Polizeiruf 110: Für Janina



Der 18. Rostocker Polizeiruf 110 „Für Janina“ ist Teil der ARD-Themenwoche „Gerechtigkeit“ im November 2018. Die Reihe umfasst alle Genres, auch das Kinderprogramm. Die neueste Polizeiruf-Produktion des NDR mit den sich liebenden Streithähnen Bukow (Charly Hübner) und König (Anneke Kim Sarnau) als ermittlungsleitende Kommissare zeigt einen fatalen Justizirrtum, der jetzt, dreißig Jahre später, erneut aufgerollt wird. Wie bringt man einen Vergewaltiger und Mörder hinter Gitter, der aufgrund seines früheren Freispruchs kein weiteres Mal derselben Tat bezichtigt werden kann? Katrin König entscheidet sich für einen drastischen Weg …

Am Sonntag, den 11. November 2018 um 20.15 Uhr, wird der Polizeiruf 110 „Für Janina“ seine TV-Premiere im Ersten Programm der ARD erleben.

Inhalt der Polizeiruf-Folge „Für Janina“

Es knistert merklich zwischen Alexander „Sascha“ Bukow und seiner ehrgeizigen Ermittlungspartnerin vom LKA, Katrin König. In der Episode „Für Janina“ allerdings einmal nicht vor ungelebter, unterdrückter Leidenschaft füreinander, nein. Vielmehr sind es die Vorwürfe, die Wut und Enttäuschung Bukows, mit der der zu einer Geldstrafe von über achttausend Euro verdonnerte Rostocker Fahnder das Landgericht verlässt.

König, die ihn nach dem Urteilsspruch vor dem Gerichtsgebäude abfängt, lässt der zerknirschte Kommissar eiskalt stehen. Auch sie muss eine saftige Geldbuße für ihr widerrechtliches Verhalten im Fall „Angst heiligt die Mittel“ (Erstausstrahlung: 01.01.2017) hinnehmen: Damals hatte sie Martin Kukulies, einen dringend Tatverdächtigen, mit einem Schraubenschlüssel in Ausübung ihrer Pflicht schwer verletzt. Der vorangegangene Vergewaltigungsversuch durch Kukulies ließ König geradezu ausrasten. Sascha Bukow hatte sich als einziger Zeuge der Szenerie aus Loyalität zu einer Falschaussage hinreißen lassen. Dafür gab es nicht einmal ein Danke von König.

Der Fall „Für Janina“ sorgt dafür, dass sich die zerstrittenen Ermittler zumindest vorübergehend zusammenreißen und miteinander kooperieren. Es sind alte, vergilbte Akten und Beweismittel in transparenten Beuteln, die auf den Schreibtischen der Kriminalbeamten landen. Die junge Janina Stöcker, Lehrling in einer Textilfabrik, besuchte im Sommer ’88 mit ihren Arbeitskollegen ein Konzert vom großen Bruce Springsteen in Berlin. Zurück in Rostock trennten sich die Wege der Jugendlichen. Janina sollte nie zuhause ankommen.

Das junge Opfer wurde auf einem dunklen, uneinsichtigen Schleichweg von ihrem Mörder abgefangen. Die Kleider wurden Janina vom Leib gerissen. Die junge Frau wurde schwer verprügelt, vergewaltigt und anschließend erwürgt. Ihre Leiche wurde am Ort des Geschehens zurückgelassen, Janinas Habseligkeiten und Kleidungsstücke auf einer Route vom Tatort zum Rostocker Hafen verstreut. Der Ermittlungsleiter Röder konnte gegen den Tatverdächtigen Guido Wachs zunächst genügend Indizien sammeln, um ihn achtzehn Monate hinter Gitter zu bringen. Dann jedoch kamen im Mordfall „Janina“ Zweifel an seiner Schuld auf. Die Reifenspuren, die am Tatort sichergestellt wurden, stammten entgegen erster Annahmen nicht von Wachs‘ Motorrad. Der Mann kam wieder auf freien Fuß; Janinas Mörder konnte nie gefasst werden.

Die heute siebzigjährige Ursula Stöcker, die Mutter der Ermordeten, hat den gewaltsamen Tod ihrer Tochter nie überwunden. Die Tatsache, dass der Täter seiner gerechten Strafe entkommen konnte, quält sie seit Jahrzehnten. Und auch Röder hat noch immer an seinem Versagen zu knabbern. Verzweifelt bittet die ehemalige Polizistin Stöcker Henning Röder eines Tages darum, die Untersuchungen ein weiteres Mal aufzunehmen. Die alten Schwarz-Weiß-Fotos erneut zu sichten, die verblichenen Dokumente zu analysieren, die Corpora Delicti den moderneren forensischen Methoden zu unterziehen.

Katrin König mit ihrem stark ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn ist gleich bei der Sache: „Ich akzeptiere keine unaufgeklärten Mordfälle“. Ja, sie versteht Ursula Stöckers Wunsch und will alles dafür tun, um den Täter nach dreißig langen Jahren endlich dingfest zu machen. Zwangsläufig mit von der Partie sind Bukow, die Mitarbeiter Thiesler und Pöschel. Das Quartett wühlt sich also im Polizeiruf 110 „Für Janina“ durch Stöckers gesammelte Unterlagen und die archivierten Beweisstücke aus der Asservatenkammer der Polizei.

In der Tat können Spermaspuren in der bis dato nur oberflächlich untersuchten Bikini-Hose des Opfers festgestellt werden. Sollte etwa ein DNA-Abgleich Guido Wachs als Mörder entlarven? Das Rostocker Ermittlerteam macht sich auf den Weg zu Wachs, um an eine aktuelle Speichelprobe heranzukommen. Der riecht zwar den Braten und weigert sich, dennoch gelingt es König, Speichel von dem mittlerweile dreifachen Familienvater sicherzustellen. Die Untersuchung der Probe offenbart … Aber schauen Sie selbst.


Der Polizeiruf 110 „Für Janina“ wurde im Zeitraum vom 22. August bis 26. September 2018 in Rockstock, Hamburg und Umgebung gefilmt. Die beiden Protagonisten König und Bukow erreichen in dieser Episode einen Status, der dem ihrer Anfänge in den Jahren 2010 und 2011 kaum näher sein könnte: Weit voneinander entfernt, müssen sie erst zusammenfinden.

Trailer zur Polizeiruf 110-Produktion



Die Redaktion von Tatort-fans meint …

Sabine (38 J. | Kinoliebhaberin)

Der Polizeiruf „Für Janina“ kommt auf den ersten Blick unspektakulär daher, doch offenbart der TV-Krimi tiefe, wunderbar dargestellte Einblicke in die Psychen von Täter, Ermittlern und Hinterbliebenen: Da sind Schuld und Unschuld, Liebe und Trauer, Vertrauen und Skepsis. Der Sinn für Gerechtigkeit treibt die stolze König und die schmerzerfüllte Mutter des Opfers an. Ein kongeniales Schauspiel, das dem Zuschauer geboten wird. Allen voran Anneke Kim Sarnau, Schmahl (Ursula Stöcker) und Trabner (Guido Wachs).

Gerald (38 J. | IT-Nerd)

Das Polizeiruf-Team aus Rostock bietet im neuen Fall wieder einen sehr guten und spannend gemachten Krimi. Es gibt keine Schießereien oder wilden Verfolgungsjagden, dafür gehen die Dialoge ins Mark. Der Verdächtige Wachs wird perfekt von Peter Trabner verkörpert, der schon in zahlreichen Tatorten mitgespielt hat. Wird er gestehen oder nicht? Das Gespräch auf dem Dach des Präsidiums ist ein echtes Highlight – Einschalten!

Polizeiruf-Besetzung

LKA-Analystin Katrin König – Anneke Kim Sarnau
Kriminalhauptkommissar Alexander „Sascha“ Bukow – Charly Hübner
Leiter der Mordkommission Henning Röder – Uwe Preuss
Kriminaloberkommissar Anton Pöschel – Andreas Guenther
Kriminaloberkommissar Volker Thiesler – Josef Heynert
Janina Stöcker – Linda Stockfleth
Ursula Stöcker, Janinas Mutter – Hildegard Schmahl
Guido Wachs – Peter Trabner
Frau Wachs – Florentine Schara
Vivian Bukow, Kommissar Bukows Ex-Frau – Fanny Staffa
Samuel Bukow, Sohn der Bukows – Jack Owen Berglund
Veit Bukow, Vater von Sascha Bukow – Klaus Manchen
Richterin – Catherine Seifert
Basecap – Ben Munchow
Reporterin – Jana Julia Roth
Anett, jung – Justina Humpf
Anett, erwachsen – Dagmar Leesch
Sachverständige – Maureen Havlena
u.a.

Polizeiruf-Stab

Drehbuch – Eoin Moore, Anika Wangard
Regie – Eoin Moore
Kamera – Florian Foest
Schnitt – Antje Zynga
Musik – Wolfgang Glum, Warner Poland, Kai-Uwe Kohlschmidt

Bilder-Galerie zum Krimi aus Rostock


21 Meinungen zum Polizeiruf 110: Für Janina

  • Jörg Linnemann • am 11.11.18 um 20:34 Uhr

    Also, nach ca. 5 Min. habe ich eben ausgeschaltet – und zwar als FRAU STÖCKER die König mit Klammergriff umarmte , nachdem diese gesagt hatte, sie möge keine ungelösten Fälle – sich also gleich angeboten hatte.
    In dem Moment war mir klar, dass FRAU STÖCKER mich nun 90 Minuten lang ständig auf dem Bilschirm nerven würde… Leider geht es mir schon lange so, dass ich keinen Film aushalte, wenn mir ein/e Hauptdarsteller/in total unsymphatisch ist – bzw. die Figur, welche dargestellt wird. Tja schade, dabei fing es mit der Gerichtsszene so nett an… Und die beiden sehe ich echt gern..
    Jörg L.


  • JeFi • am 11.11.18 um 21:58 Uhr

    Traurig aber wahr!
    Vorweg möchte ich sagen das es natürlich ein großes Unrecht ist wenn Straftäter auf Grund von Verkettungen nicht bestraft werden!

    Aber was denken wir nach diesem Polizeiruf? Polizisten die Beweise manipulieren, die Verdächtige mit der Schusswaffe bedrohen, die bewusst Informationen streuen um den „Mopp“ aufzuhetzen und letztlich selbst in illegale Geschäfte verstrickt sind.

    Sorry wenn das die Polizei ist die mir helfen soll wenn es nötig ist…um Gottes willen!

    Und ganz nebenbei fühlen sich sicher viele einfach strukturierte Mitmenschen bestätigt wenn sie mal wieder planen als selbst ernannte Ordnungshüter gegen die Bösen Menschen vorzugehen.
    Der Selbstjustiz sei dank.

    Ganz schlechter Film, Note 6 Minus


  • Hanz W. • am 11.11.18 um 22:05 Uhr

    Interessantes, spannendes, diskussionswürdiges Thema, leider nicht sehr fesselnd aufgelöst. Was darf/soll man (wer?) tun, um „Gerechtigkeit“ herzustellen, wer entscheidet am Ende, wie das zu bewerkstelligen ist, und wie verhalten sich „Recht“ und „Gerechtigkeit“ zueinander? An sich war das auch reizvoll aufgesetzt, schauspielerisch (weitgehend) überzeugend, dann aber über weite Strecken eine recht zähe, spannungsarme, aber auch gedanklich nicht sehr reizvolle Angelegenheit, dazu waren die Karten zu eindeutig verteilt.
    Der eigentliche „Fall“ hat wohl kaum mehr als 20, vielleicht 30 Minuten ausgemacht, der Rest war den Psychogrammen der Hauptdarsteller und dem Binnenklima im Team gewidmet. Nun ja, ich seh die beiden ja an sich gerne, auch wenn sie durchaus gewaltiges Nerv-Potenzial haben. Das rettet den Polizeiruf (für mich) dann gerade noch so ins Mittelmaß hinein. 3 Sterne glatt.


  • Thorsten • am 11.11.18 um 22:10 Uhr

    Der Rostocker Polizeiruf ist immer das Beste, was Tatort und Polizeiruf zu bieten haben, aber heute haben die Rostocker sich selbst übertroffen. Spannend, mitreißend, schauspielerisch hervorragend – Respekt!


  • Frank • am 11.11.18 um 22:18 Uhr

    Der Grundsatz, dass man für ein Verbrechen nicht ein zweites Mal angeklagt werden kann, ne bis in idem, wird nicht zum ersten Mal filmisch aufgenommen. „Zeugin der Anklage“ dürfte hier bereits ein Meisterwerk sein. Auch der Polizeiruf nimmt sich dem Thema nicht das erste Mal an, von Meuffels hatte vor einigen Jahren bereits die Problematik. Auch damals ging es um neue DNA Möglichkeiten und um Selbstjustiz und Rache. Bei „Für Janina“ werden die Ermittler vor allem selbst in ihren Grundüberzeugungen vor die persönlichen Grenzen gestellt. Wohl nur wenige Ermittler wären für diese Thematik in Frage gekommen, das Team in Rostock ist dafür eine sehr gute Wahl. Der Grundsatz ist im angelsächsischem Recht, aber auch im deutschen Recht zwar nicht völlig ohne Ausnahme, ob die hier gezeigte Thematik eine erneute (Wieder-)Aufnahme ermöglicht hätte,… vielleicht äussert sich hier ja noch ein Jurist. Bei einer Vergewaltigung mit anschliessendem Mord, ist sicher nicht nur Frau (Ermittlerin), sondern jeder bereit eine Extrameile zu gehen für die Gerechtigkeit! Dennoch habe ich meine Zweifel, ob die gezeigte Manipulation der Beweismittel so einfach zu bewerkstelligen ist. Letztlich bleibt, wie eigentlich immer, die Gerechtigkeit auf der Strecke. Die eine Ungerechtigkeit wir durch eine andere Ungerechtigkeit ersetzt. Die Beurteilung welche davon schwerer wiegt, ist nur individuell ethisch zu treffen. Ein gelungener Einstieg in die Themenwoche der ARD.


  • Stephan • am 11.11.18 um 22:25 Uhr

    Starker Film von mit unglaublich guten Schauspielern in Haupt- und Nebenrollen. Die Story ist (wiedermal) spannend und selbst als man dachte, dass die Story vorhersehbar wird, bleibt es fesselnd. Die Rostocker sind im Moment der Maßstab für gute Krimi-unterhaltung.

    Das einzige, was es zu kritisieren gibt, ist dass so wenige Folgen mit dem Team gemacht werden.


  • alter Fan • am 11.11.18 um 23:05 Uhr

    fast 5 Sterne – sehr gut gemachter PR und wirklich nix zu meckern – das Rostocker PR Team übertrifft sich selbst mit jeder neuen Produktion – so muß Fernsehunterhaltung zur gewohnten Sendezeit sein – wäre eine gute Anregung für so manche Tatortproduzenten .


  • WW • am 12.11.18 um 6:56 Uhr

    Ein sehr spannendes Thema.
    Leider schleppt sich die Handlung dann weitgehend dahin und das Ende ist für eine professionell arbeitende Polizei vollkommen unrealistisch und befriedigend. Da hätte man mehr erwarten dürfen.


  • WW • am 12.11.18 um 6:57 Uhr

    Ich meinte „un“befriedigend.


  • rudi • am 12.11.18 um 10:27 Uhr

    Trotz wenig Action spannend und fesselnd. Das Grundthema ist einfach problematisch und soll meiner Ansicht nach weiterhin diskutiert werden. Schauspielerisch absolut klasse. Die internen Streitereien zwischen den Ermittlern sind schon fast in jedem deutschen Krimi usus. Leider macht dies die Hauptfiguren nicht sympathischer.


  • Michael • am 12.11.18 um 15:28 Uhr

    Tatsächlich hat mich dieser Krimi schlecht schlafen lassen. Insofern hat mich die Story berührt.
    Aaaber, wohin bewegt sich unsere Gesellschaft, wenn DNA
    „Beweise“ von Polizeibeamten manipuliert werden und dies als probates Mittel für gefühltes Unrecht herhalten kann und darf.

    Hier wurde für mein Verständnis eine Grenze überschritten, die unser aller Zusammenleben sichert. Dort wo solches Tun recht ist, ist es nur noch ein kleiner Schritt zur geduldeten Folter.

    Der Zweck rechtfertigt nicht jedes Mittel. Zumindest in einem Rechtstaat. Und nein, ich denke nicht dass dies eine Diskussionsgrundlage sein sollte. Die Kommissarin müsste sofort aus dem Dienst entlassen werden, zumindest hat sie für mich jegliche Legitimation verloren.


  • Hobbyanwalt • am 12.11.18 um 18:11 Uhr

    Da ging der Rechtsstaat aber ziemlich in der Ostsee baden.
    Den herbeizitierten Paragraphen 103 dabei aber so umzudeuten, dass ein Kapitalverbrechen unbestraft bleibt bei neuen eindeutigen Beweismitteln halte ich nicht für sehr realitätsnah.
    Es mag Ausnahmen in der Vergangenheit (80er) gegeben haben aber §103 verbietet lediglich die mehrfache Bestrafung, nicht aber eine Verurteilung nach einem erfolgten fälschlichem Freispruch.
    Die Richterin vom Anfang hätte wohl diese weitere Kaskade von Selbstjustiz und – zerfleischung etwas richten können.


  • Gottlieb • am 13.11.18 um 14:39 Uhr

    Ich habe nach 45 Minuten abgeschaltet. Mir kam das Machwerk bis dahin wie ein „DDR“-Film vor, wo noch „Gerechtigkeit“ unmittelbar erfahren und verwirklicht werden, sei es auch gegen Recht und Gesetz. Da muß der Genosse Hauptmann einfach mal durchgreifen, die gute Sache ist ja klar, und die Genossin Volksrichterin wird schon nichts dagegen haben. Aber die gute Sache, das ist der Rechtsstaat, von dem jeder Kundige weiß, daß er ansolute Gerechtigkeit nicht herstellen kann, nicht einmal stets in eindeutigen Fällen. Davon haben viele „DDR“-Schergen profitiert. Ein Tatort mit Heinz Drache unter dem Titel „Die kleine Kanaille“ lief gestern im RBB. Auch da kommt ein mutmaßlicher Doppelmörder ungeschoren davon. Der Kommissar versichert zwar letztendlich mehrfach „Ich krieg dich.“, aber das kann man sowohl als hoffnungsfrohe Zuversicht als auch als ohnmächtige Kompensation und Altersstarrsinn auslegen. Und ganz klar wird die Mordabsicht dem Zuschauer auch nicht vergegenwärtigt. Meines Erachtens wird in diesem Krimi die Problematik von Rechtsstaat und Gerechtigkeit sehr eindringlich dargestellt. Ansonsten ist der Film auch etwas für alte Knacker, die sich heimlich eine engere und etwas anrüchige Beziehung zu „kleinen Kamaillen“ wünschen. Insofern ist der Krimi nicht in der Realität, sondern im Wolkenkuckucksheim angesiedelt.
    Immerhin weiß man jetzt, daß der ganze Rostocker Verein einen penetranten Antifaschismus verströmt und selbst vor den Millonen Wählern der AfD nicht Halt macht.


  • Hobbyanwalt • am 13.11.18 um 21:36 Uhr

    Ehrlich ‚Gottlieb‘, deine alternative Gerechtigkeitsauffassung gibt mir eigentlich mehr zu denken als ein Polizeiruf der Rechtsbruch begeht.
    Wenn die wenigen Stimmen der Antifa dich mehr penetrieren als das millionenfache Gesinnungsgewäsch deiner vervolkten Schreihälse, dann zeigt das nur einen ganz und gar rechtsfreien Denkraum, den es schon mal gab aber an dessen zynisches, brutales Scheitern leider immer wieder die blöde Antifa erinnert.


  • Gottlieb • am 14.11.18 um 14:17 Uhr

    @ Hobbyanwalt
    Kennen wir uns, oder duzen Sie ungefragt jeden, wie es unter Proleten üblich ist? Viel Ahnung von Rechtsstaat und Gerechtigkeit scheinen Sie nicht zu haben. Vielleicht informieren Sie sich demnächst erst einmal, statt herumzupöbeln. Und merken Sie sich: In einer zivilisierten Gesellschaft hat jedermann Anspruch auf Höflichkeit, sofern er nicht wie Sie in Ihrem Beitrag selbst unhölflich wird. Und historische Parallelen kann man nur sinnvoll ziehen, wenn man Sachkenntnis hat. Sonst sind Sie als Gesprächspartner nicht ernst zu nehmen.


  • Hobbyanwalt • am 14.11.18 um 19:28 Uhr

    Die einzige Gerechtigkeit, mit der sich der elitäre AFD-Pöbel bestens auszukennen scheint, ist Selbstgerechtigkeit. Der Rechtsstaat wird dann gerne als Vehikel benutzt, um den arroganten und ignoranten Machtanspruch durchzupeitschen und festzusetzen bis zum totalen Ende.
    Ende


  • Rudi • am 18.11.18 um 15:33 Uhr

    Überzeichnet und zum großen Teil unrealistisch.
    Vor allem blieb mir das Büro der Kommissarin in guter Erinnerung. Besonders ins Auge gefallen ist mir das Laptop mit einem Aufkleber, der regelmäßig auffällig mit in Szene gesetzt wurde. Diesen Aufdruck sieht man auch bei linksfaschistischen Demonstrationen auf den Fahnen und T-shirts der ANTIFA.
    Jetzt ist das nicht nur mir aufgefallen. Leute mit mehr Zeit und Lust dazu haben sich die Mühe gemacht, einen Screenshot zu fertigen und sich das Ganze mal genauer angeschaut.
    Ein subtiler Versuch den Eindruck zu erwecken, linksextreme Inhalte seien inzwischen hoffähig. Überall waren entsprechende Aufkleber oder ein Poster von „Feine Sahne Fischfilet“. Kann jeder nachschauen im Online-Archiv der ARD.

    Die Suggestion, dass selbst bei der Polizei linksextreme Ansichten offen am Pinbrett hängen, während in der Realität echte Kollegen ihr Leben aufs Spiel setzen, um eben gegen solche radikal linken Gewalttäter vorzugehen, die ganze Stadtviertel anzünden (Hamburg G20), ist völlig daneben. Und hat auch thematisch zum Inhalt dieses Polizeirufs 110 keinen Bezug.


  • CarstenH • am 18.11.18 um 15:55 Uhr

    Der Polizeiruf war mittelmäßig in fast allen Belangen: Story, Haupt- und Nebendarsteller. Die Geschichte war nicht sonderlich fesselnd und die ausgeübte Selbstjustiz der Kommissarin hinterlässt einen fahlen Geschmack. Nachdem ich das Team erst schwach und nervig dann zunehmend sehenswert fand, sinkt die Kurve gerade wieder leicht.


  • Spiderman916 • am 5.6.20 um 23:15 Uhr

    Genialer Polizeiruf in jeder Hinsicht!!!


  • Der Fremde • am 10.5.22 um 23:15 Uhr

    Dieser Fall war ja der Anfang vom Ende für das Duo König&Bukow:
    Die darin erfolgte Fälschung von Beweismitteln durch König (und die dabei erfolgende Deckung durch Bukow) machte König in weiterer Folge erpressbar durch Guido Wachs, König bekam Schuldgefühle und musste deshalb lange Zeit Psychopharmaka zu sich nehmen. Die Geschichte in „Für Janina“ war auch der von Bukow angegebene ((Mit-)Grund, den Polizei-Job zu quittieren, für die Trennung von König („zuerst deck´ ich dich, dann deckst du mich, das kann nicht ewig so weitergehen …“) und nach Sibirien zu ziehen.

    Der verzweifelte Versuch von König, vermeintliche Gerechtigkeit herstellen zu wollen – unter Überschreitung der „roten Linie“, selbst strafrechtlich schuldig zu werden – hat sich in ihrem Fall somit absolut nicht ausgezahlt.
    Eigentlich ein sehr moralisches Fazit!


  • Wolfram • am 7.6.23 um 15:07 Uhr

    Die Handlung des Films hat nun die neue Gesetzgebung überholt, auch wenn die letzte Entscheidung des BVerfG noch aussteht. Das Prinzip des ’ne bis in idem‘ soll künftig für Mord und Völkermord nicht mehr gelten. Die Möglichkeiten der DNS-Untersuchung hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt, sodass Täterermittlungen heute einfacher und die Überführung sicherer geworden ist. Alte Freisprüche aus Mangel an Beweisen sollen deshalb bei Mord und Völkermord bei zweifelsfreier Überführung durch neuen DNS-Beweis aufgehoben werden können.


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