Tatort Folge 608: Borowski in der Unterwelt



Hauptkommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) ermittelt „in der Unterwelt“ Kiels nach dem Ursprung eines grausigen Funds: Hüftgelenke, Haare, Zähne und Prothesen tauchen in der Kanalisation der Stadt auf. Es handelt sich um die Überreste mehrerer Leichen, die mit Säure in Kontakt kamen. Der Kieler Ermittler und seine Kollegen von der Mordkommission stehen vor einem Rätsel. Wo kommen die Leichenteile her, wie sind sie in das Abwasser gelangt und zu wie vielen Menschen gehören sie? Über die gefundenen Herzschrittmacher, die Hüft- und Kniegelenke können die Identitäten der Opfer teilweise nachvollzogen werden. Borowski zieht die Psychologin Frieda Jung (Maren Eggert) zurate, um ein möglichst präzises Täterprofil erstellen zu können.

Noch während Kommissar Klaus Borowski und seine Kollegin Jung den Tathergang rekonstruieren, meldet sich der Priester Albert Benz bei der Polizei – und gesteht die Taten! Der Mann nimmt jede Schuld auf sich, der Tatort-Kommissar aus Kiel aber bleibt skeptisch, denn Benz nennt lediglich Details zu den Morden, die er aus der Zeitung her kennen dürfte. – Doch warum sollte der Geistliche lügen und unschuldig eine lebenslange Haft auf sich nehmen?

Nun liegt es an Borowski, dem Geständigen nachzuweisen, dass dieser nicht der Täter ist. Er befragt Benz nach der 19-jährigen Doreen Winter, die seit zwei Tagen vermisst wird. Der Priester erklärt, er habe die junge Frau mit dem Auto mitgenommen. Über ihren derzeitigen Aufenthaltsort und ihre Gesundheit schweigt er sich jedoch aus. Der Hauptkommissar vermutet, dass Benz wiederum lügt und möglicherweise eine andere Person deckt.

Als der vermeintliche Täter auf den verzweifelten Vater von Doreen trifft, schießt dieser auf ihn. Albert Benz wird schwer verletzt. Wie sich kurz nach dem Attentat allerdings herausstellt, hat Doreen Winter lediglich Urlaub gemacht und konnte sich bislang nicht zurückmelden. Kaum wieder bei Kräften, kann Benz aus dem Krankenhaus fliehen. In der Kirche, in der der Priester tätig ist, entdeckt Borowski Fußspuren, die in die Kanalisation führen. Er folgt ihnen und trifft „in der Unterwelt“ auf einen geheimnisvollen Fremden…


Der NDR-Tatort „Borowski in der Unterwelt“ ist der fünfte Einsatz für den Ermittler aus Kiel. Außergewöhnlich ist bei dieser Folge, dass es am Ende des Krimis keinen Mörder gibt. Der Drehbuchautor Sascha Arango und die Regisseurin Claudia Garde hatten bereits gemeinsam den Kieler Tatort „Stirb und werde“ (Folge 574) inszeniert. Die Dreharbeiten zur Tatort-Folge 608 „Borowski in der Unterwelt“ wurden unterstützt durch das THW des Ortsverbands Kiel, damit ein Bunkerabschnitt geflutet und gestaut werden konnte.

Der Fernsehfilm lief am Sonntag, den 2. Oktober 2005, erstmals im Ersten.

Besetzung

Klaus Borowski – Axel Milberg
Frieda Jung – Maren Eggert
Roland Schladitz – Thomas Kügel
Kriminaltechniker – Jan Peter Heyne
Pfarrer Benz – Uwe Bohm
Gerichtsmediziner – Samuel Finzi
Alim Zainalow – Mehdi Moinzadeh

Stab

Regie – Claudia Garde
Kamera – Martin Farkas
Buch – Sascha Arango

Bilder: NDR/Marion von der Mehden


13 Meinungen zum Tatort Folge 608: Borowski in der Unterwelt

  • redplug • am 5.2.11 um 22:29 Uhr

    Sehr guter Tatort. Wirklich sehr sehr spannend!

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  • K • am 10.5.13 um 16:46 Uhr

    Wer schreibt eigentlich diese Inhaltsangaben? Die klingen wie Schulaufsätze aus der 5. Klasse!

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  • OLLI • am 20.7.13 um 21:47 Uhr

    Habe ihn leider erst Heute zum ersten male sehen können.

    Katastrophaler Tatort.
    Abstruse Story,schlecht umgesetzt.
    Warum versuchen eine gut laufende Serie zu verbessern?
    Hat noch nie geklappt.
    Never change a running System.

    oder.
    Schuster bleib bei deinen Leisten.

    Der war einfach nur schlecht.
    Ich weiß nicht wo ich anfangen,wo aufhören soll.

    das einzig gute war das er auchmal zu Ende ging.

    OLLI

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  • Watzmann • am 12.1.15 um 9:42 Uhr

    Wer denkt sich so eine „Räuberpistole“ aus? Einäugiges Monster, das in der Kanalisation lebt, aber fit ist wie ein Turnschuh.
    Was kommt als nächstes? Irgendwas mit Marsmännchen???
    Grottenschlecht, warum lehnt der gute Herr Milberg solche Drehbücher nicht ab?

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  • Dirk • am 20.5.16 um 20:52 Uhr

    Knallharter Thriller und Gesellschaftsdrama, der Tatort mit der Nummer 608, der der Realität näher ist als der Absurdität. Dieses hat sich ja wieder einmal mit dato bewahrheitet. Der Kieler Hauptkommissar Borowski und die Polizeipsychologin Jung jagen einen imaginären Massenmörder durch die Kieler Kanalisation und der sich selbst Beschuldigte beharrt auf Anerkennung seiner Schuld. Der ist ja auch Priester und doof, kommt dem wahren (Nicht-) Schuldigen damit erheblich nahe. Menschen die in der Kanalisation leben gibt es leider. In Deutschland, in Europa, auf der ganzen Welt. Manche vegetieren buchstäblich und manche sind fit wie ein „Turnschuh“. Mal ein etwas anderer Tatort-Kriminalfilm aus dem Jahr 2005, mysteriös, auch spannend und interessant. Sollte man durchaus einmal gesehen haben.

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  • kvas • am 18.6.20 um 22:03 Uhr

    Two great characters facing each other: der Kommissar and der Pfarrer. But in the end the man who didn’t do it is killed by the man who’s daughter in unharmed.

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  • MadMonkey • am 29.9.20 um 11:01 Uhr

    Lob an Uwe Bohm für seine tolle Darstellung als Pfarrer Bösewicht. Aber sonst wirkt das ganze eher abstrakt und grotesk. Borowski wirkt so jung hier. Naja der Fall ist ja auch schon 15-16 Jahre alt. Ich gebe diesem eine mittelmäßige Bewertung. Die Dialoge zwischen Borowski und Jung sind köstlich.

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  • Brummel-Borowski Fan • am 2.2.21 um 18:50 Uhr

    Heute erstmalig gesichtet und mein Fazit:
    Unfassbar großartiges und stellenweise fast bis ins Unerträgliche spannendes Psycho Duell (großartig: Uwe Bohm) und Gesellschaftskritik in einem.
    Aber was ist bloß mit Zainalow los? Es maßt sich so an, als wolle man sich von einem relativ überflüssigen und austauschbaren Charakter verabschieden…

    Dennoch für mich bisher einer der besten Borowskis und einer der besten Tatorte überhaupt.

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  • MadMonkey • am 19.3.21 um 11:12 Uhr

    Borowski und der Pfarrer stehen „allein“ unter der Brücke am Fluss und Borowski sagt „Niemand schaut zu.“ Tatsächlich steht aber eine Person direkt hinter dem Pfarrer für circa 1sek bis zum Schnitt.

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  • Dirk • am 22.6.21 um 22:29 Uhr

    @ MadMonkey vom 19.03.2021
    Das muss der dienstliche Schatten von Hauptkommissar Borowski gewesen sein, denn lebensmüde ist „die“ Leiter nicht.

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  • Der Fremde • am 8.7.21 um 22:40 Uhr

    @ MadMonkey von 29.8.20: „Borowski wirkt so jung hier. … Die Dialoge zwischen Borowski und Jung sind köstlich.“
    Ja, das sehe ich auch so. Aus meiner Sicht der beste Dialog war Borowski zu Jung: „Sie verschlossene Muschel“, Jung: „Auster mit Perle“, Borowski: „Wo finde ich die Perle?“, Jung:“Da müssen Sie ganz tief tauchen!“.
    Bekanntlich hat Borowski nicht tief genug getaucht, um sich die Perle längerfristig zu sichern. Schade eigentlich!
    Ansonsten war diese TO-Folge eher Trash.

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  • Deedplace • am 12.4.22 um 10:24 Uhr

    Borowski halt. Immer etwas anders aber spannend und mit dem unvergesslichen Uwe Bohm. Dieser Tatort hat auch nach 17 Jahren nichts von seinem Flair verloren.

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  • Paveser • am 13.10.24 um 21:11 Uhr

    Der Film war zwar spannend genug anzuschauen, aber als dann die Schlussmusik ertönte, kamen mir doch Zweifel, ob wir alles zu sehen bekommen hatten, was ursprünglich im Drehbuch stand.
    – Da bspw. der Pfarrer mehrmals so munter auf das Bild eines Jungen (?) in seiner Spindtür tippte, dachte ich beim ersten Erscheinen des Kanalisationsbewohners an eine Verbindung. Etwa, dass der Wassermensch der Bruder des Priesters sei, dessen Verunstaltung der in grauer Vergangenheit durch einen Unfall verursacht hatte und deshalb nun die Schuld für die Taten des verwirrten Bruders auf sich nahm. Irrtum. Aber werden damit die Szenen am Spind und die Verunstaltung nicht überflüssig, weil eh nie erklärt?
    – Wenn der Wassermensch nur einsammelte, was durch die Kanalisation rauschte und quasi in seiner guten Stube angeschwemmt wurde, also er niemanden ermordet hatte, wieso löste er die Leichen bzw. Körperteile dann in Säure auf, löffelte sie in Fässer und deponierte die tief unten?
    – Was die Frage aufwirft: wie organisierte er sich überhaupt diese erheblichen Mengen an Säure nebst der vielen Fässer? Mit einem Gesicht wie seinem wäre er doch sicher mal jemandem beim entsprechenden Großeinkauf im Gedächtnis geblieben, oder?
    – Und schließlich: Wovon lebte der Kanalisationsbewohner? Ging er einmal die Woche in den Supermarkt, Essbares und Wasser shoppen? Strom/Gas zum kochen kamen woher genau?
    Falls jemand Antworten hat – gern!

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