Tatort Folge 603: Bienzle und der Sizilianer



Dietz-Werner Steck ermittelte zwischen 1992 bis 2007 in der Rolle des gemütlichen schwäbischen Kommissars Bienzle in insgesamt 25 Tatort-Fällen. Seine Markenzeichen waren Mantel und Hut. „Bienzle und der Sizilianer“ aus dem Jahr 2005 sollte der fünftletzte Einsatz des Stuttgarter Kriminalisten sein.
Luigi Ricci, ein junger Sizilianer, wird kurz vor dem Abflug vom Flughafen Stuttgart mit einem gezielten Kopfschuss getötet. Hauptkommissar Bienzle übernimmt die Ermittlungen. Steckt tatsächlich die italienische Mafia hinter dem Mord, wie man auf Anhieb vermuten könnte? Der schwäbische Ermittler versucht dies zu ergründen. Die Spur im Tatort „Bienzle und der Sizilianer“ führt den Kommissar in das Allgäu. Hier hatte das Opfer einige Zeit bei seinem Bruder Giovanni verbracht.

In Wagenbrunn angekommen, sucht Ernst Bienzle Giovanni Ricci auf, der in dem kleinen, beschaulichen Örtchen eine gut besuchte Pizzeria betreibt. Bienzle versucht herauszufinden, warum sich Luigi zuletzt im Allgäu aufhielt – doch niemand kann oder möchte dem Kriminalisten die Antwort auf diese Frage geben. Einige Indizien in diesem Fall deuten jedoch auf Luigis Verwicklung mit der Mafia hin.

Marlene Mergenthaler gerät ins Visier des ruhigen, beobachtenden Kommissars. Sie war die Freundin des Opfers und hielt sich zum Tatzeitpunkt nachweislich am Tatort auf; nach dem Attentat auf ihren Lebensgefährten hatte sie den Flughafen fluchtartig verlassen und kurze Zeit später einen schweren Autounfall verursacht. Wie Bienzle bald erfährt, wollte sie der junge Italiener verlassen. Dabei wird Marlenes Verhalten dem Hauptkommissar zunehmend suspekt. Der Ex-Freund von Marlene, Simon Groß, hatte von der bevorstehenden Trennung angeblich nichts gewusst. Hat Simon seinen Nebenbuhler aus Eifersucht erschossen, um Marlene wieder ganz für sich allein zu haben? Allerdings ist auch der Vater von Marlene nicht gut auf den ermordeten Italiener zu sprechen. So gibt es im Tatort „Bienzle und der Sizilianer“ mehrere Verdächtige und ebenso viele mögliche Tatmotive.

Kommissar Bienzle kommt schließlich zu der Einsicht, dass der Familienclan der Mergenthalers genauso mafiöse Strukturen aufweißt, wie der Clan der Familie Ricci. Deren Verstrickungen mit der Mafia lassen sich nicht länger leugnen. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als Ernst Bienzle im Tatort „Bienzle und der Sizilianer“ im Allgäu ermittelt, macht Hannelore – wie es der Zufall nun einmal will – in seiner Nähe eine Wellnesskur. Er stellt sich nun die Frage, ob er sie dort besuchen soll. Es könnte ja sein, das sie lieber ungestört wäre und am Ende noch böse auf ihn ist, wenn er plötzlich unangekündigt bei ihr auftaucht. Die Antwort auf diese Frage ist für Bienzle mindestens genauso schwer zu finden wie der Mörder im aktuellen Fall…

Die vom SWR produzierte Tatort-Folge 603 „Bienzle und der Sizilianer“ wurde von April bis Mai 2004 in Wangen im Allgäu, Stuttgart und in Baden-Baden gedreht. Die Drehbuchvorlage lieferten die Bienzle-erfahrenen Autoren Felix Huby und Zoran Solomun. Seine TV-Premiere erlebte der Stuttgart-Tatort am 24. Juli 2005 im Ersten Programm der ARD.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Ernst Bienzle – Dietz Werner Steck
Günter Gächter – Rüdiger Wandel
Marlene Mergenthaler – Alma Leiberg
Luise Mergenthaler – Angelika Bender
Ruth Ricci – Astrid Posner
Simon Groß – Marcus Michalski
Hannelore Schmiedinger – Rita Russek
Giovanni Ricci – Luca Zamperoni
Arnold Mergenthaler – Arnulf Schumacher

Stab

Regie – Hartmut Griesmayr
Kamera – Hans-Jörg Allgeier
Szenenbild – Jochen Schumacher
Buch – Felix Huby, Zoram Solomun
Musik – Joe Mubare

Bilder: SWR/Schweigert


7 Meinungen zum Tatort Folge 603: Bienzle und der Sizilianer

  • Andreas Höper • am 5.3.08 um 21:16 Uhr

    Habe leider das Ende verpasst und somit weiss ich nicht wer der Mörder war. Kann mir jemand helfen?
    Vielen Dank.


  • Dirk • am 28.12.15 um 21:04 Uhr

    Der Tatort Nummer 603 aus Stuttgart mit Hauptkommissar Bienzle – Mordkommission. Eigentlich ist der Fall eine Nummer zu groß für Bienzle, aber mit seiner Perle war auch der durchaus zu schaffen gewesen. Sein Einsatz als Tatort-Kommissar ging beim Dreh dieses Fernsehfilms auch so langsam dem Ende entgegen, unaufhaltsam und gottseidank. Aber sich den drei Meinungen vorab anschließend: Wer war es denn nun? ………..


  • Der Fremde • am 29.9.22 um 7:49 Uhr

    Einer der schwächsten Bienzle-TO’s. Zu Recht selten gesendet. Bedingt sehenswert nur wg. Alma Leiberg als Marlene.

    @Dirk + der 1. Kommentator:
    Die Mutter von Marlene war’s, da sie nicht auch noch das 2. Kind ‚verlieren‘ wollte (durch Wegziehen mit dem Sizilianer, das 1. Kind starb an einem Schuss-Unfall) …

    Amüsant, dass beide Vor-Kommentatoren das Ende verpasst haben (war offenbar ein gutes Schlafmittel). ;-)


  • Der Fremde • am 29.9.22 um 8:42 Uhr

    PS: Rita Russek hat offenbar ein Faible für korrekt-biedere Ermittler und wechselte als ‚Dauer-Freundin‘ relativ umgehend von Bienzle zu Wilsberg …


  • MadMonkey • am 2.12.22 um 17:16 Uhr

    Ich finde die Folge durchgehend unterhaltsam


  • Dirk • am 2.12.22 um 22:14 Uhr

    @ Der Fremde vom 29.09.2022: Danke für die Hilfe. Wahrscheinlich war ich damals telefonisch abgelenkt, das Datum lässt darauf schließen.
    Meine Meinung vom 28.12.2015 relativiere ich. Mittlerweile finde ich den eher bedächtigen Tatort-Kommissar in seinen Fällen und mit seiner fast stressfreien Fernseh-Beziehung ausgesprochen beruhigend zu schauen.


  • Der Fremde • am 3.12.22 um 12:39 Uhr

    @Dirk:
    Auch ich mag gelegentlich das langsame Tempo der alten Bienzle-Folgen, das wirkt wie ‚aus der Zeit gefallen‘.
    Innerhalb der Bienzle- Serie gibt es aber m.E. (wie überall) bessere und schlechtere Folgen. Die gegenständliche war schon arg klischee-behaftet: Ein Sizilianer muss grundsätzlich und immer ein Mafioso sein (und die blonden deutschen Frauen täuschen) ?!


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