Kurz und knapp – darum geht’s
Ein Heckenschütze versetzt Bremen in Angst und Schrecken, als er wahllos Passanten und Autofahrer ins Visier nimmt. Kommissarin Inga Lürsen und ihr Kollege Nils Stedefreund stehen unter Druck, den Täter zu stoppen, bevor weitere Opfer fallen. Als Lürsen die Medien nutzt, um den Schützen zu provozieren, gerät sie selbst in sein Fadenkreuz. Als die Ermittler endlich eine heiße Spur haben, müssen sie feststellen, dass sie einem gefährlichen Spiel auf den Leim gegangen sind …
Inhalt der Tatort-Folge „Todesengel“
Die Nacht über Bremen ist ungewöhnlich still, nur das ferne Rattern der Straßenbahnen durchbricht die Stille. Kommissarin Inga Lürsen sitzt in ihrem Büro, das Licht ihrer Schreibtischlampe wirft lange Schatten an die Wand. Sie ist müde, aber Schlaf ist ein Luxus, den sie sich nicht leisten kann. Nicht, solange ein Heckenschütze die Stadt in Atem hält. Ihr Kollege Nils Stedefreund steht am Fenster, die Hände in den Taschen vergraben, und starrt auf die regennassen Straßen. „Er wird wieder zuschlagen“, sagt er leise, und seine Stimme klingt wie ein Echo der Angst, die die Stadt erfasst hat.
Die Spuren am Tatort sind spärlich: ein paar Gummireste, die auf ein Motorrad hindeuten, und die Einschusslöcher, die von einem präzisen Schützen zeugen. Doch wer steckt dahinter? Und warum? Lürsen, die sonst so kühl und berechnend wirkt, spürt die Last der Verantwortung. Sie weiß, dass sie handeln muss, bevor der nächste Schuss fällt. Also wagt sie einen riskanten Schritt: Sie geht an die Öffentlichkeit, provoziert den Täter, um ihn aus der Reserve zu locken. Doch der Plan geht nach hinten los. Plötzlich ist sie es, die im Fadenkreuz steht.
Eine Spur führt die Ermittler zu einem Schießstand am Stadtrand. Der Besitzer, Michael Roeder, wirkt nervös, als sie ihn befragen. Sein Sohn Sascha, ein schüchterner junger Mann, scheint etwas zu verbergen. Doch die Beweise sind dünn, und die Zeit läuft davon. Als Lürsen und Stedefreund schließlich eine Verbindung zu einem früheren Fall entdecken, wird klar, dass der Täter näher ist, als sie dachten. Doch als sie ihn stellen wollen, geraten sie in eine tödliche Falle …
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Todesengel“ wurde vom 9. November bis zum 13. Dezember 2004 in Bremen, Bremerhaven und Hambergen gedreht. Regie führte Thorsten Näter, der auch das Drehbuch schrieb. Die Folge markierte den achten gemeinsamen Fall der Bremer Kommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen). Bei der Erstausstrahlung am 10. Juli 2005 verfolgten 7,25 Millionen Zuschauer die spannungsgeladene Handlung, was einem Marktanteil von 24,3 % entsprach.
Die Folge greift das Thema soziale Isolation und die Auswirkungen von Gewalt in Videospielen auf, ein Thema, das auch heute noch aktuell ist. Die düstere Atmosphäre Bremens, eingefangen in nebligen Nächten und tristen Industriegebieten, unterstreicht die psychologische Tiefe der Geschichte. Nach der Ausstrahlung sorgte die Folge für Diskussionen über die Darstellung von Amokläufern und die Rolle der Medien in solchen Fällen.
Welche Möglichkeit gibt es den original Tatort von ca 1978 noch mal zu sehen
Der Tatort mit der Nummer 602 aus der See-Stadt Bremen. Ein Heckenschütze treibt dort sein Unwesen, schießt gemein und hinterhältig auf Menschen, trifft hierbei, auch tödlich. Die Hauptkommissare Stedefreund und Lürsen müssen sich beeilen, um weitere Schandtaten des Bösewichts zu verhindern und stoßen bald auf eine vage aber schon in die richtige Richtung tendierende Spur. Klassischer und interessanter Tatort über eine Serie von Mordanschlägen, welche die eilige und überfüllte Wohlstandsgesellschaft ungeschützt und brutal trifft. Dieser Tatort-Spielfilm aus dem Jahr 2005 ist meines Erachtens immer wieder sehenswert und nachdenklich machend.