahlung

  3. vor 14 Jahren

    Leider wieder mal Vollschrott. Bedienung von Klischees, vorhersehbare Dialoge, Täter mit Racheplan (s. Mankell u.ä.), Täter früh zu ermitteln (kam ja nur eine der beiden etwas näher eingeführten Nebenfiguren in Betracht: Krankenschwester oder Hausmeister).
    Gesamturteil: gähn.
    Bilder von modernen Kliniken und modernen Wohnhäusern in Bestlage reichen für einen Krimi nicht aus. Dazu eine Klara Blum in gewohnter Schlechtstform und ein nicht minder verschnarchter Flückiger. Wenn da Perlmann nicht wäre, könnte man auch drei Reissäcke ermitteln lassen. So halt nur zwei….

  4. vor 14 Jahren

    Einer der schwächsten TO seit langem. Niveau Vorabendkrimi in 90min-Länge zur besten Sendezeit. V.a. die Undercover-Aktion war ja unglaubwürdig hoch drei. Und die Musik erinnerte an billige US-Serien aus den 80ern. Auch ein Perlmann reißt das nicht mehr raus.

  5. vor 14 Jahren

    Ich fand diesen Tatort Super

  6. vor 14 Jahren

    Hola.

    wer weiss, wo der Tatort, bzw. die Klinik ist?
    Mir hat der tatort sehr gefallen.

    P.

  7. vor 12 Jahren

    Was für eine Zeitverschwendung. Das ist nun schon der TO Konstanz der mehr als schlecht war. Am Anfang war ich noch dabei, dann wurde es so schlimm das ich fast umgeschaltet hätte. Schade.

  8. vor 12 Jahren

    @Stammgucker: Was- bitteschön – ist denn eine „Schlechtstform“? Fall Du hier den Superlativ verwenden wolltest macht das begleitende „wie gewohnt“ wenig Sinn, denn „am schlechtesten“ kann man nur einmal sein! Oder haste da was mit „Geschlecht“ im Unterbewusstsein gehabt???
    Mach lieber nochmal ’nen Deutschkurs, bevor Du hier so’n Müll schreibst!

  9. vor 12 Jahren

    Der beste Witz war für mich der Hausmeister, als er in den Bodensee fiel und wegsackte wie ein Backstein, so dass nicht einmal der hinterhertauchende Kommissar ihn mehr zu fassen kriegte. Was sollte denn das um Himmels willen für ein Gurt sein, den er da umhatte? Damit kann man bestimmt auch Elefanten versenken…

  10. vor 10 Jahren

    Der Tatort Nummer 788 mit den Hauptkommissaren Blum und Perlmann und dem Schweizer. Wiederholung, SWR, 22:00 h. Dieser Tatort-Krimi um das ausscheidende Pensionspaar wurde schon einmal gesehen und man staunt wieder einmal über das Klischee, der akademischen Hoch-Intelligenz gegenüber. Laßt es endlich gut sein und lernt tauchen. Ehrlich. Ach ja, aus Konstanz war der Streifen.

  11. vor 2 Jahren

    Hallo, mal eine doofe (allgemeine) Frage, ist es in der Realität auch so, dass Polizisten aus der Schweiz und Deutschland gemeinsam (mit Schusswaffen!!!) ermitteln (dürfen)?

    Die Schweiz ist ja nicht EU-Mitglied.

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