Kurz und knapp – darum geht’s
In einem Konstanzer Park wird die Leiche eines schwedischen Industriellen gefunden, dessen Identität zunächst unklar ist. Als der schwedische Ermittler Bo Johansson zur Unterstützung anreist, stellt sich heraus, dass der Tote, Kjell Sunderström, eine gemeinsame Vorgeschichte mit Johanssons Tochter hat, die ausgerechnet in Konstanz lebt. Die anfängliche Anziehung zwischen Kommissarin Blum und dem charmanten Schweden weicht bald dem Misstrauen, als immer mehr Ungereimtheiten ans Licht kommen. Als die Ermittler herausfinden, dass der Tote stets große Mengen Bargeld mit sich führte, geraten sie auf eine Spur, die sie in unmittelbare Nähe des Tatorts zurückführt…
Inhalt der Tatort-Folge „Der schwedische Freund“
Nebelverhangene Morgendämmerung liegt über dem Konstanzer Park, als Hotelbesitzer Stefan Neubarth die reglose Gestalt eines Mannes entdeckt – erschossen, wie sich später herausstellt. Kommissarin Klara Blum übernimmt die Ermittlungen und da der Tote einen schwedischen Pass bei sich trägt, bittet sie um Amtshilfe aus Stockholm. Ihr Kollege Kai Perlmann beobachtet mit wachsender Eifersucht, wie seine sonst so sachliche Chefin dem Charme des attraktiven schwedischen Ermittlers Bo Johansson erliegt, der überraschend schnell am Bodensee eintrifft.
„Den Namen Alvin Kvist kennt in Schweden niemand“, behauptet Johansson bei seiner Ankunft und identifiziert den Toten als den prominenten Industriellen Kjell Sunderström. Die anfängliche Leichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Blum und dem Schweden wird zunehmend von Zweifel überschattet, als Perlmann, der sich wie ein eifersüchtiger Schuljunge an den Rand gedrängt fühlt, hartnäckig nachbohrt und Ungereimtheiten in Johanssons Geschichte aufdeckt.
Der Bodensee liegt spiegelglatt unter einem grauen Himmel, als Blum erfährt, dass Johansson längst nicht mehr für die schwedische Polizei arbeitet und – noch gravierender – seine eigene Tochter Gret Weißtaschl in Konstanz lebt und kurz vor der Tat im Park gesehen wurde. Die Fahndung gleicht einem emotionalen Minenfeld, denn mit jedem neuen Detail wird die Verstrickung zwischen Opfer und den Johanssons deutlicher: Sunderström verdächtigte man einst, den Ex-Freund von Gret getötet zu haben, nachdem dieser Sunderströms Tochter Amelie verlassen hatte, die sich daraufhin das Leben nahm.
Während das Misstrauen zwischen den Ermittlern wie die Wellen des Bodensees bei aufkommendem Sturm anschwillt, führt ein neuer Hinweis auf eine völlig andere Spur – der wohlhabende Sunderström war bekannt dafür, stets große Mengen Bargeld mit sich zu führen, doch bei der Leiche fand sich nichts. Könnte es ein Raubmord gewesen sein? Als Klara Blum und Kai Perlmann auf die Kreditgeberin Rita Künzle stoßen, die an verzweifelte Schuldner Geld zu horrenden Zinsen verleiht, verdichten sich die Anzeichen, dass der Mord weniger mit alten schwedischen Wunden als mit akuter finanzieller Not zu tun haben könnte.
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Der schwedische Freund“ ist eine Produktion des Südwestrundfunks (SWR) und wurde im Herbst 2005 in Konstanz und Umgebung gedreht. Die idyllischen Aufnahmen am Bodensee stehen in scharfem Kontrast zur düsteren Mordgeschichte und transportieren das besondere Flair der Grenzregion. Die Erstausstrahlung erfolgte am 26. März 2006 im Ersten.
In der Hauptbesetzung brillieren Eva Mattes als Hauptkommissarin Klara Blum und Sebastian Bezzel als ihr Assistent Kai Perlmann. Als Gaststar überzeugt der österreichische Charakterdarsteller Peter Simonischek in der Rolle des geheimnisvollen Bo Johansson. Weitere wichtige Rollen übernahmen Brigitte Zeh als dessen Tochter Gret Weißtaschl und Frank Röth als Hotelbesitzer Stefan Neubarth.
Mit 8,19 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 22,2 Prozent erreichte der Film bei seiner Erstausstrahlung ein beachtliches Publikum, was die anhaltende Beliebtheit des Konstanzer Ermittlerteams unter Beweis stellte. Es war der neunte Fall für Kommissarin Klara Blum und der fünfte, den sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Perlmann löste.
Die Inszenierung durch Regisseur Uli Möller wurde von Kritikern für ihre gemächliche Erzählweise bemerkt, die typisch für die Bodensee-Tatorte ist. Nach der Ausstrahlung wurde besonders der Auftritt von Peter Simonischek gelobt, der trotz seines österreichischen Akzents einen schwedischen Ermittler überzeugend verkörperte – was im Film durch die Hintergrundgeschichte seiner Figur mit einer österreichischen Mutter erklärt wurde.
Konstanzer TATORT – immer superspannend !!!
Hallo swr
Es ist eine Zumutung die schwedische Sprache zu hören, die so schrecklich ausgesprochen wird. Bitte nehmen Sie jemanden, der richtig schwedische sprechen kann. Es gibt genügend Schweden die deutsch sprechen können!!!!!
Grüße vom Bodensee
Granted, the Swedish did sound weird — but it was surprisingly easy to understand, wasn’t it?
When Borowski had a case in the Danish minority the role of a Dane was played by a Swedish actress and I actually had trouble understanding her some of the time. Plus the accent/dialect was way wrong: if she was from the minority she would have spoken standard Danish in a very particular way and she shouldn’t have had an accent when speaking German. If she was not from the minority, she should have had a different accent when speaking German.
Med venlig hilsen fra København :)
Hallo Peter,
hier ist der Anteil an Dänisch sprechenden Nutzern exterm gering ;-) Besonders wenn man überlegt das insgesamt nur ca. 6 Millionen Menschen überhaupt dänisch spricht. Da wird sich die Regie wohl nicht besonders viel Mühe gegeben haben (leider).
Der Tatort mit der Nummer 626 aus Konstanz am Bodensee. Die beiden Hauptkommissare Blum und Perlmann ermitteln in einem klassischen und sehenswerten Tatort-Kriminalfilm. Ein schwedischer Tourist wurde von seinem Hotelier tot aufgefunden, eindeutig eine Tötung durch eine unbekannte Person. Der Gemordete aber war selbst ein Mann mit Vergangenheit und deshalb wird Hilfe aus Schweden angefordert, warum weiß nur Blum und eventuell der Perlmann. Der Beistand aus Schweden, ebenfalls mit negativer Vergangenheit belastet, erweist sich als nicht konvertibel und die beiden Mordermittler gehen die Sache gelassen alleine an und finden viele Motive für den Mord. Aber der eigentliche Mordgrund hieb mich dann doch aus dem Sessel. So banal und doch erschreckend. Dieser Tatort-Spielfilm entwickelt seine eigene Spannung und ist absolut sehenswert. Anm.: Es gibt einen Tatort (140) aus den 1970ziger Jahren, welcher teilweise in Spanien spielt. Immer dann, wird spanisch mit deutschem Untertitel gesprochen. Balla, balla, Ballermann.
Leider hat Herr Simonischek, der wie ich aus Graz stammt, und den ich sehr schätze, in diesem Krimi unser Schauspielhandwerk nicht sehr ernst genommen. Den dummen Deutschen kann man ja einen österreichischen Akzent als einen schwedischen verkaufen, aber alle Auslands-Österreicher werden sich sicherlich- wie ich- geärgert haben( wie übrigens auch die Schweden)
Ansonsten war die Geschichte recht nett gebastelt: der nette Herr mit dem Dackel -ein Raubmörder, der auch noch ein Leben rettet…
Naja, die Schweden machen halt doch die spannenderen Krimis!
Das Drehbuch hatte ursprünglich Fred Breinersdorfer geschrieben, bekam dann aber mit, dass der schwedische Freund mit dem österreichischen Schauspieler Peter Simonischek besetzt wurde, der im Übrigen ein allererstklassiger Schauspieler ist, in dieser Rolle aber eine krasse Fehlbesetzung.
Als dann, um dieses Missverhältnis zu erklären und sogar noch schlimmer zu machen, einige merkwürdig anmutende Szenen „eingepflegt“ wurden, wollte Breinersdorfer seinen guten Namen nicht dafür hergeben. Er konnte gerade noch erreichen, dass ein Pseudonym statt seines Namens in den Abspann gesetzt wurde. W. Anders lässt dabei durchaus assoziative Wortspiele zu, beispielsweise „Wer anders …“ oder „Wo anders …“
Nachzulesen ist die österreichisch-schwedische Sprachverwirrung übrigens auf der Homepage breinersdorfer.com