Tatort Folge 1133: Du allein
Erscheinungsjahr: 2020
Kommissar: Lannert und Bootz
Ort: Tatort Stuttgart
In über zwanzig Fällen war sie dabei, hielt den beiden Kriminalhauptkommissaren Sebastian Bootz (Felix Klare) und Thorsten Lannert (Richy Müller) den Rücken frei, nahm allerdings auch kein Blatt vor den Mund, wenn es einmal eng wurde: In „Du allein“ verlässt die Staatsanwältin Emilia Álvarez, gespielt seit 2008 von Carolina Vera, den Tatort Stuttgart.
Und dabei hat es ihr letzter Einsatz in sich, denn ein Heckenschütze hält die Kriminalpolizei und das Landeskriminalamt in Atem. Jeder der Morde wird schriftlich angekündigt; wer stirbt, entscheidet der Täter allem Anschein nach völlig willkürlich. Wie soll der Serienkiller bloß gefasst werden, bevor die Öffentlichkeit Wind von der Bedrohung bekommt?
Der SWR-Tatort „Du allein“, Tatort-Episode 1133, wird am Sonntag, den 24. Mai 2020 um 20.15 Uhr im Ersten Programm der ARD erstmals ausgestrahlt.
Inhalt der Tatort-Folge „Du allein“
Es ist der 27. April 2020. Ein Briefumschlag landet auf dem Schreibtisch von Hauptkommissar Thorsten Lannert. Es ist ein Bürotag wie viele andere auch. Die Adressierung macht den Fahnder allerdings gleich stutzig: „An die Ermittler im heutigen Mordfall“. Es gibt keinen aktuellen Fall, erst recht keinen Mord. Auch der Kollege Bootz kann sich daraus keinen Reim machen. Noch seltsamer ist jedoch der Brieftext, den Lannert aus dem Umschlag zieht: „1“. Nichts als die eine Ziffer steht auf dem bedruckten Papier. Bloß ein dummer Scherz?
Nur kurze Zeit später werden die zwei Stuttgarter Kommissare an einen Tatort gerufen. Elisabeth Vogel, eine Politikjournalistin, liegt mit einer Kugel im Rücken vor ihrer Haustür. Sie kam gerade vom Einkauf zurück, nahm vom Boten noch die Post entgegen. Dann, plötzlich, der Schuss. Jetzt liegt die verheiratete Frau Ende Vierzig auf dem Bauch, Vogel starb sofort. Die Spurensicherung ist im Fall „Du allein“ bereits am Ort des Geschehens eingetroffen und macht gewissenhaft ihren Job. Gegenüber, auf einem Flachdach, entdeckt Sebastian Bootz in der Zwischenzeit eine Patronenhülse, offensichtlich von Hand mit der Zahl Eins graviert. Damit steht fest: Der Brief vom Morgen war keineswegs die Tat eines Scherzkekses! Der Fall ist ernst.
Die Nummerierung lässt vermuten, dass eine Zwei unweigerlich folgen wird, sollte die Kriminalpolizei nicht schnellstens eine heiße Spur zum Heckenschützen ausmachen und ihn von einer Folgetat abhalten können. Wenn ein Serientäter die Stadt unsicher macht, darf die Öffentlichkeit davon jetzt allerdings keinen Wind bekommen, fordert die Staatssekretärin des Innenministeriums von Staatsanwältin Álvarez. Panik könnte sich breit machen. Und außerdem: „Stuttgart ist nicht erpressbar! Wir gehen davon aus, dass die Festnahme bei der Geldübergabe erfolgt!“ Klare Worte. Tatsächlich fällt der zweite Brief, der im Kommissariat daraufhin eintrifft, wesentlich deutlicher aus: darin werden 3 Millionen Euro gefordert; falls nicht gezahlt wird, werden weitere zufällig ausgewählte Opfer erschossen. Die Kommunikation mit dem Erpresser soll dabei per Annonce in den Stuttgarter Neuesten Nachrichten funktionieren.
Der Fall im SWR-Tatort „Du allein“ bleibt vorerst bei der Mordkommission, versichert Emilia Álvarez Lannert und Bootz. Spezialisten vom LKA und BKA sollen die Untersuchungen tatkräftig unterstützen, die „Herren“ seien schon unterwegs. Bald werden PCs aufgebaut, Telefone angeschlossen, eine Sonderkommission gebildet. Sebastian Lannert und Thorsten Bootz leiten die Truppe im Krimi „Du allein“.
Es dauert nicht lange, und ein dritter Briefumschlag trudelt im Büro ein. Auf dem Papier steht dieses Mal die Anweisung „Einschalten“, dem Umschlag liegt ein Mobiltelefon bei. Die Untersuchungen des Geräts durch die KTI ergeben, dass das Handy mit einer dänischen Prepaid-Karte betrieben wird, welche anonym erworben werden kann. Darüber hinaus sind weder Fingerabdrücke noch DNA-Spuren festzustellen. Der Täter geht schlau vor.
Als das Telefon im Beisein der Staatsanwältin Álvarez, der KIT-Leiterin Botros und den zwei Hauptkommissaren Lannert und Bootz aktiviert wird, poppt eine SMS auf: Eine einzelne Person soll Geldbündel, nicht höher als sechs Zentimeter mit Scheinen ohne fortlaufende Nummerierung, und ohne weitere Hinzuschaltung der Polizei, Verkabelung oder GPS, um Punkt 15.00 Uhr am Stuttgarter Bahnhof abgeliefert werden. Weitere Anweisungen erfolgen über das Handy vor Ort. Sebastian Bootz, der angesichts der drohenden Gefahr durch den Scharfschützen in größter Sorge um seine Familie ist, soll die Geldübergabe abwickeln. Kriminalbeamte in Zivil begleiten Bootz unauffällig zur Bahnhofsstation.
Der Tatort-Ermittler wird am Bahnhof vom Erpresser instruiert, die Kleidung zu wechseln und in einen bestimmten Zug einzusteigen. Auf dem Handy geht eine weitere neue Nachricht ein: Der Stuttgarter Beamte soll die drei Geldpäckchen, die je eine Million enthalten, während der Zugfahrt aus dem Abteilfenster werfen, zu einer exakt genannten Uhrzeit. Keine Sekunde später. Obwohl sein Kollege Lannert und das SEK die Situation überwachen und anschließend zum betreffenden Streckenabschnitt eilen, können sie den Täter dort nicht dingfest machen. Stattdessen liegen die aus dem Fenster geworfenen Geldbündel nun am Gleisrand verteilt. Warum hat der Unbekannte sein erpresstes Geld nicht abgeholt?
Brief Nummer vier geht bei der Mordkommission ein: „2“, mit einem gefährlich wirkenden Ausrufezeichen dahinter. Der Täter erklärt auf einem zweiten Blatt, dass sich die Kriminalpolizei nicht an die Abmachungen gehalten hätte. Bootz war verkabelt, Zivilpolizisten begleiteten ihn, das SEK hielt sich bereit. Der Deal ist somit geplatzt.
Es ist ein Jogger, den der zweite Schuss in „Du allein“ tödlich trifft. Am Tatort, am Rande Stuttgarts, werden dort, von wo aus der Schütze gefeuert hat, Absplitterungen von rotem Nagellack sichergestellt. Alle Beteiligten der Sonderkommission sind überrascht: Der eiskalte Mörder ist aller Wahrscheinlichkeit nach weiblich!
„Du allein“ ist der 25. Fall, den Sebastian Bootz und Thorsten Lannert für die Mordkommission Stuttgart bearbeiten. Die Schauspielerin Carolina Vera, die seit der ersten Folge im Jahr 2008 „Hart an der Grenze“ (Tatort-Folge 690) mit Felix Klare und Richy Müller gemeinsam vor der Kamera stand, taucht hier ein letztes Mal als Staatsanwältin Emilia Álvarez auf. Die Darstellerin mit deutsch-chilenischen Wurzeln wird sich nach ihrer zwölfjährigen Tätigkeit beim Tatort verstärkt neuen Projekten widmen.
Der SWR-Krimi „Du allein“ wurde im üblichen Zeitrahmen von vier Wochen gedreht, genauer vom 6. Mai bis 7. Juni 2019 in Stuttgart und Baden-Baden.
Trailer zur Tatort-Produktion
Die Redaktion von Tatort-Fans meint …
Sabine (40 J. | Kinoliebhaberin)
Gerald (40 J. | IT-Nerd)
Tatort-Besetzung
Hauptkommissar Thorsten Lannert – Richy Müller
Hauptkommissar Sebastian Bootz – Felix Klare
Staatsanwältin Emilia Álvarez – Carolina Vera
Gerichtsmediziner Dr. Daniel Vogt – Jürgen Hartmann
Staatssekretärin – Marietta Meguid
Dr. Andrea Botros, Leiterin des KTI des Landeskriminalamts – Isabel Schosnig
Tabakhändler Peter Jensch – Karl Markovics
Tamara Stuber, Freundin von Stefanie Beck – Katja Bürkle
Elisabeth Vogel, 1. Opfer – Anna Olivia Bergman
der Witwer Jens Vogel – Ralph Hönicke
Joachim Beck – Folkert Dücker
Stefanie Beck – Maja Beckmann
Arnd Schneider – Benjamin Pauquet
Bettina Krause – Lisa Charlotte Friederich
ihre Tochter Leni Krause – Livia Sophie Magin
Zivilpolizistin Kramer – Tatjana Zwirkowski
Journalistin – Constanze Weinig
Julia Bootz, Ex-Frau von Sebastian Bootz – Maja Schöne
u.a.
Tatort-Stab
Drehbuch – Wolfgang Stauch
Regie – Friederike Jehn
Kamera – Andreas Schäfauer
Szenenbild – Irene Piel
Schnitt – Claudia Lauter
Ton – Peter Tielker
Musik – Lorenz Dangel
46 Meinungen zum Tatort Folge 1133: Du allein
Super, ein neuer Stuttgart-Tatort. Darauf freue ich mich ganz ungemein. Habe neulich zum dritten Mal „Stau“ geschlürft, um mir noch mehr leckere Details auf der Zunge zergehen zu lassen, aber dafür müssen welche drin sein. Bei den Stuttgartern sind sie’s. Das einzige Team, das bei mir zuverlässig Vorfreude auslöst, inzwischen fast mehr als die Dortmunder.
Die Vorschusslorbeeren und der Trailer machen viel Vorfreude auf heute Abend. Die Stuttgarter haben mich bisher noch nie enttäuscht. Ich bin sehr gespannt.
Schwachsinn – dann auch noch (mal wieder) schlecht vertont.
Eine Frage: Wie heißt der Introsong und wer ist die Sängerin?. Danke im voraus
Sehr spannend, sehr gut und glaubwürdig gespielt. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass der Täter etwas länger unbekannt gewesen wäre. Trotzdem volle Punktzahl von mir.
Man muss auch mal loben – Klasse Tatort
Subbbrrrr ?
Endlich mal wieder ein Krimi und kein Psycho-Müll.
Hervorragender Tatort in allen Belangen, der sicherlich auch die größten Kritiker zufrieden gestimmt hat. 5 Sterne!
Super-Tatort, endlich mal wieder ein perfekter Krimi.
Einfach nur toll!!!
Lannert und Bootz sind einfach spitze. Wäre schön, wenn man auch mal wieder was Privates von Lannert erfahren könnte. Schade, dass Emilia Alvarez geht :-( Tolle Staatsanwältin!!!
Ein sehr guter Tatort, auch wenn die Täterin zu schnell bekannt war. Trotzdem ein überraschendes Ende mit der doppelt ausgelegten Falle. Durchgehend gute schauspielerische Leistungen. Die Staatsanwältin Alvarez wird fehlen. Sie war immer mehr in den Gang der Ermittlungen involviert als andere Figuren in anderen Tatort-Folgen.
hallo Fans,
Ja, war spannend, alles insgesamt unterhaltsam.
Nur zum Schluß erschien mir das Manöver zu einfach: Der Tabakhändler, der ja seiner gefakten Beerdigung beiwohnt, soll dann zuhause alleine sein?
Wenn die Aktion der Beerdigung eine Finte der Polizei war, so sollte es ja durchsickern…kann ich doch überhaupt nicht sicher sein, daß Herr Jensch alleine, unbewacht, zuhause ist…! War das überhaupt sein Zuhause?
Super. Richtig starker Tatort!
Na geht doch !
Auch für einen `Kritiker `wie mich ,war das ein gelungener TATORT !
Momentan siehts so aus – daß es entweder totaler Mist ist oder ein sehr guter TO Stoff – den wir hier fat jeden Sonntag vorgesetzt bekommen !
Hoffe , daß nach der Sommerpause die guten überwiegen !!!
Hat mir gut gefallen, Kommissare die Polizeiarbeit machen dürfen und nicht nur als Problemtypen dargestellt werden. Die Story fand ich auch interressant, da das Thema persönliche Schuld und Ungerechtigkeit der Justiz eine Rolle spielte. Auch die verschiedenen anderen Rollen waren, wenn auch etwas klischehaft aber interressant angelegt. Ausserdem spannend das Ganze. ???
Die Musik dazu von Lorenz Dangel ist eine Wucht! Würde ich gerne wieder hören!
M.E. ist dieser TO zwar keineswegs „super“ oder „hervorragend“, aber doch ziemlich solide, nach klassischem Strickmuster gebaut. Ich gebe daher immerhin dreieinhalb Sterne, aufgerundet auf vier, weil die Folge durchaus inhaltlich spannend ist.
Für eine noch bessere Bewertung blieb die aus meiner Sicht essentielle Frage ungeklärt, warum die Täterin genau zu diesem Zeitpunkt – nach immerhin 3 Jahren! – zu ihrem Selbstjustiz-Rache-Feldzug antrat. Das (die psychische Komponente) ist für mich nicht ausreichend herausgearbeitet und daher für mich nicht nachvollziehbar …
Auf Stuttgart ist einfach Verlass! Selbst wenn es ein paar holperige Details gab – (da musste ich einfach maulen, als die Bilder mit der Botschaft umgedreht an der Wand hingen -„Legt sie halt einfach aufn Tisch“ – so ein Käse!) war doch das Ziel, nämlich superspannende Unterhaltung mit ein paar pfiffigen, nicht zu künstlich verknoteten Twists, die erfreulich stringent umgesetzt wurden, voll erreicht. Für mich war das ein angenehmes Beispiel, wie ohne schräges „Möchtegern-Künstler“-Regie-Gewürge, ohne privaten Ermittlerballast in solides, klassisches „why dunnit“ (nicht so sehr ein who-dunnit) gebaut werden kann.
„Gute Krimi Unterhaltung kann so einfach sein“, bin ich versucht, zu sagen. Aber mit einer starken Sympathie für Bootz und Lannert, kann da (bei mir) auch nicht viel schief gehen! Und als einen kleinen Sonderbonus empfand ich Maja Beckmann, in die ich mich schon im Franken-Tatort „verknallt“ hatte.
Der Tatort war auf jeden Fall ein ganz guter. Kann mir jemand vielleicht schreiben, von wem die tolle Musik ist ?! Danke
ja war nice
Für mich bis jetzt der mit Abstand beste Tatort dieses Jahr. Ein interessanter, spannender Fall. Kein psycho, pseudo sozialkritisch, oder gar Fantasy Blödsinn, sondern ein echter klassischer Krimi. So sollte es weiter gehen beim „Tatort“.
Fünf Sterne für Klare und Müller – die Stuttgarter sind momentan neben den Köllnern und den Münchnern die Cracks am Tatorthimmel!
Sechs Sterne von mir. Das war endlich mal wieder richtig gute Unterhaltung. Solide, spannend und gut gespielt. Klasse!
Hat mir gefallen. 4Sterne.
Schade, der hat mir über weite Strecken nicht gefallen, trotz meiner Lieblinge Bootz & Lannert. Das Drehbuch war insgesamt zu schwach für die Stuttgarter. Viele Längen und unnötige emotionale „Drücker“, vor allem von Bootz. Da war kein durchgängiger „Zug“ drin, der mich wirklich gefesselt hätte. Und es wurde alles kreuzbrav hintereinander her erzählt, eines nach dem anderen, ohne Finessen. Aber der größte Schwachpunkt war wohl die völlig un-raffinierte Regie. Die hat Richy Müller und Felix Klare ganz offenkundig nicht inspiriert. Ich habe die beiden selten so zerfahren gesehen, ja mitunter ratlos. Kann aber sein, dass das doch hauptsächlich an den schwachen Dialogen des Drehbuchs lag.
Tja, und zu meinem Lieblingsthema, der Geschlechterfrage: Alle Chefposten bzw. „Masterminds“ sind selbstverständlich in weiblicher Hand – Staatsanwältin, Staatssekretärin, KTI-Leiterin des Landeskriminalamts –, und wenn die einfachen männlichen Kommissare gegen die aufmucken, kriegen sie autoritär auf die Nuss oder „nur“ eine Ladung schlechter Laune verabreicht. Okay, kenne ich, damit muss ich mich abfinden, so als einfacher Mann in Zeiten der Hochemanzipation, aber wenn dann auch noch die Ex von Bootz ins Spiel kommt, gelange ich regelmäßig an die Grenze meiner Toleranz-Kapazitäten. Diese Figur ist so unglaublich unsympathisch, dass mir jedes Mal das Messer in der Tasche … wobei ja das Schlimmste ist: Die ist realistisch. Ex-Frauen, die gnadenlos eine einseitig-beschuldigende Haltung gegenüber ihrem Ex durchziehen, gibt’s jede Menge. Aber gerade deshalb ist es mir ein Rätsel, warum so was in den Tatort reingenommen wird. Der ist doch längst eine Wunscherfüllungs-Maschine für Frauen, wie ich immer predige. Soll DIESE Ex-Frau womöglich ein Rollenvorbild für andere Frauen abgeben? Und wenn ja, wie soll das funktionieren? Muss ich befürchten, dass Frauen sich DAMIT identifizieren können? Das wäre ja … oh my GOD!! … nun gut, ich kapier’s eben nicht, basta. Es ist eines der ungelösten Rätsel der Filmgeschichte. Man kann nur schauen, ob sich da noch was tut, oder ob das jetzt immer so bleibt.
Ach so, jetzt habe ich ganz das Loben vergessen. Obwohl das bei schwäbischen Produktionen besonders wichtig ist, weil ja im Schwäbischen das Motto gilt: „Nix g’sagt isch g’nug g’lobt!“ – und da mach ich nicht mit. Das ist doch komplett unmenschlich. Also: Das Highlight war für mich die Darstellung der Täterin Tamara Stuber durch Katja Bürkle. Das war die beste schauspielerische Leistung in diesem Tatörtle. Exzellent. Und wo kommt die Darstellerin her? (Kleiner Tipp: Sie heißt nicht Burk, sondern Bürkle!) Genau: Die kommt aus’m Stuttgärtle. Drom hat die so briema g’schbielt. Des isch glar.
Die Stuttgarter haben sich zu einem der besten Teams entwickelt. Jedes Mal anders, aber meistens gut. Die Qualität von „Stau“ oder „Anne und der Tod“ wurde hier zwar nicht erreicht, aber für vier Sterne reichts.
Klassische Krimi Struktur mit einem der besten Tatort Teams. Aber ein Drehbuch, welches wenig Erfahrung verrät. Grundsätzlich spannend, aber zu monoton und langweilig umgesetzt. Und der Fremde hat es richtig geschrieben, die Motivation hinter der späten Rache bleibt unbesprochen. Die einzelnen Figuren sind interessant, aber verpuffen in der Geschichte. Till Schneider hat Recht, ich bin froh dass die Trennungsgeschichte erzählt ist, dass diese ganz schwierige Frau weiter eine Rolle spielt ist enervierend. Ich bleibe sehr zerrissen zurück. Da fehlte mir zuviel für einen vierten Stern.
Aaargh! Verpasste Chance. Verdammt! Es wurde doch im Vorfeld der Soundtrack dieses Tatorts allgemein in den Medien gelobt. Und ja, es war großartig, einige der tollen gemeinsamen Songs von Isobel Campbell und Mark Lanegan zu hören. Aber wenn schon Isobel Campbell, dann doch bitte auch ihre Version des Nancy-Sinatra-Klassikers „Bang Bang (my baby shot me down)“, ein Song, für den ja Quentin Tarantino einen grandiosen Zweiteiler geschrieben hat. Was wäre das für ein Brückenschlag gewesen: Frau auf Rachefeldzug – Tatort Stuttgart – Isobel Campbell- Bang Bang (my baby shot me down) – Nancy Sinatra – Kill Bill – Frau auf Rachefeldzug! Aber das wäre ja nur das i-Tüpfelchen auf einem tollen Tatort gewesen.
Nach „Preis des Lebens“, „Stau“ und „Der Mann, der lügt“ nun der vierte Tatort aus Stuttgart innerhalb von fünf Jahren, der überdurchschnittlich gut ist. Nur ein Tipp für die Drehbuchschrieber: Gebt dem Bootz seine Frau und seine Kinder zurück. Damit der auch mal wieder lacht. Dem Bootz scheint im Moment das Leben nicht angenehm.
Trotzdem 5 Sterne.
Sehr guter Stuttgarter Tatort. Klar und schnörkellos durcherzählt, recht spannend aufgebaut (mit bewährten Versatzstücken: Blick durchs Zielfernrohr funktioniert immer), halbwegs plausibel und sehr gut gespielt (bis auf die Staatssekretärin fürs Lokalkolorit, das war übertrieben). Dass die Tamara auf einen Rachefeldzug geht drei Jahre später: na gut. Warum da – via Erpressung – die Polizei inkl. geplatzter Geldübergabe ins Spiel gebracht wurde, ist nicht recht nachvollziehbar und die vorgebrachte Begründung („falsche Fährte“) ist schwach, aber das zählt nicht weiter. Wie auch der „Privatauftritt“ von Bootz, wohltuend knapp und zurückhaltend zwar, dennoch hätte man sich die Zeit sparen können, um die sonderbare Beziehung zwischen dem Tabakhändler und Tamara noch etwas näher zu beleuchten. Eindringlich wie immer: Katja Bürkle. Ein wenig hat es mir zeitweise an Intensität und Dichte gefehlt. Das kam immer mal auf in der Hilflosigkeit der Ermittler, wo anzufangen sei – der Umweg über die Kinogeschichte war dann ein wenig platt -, den Gesprächen im Tabakladen, dem Anvisieren der Opfer etc. – konnte aber nicht durchweg durchgehalten werden. Und: schade, dass die Staatsanwältin geht, war immer ein guter Sidekick, der mehr verdient gehabt hätte. Gute vier Sterne auf jeden Fall, für die vollen fünf reicht’s mir nicht ganz.
Nach den aus meiner Sicht eher schwachen Formaten der letzten Wochen hat mich der gestrige „Schduaged“-Tatort mit dem Ermittlerduo Lannert/Bootz (Richy Müller und Felix Klare) sowie der Staatsanwältin Álvarez (Carolina Vera) in ihrem letzten Auftritt wahrlich gefesselt und überzeugt.
Vor allem hat mir der Spagat zwischen den sehr spannend und treibend inszenierten Attentaten und der mühseligen und frustrierenden Ermittlungsarbeit auf der anderen Seite gefallen – eine Ambivalenz, die sich durch die gesamte Folge gezogen hat, sicher nicht jedem gefallen hat, aber für mich ein ganz klares Highlight von „Du allein“ war. Nichts ist perfekt gelaufen für die Ermittler und ihr Team, die Nerven lagen blank und der persönliche Frust wurde – durchaus realistisch – ins Team getragen.
irritierend fand ich zunächst, dass nach einer dreiviertel Stunde bereits klar war, wer die Täterin ist und auch zu erschließen war, welches Motiv sie antreibt. Die bereits vorher immer wieder eingeflochtenen und da eher verwirrenden Schnipsel von der Täterin und dem Mann bei ihr haben sich dann erst als Rückblenden aufgelöst, plötzlich Sinn gemacht und das Tatmotiv sehr geschickt offengelegt. Doch meine Zweifel, ob nun die Luft raus ist, weil man als Zuschauer ja schon alles weiß, haben sich Gott sei dank zerstreut, denn auch die weitere Jagd auf Tamara Stuber war durchgehend spannend inszeniert incl. der am Schluss offen gebliebenen Frage, ob ihre beste Freundin sie schützen wollte (und die Kommissare das geahnt haben) oder sie in die Falle gelockt hat (und die Kommissare das genau so geplant hatten).
Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und daher verdient dieser Tatort keine schwäbische Sparsamkeit, sondern 5 Sterne ;-).
Bislang einer der wenigen Lichtblicke im aktuellen Tatort-Jahr. Was für meinen Geschmack noch zur Meisterklasse gefehlt hat, ist eine stärkere Einheitlichkeit der Erzählhaltung. Vieles in diesem TO ist poetisch stark überhöht, etwa die Begegnungen der aus ihrem Liebeswahn in einen Vergeltungswahn gerissenen Täterin mit dem Tabakhändler oder die Botschaften auf den Bilderrücken am Schluss. Anderes wie die mühsame Interaktion zwischen den Ermittlern bleibt dann doch weitgehend tagesbanal. Zur Verteidigung werden Autor und Regisseurin wohl sagen, dass das kontrastierend gedacht ist – und zugegeben, hier immer den richtigen Rhythmus zu finden, ist wirklich sehr schwierig. Ein großer Fauxpas für einen Krimi ist in meinen Augen allerdings der Titel, der sofort nahelegt, dass es um etwas anderes als Erpressung geht. Dennoch deutlich überdurchschnittliche 4 Sterne.
Auch wenn es die Story im ZDF in abgewandelter Form schon gab, war es ein überraschend spannender Tatort.
Ein spannender Tatort, und überraschende Wendungen.
Würde mir wünschen, das nicht nur jeder fünfte Tatort es
in die Kategorie der 4-5 Sterne schafft.
Auf einige Ungereimtheiten wurde schon in anderen Posts hingewiesen.
ich kann mich nur dem Lobgesang meiner Vorkommentatoren anschließen ; mal wieder so richtig was für den eingefleischten überzeugten TO Fan – realistisch 4,5 Sterne – da kann man sich auch wieder auf den nächsten Stuttgart TO freuen
Bis auf wenige kleine Schwächen ist das der bisher sehenswerteste Tatort in diesem Jahr. Vielen Dank für diesen spannenden Tatort.
Ganz klar 5 Sterne und mehr. Einer der besten Tatorte seit langem. Es war an der Zeit, wieder einen „normalen“ Krimi im Rahmen der Tatorte zu sehen. Ich hoffe es bleibt so und freue mich auf einen weiteren Sonntag Abend.
Spannende Geschichte, war super.
Eine kleine Anmerkung: Die Beziehungskiste zwischen Bootz und seiner Frau könnte demnächst außen vor bleiben. Warum sie jetzt in einer Wohnung und nicht mehr im Haus des anderen Liebhabers wohnt, müssen wir nicht wirklich erfahren.
Gut. 4 Sterne.
Nach unglaublich starken 45 Minuten hatte es dieser Tatort in der „2.Hälfte“ schwer, das Tempo und die bedrohliche Geradlinigkeit zu halten – die Auflösung war natürlich völlig absurd – und geradezu eine Beleidigung der Intelligenz der Täterin .
aber: so what ! In Anbetracht dessen, dass weder politische Mainstream-Botschaften verkündet wurden, noch Heranwachsende oder gestörte Teenager eine Rolle gespielt haben, und auch erfreulicherweise auf moralinsauere pädagogisch- moralische Zeigefinger ala ARD verzichtet wurde, und zudem auch keine Vergewaltigungs- oder Missbrauchs-Geschichte erzählt wurde , wiegt dieses alberne Ende keinesfalls so schwer in meiner Kritik, als dass unter dem Strich nicht doch ein eher erfreulicher Tatort bliebe.
Die Autoren sollten allerdings aufpassen, dass ihnen die Figur „Bootz“ durch ein völlig überemotionalisiertes Spiel nicht genauso wegbricht, wie das für lange Zeit auch bei Ballauf der Fall gewesen ist. Dann wird es nämlich irgendwann unerträglich.
Ebenso unerträglich ist die private Geschichte von Bootz.
Raus mit der Ex , bitte !
Und: in die Jubelarien über die schauspielerische Leistung der Staatsanwältin konnte ich noch nie einstimmen – daher sei es mir erlaubt , zu sagen: es wurde auch langsam Zeit.
Vier Sterne.
Der Plot ist bereits dargestellt worden. Es handelt sich um eine neue Version des Klassikers: scheinbare Zufallsopfer eines Mehfachtäters wurden genau ausgewählt; das augenfällige Motiv (hier: Gelderpressung) ist vorgetäuscht, in Wirklichkeit geht es dem Täter um persönliches. Gab es schon in vielen Variationen, von „Rot-Rot-Tot“ (auch aus Stuttgart) bis „Bron I Broen“ („Saga Noren, Länskrim Malmö“).
Damit sind wir auch schon beim Problem: 90 Minuten sind dafür etwas knapp. Daher muss das – ansonsten gute – Drehbuch etwas gestrafft werden: schon nach der gescheiterten Geldübergabe und dem zweiten Mord kommen die Ermittler darauf, im persönlichen Umfeld nach Verbindungen zu forschen (ohne sich mit der Idee eines Maulwurfes in der Polizei aufzuhalten) und werden prompt fündig: beide Opfer haben einen Kinobesuch in ihren Terminkalendern festgehalten. Das ist nicht eben wahrscheinlich, aber mit Zeitnot erklärlich, genau wie das Darwin-Award verdächtige Auftreten des dritten Opfers (man fragt sich unwillkürlich, wieso sie sich keine Zielscheibe auf dem Rücken gemalt hat), während die Polizei aufpasst, dass das Schussfeld frei bleibt.
Leider stößt dann übel auf, wie an anderer Stelle knappe Zeit sinnlos verplempert wird: einmal mit den vollkommen überflüssigen Familienproblemen des Ermittlers, zum anderen mit noch wirklichkeitsfremderen Suchspielchen nach Akten in der Staatsanwaltschaft (ganz am Rande: das Registerzeichen für Ermittlungsverfahren lautet Js). Dasselbe gilt für die schleppenden Vernehmungen der Zeugin, der die entscheidenden Fragen, wenn überhaupt, erst spät gestellt werden, die sich dann viel Zeit mit den Antworten lässt und statt dessen in Selbstgesprächen Befindlichkeiten auswalzt. Liebe Drehbuchschreiber: wer Stoff für 180 bis 400 Minuten in 90 quetscht, muss mit der Zeit haushalten.
Jenseits dieser Schwächen eine halbwegs runde Story mit gelungenem Abschluss. Schön die erst später als solche erkennbaren Rückblenden in glücklichere Zeiten. Hinzu kommen einige gelungene Szenen wie der Strip des Kommissars im vollen S-Bahnhof.
Deshalb und trotz der immer noch verbesserungswürdigen schauspielerischen Leistungen der Ermittler dreieinhalb, aufgerundet vier Punkte.
Ich bin Tatort Fan . Nach dem Stuttgarter Tatort bin ich so berührt . Das war aber auch ein klasse Tatort . Ich hoffe er wird bald nochmal wiederholt . Gut fand ich auch das Familienprobleme des Ermittlers kurz angesprochen wurden . So wie es im richtigen Leben ist .
„Du allein “ ist für mich seit langer Zeit der beste Tatort .
Es wurde die Frage aufgeworfen, warum die Rache erst nach 3 Jahren erfolgte. Ich denke, zum einen brauchte T. Zeit, um ihre Opfer auszuspionieren und ihre Gewohnheiten kennenzulernen, aber vor allem musste sie ja eine Weile warten, weil sonst wahrscheinlich viel schneller jemand auf den Zusammenhang zwischen den Opfern gestoßen wäre, also jemand von der Staatsanwaltschaft z.B., der mit dem Fall zu zun hatte.
Ich fand diesen Tatort ganz gut, obwohl ich mir relativ früh gedacht habe, dass die Opfer (nicht alle) zufällig ausgewählt wurden. Ich dachte aber erst, es sollte ein gezielter Mord an einer Person damit vertuscht werden. Sowas gab es ja in Krimis schon öfter. Ansonsten geht mir Bootz´ Ex ebenfalls auf die Nerven, ich fand das Gespräch gegen Ende, wo sie die Witwe nach dem Namen der Freundin gefragt haben, viel zu „gemütlich“ und Verplemperung von Sendezeit, und dass die Staatsanwältin aufhört, finde ich schade. Ich fand zwar, dass sie meistens mit ihren tiefen Ausschnitten absolut unangemessen gekleidet war, aber warum sie in ihrem letzten Fall in so hässlichen sackartigen Klamotten herumlaufen musste, verstehe ich auch nicht.
Leider behindertenfeindlich, da keine Untertitel verfügbar.
Der Tatort mit der Nummer 1133 aus Stuttgart und aus dem Jahr 2020. Diesen spannenden Tatort-Krimi habe ich heute zum ersten Mal gesehen und er war eine interessant zu schauende Abwechslung zum derzeitigen durchweg politisierten Weltfußball, mit seinen vorantreibenden Jeannes und dessen Ranzenträgern, welchen man mittlerweile nun wirklich nur noch am Feldrand sporadisch verfolgen kann. Die Hauptkommissare Lannert und Bootz von der Mordkommission verfolgen einen hinterhältigen Mörder, welcher seine Taten morbide vorab schriftlich ankündigt. Sehenswerter Tatort-Spielfilm.
Leider realistische Ausgangssituation
Das Stuttgarter Ermittlerduo Lannert und Bootz ermittelt in seinem 25. Fall (Erstaufführung im Ersten am 24.05.2020, zugleich letzter Fall mit Carolina Vera als Staatsanwältin Emilia Alvarez), dessen leider realistische Ausgangssituation sehr stark an den im Oktober 2016 im Vorraum einer Bank durch unterlassene Hilfeleistung („… ist ein Offizialdelikt …“, sh. Minute 52.12) verstorbenen 83-jährigen Bankkunden erinnert, der irrtümlich für einen schlafenden Obdachlosen gehalten wurde, selbst wenn ein medizinisches Gutachten ergab, dass der Rentner auch gestorben wäre, wenn ein Arzt eher gekommen wäre.
Holger Schoppmeier