Kurz und knapp – darum geht’s
Als der 17-jährige Noah Makoni spurlos verschwindet, wendet sich sein verzweifelter Vater Jon an die Polizei – obwohl die Familie seit elf Jahren ohne Papiere in Hannover lebt und jeder Behördenkontakt eine Gefahr bedeutet. Zeitgleich wird im Palettkasten eines LKW die Leiche eines unbekannten Migranten entdeckt, dessen Fingerkuppen abgeschnitten wurden, um seine Identität zu verschleiern. Die Bundespolizisten Falke und Grosz tauchen tief in Hannovers Schattenwirtschaft ein, wo Menschen ohne Ausweis in ständiger Angst leben und arbeiten. Als die Ermittler dem Schleusernetzwerk auf die Spur kommen, das beide Fälle verbindet, ahnen sie noch nicht, welch tragisches Schicksal sie aufdecken werden …
Inhalt der Tatort-Folge „Verborgen“
Schlaflos wandert Jon Makoni durch die nächtlichen Straßen Hannovers. Seit acht Tagen ist sein Sohn Noah verschwunden, und die Verzweiflung nagt an ihm. „Ohne Ausweis nichts zu machen“, erklärt ihm der Beamte am Schalter – ein Satz, der das Dilemma der Familie Makoni auf den Punkt bringt. Seit elf Jahren leben Jon, seine Frau Hope und ihr Sohn in Deutschland, ohne dass sie offiziell existieren. Aus ihrer Heimat Simbabwe mussten sie fliehen, weil sie sich in der Opposition engagiert hatten. Zurück können sie nicht mehr.
Nur wenige Kilometer entfernt bietet sich den Bundespolizisten Thorsten Falke und Julia Grosz ein grausiger Anblick: Im Palettkasten eines LKW, der auf dem Weg nach England war, liegt die Leiche eines jungen Mannes. Seine Fingerkuppen sind abgeschnitten – wahrscheinlich bewusst, um die Identität zu verschleiern. Das einzige, was er bei sich trägt, ist eine zerfledderte Bibel mit einem hineingekritzelten Gebetsspruch. Der LKW-Fahrer ist längst verschwunden, genauso wie die anderen Geflüchteten, die sich mutmaßlich ebenfalls in dem Fahrzeug befanden.
Im Polizeipräsidium Hannover, wo Kommissar Büchner bereits einen ganzen Kühlschrank mit Milch für Falke befüllt hat – leider „ekelige H-Milch“, wie dieser enttäuscht feststellt –, kreuzen sich die Wege der beiden Ermittlungsverfahren. Jon bietet sich als Zeuge an, behauptet, den Toten zu kennen. Für Falke ist schnell klar: Der verzweifelte Vater will nur, dass die Polizei ihm bei der Suche nach seinem Sohn hilft. Allmählich gelingt es dem raubeinigen, aber herzlichen Bundespolizisten, Jons Vertrauen zu gewinnen.
Jon führt Falke ein in die Community der Staatenlosen, zeigt ihm ihre Clubs, Treffpunkte und Arbeitsplätze – eine Welt, die sichtbar und unsichtbar zugleich ist. In neonbeleuchteten Spülküchen arbeiten fast ausschließlich Menschen schwarzer Hautfarbe, während im Restaurant vorne zwischen samtenen Vorhängen und unter Kronleuchtern gespeist wird. Die Kamera zeigt die Parallelwelten: hier die verglasten Bürotürme, wo Hope nachts putzt, dort die Souterrain-Wohnungen zwischen schimmeligen Wänden, wo sie leben.
Hope hingegen lehnt jede Hilfe der Polizei kategorisch ab. Ihr einziger Halt ist ihre Freundin Simone Kemper, eine idealistische Ärztin, die Flüchtlinge ohne Krankenversicherung kostenlos behandelt. „Gehen Sie zurück, wenn Sie keine Arbeit haben? Wenn Sie Ihrem Kind kein Essen kaufen können? Angst haben um Ihr Leben?“, fragt Hope die Ermittlerin Grosz vorwurfsvoll.
Über Jon lernt Falke auch Sam kennen, einen Freund Noahs, der es nicht mehr aushält in der Perspektivlosigkeit seines Lebens. Sam will weg nach England, wo alles besser sein soll – genau wie der tote Migrant im LKW. Die Spur führt die Ermittler zu dem polizeibekannten Spediteur Nick Geisendörfer, doch die Überwachungskameras auf seinem Firmengelände sind „zufälligerweise“ defekt.
Als Falke Sam Geld für die Schleusung gibt, um dem Netzwerk auf die Spur zu kommen, führt eine nächtliche Überwachungsaktion die Ermittler direkt zu Geisendörfers Spedition. Doch die Verhaftung des Schleusernetzwerks bringt sie der Wahrheit über Noahs Verschwinden nicht näher. Erst als ein Bekannter von Jon überfahren wird und ähnliche Verletzungen aufweist wie der tote Migrant, führt die Spur zu einer Abbruchbaustelle, wo fast ausschließlich Schwarzarbeiter beschäftigt werden …
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Verborgen“ markiert ein kleines Jubiläum: Bereits seit zehn Jahren löst Wotan Wilke Möhring als raubeiniger Bundespolizist Thorsten Falke mit proletarischem Charme und seiner Vorliebe für Milcherzeugnisse Kriminalfälle in Norddeutschland. Seit 2016 ermittelt er zusammen mit seiner Kollegin Julia Grosz, gespielt von der österreichischen Schauspielerin Franziska Weisz. „Verborgen“ ist ihr zwölfter gemeinsamer Fall und die 1233. Tatort-Episode insgesamt.
Gedreht wurde die NDR-Produktion vom 9. November bis zum 8. Dezember 2021 in Hamburg und Hannover. Regie führte Neelesha Barthel, die Tochter einer indischen Mutter und eines deutschen Vaters. Das Drehbuch stammte von Julia Drache („Mein Freund, das Ekel“) und Sophia Ayissi Nsegue, die bereits den Tatort „Tödliche Flut“ produziert hatte. In den Hauptrollen der Familie Makoni waren Alois Moyo als Jon, Sheri Hagen als Hope und Ben Andrews Rumler als Sam zu sehen. Rebecca Rudolph spielte die Ärztin Simone Kemper.
Eine Besonderheit zeichnet „Verborgen“ aus: Es ist der erste Tatort, in dem es mehr schwarze Schauspielende gibt als weiße – nicht nur bei den Rollen mit Text, sondern auch bei den Komparsen und Kleindarstellern. Die Produktion wurde streng nach dem Inclusion-Rider-Prinzip gedreht, um Diversität vor und hinter der Kamera zu gewährleisten.
Die Erstausstrahlung am 16. April 2023 um 20:15 Uhr im Ersten verfolgten 8,45 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 27,8 Prozent entsprach. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erreichte der Film 1,74 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 24,2 Prozent. Am 10. Juni 2022 hatte „Verborgen“ bereits seine Premiere auf dem Internationalen Filmfest Emden-Norderney gefeiert.
Meine Phantasie geht nicht so weit, mir vorzustellen, Drehbuchauren hätten keine Phantasie, und Regisseure hätten bei allem Streben nach Originalität nicht den Ehrgeiz, Filme zu drehen, die beim Publikum gut ankommen. Dass dies oft nur bedingt gelingt, dürfte wohl einen anderen Grund haben. Der ÖR hat einen Rundfunkrat, in dem Parteien, Kirchen, Verbände usw. sitzen, die ihre Interessen vertreten. Das müssen nicht die Interessen der Zuschauer sein. Da kann es ganz schnell passieren, dass bei scheinbar problematischen Darstellungen, die nicht en vogue sind, der Geldhahn zugedreht wird. Und da ist es nicht opportun, wenn Asylbewerber und Flüchtlinge etwas anderes sind als Opfer oder Gutwillige, denen Bürokraten die Integration verwehren und die vielleicht sogar kriminell sind. Diese Sichtweise beißt sich jedoch mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung. Nun weiß jeder, oder fast jeder, dass es Typen gibt, die die Notlage dieser Menschen ausnutzen und dass diese sich in keiner beneidenswerten Lage befinden. Wenn mir aber immer wieder dieselbe stereotypische Erzählung vorgesetzt wird, verdrehe auch ich als empathischer Mensch genervt die Augen und sage: Nun lasst’s mal gut sein. Wir haben auch andere Baustellen, z.B. mit einigen Asylanten und Flüchtlingen. Wenn immer auf dieselbe Stelle geschlagen wird, tut es irgendwann weh und das überdeckt dann die (gut gemeinte) Botschaft.
Sehenswerter Tatort, der ungewohnte Einblicke in die Lebensumstände von Geflüchteten bietet, die illegal in Deutschland leben und (heimlich) arbeiten. Die Handlung ist nicht besonders spannend und es ist auch kein typischer Tatort. Der Film berührt jedoch sehr!
Als Zuschauer fühlt man beim Schicksal der Flüchlingsfamilie mit. Sie sind sozusagen in einer Sackgasse gelandet, obwohl sie nach Frieden, Wohlergehen und Glück strebten. Am Ende ist der Familienvater so frustriert, daß er aggressiv wird aber glücklicherweise durch den Kommissar zurückgehalten werden kann. Im Film wird verständlich, daß die große anonyme Menge der Flüchtlinge bedrohlich wirkt, kennt man jedoch das Schicksal Einzelner und hat Kontakt mit ihnen, dann empfindet man eher Mitleid. Dieses Mitgefühl entwickelt auch der Kommissar, der als Polizist eigentlich neutral bleiben soll.
Schauspieler, Drehbuch, Regie und Kamera sind sehr gut! Das Sprechen ist gelegentlich etwas zu schnell und nuschelig. 4 von 5 Sterne.
Schließe mich I. Mirk’s Kommentar an.
Sehr tristes Sozial-Drama innerhalb der „black community“ (dort dürfte in der Realität nicht alles so sozialromantisch ablaufen, wie in diesem TO dargestellt!), mit vielfach starken Bildern.
Rebecca Rudolph überzeugt als „Ärztin“ (für mich eine „Entdeckung“; ich nehme ihr die „ehrliche Bemühung“ für ihre Klientel ab, eine patente Frau!)
Ansonsten die üblichen Klischees: Die weißen Akteure (die Ärztin, deren „Steuerberater“, der Spediteur, etc.) sind „bäh“, die Angehörigen der „black community“ sind bzw. wären eigentlich alles Super-Typen, wenn man sie nur ließe …
Fazit: So einen Film kann man durchaus machen, wenngleich es kein „Tatort“-Krimi ist!
@Maria:
„Milch pur“ wäre auch nicht meins (Im Kaffee: ja).
Falls Sie an anderen „Trink-Gewohnheiten“ von Falke interessiert sein sollten, empfehle ich die Folge „Die Feigheit des Löwen“ (ca. 2015): Falke genießt mit seiner damaligen Kollegin Lorenz (P. Schmidt-Schaller) in einem Nacht-Lokal seine „Spezial-Mischung“ (Schnaps, gemixt mit Milch!!!), tanzt mit ihr (!) und landet mit ihr im Hotel-Zimmer.
–> Falke mal von einer anderen Seite …
Der Tatort hat Einblicke geboten, menschlich, aber auch von den Schauplätzen her, die ich so noch nicht hatte, das rechne ich hoch an.
Es war gut, die Ermittler hier etwas in den Hintergrund zu setzen, und den anderen Akteuren dafür mehr Raum zu geben.
Die Schauspieler*innen waren auch durchweg überzeugend.
Mich hat das Ganze irgendwie gefangen, und auch wenn die Handlung nicht superspannend war, war der Fall interessant und nicht vorhersehbar.
Gut gemacht!
Puh, Herr/Frau im Himmel….
Wer denkt sich so ein „Märchen für Erwachsene“ aus? Mit derart plakativen Charaktern? Und einer derart unlogischen Handlung, dass ich denke, für wie dumm werde ich als Zugucker hier gehalten?
Die Realität unter Geflüchteten ist, im Vergleich zu dem, was hier gezeigt worden ist, beileibe schlimmer. Erst Recht bei den Illegalen.
Was in diesem Tatort zumindest angedeutet wurde.
Ebenso, dass, wie schon immer und überall auf der Welt, gewisse Kreise davon provitieren. Als „Billige“ und „Willige“ Arbeitskräfte und als sonstige provitable Einnahmequelle.
Inwieweit ist es daher für den Betrachter logisch, dass da ein Bauunternehmer Illegale Beschäftigt, diese im Falle einer Verletzung bei einer Ärztin, die sich eben um Unversicherte kümmert, hospitalisiert und diese damit? (oder wegen ihrer Affäre mit einem Flüchtling? Oder etwas gänzlich anderem?) am Ende Erpresst? – Ein bisschen zu unglaubwürdig.
Leute, wer auf so eine Tour, solch eine Handlung erzählt muss sich doch darüber im klaren sein, dass man mit so etwas, bei den Menschen die man erreichen will, doch eher die Haltung auslöst, dies sei plumpes Erziehungsfernsehen. Und die Sache somit ablehnt.
Positiv: Sämtliche Darsteller*Innen.
Ebenso die enorm gute Kamera, das Licht und der Ton.
Für mich die stärste Szene: In der die Mutter, in einer, teuer und designer-eiskalten Wohnung vor Trauer, Frust und Wut zusammenbricht.
Leider, wieder einmal, ein Tatort, der mit einem miserablen Drehbuch eine gute Idee versemmelt. Und am Ende, nicht nur in der rechten Ecke, genau deswegen gar das Gegenteil von dem bewirkt, was gemeint und gewollt ist.
Und das finde ich extrem Schade.
@Daniel: Auf der Seite dieses Forum gibt es ein Oben und ein dynamisches Unten, aber keine rechten und linken Ecken. Ich bitte bei der Wahl besonders von politisch besetzten Begriffen darum zu prüfen, ob sie wirklich notwendig sind oder ob es nicht wertneutrale Formulierungen gibt.
Immerhin, ich fand das jetzt nicht gar so verkniffen „pädagogisch wertvoll“, wie das sonst bei dieser Thematik viel zu oft der Fall zu sein pflegt, dass sich selbst der Gutwilligste zumindest mit Grausen, wenn nicht mit Widerwillen abwendet. Unter den Illegalen gab es Sympathische und Unsympathische, Anständige und Kriminelle und ein Mischung aus allem, wie es eben so ist. Der oft so triefige Betroffenheitsgestus hielt sich insgesamt in Grenzen, was die Wirkung tatsächlich eher erhöht hat. Gut so. Als Krimi allerdings war das eher schwach und wenig zugespitzt, dafür konnte das – zurückhaltend agierende – Team durchaus überzeugen. Nachdenklich stimmende, ordentliche Unterhaltung, gute drei Sterne, ich runde auf auf vier.
****
Vielleicht war ich unaufmerksam, aber ich habe nicht mitbekommen woran der Junge aus dem LKW starb noch wo man den toten Noah barg.
Falke fand ich richtig gut. Als Ermittler bleibt er meist ruhig und kommt auch zum Ziel. Und von Frau Grosz konnte ich lernen, dass man nicht empfehlen sollte zurückzukehren (wenn Deutschland so scheisse ist) sondern weiterzuziehen.
@Jutta.
Der Junge war durch Lungenentzündung geschwächt und starb dann an Herzinfarkt (aufgr. Stress im engen Paletten-Abteil des Lkw).
Noah stürzte von weit oben eines Baugerüsts und starb dann in den Armen der Ärztin.
–> es gab also in beiden Fällen keinen Mord!
Habe nach 5 Minuten auf Stop in der Mediathek geklickt.
Das Thema interessiert mich im Tatort nicht.
(da ich mich vorher Ausstrahlung grundsätzlich nicht über den aktuellen Tatort informiere, geschweige denn, Vorabkritiken und Inhaltsangaben lese, wusste ich nichts davon)
Gerne mal an einem Mittwoch, ARD 20.15h – warum nicht auch mit anschließender Diskussion, oder noch einer Dokumentation zum Thema, z.B als Themenschwerpunkt.
Zur Umsetzung kann ich nichts sagen- wäre unfair.
Nur eine Frage: Hat WWM wieder sein Betroffenheits-Gesicht gezeigt?
und noch eine Frage an Colorwriter:
ZITAT: „Leider, wieder einmal, ein Tatort, der mit einem miserablen Drehbuch eine gute Idee versemmelt. Und am Ende, nicht nur in der rechten Ecke, genau deswegen gar das Gegenteil von dem bewirkt, was gemeint und gewollt ist. “
Sie schreiben inzwischen in fast jedem Beitrag von den „Rechten“ und der „Rechten Seite“ oder wie hier, der „rechten Ecke“ … warum so einseitig?
Warum so schubladesk? ist das ein Reflex? vermisse bei Ihnen die – auch begriffliche – Trennschärfe.
schön ,daß die Kommentarfunktion inzwischen wieder funktioniert – @Mirk hat da so ein paar interessante Themen ins Spiel gebracht – für mich war dieser TO ein potenzieller Anwärter für den Titel “ schlechteste Tatortproduktion des Jahres “ – und wie originell und zeitbezogen – wieder mal ein Flüchtlingsdrama – total spannungsfrei gelöst vom nuschelnden Ermittlerteam – Falke ist eh´nicht so mein Fall – John Wayne beim BKA – obwohl es da in der Vergangenheit auch mal ganz ordentliche TOs gab – dies war halt wieder ein Rückschlag – vielleicht ist der übermäßige Milchkonsum die eigentliche Nuschelquelle ?
Das nächste mal bitte mal wieder einen ordentlichen Falke Krimi TO – wenn´s sein muß halt ohne Milch – oder mit nachhaltig alternativer Hafermilch
PS @Colorwriter
… und das ist schade, denn Sie haben immer wieder mal, partiell, ganz interessante Ansätze in Ihren Beurteilungen. Ist natürlich subjektiv.
@alter Fan
das ist aber nicht sehr schmeichelhaft für John Wayne :-)
17.04.2023
Ich habe einen Vorschlag, wie diese Rechts-Links-Debatte entschärft werden könnte. Wir verwenden die Begriffe „rechts“ und links“ als Richtungsorientierung z.B. im Straßenverkehr. Da kann eine Unschärfe verheerende Folgen haben. Im politischen Bereich gibt es sowohl auf der rechten als auf der linken Seite höchst ehrenwerte Leute (und natürlich auch zweifelhafte Gestalten). Sprechen wir doch von Rechtsextremisten und von Linksextremisten. Am besten wäre es natürlich, wenn wir in diesem Forum bei der Standortbestimmung von Usern auf solche Einordnung ganz verzichten.
@I.Mirk
Danke für den Beitrag.
Ich persönlich würde bei keinem einzigen Mitforisten(+ in), dessen/deren Beiträge ich im gesamten TO-Forum jemals gelesen habe, auf die Idee kommen, ihn/sie als rechtsextrem oder linksextrem einzuordnen.
[@Daniel: gelöscht – Verunglimpfung von Usern]
Die Folgen mit der aktuellen Paarung Falke/Grosz leiden m.E. schon auch – neben schwachen Drehbüchern – daran, dass die Kollegin Grosz in ihrer Persönlichkeit weitgehend konturlos bleibt: zwar gab es in der vorletzten Folge „Lesben-Sex“ mit einer Links-Radikalen, aber sonst wirkt diese Figur extrem „blass“ bis „nichtssagend“!
In der gegenständlichen Folge wird Fr. Grosz („Warum lügen Sie mich an?“) von der „Ärztin“ (durch Rebecca Rudolph dargestellt) durchaus „an die Wand gespielt“. So ist jedenfalls meine bescheidene Meinung …
der Tatort hat mich gefangen genommen, mehr erwarte ich nicht von einem Tatort. Erzogen hat er mich sicher nicht, ist auch nicht nötig.
Warum kann man sich nicht einfach einem Film hingeben und gut ist?
Nuscheln und Milchkonsum! Dazu kann ich nichts sagen, aber ganz generell sollten Menschen, die die Stimme als Arbeitsmittel benutzen vor dem Rezitieren, Sprechen oder Singen aufs Milch trinken verzichten. Milch ölt die Stimmbänder nicht, sondern die Milch legt sich wie ein Film auf die Stimmbänder und belasten sie. Aber das weiß jeder, der mit Stimme etwas macht. Kann mir also nicht vorstellen, dass es immer Milch ist, wenn er etwas weißes trinkt.
☀️☀️
Das Thema ist gefühlt ausgelutscht, könnte mal was neues kommen.
Der Herr Kommissar kann so bleiben. Ich kann seine Aussprache gut verstehen, wir sind ja nicht am Staatstheater.
Was mich wirklich gestört hat, ist das uninspirierte, glatte Drehbuch mit einer viel zu kurzen Geschichte, die künstliche in die Länge gezogen wurde.
Inhaltlich sind die Handlungen nicht nachvollziehbar: Der Ermittler spendiert 1000 Euro für einen vagen Versuch – aus eigener Tasche? Ein Illegaler verrät seine einzige Chance wegzukommen?
Alles sehr zusammen geschustert.
Ich freue mich schon auf einen mal richtig guten Krimi… irgendwann.
@HerrBert:
Schön, wieder von Ihnen zu hören!
Ich dachte beim Thema auch an das Wort „ausgelutscht“, wusste aber nicht, ob dieses Wort noch zulässig sei … 😇
@Gerald:
War sicher nicht leicht für Sie in den letzten Wochen mit der meist ‚harkenden‘ Initierung der Kommentar-Funktion. Danke, dass Sie ‚am Ball‘ geblieben sind.
Sehe ich es richtig, dass ab nächster Folge wieder ‚Vorgangsweise wie früher‘ (Freischaltung vor TO-Beginn) geplant ist? Zumindest scheinen die entspr. Eingabe-Felder wieder auf …
Ich fand ihn überzeichnet. Gut war:
Keine privaten, gar Psychoprobleme bei den Kommissaren, so dass der Tatort für mich im Ergebnis nicht ganz schlecht war, aber auch nicht wirklich gut.
Sehr unrealistisch. Wobei ich weniger die Lebensumstände der Afrikaner meine, denn ich weiß es nicht, ob es in Hannover wirklich so viele illegal dort lebende Schwarzarbeiter gibt. Aber dass Jon, der Vater des Vermissten, so schnell dem Falke vertraut und ihn in die Wohnung führt. Und dass die Afrikaner den Falke verstehen, der, obwohl Gutmensch, sich nicht einmal bemüht, deutlich mit ihnen zu sprechen. Die Ärztin, offenbar völlig gestört…..
Zudem leider wenig Spannung und eine recht schlechte Handlung, denn seit der angebliche Steuerberater bei der Ärztin auftauchte, aber sein Transporter mit der Aufschrift „Abbruchunternehmen“ deutlich vor der Tür gezeigt wurde, wusste man, dass er der „Böse“ ist, der die Ausländer ausbeutet und schindet, und die Ärztin, involviert, ihn deckt. Und warum am Ende, für die Geschichte unnötig, Joseph von ihm überfahren wurde, wurde nicht mal mehr aufgelöst.
@Thomas:
Es wäre denkbar, dass Joseph dem Bauunternehmer gedroht hat, ‚alles‘ zu verraten od. ihn sogar versucht hat zu erpressen. Aber es wurde nicht aufgelöst, stimmt.
Aber ehrlich gesagt war ich beim gegebenen Thema schon froh, dass – im Unterschied zur Berliner Doppelfolge – nicht wieder an der ‚politischen Schraube‘ gedreht wurde. Das nervt mich persönlich noch mehr als private Involviertheit der Ermittler:innen (das kommt ohnehin nächstes Wochenende wieder in DO!) …
Die Regisseurin Neelesha Barthel ist als Produzentin auch an einem Film mit dem Titel „Das Haus“ von 2021 beteiligt. Dort geht es laut wikipedia um folgende Ausgangssituation: „Der Film spielt im Jahre 2029. Johann Hellström ist Journalist und wurde von der rechtspopulistischen Regierung in Deutschland mit einem Arbeitsverbot belegt. Frustriert zieht er sich mit seiner Frau Lucia in ihr luxuriöses und voll digitalisiertes Wochenendhaus auf einer Insel zurück. Es ist nach Hellströms Angaben nicht mit der Außenwelt vernetzt.“ Ist es natürlich doch. Zum Schluß, nach allerlei seltsamen Vorkommnissen im Haus, werden zwei Widerstandskämpfer von Rechten liquidiert, aber Frau Lucia kann wichtige Dokumente über die Morde retten. Neelesha Barthel dürfte sich damit um den antifaschistischen Agitpropfilm verdient gemacht haben.
Der Tatort mit der Nummer 1233 aus HH. Hauptkommissare aus der Mordkommission ermitteln – und wie. Ja, es ist schwierig Leute die uns nicht leiden können zu helfen, auch wenn die das Land nur als Sprungbrett nach der „Aufgehenden Sonne“ sehen. Interessant zu schauen war der aber alle Male, schon der Schauspieler wegen.
I. Mirk hat es wirklich sehr gut ausgedrückt. Vielleicht der beste Kommentar der hier je abgegeben wurde.
Auch ich will beim Tatort endlich wieder „normale“ Krimis sehen. [@Daniel: gelöscht – kein Bezug zur TO-Folge]
Ich habe mir die Folge nochmal in der Mediathek angesehen.
Was mir Leid tut, ist, dass ich in meinem Meinungsbeitrag das mir wichtigste vergessen habe.
Es geht in dieser Tatort Folge um das wichtigste überhaupt. Um Menschlichkeit.
Hilfsbereitschaft, Solidarität und Mitgefühl.
Deswegen war ich über die Umsetzung so enttäuscht.
Und es hat dennoch eine wichtige, sehr gute Szene, neben der, die ich schon erwähnt hatte.
Welche mir auch ans Herz geht, ist die wo der Vater zum Ermittler sagt.
Ich will keine Duldung, ich will mein Kind….
@Tom-Muc:
Es tut mir leid, dass @Daniel einen Teil Ihres Beitrages löschen musste. Dass, was noch zu lesen ist, trifft ganau die Absicht meiner Zeilen.
Ich freue mich auf Ihre nächsten Beiträge.
Mal wieder so ein Moral-, und Flüchtlingstatort. Hab nach ner halben Stunden abgebrochen auch wenn ich den Falke sonst eigentlich ganz gerne sehe.
„NDR Tatort-Kommissar Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) wird in den nächsten beiden Fällen, die demnächst gedreht werden, nicht in einem festen Team ermitteln.
Die Rolle der Julia Grosz (Franziska Weisz), Falkes Partnerin, wird nicht fortgeführt. Wie und warum die Zusammenarbeit von Falke und Grosz endet, erzählt der „Tatort: Was bleibt“, der im 1. Quartal 2024 im Ersten Premiere haben wird.“
(ndr.de)
@arte-Versteher:
Danke für die Info, das ist neu für mich.
Ich fand die Rolle der ‚Fr. Grosz‘ aber ohnehin nicht allzu spannend.
(Selbst in den Folgen, in denen sie im Vordergrund stehen sollte – wie z.B. ‚Schattenleben‘ – blieb sie m.E. weitestgehend konturenlos.)