Tatort Folge 607: Requiem



„Requiem“ ist ein Tatort, der mit einem vermeintlichen Routinefall beginnt – und im Laufe der Geschichte mehr und mehr aus den Fugen gerät. Am Ende werden nicht nur die Bremer Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) und ihre Tochter Helen gekidnappt, sondern Kollege Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) zu allem Überfluss vom Dienst suspendiert. Dabei wollte er nur dabei helfen, die beiden Frauen zu retten.

Eigentlich läuft die Aufklärungsarbeit im Tatort „Requiem“ von Anfang an viel zu reibungslos: Die Kripo-Beamtin Lürsen wird mit den Ermittlungen in einem Mordfall beauftragt. Dabei liegt die Spur zum Mörder bereits klar auf der Hand. Ein Bremer Unternehmer wurde ermordet, und die Indizien deuten allesamt auf dessen Bruder und Mitgesellschafter als Täter hin. Der kann tatsächlich nach kurzer Zeit schon zweifelsfrei durch die Kriminalpolizei überführt werden. – Doch Inga Lürsen ist skeptisch. Der Instinkt der erfahrenen norddeutschen Ermittlerin meldet sich. Etwas ist faul an diesem Fall. Die Kommissarin ist sich schließlich sicher: der Bruder des Opfers ist unschuldig. Anstatt die Akte zu schließen, recherchiert Lürsen im Fall „Requiem“ weiter und stößt dabei auf Sachverhalte, die sie selbst und sogar ihre Familie in Lebensgefahr bringen.

Dem wahren Täter im Tatort „Requiem“ zu nahe gekommen, werden Inga Lürsen und ihre Tochter Helen plötzlich entführt und mit dem Tod bedroht. Von eine Minute auf die andere muss die besorgte allein erziehende Mutter um das Leben ihres einzigen Kindes bangen. Verzweifelt versuchen beide, aus der Falle, in die sie getappt sind, zu entkommen – vergebens.

Kommissar Nils Stedefreund, der von dem Kidnapping erfährt, schaltet sich sofort in die laufenden Ermittlungen ein und versucht, die beiden Entführungsopfer zu finden. Kurzerhand entzieht man ihm den Fall jedoch wieder und suspendiert ihn vorläufig vom Dienst. Währenddessen merkt Inga Lürsen, dass sie Teil eines sadistischen Spiel geworden ist. Sie kann sich jedoch nur daraus befreien, wenn sie eine bestimmte Taktik verfolgt. – Doch es schein, als wäre es dafür schon zu spät…


Zum wiederholten Mal lieferte der Regisseur Thorsten Näter auch die Drehbuchvorlage für einen RB-Tatort mit Inga Lürsen und Nils Stedefreund. Gedreht wurde die Tatort-Folge 607 „Requiem“ im Januar, Februar und März 2004 im Bremer Freizeitzentrum Space Park, der Anfang des Jahres eröffnet und nur wenige Monate später wieder geschlossen wurde.

Die Erstausstrahlung des Bremen-Tatorts „Requiem“ lief am Sonntag, den 25. September 2005, im Ersten Programm der ARD.

Besetzung
Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Kommissar Stedefreund – Oliver Mommsen
Kriminalassistent Karlsen – Winfried Hammelmann
Krimalrat Letzow – Dietmar König
Gerd Wahlberg – Wolfram Koch
Silke – Oona Devi Liebich
Charly – Charly Hübner
Chef Sicherheitsdienst – Sebastian Faust
Polizeiarzt – Martin Ontrop
Alte Frau – Hannelore Lübeck
Ludwig Wahlberg – Thomas Limpinsel
Helen – Camilla Renschke
Martin Lohmann – Thomas Thieme
Leiter Telefondienst – Jörg Pose
Sven – Dirk Laasch

Stab
Buch und Regie – Thorsten Näter
Musik – Frank Buermann
Kamera – Achim Hasse
Szenenbild – Dietmar Linke

Bilder: rbb/Radio Bremen/Jörg Landsberg


14 Meinungen zum Tatort Folge 607: Requiem

  • Maxi • am 12.5.08 um 9:48 Uhr

    Super. Der beste Tatort den ich je gesehen habe.


  • amnesix • am 26.9.09 um 22:13 Uhr

    Ditto …


  • Krümel • am 8.3.10 um 21:48 Uhr

    Ja, mir ist der auch als sehr gut in Erinnerung, obwohl ich sonst für die kommissarin nicht viel übrig habe.


  • Mark • am 23.8.10 um 23:52 Uhr

    Weshalb wird im Vorspann angegeben, die Filmmusik sei von Frank Buermann, wenn zum größten Teil der Soundtrack von „Hollow Man“ vom Komponisten Jerry Goldsmith verwendet wurde? Musik, die für einen völlig anderen Zusammenhang und eine völlig andere Atmosphäre komponiert wurde, lieblos und teilweise total unpassend in die Szenen hineingeschnipselt. Grauenvoll.


  • tanzmaus • am 12.3.12 um 15:23 Uhr

    Tja, so verschieden können Geschmäcker sein. Meiner Meinung mit der größte Schmarrn, der je im Tatort gezeigt wurde. Ich hab das Gefühl Thorsten Näter wollte gern mal einen James Bond drehen, aber man hat ihn nicht gelassen. Da blieb nur der Tatort als Alternative. Völlig unpassend und total überzogen.


  • Buster • am 8.9.12 um 21:38 Uhr

    Ganz große Klasse, dieser Tatort. Die Kommissarin rockt das Haus!!


  • Franzl • am 14.8.14 um 1:34 Uhr

    Als Neuling auf dieser sehr organisierten und guten Internetseite, muss ich mein Erstaunen über diesen Tatort äußern. Ich hielt alles vom Moment der Explosion des Autos bis zum Ende für eine Traumverfilmung oder alternative Realität. Das Setting war ein Glücksgriff, sofern tatsächlich in Bremen – auch ein Millionengrab in der Realität? Den Täter als überaus perfide darzustellen und die zu Grunde liegende Kindheitserfahrung – für sich furchtbar – aber für mich zu wenig um einen Menschen in gut 10 Jahren bar jeder Emotion gedeihen zu lassen und nie nichts bei über zwanzig Kapitalverbrechen verspüren zu lassen.

    Es waren sehr packende zwei Stunden, wenn auch ein Credo gegen jede Gutgläubigkeit und für etwas Paranoia.

    Nun Filmmusik hin oder her: wenn man allein den Wikipedia Artikel zu Beethovens 7. Sinfonie Absatz Zweiter Satz (II Allegretto) liest, kriegt selbst „weil sie böse sind“ aus Frankfurt einen Riss. Die inhaltlichen Interferenzen zwischen Fernsehfilm und Beethovens Intention oder gar der historisch-philosophischen Einordnung des Werks von1811/12 erscheinen mir gering. Denn Filmmusik, sofern diese als Programmmusik gesehen wird, trägt ihren Teil bei und vertont, ohne zu versprachlichen, die Leitmotive und „Falken“ (siehe Novelle) eines Films. In meinen Augen ist die Romanverfilmung „Abbitte“ (2007, Regie Joe Wright, nach dem Roman von Ian McEwan) ein Beispiel, da darin Schreibmaschinen-Tippen in Bild, Ton und Musik in einander übergehen.


  • Perdo • am 5.9.14 um 17:50 Uhr

    Insgesamt etwas zu dick aufgetragen(Location, Anzahl der Morde),


  • Norbert • am 6.9.14 um 0:52 Uhr

    Lürsen ist mir immer noch lieber als die Kühltruhe Lindholm. Ein echt spacig gemachter, abgehobener Tatort, der von Anfang bis Ende eine große Spannung erzeugt. Thomas Thieme in seiner Rolle großartig.


  • Udo B • am 8.9.14 um 20:05 Uhr

    Unerwartet, aber durchaus interessant


  • Dirk • am 2.3.16 um 21:29 Uhr

    Der Tatort Nummer 607 aus Bremen. Die Hauptkommissare Lürsen und Stedefreund, von der dortigen Mordkommission, ermitteln nicht, sondern werden in einem Fall hinein gesogen, der schon als die Perversion des weltlichen Bösen zu bezeichnen ist. Mit dabei die jugendliche Tochter von Hauptkommissarin Lürsen, hinein geraten in die Unterwelt des entarteten Seins. Ja Himmel, wie soll man sich denn in diesem Sumpf des gezeigte Tatort-Psycho-Thrillers zurecht finden. Jenseits der Realitätsgrenzen und bar einer Logik habe ich den Tatort-Streifen schon in der Erstsendung bedauerlich belächelt. Und bleibe auch noch heute dabei: Etwas zu dick aufgetragen das Ganze.


  • kvas • am 18.6.20 um 0:01 Uhr

    I guess they wanted to try something different. You can only love this TO or hate it. I hated it. It has so many flaws I don’t know where to start. And there was just too much talk: boring.


  • Hansi • am 11.9.21 um 21:08 Uhr

    Der anpeitscher bei der Polizei ist der Hammer!


  • Nelly • am 21.6.22 um 23:14 Uhr

    Ich finde diesen Tatort sehr gut aufgrund der futuristischen Kulisse und auch, weil das Thema „eingesperrt sein und kämpfen, sich zu befreien“ spannend ist.


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