Polizeiruf 110: Little Boxes



Einstand für die Neue in München: Nachdem Verena Altenberger als Bessie Eyckhoff in der Polizeiruf-110-Folge „Paranoia“ ihren letzten Einsatz absolviert hat, tritt ihre Nachfolgerin den Dienst an: Ab sofort ermittelt Johanna Wokalek als Kriminalhauptkommissarin Cris Blohm im Polizeiruf 110 des Bayerischen Rundfunks. Die unkonventionelle Polizistin, die stets offen und freundlich, aber auch mit einer gewissen – berufsbedingten – Neugierde auf Menschen zugeht, ist gerade von einem Auslandseinsatz in ihre Wahlheimat an der Isar zurückgekehrt. In ihrem ersten Fall muss sie sich mit dem Mord an einem Universitätsangehörigen beschäftigen, der am Institut für Postcolonial Studies arbeitete. Blohm und ihre Kollegen Dennis Eden (Stephan Zinner) und Otto Ikwuakwu (Bless Amada) ermitteln im akademischen Umfeld, das ihnen mit offener Feindseligkeit gegenübertritt. Kaum jemand scheint Interesse an der Aufklärung des Falls zu haben, zumal das Mordopfer ein Vergewaltiger gewesen sein soll …

Der Polizeiruf 110 „Little Boxes“ aus München, der erste Fall der neuen Ermittlerin Cris Blohm, wird am Sonntag, den 17.09.2023 erstmals im TV gezeigt, natürlich um 20:15 Uhr im Ersten.

Inhalt der Polizeiruf-110-Folge „Little Boxes“

Erst vor drei Wochen ist Kommissarin Cris Blohm von ihrem letzten Auslandseinsatz zurückgekehrt, und schon hat die Münchner Polizei sie wieder fest im Griff. Vor der Imagekampagne, die die Polizeivizepräsidentin und der Pressesprecher ins Leben gerufen haben, ist auch ein individualistischer Freigeist wie Blohm nicht sicher. Und so muss sich die Kriminalistin, die normalerweise in Zivil ermittelt, in eine Polizeiuniform zwängen und in die Kamera lächeln – alles im Dienst der Bürger. Und dann bekommt Blohm obendrein noch einen neuen Ermittlungspartner, obwohl sie und Kommissar Dennis Eden sich schon seit Ewigkeiten kennen und einander blind verstehen. Doch im Gegensatz zu Kriminaloberkommissar Otto Ikwuakwu hat Eden keinen Migrationshintergrund, gehört nicht zu den „People of Colour“ und ist nach Meinung von Polizeivizepräsidentin Beatrix Grandl überhaupt aus zu grobem Holz geschnitzt, um die Ermittlungen in diesem brisanten Fall im Polizeiruf 110 „Little Boxes“ übernehmen zu können: Dr. Dawoud Alrashid wurde leblos aufgefunden, seines Zeichens wissenschaftlicher Mitarbeiter am universitären Institut für Postcolonial Studies. In diesem Umfeld müsse die Polizei mit äußerster Sensibilität vorgehen, da sind sich die herrische Grandl und ihr dauernervöser Pressesprecher Georgi einig. Eine Frau und ein Farbiger als leitende Ermittler kommen hier wohl besser an als der traditionalistische Ur-Bayer Eden, der zum Zuarbeiter degradiert wird.

Doch an der Uni erwartet Blohm und Ikwuakwu alles andere als ein herzlicher Empfang. Keiner scheint Alrashid wirklich nachzutrauern, ganz im Gegenteil. Auf seinem Rücken steht in großen roten Buchstaben „RAPIST“ geschrieben. Das Mordopfer ein Vergewaltiger? In dem Fall hätte die Frau, die unter Alrashids Übergriffigkeit gelitten hat, ein handfestes Motiv. Doch die ist nicht aufzutreiben. Zwar wurden in einem Online-Blog entsprechende Vorwürfe gegen Alrashid erhoben, allerdings anonym. Und inzwischen ist der Blog ohnehin gelöscht, auch an IP-Adressen kommen die Ermittler im TV-Krimi „Little Boxes“ nicht heran. Immerhin so viel können sie in Erfahrung bringen: Nachdem die Vorwürfe gegen ihn öffentlich gemacht worden waren, war Alrashid sozial fast komplett isoliert. Aus der WG, in der er fünf Jahre lang gewohnt hatte, musste er ausziehen, kam vorübergehend bei seinem Kumpel Max Frühauf unter.

Frühauf arbeitet ebenfalls an der Uni, allerdings bei den Ökonomen. Mit den Postcolonial Studies hat er schon früh gebrochen. Und auch Blohm und Ikwuakwu bekommen den moralischen Rigorismus zu spüren, mit dem an diesem Institut identitätspolitische Positionen als Glaubenssätze, beinahe als Dogma vertreten werden. Alrashids Vorgesetzte Kim Hallstein hat sich selbst den Titel „Profex“ verliehen, weil sie sich selbst weder als männlich noch als weiblich definiert und damit weder „Professor“ noch „Professorin“ sein könne. Polizeibeamte werden als Repräsentanten der „patriarchalischen Ordnung“ angesehen, weshalb Hallstein und ihre Mitarbeiter*innen auch komplett abblocken und nur noch mit Fäkalausdrücken antworten, als die Ermittler unangenehme Fragen stellen.

Doch allmählich tun sich im BR-Polizeiruf „Little Boxes“ Risse in der akademischen Hochglanzwelt auf: Alrashids befristeter Vertrag wurde von Hallstein nicht verlängert – warum? Stattdessen hat ausgerechnet er sich als Frauenbeauftragte der Fakultät beworben – und war damit für die jetzige Frauenbeauftragte Salka Holm eine unliebsame Konkurrenz. Doch begeht man deshalb einen Mord? Und Fnan Berhe, eine von Hallsteins Mitarbeiterinnen, hat nur eine befristete Aufenthaltsgenehmigung. Können die Ermittler Druck auf sie ausüben, um mehr über Alrashids Tod zu erfahren? Wer ist die „Tatperson“, wie es im neuen Sprachleitfaden der Polizei heißt? Alles sehr knifflig, aber vielleicht hilft ja etwas tanzen …

Videos zum Polizeiruf

XXL Trailer



Johanna Wokalek im Interview



Polizeiruf-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Dieser Polizeiruf will ein bisschen Satire, ein bisschen Krimi, ein bisschen Drama sein – aber nichts konsequent. Das Ergebnis ist bestenfalls durchschnittlich, schließlich ist dies nicht der erste Sonntagskrimi zur mitunter allzu hitzig geführten Debatte um „Identitätspolitik“, und allmählich stellt sich ein gewisser Ermüdungseffekt ein.
Auch die Figur Cris Blohm mit ihrer kumpelhaften Attitüde ist nicht gerade eine Innovation auf diesem Sendeplatz, zumal ihre Vorgängerin aus ähnlichem Holz geschnitzt war. Wo bleiben die Ermittlertypen mit Ecken und Kanten, die auch mal überraschen, die nicht jede Erwartungshaltung sofort erfüllen? Es gibt sie leider immer weniger, auch am Sonntagabend.

Polizeiruf-Besetzung

Kriminalhauptkommissarin Cris Blohm – Johanna Wokalek
Kriminalhauptkommissar Dennis Eden – Stephan Zinner
Kriminaloberkommissar Otto Ikwuakwu – Bless Amada
Beatrix Grandl, Polizeivizepräsidentin – Christiane von Poelnitz
Wendelin Georgi, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Polizei – Matthias Bundschuh
Defne Şahinkaya – Canan Samadi
Fnan Berhe – Victoire Laly
Kim Hallstein – Lise Risom Olsen
Salka Holm – Katrin Lux
Judith Flaman – Mara Widmann
Max Frühauf – Moritz Treuenfels
Meike Gloser – Anastasia Papadopoulou
Anton Goetz – Seppi Scholler
Alfred Höhne – Martin Müller
Ole Hölter – Franz-Xaver Zeller
Nike Reissmann – Anna Gesa-Raija Lappe
Studentin Müller-Walraff – Patrice Grießmeier
Viktor – László Branko Breiding
Dawoud Alrashid – Lucas Janson
Reporterin BR – Esther Kuhn
Ritchie – Henri von Mecklenburg
u. v. a.

Polizeiruf-Stab

Regie – Dror Zahavi
Drehbuch – Stefan Weigl
Musik – Fritz Busse, Dror Zahavi
Bildgestaltung – Gerhard Schirlo
Casting – Franziska Aigner
Kostümbild – Carola Raum
Szenenbild – Gabriele Wolff
Editor – Fritz Busse
Ton – Marcus Kirchhoff
Requisite – Martina Hug, Selda Kavulok
Maske – Tatjana Gluska, Ute Baumann
Licht – Thomas Krückl
Aufnahmeleitung – Philipp Alzmann, Götz Vierkant
Produktionsleitung – Carli Morbach
Herstellungsleitung – Volker Hahn
Herstellellungsleitung BR – Melanie Bührdel, Stefanie von Lerchenfeld
Produktion – Ariane Krampe
Redaktion – Claudia Simionescu, Tobias Schultze


80 Meinungen zum Polizeiruf 110: Little Boxes

  • Frank fortmann • am 17.9.23 um 20:34 Uhr

    Habe nach 10 Minuten umgeschaltet. Das Gerede vom ‚alten weißen Mann‘ hat gereicht um mich zu vertreiben. Bei solchen Grenzüberschreitungen schalte ich künftig grundsätzlich ab.


  • Thommy • am 17.9.23 um 20:51 Uhr

    Wow, ich liebe diese Folge jetzt schon, tolle Schauspieler, herrlich schräge bis geniale Story, interessante Charaktere, tolles Zusammenspiel und nicht immer nur stereotypes Denken. Danke und weiter so.


  • Anton • am 17.9.23 um 20:58 Uhr

    Nennt das bitte nicht Polizeiruf oder Tatort.
    Was ein Klamauk


  • Michael • am 17.9.23 um 21:06 Uhr

    Warum so häufig so künstlich skurrile Kommisare?


  • Jacqueline Funk • am 17.9.23 um 21:11 Uhr

    Eine totale Katastrophe. Warum muss man Kommissare immer so dumm darstellen.
    Integration ist ja sehr wichtig aber dermaßen zu übertreiben ist einfach nur lächerlich.
    Es wäre sehr gut, wenn man einfach wieder mit Buckow drehen würde.


  • Maria • am 17.9.23 um 21:15 Uhr

    Endlich wieder ein erfrischender, humorvoller, geistreicher Tatort bzw. Polizeiruf mit Dreamteam… Danke. Großartige Dialoge, scharfer Blick auf Widersprüche… bin auf die Auflösung gespannt…


  • Urbs • am 17.9.23 um 21:26 Uhr

    Im gegensatz zu den Kritikern halte ich ihn für echt gut.

    Krude, schräg, korrekt wie inkorrekt. Kein Einheitsbrei. Und dann noch richtig gut den Schauspielern gespielt.
    Vor dreißig jahren war das an der Uni schon genau so pseudokorrekt.

    hu


  • Soko • am 17.9.23 um 21:28 Uhr

    Das ist so ein Bullshit, dass es schon wieder unterhaltsam ist. Aber falls dieser peinliche Unsinn eine Fortsetzung bekommt, dann sollen bitte Dennis und Otto allein ermitteln. Die Kommissarin ist völlig überflüssig. (Sorry, Frau Wokalek, aber Sie haben doch bestimmt auch noch besseres zu tun).


  • Markus • am 17.9.23 um 21:40 Uhr

    In einem Satz zusammengefasst: Witzig, tiefsinnig, zynisch, inspirierend, motivierend, zeitgerecht, spannend, gendergerecht und einfach nur geil. Volle Punktzahl


  • Winfried Vorbeck • am 17.9.23 um 21:44 Uhr

    Den Anfang hätte man besser hinkriegen können – vielleicht ein paar Klischees weniger. Als Kommissar Ikwuakwu mit Anzug und Krawatte auftrat, wartete ich auf „Man nennt mich Mister Tibbs!“

    Irgendwie hatte ich eine Zeit lang Spaß an dem ganzen überzogenen Feminismus, Antirassismus und Polizeihass. Für meinen Geschmack vielleicht reichlich viel Humor für einen Krimi. Spätestens aber als ein Dutzend Kripo-Beamte zu „Ebony and Ivory“ tanzten, hatte der Polizeiruf verloren.

    Und so war es am Ende einer der wenigen Sonntagabend-Krimis, bei denen ich froh war, es bis zum Ende durchgehalten zu haben. Das konnten die mir eigentlich sympathischen Darsteller nicht gutmachen.


  • Der Fremde • am 17.9.23 um 21:45 Uhr

    Dieser PR wäre gern provokante SATIRE gewesen. Allein, auch darin ist er – da zu ‚gewollt‘ – kläglich gescheitert … 😕

    (PS: die Anlaufzeit nach der Krimi-‚Sommerpause‘ läuft dieses Jahr außergewöhnlich zäh!)


  • Frasie • am 17.9.23 um 21:48 Uhr

    Tolles Drehbuch. Klasse Dialoge. Starkes Team. Freue mich auf mehr.


  • Peter • am 17.9.23 um 21:49 Uhr

    Endlich mal wieder ein sehr guter Tatort! Die Story ist gelungen, die Dialoge sind unterhaltsam und geistreich. Hier sind die politisch Korrekten und woke-Menschen mal so richtig gut verarscht worden! Respekt vor dem Mut des Regisseurs, bitte mehr davon!


  • Sven • am 17.9.23 um 21:50 Uhr

    Im Verhältnis für mich zum letzten Tatort-Sonntag wurde ich eben sehr gut unterhalten. Weiter so mit dem Team und den Dialogen – meine Frau meinte, ich hatte die letzten 90 Minuten (außer am Ende – kann kein Blut sehen) ein Dauergrinsen im Gesicht.


  • Karin L. • am 17.9.23 um 21:55 Uhr

    Ich weiß nicht, ob Tatort Frankfurt letzte Woche schlimmer war, wie heute der Polizeiruf 110.

    Und ganz ehrlich, ich will mir auch gar nicht die Mühe machen, meine irgendwie gearteten Kritikpunkte zu spezifizieren und nach Erklärungen für das unterirdisch Gesehene zu suchen.

    Es bleibt nur mal wieder festzuhalten, dass der anhaltende Niedergang des Tatort auch zunehmend den Polizeiruf erfasst und nach der Sommerpause auf der nach unten offenen Peinlichkeitsskala neue Rekorde erreicht hat.

    Ein Stern, weniger geht ja nicht.


  • Kwwf • am 17.9.23 um 21:59 Uhr

    Nur ein Wort – SCHLECHT
    Dialoge, Handlung, zeigt dieser Film ein Studium an einer Uni?


  • Attila • am 17.9.23 um 22:02 Uhr

    Ich habe lange, schon während der Sendung, überlegt, ob diese Polizeiruf-Folge völlig absurd oder genial ist. Am Ende denke ich, es war beides, zugleich.
    Ja, man kann es stark bestreiten, ob wir so was Sonntagabends sehen möchten, und dieser Streit ist absolut in Ordnung. Andererseits, wenn schon, dann war dieser Polizeiruf vom ersten Moment an bis um Ende, perfekt umgesetzt. Das einzige Problem ist: der BR schafft es sicher nicht, so einen Polizeiruf zweimal am Jahr zu produzieren.
    Ich gebe aber heute alle Sterne.
    *****

    P.S.: Bitte, nicht vergessen, das Opfer war arabischer Einwanderer aus dem nahen Osten, und ein Vergewaltiger. Respekt für den BR.


  • Ulrike • am 17.9.23 um 22:03 Uhr

    Ich fand den ersten Tatort, wo im Büro getanzt wurde, mal erfrischend unabhängig vom Thema. Es wurden viele aktuelle Themen gebündelt und reichlicher Menge angesprochen . Spannend und unterhaltsam .


  • arte-Versteher • am 17.9.23 um 22:04 Uhr

    Ätzend gute Satire und großartige Hommage an Gillespie und Tibbs. 5 Sterne.


  • KFBö • am 17.9.23 um 22:05 Uhr

    Das hatte Witz, Ironie und war auch ein bisserl giftig: Wunderbar und mehr davon.


  • I. Mirk • am 17.9.23 um 22:09 Uhr

    Der Polizeiruf oder Die fünf Fragezeichen
    Fragezeichen Nr. 1 Ist die Darstellung der akademischen Szene eine ironische Überzeichnung (was ich hoffe), oder Abbild eines Teils der akademischen Ausbildung an einigen Fakultäten (was ich befürchte).
    Fragezeichen Nr. 2 Sind die Tanzszene und die Einspielung von Oldies Teil der Charme-Offensive? Generell habe ich den Eindruck, Polizist-Sein ist meist eine spaßige Angelegenheit. Und die Chefs sind überall ohnehin Opportunisten.
    Fragezeichen Nr. 3 Ist der Begriff „d i e Tatperson“ nicht weiblich und deshalb misogyn (frauenfeindlich)?
    Fragezeichen Nr. 4 Ist der Film der Versuch, Menschen, die mit diesen hochgestochenen, lebensfremden Auffassungen einer selbst ernannten intellektuellen Elite, freundlich gesagt, nichts am Hut haben, diese Auffassungen näher zu bringen, damit sie kritisch betrachtet werden können?
    Fragezeichen Nr. 5 Die Schlussszene: Unsere Gesellschaft ist aus dem Ruder gelaufen?


  • Adabei • am 17.9.23 um 22:10 Uhr

    Unterhaltsamer satirischer Polizeiruf mit Tiefgang sowie skurrilen, normalen und gut angezogenen Typen!
    Auf der Uni gibt es ein kleines Reservat von Radikalen: Alle Menschen werden durch sie in Schubladen (=Vorurteile) gesteckt (Boxen): Schwarze, Weiße, Frauen, Männer, Polizisten. Aber im (nicht-akademischen, „normalen“) Kommissariat tanzen alle zu „Ebony and Yvory“, einfach als normale Leute und überwinden so ihre gegenseitigen Vorurteile mit Humor und Ironie (das fördert die Arbeitszufriedenheit).
    Also Leute, seid nicht so verbissen in Eure Vorurteile und begegnet Euch doch gegenseitig unverkrampfter mit etwas Humor, man kann auch mal‘ Sieben gerade sein lassen…!
    4 von 5 Sterne für gute Unterhaltung!


  • Claudia • am 17.9.23 um 22:20 Uhr

    Grausam, hoffentlich keine Fortsetzung mehr.


  • Bruno • am 17.9.23 um 22:20 Uhr

    Was ich hier las, weckte ein Vorurteil, welches aber nicht verstärkt wurde.
    Im ersten Kommentar wurde der Ausdruck „alter weißer Mann“ bemängelt.
    Gerade dies, bzw. die Antwort fand ich sehr gut.
    Als der Gefragte antwortete: „Das sagt ausgerechnet eine vom BR.“

    Stimmt, es war weniger ein Krimi; aber eine sehr gute Persiflage auf das heutzutage absolut übertriebene Durcheinander zwischen Frau und Mann.
    Dazu passte auch sehr gut Ottos Aufzählung der Möglichkeiten, was aus einem Mann wird, dem von einer Frau sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen wird.
    Zu 99 % ist er der „Gekniffene“, da doch meistens der Frau geglaubt wird.


  • alter Fan ( tm ) • am 17.9.23 um 22:21 Uhr

    ich weiß auch nicht mehr so richtig , was ich zu dieser aktuellen Produktion schreiben soll – zunächst könnte ich mir vorstellen , wie sich Hauptmann Fuchs und Oberleutnant Hübner möglicherweise in Ihren Gräbern drehen angesichts so eines filmischen Werkes unter dem Label “ Polizeiruf 110 “ – Intromusik aus den 1960gern – Four Tops – kenn ich noch aus meiner Schulzeit und das ist schon ziemlich lange her – kann da aber keinen so rechten Zusammenhang mit der Handluch herstellen – das bezieht sich auch auf die Lttle Boxes von 1962 ; war das heute wirklich ein Krimi ? oder wieder mal Politupdate der besonderen Art . Ein Mord soll aufgeklärt werden , was passiert in diesen seltamen hochbetuchten und auch recht einflußreichen Kreisen ? – Respektlosigkeit auf allen Ebenen den Ermittlern gegenüber – die Krönung war dann auch noch diese überdrehte Polizeipräsidentin nebst Sprecher .Am Schluß hab´ich dann auch noch mitbekommen , wer die Täterin war . Ich kann mich erinnern , daß PR110 München auch schon starke Produktionen abgeliefert hat . Schau´mer mal was der nächste Versuch bringt .


  • G.E.Rücht • am 17.9.23 um 22:23 Uhr

    Eine bessere Bloßstellung des Umstands, dass uns das in den Mittelpunkt Stellen der persönlichen Befindlichkeiten gesellschaftlich nicht weiter bringt, und dass Höflichkeit und korrekte Umgangsformen einhergehend mit etwas Einfühlungsvermögen eigentlich reichen für den zwischenmenschlichen Verkehr, kann ich mir gerade nicht vorstellen.
    *****


  • STONES • am 17.9.23 um 22:30 Uhr

    Jetzt geht das öffentliche rechtliche Aufklährungsproramm auch beim Polizeiruf 110 weiter.

    Ich hoffe die Zuschauer wehren sich gegen die links-grüne- woke Beinflussung

    Wie cool waren doch Frau König und Herr Buckow.


  • Colorwriter • am 17.9.23 um 22:34 Uhr

    Eine interessante Melange, dieser Polizeiruf aus München.
    Lauter kleine Kistchen, in denen die Akteur*Innen stecken und/oder gesteckt werden.
    Eine Polizeitruppe, die tanzt, während der Arbeit Kifft und zwei Vorgesetzte hat, die ihre Kompetenz durch herumbrüllen demonstrieren.
    Und was für Welten da zusammenprallen.
    Und erst Recht die ganzen Wiedersprüche der beteiligten Fraktionen.
    Das Bemühen um politische Korrektheit.
    Besonders die der Akademiker*Innen.
    Die ganzen Machtspielchen an der Uni, wo sich, was die Attitüden der ach so schlauen „Weltversteher und Verbesserer“ angeht, seit „68“ wohl nicht viel geändert hat. Wenn man davon absieht das seinerzeit über Marxismus Kapitalismus und heutzutage über Feminismus Rassismus diskutiert wird. -Nicht einmal die Feindbilder und Klischees haben sich geändert.
    Sogar die Taktiken sind die selben. Da lässt man auch einmal die eigenen Kinder, da Strafunmündig, die Polizei beleidigen und beschimpfen. Für mich eine der besten Szenen in diesem Polizeiruf.
    Aus der Nummer hätte man einen Mord aus der Schublade, Akademiker ermorden sich gegenseitig wegen politischer Ansichten, aus Fanatismus, machen können.
    Was, so erscheint es mir, den Machern dann doch zu politisch korrekt war.
    Vielleicht auch zu einfach.
    Mir hat gefallen, dass auch die Polizei, da von den Unifuzzies entsprechend attackiert, anfing, in den selben Schubladen zu denken und entsprechend zu ermitteln. Weil es nur allzu menschlich ist, sich, da man alles in Kästen sortiert,
    dadurch fehlleiten zu lassen.
    Ziemlich Intelligent gedacht, dieser Polizeiruf.

    ⭐️⭐️⭐️⭐️ Von mir.


  • Reiner • am 17.9.23 um 22:39 Uhr

    Tiefstgründiger Klamauk: Bravissimo! … mehr davon!


  • STONES • am 17.9.23 um 22:42 Uhr

    Also eine Satire die den ganzen woken Genderwahn in einen Polizeiruf verpackt.

    So kann man es auch sehen😉


  • Der Fremde • am 17.9.23 um 22:54 Uhr

    Bin überrascht, dass dieser PR so vielen gefallen hat (hätte ich nicht geglaubt).
    Naja, dann hatte er offenbar doch seine Berechtigung (ein Krimi muss ja nicht nach Fasson eines jeden sein). ;-)


  • Klaus • am 17.9.23 um 22:59 Uhr

    Man durchläuft vier Phasen während man diesen Polizeiruf ansieht.

    1. Natürlich steigt man mit der Erwartung ein, hier einen normalen, hoffentlich spannenden und guten Krimi zu sehen. Dieser Zahn wird einem sehr schnell gezogen.

    2. Oh je, schon wieder ein Krimi missbraucht als Propaganda Film für die links-liberale Regierung oder deren Gesinnungsgenossen.

    3. Doch nein, das ist alles zu übertrieben. So extrem geht es nicht einmal in den verrücktesten Ecken Berlins ab, und schon drei Mal nicht in München. Das Ganze ist eine Satire oder Persiflage auf den momentanen Zeitgeist. Wenn man sich endgültig von der Hoffnung verabschiedet hat, dass das ein echter Krimi ist, kann man diesen verrückten Klamauk sogar genießen.

    4. Doch dann – der letzte Gedanke – ist das vielleicht eher Werbung für die Politik der AfD? So sieht die Welt in 5-10 Jahren aus, wenn der ganze politisch korrekt, Rassismus, Gender Wahnsinn so weiter geht.

    Die alte Frage eines jeden Deutschlehrers bleibt unbeantwortet: Was will uns der Autor damit eigentlich sagen?


  • STONES • am 17.9.23 um 23:05 Uhr

    @ Klaus

    Das werden wir spätestens beim nächsten Polizeiruf mit diesem Team sehen


  • Jutta • am 17.9.23 um 23:15 Uhr

    Das war für mich ein fröhlicher, lustiger Polizeiruf. Alle Schlagworte die momentan gefragt sind, wurden bedient. Da kann sich heute keiner beklagen, daß einer nicht erwähnt wurde. Cris ebenfalls bestens gelaunt. Dann auch die feine Ironie, wie wir Frauen uns doch ziemlich eindeutig und zielorientiert den Männern nähern.
    Es war einfach sehr gut und mit jeder pubertären Generation wird das Weltbild auch wieder in andere Richtungen gelenkt…


  • Wolfram • am 18.9.23 um 7:15 Uhr

    Anders als die Redaktion hier finde ich diesen Polizeiruf gelungen. Die Schauspieler, allen voran das Kommissar-Trio, haben mich überzeugt (auch mit ihren Tanzeinlagen), denn sie transportierten – wenn auch überzeichnet – eine glaubwürdige Menschlichkeit, die ich in jedem Fall irgendwelchen hysterischen Egozentrikern und Kommissaren mit „Ecken und Kanten“ vorziehe. Das Drehbuch spielte mit einer gewissen Ironie die Identitätsproblematik von cis und trans und allem, was dazwischen liegt oder vermeintlich liegen mag, durch. Ich kann nachvollziehen, wenn man hier von der Ironie zur Selbstironie wechselt (deshalb die Tanzeinlagen), denn die Thematik ist zwar ernst, wird aber gerade an den falschen Punkten für Ernst genommen. So erscheint das gesprochene Gendersternchen manchen wichtiger als die Grundfragen rechtsstaatlicher Ordnung, wie die Unschuldsvermutung bei Verdächtigen bevor die Schuld erwiesen ist oder eine Verurteilung des Systems unserer Gesellschaft und Ordnung, ohne zu bedenken, dass die Folgen in einer Satrapenwillkür enden. Von mir fünf Sterne für die Darsteller, das Drehbuch und auch (ganz nebenbei) für die Musik


  • arte-Versteher • am 18.9.23 um 7:56 Uhr

    @Wolfram
    Ich wollte nach meinem kurzen Statement gestern Abend gerade noch was schreiben, kann mir das nach Ihrem Posting aber sparen, Sie haben schon alles Wichtige gesagt. Nur eines noch: Ich äußere mich hier äußerst selten über schauspielerische Leistungen, aber was Johanna Wokalek, Bless Amada
    und Stephan Zinner an nuancenreichem Spiel abgeliefert haben, ist wirklich aller Ehren wert. Gilt aber auch für alle anderen Rollen, was wiederum eindeutig für die Regie von Dror Zahavi und das Drehbuch von Stefan Weigl spricht.


  • Jörg • am 18.9.23 um 7:59 Uhr

    Einfach nur klasse.


  • Der Fremde • am 18.9.23 um 8:44 Uhr

    @Klaus:
    Ich finde Ihre gestern dargelegte „4 Phasen-Theorie“ interessant. Ich persönlich bin nach der 2. Phase in die – für mich letzte – ‚3. Phase‘ abgebogen, in welcher mir die ‚Satire-Streichwurst‘ zu dick aufgetragen war. Für meinen Geschmack war das zu
    üppig!

    Aber wenn eine Krimi-Folge so vielen gefallen hat, haben deren Erzeuger offenbar einiges richtig gemacht.


  • I. Mirk • am 18.9.23 um 9:12 Uhr

    Nachtrag:
    Fragezeichen 6 Ich fand den Polizeiruf auch ganz amüsant und die Auflösung erfrischend abweichend vom Mainstream. Es ist schon öfter geschrieben worden, dass man so etwas einmal machen kann. Doch jetzt macht es die Häufigkeit der Experimente, bei denen nicht das Whodoneit im Mittelpunkt steht, sondern von anderen Dinge überlagert wird. Die Liebhaber des klassischen Krimis englischer Machart: gediegene Ermittlungsarbeit, überraschende Wendungen mit der Chance zum Mitraten und sich Irren werden in beiden Formaten benachteiligt.Schaffen es nur die Engländer, so etwas hinzubekommen, und schaffen es die Verantwortlichen von Tatort und Polizeiruf der einzelnen Sender irgendwann, sich so abzustimmen, dass für den Normalzuschauer ein akzeptabler Mix von Experiment und „normalem“ Krimi entseht?


  • Nase • am 18.9.23 um 9:23 Uhr

    Satire? Gut möglich. Aber will ich so ein Kaspertheater am Sonntagabend um 20:15 im Ersten sehen? Nein!

    Mittlerweile mache ich mir Gedanken den Wochenendabschluss mit sinnvolleren Aktivitäten zu verbringen. Z.B. Unterhosen bügeln, Gartenzwerge polieren oder „Grill den Henssler“ ansehen.


  • Peter • am 18.9.23 um 9:40 Uhr

    Eine herrliche Persiflage auf den Zeitgeist. Tolle Dialoge.
    Mein Respekt an den Autor und den Regisseur!
    Ich hoffe auf mehr.


  • Peter • am 18.9.23 um 10:03 Uhr

    Toller Persiflage auf den Zeitgeist. Weiter so, freue mich auf weitere Folgen.


  • jörg • am 18.9.23 um 10:08 Uhr

    Ich fand beide toll. Mehr davon..


  • Peter • am 18.9.23 um 10:11 Uhr

    Der beste Polizeiruf seit langer Zeit. Weiter so!


  • Volkmar • am 18.9.23 um 10:14 Uhr

    Das Team ist grandios, einschließlich der Nerdine aus der Computerei. Die Studentinnen an der Uni wirkten in ihrer Community-Blase stark, aber ungemein pubertär und nervig, die Professorinnen kaum anders. Da gibt es eine erstaunliche Parallele zum Ayatollah-Regime im Iran, nur natürlich auf anderer Basis. Die Spaltung der Gesellschaft ist gut nachgezeichnet. Nicht nur das rechte Lager, hier nicht thematisiert, auch das woke linke Lager mit Abitur lehnt gesellschaftliche Konventionen und Gleichstellung aller Personen, die alten weißen Männer sind per se rassistisch und rechts, ab. Puh, wer das nicht nüchtern reflektiert, findet Ablehnung dieser Community gegenüber bestätigt. War aber nicht so schlimm, meine Rückenschmerzen halfen, den Film nur teils mitzubekommen – – –


  • Siggi • am 18.9.23 um 10:25 Uhr

    Ne ne ne,

    es ist schon langsam peinlich, wie unser guter alter Tatort und jetzt auch der Polizeiruf dazu benutzt wird, uns bösen Leuten doch in jedem zweiten Satz einzuhämmern, dass wir nichts gegen Leute haben sollen, die anders sind als wir.

    Und wie machen wir das???….wir nehmen einen schwarzen Ermittler, der sich mit seiner vor sich herplappernden Partnerin, eine fremdenfeindliche, klischeehafte Keule nach der anderen reinhämmern muss und der Don Quichote gegen die Windmühlen des Rassismus ist. Hier wird eine Minderheit, die es mit Sicherheit gibt, zum großen Teil der Deutschen potenziert.

    Was früher einfach nur ein unterhaltsamer Krimi war, wird zum Instrument, den bösen Deutschen die neue Welt zu erklären.

    Langsam ist man es wirklich leid, dass in jeder Werbung und sei es für Kuchen oder Klamotten, ein Mann einen Mann küssen muss….oder eine Frau eine Frau. Und im Polizeiruf und im Tatort wird ein Quotenschwarzer reingecastet. Wie im Tatort übrigens auch. Früher war das ein Charly Huber in „Der Alte“…und was war es? Ganz normal !! Ich habe glaube ich nicht eine Folge von Der Alte gesehen, in denen der schwarze Ermittler Opfer von Rassismus war…oder sich im Film Beleidigungen anhören musste als Polizeibeamter….ohne zu reagieren. Und warum ist das so gewesen?…Weil die Hautfarbe eines Kommissars vollkommen egal sein sollte und auch ist. Lasst den doch ermitteln und legt nicht jedem zweiten Gesprächspartner in den Mund, dass er rassistisch veranlagt ist.

    Wir haben in den 80ern Boy George geliebt….und mir war es wurscht, was der Bub sein mochte…er war einfach cool. Im Gegenteil….er war rebellisch und selbstbestimmend…..das war sogar noch höchst beeindruckend !!

    Lasst doch die Leute leben, wie sie wollen und macht das nicht dauernd zum Thema. Man kann ein Thema anreißen in einem Krimi…kein Ding. Aber irgendwann ist auch mal gut.

    Bei meiner Frau und mir war es so weit, dass wir nach 70 Minuten abgeschaltet haben und es uns nicht mal mehr interessiert hat, wer wen jetzt nun ermordete. DAS war eine Premiere im Polizeiruf. Selbst den größten Käse haben wir sonst bis zum Ende angeschaut, in der Hoffnung, selbst die letzten fünf Minuten werden spannend. Aber diese pseudointellektuellen Gespräche (jetzt hauen wir so viele Fremdwörter rein, wie möglich) ermüden einen wirklich ungemein.

    Es hat eigentlich nur noch Greta Thunberg gefehlt, die am Freitag vor dem Polizeipräsidium protestiert….dann wären alle Klischees bedient worden.

    Es wird mittlerweile in jedem Krimi ein Problem heraufbeschworen und thematisiert, dass in Wahrheit keines ist und durch die ständige Vorgehensweise, Leute in den Vordergrund drängen zu wollen, die da gar nicht hin möchten, zu einem Problem gemacht wird. Je mehr ich einem Menschen einrede, dass er in der Sicht der Gesellschaft „anders“ ist, umso mehr glaubt er es. Ein Mensch im Rollstuhl möchte genauso behandelt werden wie jemand der gehen kann. Und ein schwarzer Mensch möchte behandelt werden wie jeder andere auch. Die letzten Krimis waren leider nur noch Grütze….es tut mir leid, das zu schreiben, weil ich ausgesprochener Tatort und Polizeiruf-Fan bin. Aber mittlerweile schaue ich lieber Sachen wie „Morden im Norden“. Das sind 45 Minuten Krimikost, die nicht durch ermüdende Messages auf 90 Minuten gestreckt werden.

    Was wünsche ich mir die guten alten Storys zurück, in denen der Gärtner der Mörder war….oder der Hausmeister, weil seine Frau ein Verhältnis mit dem Vermieter hatte ^^

    Man hat den Eindruck, dass der Wahnsinn, der im Moment Einzug hält in unserem Land (Fußgängerbrücke darf nicht mehr Fußgängerbrücke heißen, weil Fußgängerinnen benachteiligt werden) auch hier nicht halt macht.

    Wenn das so weiter geht…..R.I.P. Tatort und R.I.P. Polizeiruf


  • Wolle • am 18.9.23 um 10:32 Uhr

    Zeigt bloß nicht mehr diesen Blödsinn. Was soll das, der schwarze kann nicht schauspielen, ebenso seine Partnerin und die Chefin. Tanzen in der Wache, was ein Quatsch. Diesen Mist sollte man gleich wieder absetzen. Das ist jetzt der dritte Sonntag gewesen, was nur Schrott war. Der das Drebuch vom letzten Sonntag geschrieben hat, sofort entlassen, der hat sie doch nicht alle.


  • Jojo • am 18.9.23 um 10:32 Uhr

    Natürlich gibt es jede Menge Menschen, die ihre „Wokeness“
    – also die Wachsamkeit gegenüber diskriminierendem Verhalten –
    ins Extrem treiben.
    Genauso selbstverständlich kommt es auch bestimmt in der heutigen akademischen Realität zu Denunziationen, in Sachen sexueller Missbrauch oder bei mutmaßlich miesem und ungehörigen Verhalten gegenüber Angehörigen von Minderheiten.

    Und höchstwahrscheinlich sind zwar viele, aber nicht alle diese Denunziationen auch berechtigt.

    Aber wie Autor Stefan Weigl und Regisseur Dror Zahavi, beide scheinbar eigentlich recht versierte Protagonisten ihres Faches, wenn man Ihren Legenden Glauben schenkt!

    Aber wie überkandidelt sie das Milieu am Institut für „Postkoloniale Studien“ zeichnen, schießt weit über das wohl anvisierte Ziel der beabsichtigten Satire hinaus, und endet selbst in der Denunziation.

    Alle dort sind
    selbstgerecht,
    hasserfüllt,
    beleidigend,
    intrigant,
    verlogen.

    Ihr Tun zielt in letzter Konsequenz auch nicht auf mehr Vielfalt und größere Freiheiten.

    Vielmehr auf ein unbeugsames und starres Festhalten an bestimmten, moralinsauren Grundsätzen!

    Und einen Polizeiapparat und damit einhergehende eine Polizeistaatlichkeit, die weder Wahrheiten noch Beweise braucht, um zu verurteilen und zu richten (ganz die anti-woke Perspektive)!

    Hinzu kommt eine einschläfernde Handlung ohne Spannung und echtes Interesse für den eigentlichen Fall.
    Dazu eine dieser langweiligen
    „Die-Neuen-finden-sich-erstmal-blöd-Sequenzen“ und Johanna Wokaleks bestürzend dilettantisches Theater-Spielen. Nach meiner Empfindung, andere mögen es als als außergewöhnliches Schauspiel deuten.

    Sodass ich diesem gänzlich vermurksten „Polizeiruf“ mit den Worten von Kommissar Ikwuakwuen hinterherrufen möchte:
    „Leck mich, Frau Blohm!“

    Also ist der Polizeiruf München auch gestorben für den Sonntag Abend, und es waren doch bisher sehr ansprechende Charaktere und Fälle, die dort beheimatet waren.

    Ein Stern ist zu viel dafür.


  • Hanz W. • am 18.9.23 um 10:44 Uhr

    Zweifellos eine (gelungene) Überraschung. Nach den Vorberichten hatte ich schon eine heftige Unlust verspürt, das überhaupt anzusehen. Nachdem ich aus Gewohnheit und ein wenig Neugier, ob es wirklich so grauslich wird, doch eingeschaltet habe, wäre ich nach dem Intro auch fast schon wieder draußen gewesen. Aber dann hat das eine vergnügliche und über weite Strecken unterhaltsame, auch lehrreiche Fahrt aufgenommen, die so nicht zu erwarten gewesen war, zumindest nicht von mir. Die Rollenfiguren des Ermittlerteams, insbesondere von Otto, konsequent gegen alle bisher in den TOs/PRs gepflegten Konventionen gebürstet und dadurch ungemein überzeugend. Dazu hat dieses sonderbare akademische Milieu – auch ungewohnt und unerwartet in diesem Rahmen – den Spiegel vorgehalten bekommen (in dem es sich allerdings nicht wird erkennen wollen, wenn es überhaupt reinschaut). Allerdings fürchte ich, dass wir hier mit dem Begriff der „Satire“ nicht recht weiterkommen. Das dürfte eher die mit grimmigen Blick nachgezeichnete Realität sein (in diesen zwar lauten, aber doch wohl eher kleinen Kreisen, wohlgemerkt), ein wenig zugespitzt vielleicht, aber nicht sehr viel: Wer sich an das Affärchen um das Gomringer-Gedicht vor einigen Jahren an einer Berliner Hochschule erinnert, weiß Bescheid. Zum Gruseln allerdings, was da an Gedankenwelt tatsächlich en vogue ist: Opfer ist, wer sich als solches bezeichnet (mag noch angehen), damit aber zugleich selbstermächtigend den Täter nicht nur bezeichnet, sondern festlegt. Da wird dann die Benennung gleich mit zum Schuldspruch. Und Differenzierungen gibt es schon gleich gar nicht (mehr), ein Kompliment zu einem Kleid und ein Massenmord stehen da ungefähr auf einer Stufe. Aber natürlich geht’s am Ende doch wieder für jeden um die ganz banalen Fragen: Wo bleibe ich, was ist meinem wissenschaftlichen Renommee, wie sieht’s mit meinem Einkommen aus.
    Fazit: gelungener, unterhaltsamer, in macherlei Hinsicht angenehm extravaganter PR. (Allerdings verstehe ich die Stimmen, die gerne mal wieder einen „Klassiker“ sehen würden, durchaus). Vier Sterne glatt.

    ****


  • Ekkehard Grube • am 18.9.23 um 11:08 Uhr

    Bis genau 10 Minuten vor Schluss hatte ich den Eindruck, das Konzept mit dem neuen Ermittlerteam bestehe darin, ein gesellschaftliches Problem (hier: Gender und Cancel Culture) auf die Schüppe zu nehmen, wobei das Format „Krimi“ nur als Vorwand dient.

    Und genau ab Minute 80 kippte der Film dann ins tief Tragische.

    Vergleicht man dies mit Krimikomödien wie „Tatort Münster“ oder „Wilsberg“, so fällt auf, dass in diesen beiden bei aller Komik die ernsten Seiten der Handlung immer durchscheinen – und das ist meiner Meinung nach auch die bessere Idee.

    Eine so abrupte Kehrtwendung von einer Slapstick-Komödie in eine Tragödie wie im heutigen Film überzeugt nicht.

    Der Film wäre eine runde Sache geworden, wenn er:

    a) … konsequent als Slapstick-Komödie zu Ende geführt worden wäre;
    b) … wie bei den Münsteraner Krimikomödien das ernste Element immer hätte präsent sein lassen.

    Allerdings hat mir in den ersten 80 Minuten hervorragend gefallen, wie konsequent hier gezeigt wurde, dass in dem Kulturkampf um Gender und Cancel Culture ein gut gemeintes Anliegen (Anti-Rassismus) längst zu einer intoleranten Ideologie verkommen ist, die keine Probleme löst, sondern neue schafft.

    Deshalb von mir 7 von 10 Punkten.


  • Guy • am 18.9.23 um 11:36 Uhr

    Ich war viele Jahre Tatortfan ! … seit gestern nicht mehr.
    Selten einen solchen Müll gesehen.
    Bzw. nicht gesehen, dann nach 10 Minuten habe ich abgeschaltet, mit richtig Wut im Bauch weil ich eben Krimifan bin.

    Aber einen solchen Klamauk als Krimi zu verkaufen an einem Sonntagabend ist „verar…e“ … ab gestern wird der Sonntagabend kein Fernsehabend mehr bei uns, da fast alle „Tatorte“ kaum noch Krimicharakter haben, sondern uns weis machen wollen, dass man als Polizist entweder Migrationshintergrund haben muss oder quer sein muss oder aber mindestens bi- oder homosexuell.


  • Juliane • am 18.9.23 um 11:38 Uhr

    Ein sehr guter Film! Wg. Johanna Wokaleks sehr guter Auftakt als neue Kommissarin alleine schon sehenswert. Wer das nicht sieht und anführt in seiner Kritik, sollte sich an die West Tatorte halten. Die zumeist gefällig und langweilig sind. Diesen – und zumesst sind die Polizeifunk Filme allesamt besser als die dusseligen aus dem West Team! Die bisherigen Kritiken in dieser Site sind alle dumm um einfältig. Da steckt wohl offensichtlich noch ne über dreissig Jahre Arroganz des Westens gegenüber dem Osten drin. Die Ossis sind jedenfalls immer besser als die die im Westen meinten, sie hätten mehr Ahnung was ein guter Krimi ist. Schon allein ihn TATORT zu nennen scheint immer noch in der miserablen Ausdrucksweise der hier als „Kommentar“ ausgegebenen Beiträgen, als unverständliche Geisteshybris dahin gerotzt zu sein. Ich bin ne Wessi und hab inzwischen wenig Verständnis über solche dummdreisten Kommentare, die vermutlich immer noch zurück gebliebene Wessis von sich geben


  • Der Fremde • am 18.9.23 um 12:37 Uhr

    @Juliane:
    Liegt Bayern neuerdings ‚im Osten‘?
    (dies war ein BR-Polizeiruf) … ;-)


  • Michael@womo • am 18.9.23 um 13:08 Uhr

    Schrecklich. Wir werden zukünftig schneller um- oder ausschalten.


  • Gabrielle • am 18.9.23 um 13:15 Uhr

    Kurz und gut: „Gender, Cancel Culture, woke und sich selbst als Polizei“ herrlich auf die Schippe genommen. Ich habe mich köstlich amüsiert und vielfach herzhaft laut gelacht. Einer der besten Polizeirufe seit langem (klar, absoluter Spitzenreiter van Meuffels – der spielt aber auch in einer anderen Liga).
    Von mir: 5 Sternchen


  • I. Mirk • am 18.9.23 um 13:28 Uhr

    Juliana schrieb am 18.9.23 um 11:38 Uhr u.a.:
    Ein sehr guter Film! Wg. Johanna Wokaleks sehr guter Auftakt als neue Kommissarin alleine schon sehenswert. Wer das nicht sieht und anführt in seiner Kritik, sollte sich an die West-Tatorte halten. Die zumeist gefällig und langweilig sind. Diesen – und zumeist sind die Polizeifunk-Filme allesamt besser als die dusseligen aus dem West-Team!
    Liebe Juliane,
    ich habe mir einmal die Mühe gemacht, Ihren Kommentar zu bearbeiten. Kurz und knackig haben Sie Ihre Meinung zum PR kundgetan. Da weiß jede im Forum, wie er dazu stehen kann. Der Rest Ihres Kommentars hat bestenfalls indirekt damit zu tun. Mal ganz ehrlich: wen interessiert es, was Sie von Ossis und Wessis halten? Das soll keine Zensur sein, sondern ist die Bitte, die Dinge, die Sie bewegen, dort anzubringen, wohin es passt. In dieses Forum passen diese Ansichten jedenfalls nicht.


  • Irmi • am 18.9.23 um 14:26 Uhr

    Ja, einfach nur ja!
    Herrliche Satire über unsere woke, bunte, moderne Gesellschaft. Alles etwas überspitzt, aber den Kern treffend. Jeder bekam sein Fett weg: Weiße, Schwarze, Männlein, Weiblein, Divers, durchgeknallte Student:innen, die nur noch mit „Kackscheisse“ antworten können, Typen denen ihr „like“ das wichtigste ist, sogar die Polizei kifft. Ich hab mich weggeschmissen.
    Bis zu dem Punkt, wo man zu den echten Problemen kommt: Eine junge Frau mit einem von Mißhandlungen vernarbten Rücken.
    Genial: Johanna Wokalek
    Musikauswahl hervorragend.
    Dieser Polizeiruf war sehr mutig!
    Es wurde so vieles auf die Schippe genommen, was man heutzutage nicht mehr sagen darf.


  • Maja • am 18.9.23 um 14:43 Uhr

    5 Sterne!
    Bester Polizeiruf ever! Hatte viel Spass und spannend war es auch! Tolle Schauspieler:innen!


  • Penelope • am 18.9.23 um 15:09 Uhr

    Fünf Sterne ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ für diese amüsante und treffende Satire zum Thema Genderwahn!
    Sympathische Ermittler und ansehnliche Tanzeinlagen, bitte gerne mehr davon!
    Der Schluss war berührend.


  • Petra • am 18.9.23 um 17:19 Uhr

    Too much! Sorry, no bonus.


  • spiderman916 • am 18.9.23 um 17:54 Uhr

    Sollte es wirklich eine Satire auf den Genderwahn sein, so würde ich ihn total super finden und 5 Sterne geben. Sollte es nicht so sein und man meint das wahre Leben zu zeigen, dann wären es Null Sterne. Ich denke aber es war Satire!


  • Thomas • am 18.9.23 um 19:44 Uhr

    Ich schreibe erst jetzt, weil ich über den Polizeiruf nachdenken wollte. Ich war schon während des Films hin- und her gerissen.

    Gleich zu Beginn hat er mich eingenommen, mit der frohen Musik von den Four Tops und den Szenen in der Münchener U-Bahn. Da sah man gleich, dass es um verschiedene Kulturen in der Großstadt gehen wird, was es problematisch (belehrend) aber auch interessant machen konnte. Diese ersten Bilder waren aber schon so gut aufgenommen und geschnitten, also wollte ich mich auf den Film einlassen.

    Und das war nötig. Man musste bewusst dabei bleiben wollen. Zwischenzeitlich war es sehr schwierig und es kam auch die innere Ablehnung. Ich verstehe die, denen es zu viel wurde. Die Auftritte der Hochschulangehörigen waren teils kaum erträglich, aber zum Teil schon wieder so absurd, dass man lachen musste. Und die Dialoge der Polizisten oft so erfrischend witzig.

    Ich glaube, der Film will zu viel auf einmal, heftige Satire durch Übertreibung, aber anderseits meinte er es dann, zwischendurch und vor allem am Ende, wieder ernst und manche Zuschauer nehmen es wohl auch alles ernst….

    Es ist sehr viel hineingepackt, in den Dialogen und Bildern, vielen unterschiedlich aufzufassenden Szenen, massig Fach- und Fremdwörtern, überzeichneten Charakteren (wie der Polizeichefin und dem Pressesprecher, die nur noch peinlich waren). Dazu die eigentlich unsinnigen, nicht in die Handlung gehörenden Tanzszenen, die aber auch wieder Aussagen treffen. Weiß und Schwarz tanzen zu ebony und ivory -Ebenholz und Elfenbein leben zusammen in perfekter Harmonie-. von Paul McCartney und Stievie Wonder…

    Später tanzt Cris Blom (Johanna Wokalek) zu smooth criminal, einem eigentlich passenden Song über Gewalt gegen Frauen (Annie, are you okay ?), aber ausgerechnet von Michael Jackson, gegen den es ja massiv Missbrauchsvorwürfe gibt. So widersprüchlich wie der Film selbst, wohl gewollt.

    Die Schauspieler waren gut bis sehr gut.

    Die Filmemacher waren auf jeden Fall sehr bemüht, Besonderes und davon sehr viel unterzubringen, was so in der Form nicht überall ankommen konnte.

    Ich würde den Film veiielicht in einer Wiederholung nochmals anschauen und dabei evtl. noch die eine oder andere Spitze oder Feinheit entdecken.


  • Thomas • am 18.9.23 um 19:46 Uhr

    Ich schreibe erst jetzt, weil ich über den Polizeiruf nachdenken wollte. Ich war schon während des Films hin- und her gerissen.

    Gleich zu Beginn hat er mich eingenommen, mit der frohen Musik von den Four Tops und den Szenen in der Münchener U-Bahn. Da sah man gleich, dass es um verschiedene Kulturen in der Großstadt gehen wird, was es problematisch (belehrend) aber auch interessant machen konnte. Diese ersten Bilder waren aber schon so gut aufgenommen und geschnitten, also wollte ich mich auf den Film einlassen.

    Und das war nötig. Man musste bewusst dabei bleiben wollen. Zwischenzeitlich war es sehr schwierig und es kam auch die innere Ablehnung. Ich verstehe die, denen es zu viel wurde. Die Auftritte der Hochschulangehörigen waren teils kaum erträglich, aber zum Teil schon wieder so absurd, dass man lachen musste. Und die Dialoge der Polizisten oft so erfrischend witzig.

    Ich glaube, der Film will zu viel auf einmal, heftige Satire durch Übertreibung, aber anderseits meinte er es dann, zwischendurch und vor allem am Ende, wieder ernst und manche Zuschauer nehmen es wohl auch alles ernst….

    Es ist sehr viel hineingepackt, in den Dialogen und Bildern, vielen unterschiedlich aufzufassenden Szenen, massig Fach- und Fremdwörtern, überzeichneten Charakteren (wie der Polizeichefin und dem Pressesprecher, die nur noch peinlich waren). Dazu die eigentlich unsinnigen, nicht in die Handlung gehörenden Tanzszenen, die aber auch wieder Aussagen treffen. Weiß und Schwarz tanzen zu ebony und ivory -Ebenholz und Elfenbein leben zusammen in perfekter Harmonie-. von Paul McCartney und Stievie Wonder…

    Später tanzt Cris Blom (Johanna Wokalek) zu smooth criminal, einem eigentlich passenden Song über Gewalt gegen Frauen (Annie, are you okay ?), aber ausgerechnet von Michael Jackson, gegen den es ja massiv Missbrauchsvorwürfe gibt. So widersprüchlich wie der Film selbst, wohl gewollt.

    Die Schauspieler waren gut bis sehr gut.

    Die Filmemacher waren auf jeden Fall sehr bemüht, Besonderes und davon sehr viel unterzubringen, was so in der Form nicht überall ankommen konnte.

    Ich würde den Film vielleicht in einer Wiederholung nochmals anschauen und dabei evtl. noch die eine oder andere Spitze oder Feinheit entdecken.


  • Michael Kaufmann • am 18.9.23 um 21:32 Uhr

    Von mir gibt es 5 Sterne.

    Sehr guter Start, ich freue mich auf mehr. Hoffentlich lassen sich die Macher nicht von den vielen Kritikern beeindrucken, deren Kommentare ich überwiegend arm finde. Fakt ist: Es muss auch Krimis für die Intelligenteren geben.


  • Pete • am 19.9.23 um 1:10 Uhr

    Was mich am meisten überrascht ist, dass dieser PR doch so positiv bewertet wurde. Ich hatte mir die ganze Zeit gedacht: „Puh, da wird es jetzt Kritik wie noch nie hageln“. So kann man sich täuschen!


  • arte-Versteher • am 19.9.23 um 9:34 Uhr

    @Thomas, ich liebe solche Beiträge, die an verschiedenen Schichten eines Films schürfen, für so etwas lese ich hier mit.

    Musik ist in der Tat ein tragendes Element in diesem PR, ganz wie im Klassiker „In The Heat Of The Night“ aus den 1960-ern, an den ja ganz eindeutig die Figur von Otto angelehnt ist. Quincy Jones hatte dafür den geradezu umwerfenden Soundtrack geschrieben. Für Eigenkompositionen hat es beim BR verständlicherweise nicht gereicht, aber die Auswahl finde ich sehr auf den Punkt und möchte noch etwas zu Little Boxes ergänzen.

    Das Lied wurde ja durch Pete Seeger zu einer Hymne der amerikanischen Studentenbewegung. Wie oben schon mehrere Mitforisten erläutert haben, hat es das uniforme, kleinkarierte Schachteldenken aus den monotonen Vorstadtsiedlungen der USA zum Thema. Es ist schon eine gelungene Pointe, dass es sozusagen die Quintessenz dieses PR bildet.

    In meiner freien Übersetzung: „Was ist nur aus einer Welt geworden, in der Studenten nicht mehr für Freiheit stehen, sondern für engstirniges Kästchendenken, in dem es nicht mehr darum geht, anderen die Hand zu reichen (Reach Out I’ll Be There / Ebony and Ivory) , sondern sich nur noch elitär und autoritär abzugrenzen.“


  • Der Fremde • am 19.9.23 um 10:16 Uhr

    Donnerwetter, da kann man ja richtig viel aus dem Film herauslesen.
    (Bin aber nicht sicher, ob das Gros der Zuseher:innen dieses Vorwissen hat; inkl. meiner Person). ;-)

    Mich törnten eher so Passagen ab wie das x-fache Wiederholen des Wortes „Kackscheiße“, durch (teils angehende) Akademiker wohlgemerkt …
    Da fragte ich mich: Ist so etwas notwendig?


  • arte-Versteher • am 19.9.23 um 10:42 Uhr

    @Der Fremde, das mit der K… müssen Sie die Bewohner der hier dargestellten Blase fragen, es ist jedenfalls (auch und gerade in dieser stumpfsinnig-monotonen Wiederholung) sowohl in Social Media als auch im realen Leben ein geflügeltes Wort für „mit dir reden wir nicht, weil du ein (hier ein beliebiges Schmähwort einfügen) bist.“ Ein Mantra der Diskursverweigerer sozusagen.

    Wg. Vorwissen: alles Kann, nichts Muss – es gibt in TO und PR so vieles an Anspielungen, was sich nicht mit meinem persönlichen Kanon deckt („In The Heat Of The Night“ ist dagegen einer der 10 Filme, die ich vermutlich auf eine einsame Insel mitnehmen würde). Deshalb ist es ja so schön, die Schwarmintelligenz hier zu haben, und deshalb hänge ich so an diesem Forum.

    Na gut, hin und wieder gibt’s auch Filme, die sind so plattfüßig, da hilft auch kein Schwarm, um daraus irgendwelche gedanklichen Funken zu schlagen ;-)


  • schauinsland • am 20.9.23 um 0:08 Uhr

    Als bei Minute 27 mehrfach das Wort „Kackscheisse“ benutzt wurde, dachte ich „welch treffende Bezeichnung für dieses Machwerk“ und schaltete ab.


  • Jürgen Butsmann • am 21.9.23 um 21:56 Uhr

    Wie geil! Weiter so! Habe mich 90 min köstlich amüsiert! Danke!


  • Frank Rossi • am 22.9.23 um 3:25 Uhr

    Ein starker Anfang. Ich freue mich schon auf die kommenden Episoden.


  • G.E.Rücht • am 22.9.23 um 18:55 Uhr

    Hier wurde einem eindringlich vor Augen geführt wohin uns diese
    Cancel-Culture bringt , aber so erobert sich die schweigende Mehrheit vielleicht doch irgendwann den öffentlichen Raum zurück, anstatt ihn einer lauten Minderheit zu überlassen, die aggressiv jede andere Meinung niedermacht.


  • Maja • am 22.9.23 um 22:36 Uhr

    Nach kurzer Zeit war mir nach abschalten. Ich hätte es tun sollen! Das war alles nur kein Krimi. Albern, überzogen, beleidigend, gemein.


  • Sabrina • am 25.9.23 um 12:19 Uhr

    Einfach nur grandios – obendrauf dann noch die Schaummundkommentare. Herrlich!
    Glückwunsch BR!


  • Kathleen Wegener • am 26.9.23 um 16:26 Uhr

    das Zuschsuen hat einfach Spaß gemacht!
    PUNKT.


  • Tom • am 22.10.23 um 9:04 Uhr

    Wenn ihr nur noch so endlos lange Romane schreibt werden sie denk ich nicht gelesen. Mich schreckt es ab wenn jemand 5 Absätze a 8 Sätzen braucht um sich mitzuteilen. Weniger ist da wirklich mehr.
    Der PR war erfrischend knackig und unkonventionell…nichts ausgeleiertes aus der Mottenkiste…bitte mehr davon!


  • arte-Versteher • am 22.10.23 um 11:19 Uhr

    Tom, haben Sie kein Scrollrad an Ihrer Maus? Es beschwert sich niemand darüber, wenn Sie Ihre Gedanken in Dreizeiler im Basta-Stil fassen, also sollten Sie anderen Usern auch selbst überlassen, wie diese sich hier ausdrücken. Danke.


  • Der Fremde • am 22.10.23 um 12:37 Uhr

    Ja, seh‘ ich auch so. So viel Mündigkeit ist zumutbar! 😬


  • Tom_Muc • am 6.4.24 um 4:42 Uhr

    Wenn es eine Persiflage war: großartig.
    Das Highlight: die Tanzszene zu Ebony & Ivory.
    Grandioser Auftritt von Stephan Zinner.

    Ob es eine Persiflage war, wird sich in den nächsten Folgen zeigen.


  • Tom_Muc • am 6.4.24 um 5:04 Uhr

    Nachtrag:
    Kritik der Redaktion:
    „Dieser Polizeiruf will ein bisschen Satire, ein bisschen Krimi, ein bisschen Drama sein – aber nichts konsequent. Das Ergebnis ist bestenfalls durchschnittlich, schließlich ist dies nicht der erste Sonntagskrimi zur mitunter allzu hitzig geführten Debatte um „Identitätspolitik“, und allmählich stellt sich ein gewisser Ermüdungseffekt ein.
    Auch die Figur Cris Blohm mit ihrer kumpelhaften Attitüde ist nicht gerade eine Innovation auf diesem Sendeplatz, zumal ihre Vorgängerin aus ähnlichem Holz geschnitzt war. Wo bleiben die Ermittlertypen mit Ecken und Kanten, die auch mal überraschen, die nicht jede Erwartungshaltung sofort erfüllen? Es gibt sie leider immer weniger, auch am Sonntagabend.“

    Das Problem ist tatsächlich, dass die Beurteilung schwerfällt, weil nicht ganz klar ist, worauf es hinausläuft. Allerdings gibt es einige Anzeichen dafür, dass dieser PR sich auf die Fahne geschrieben haben könnte, in dieser Teamkombination und Besetzung tatsächlich nicht ganz ernstgenommen werden zu wollen.
    Auch die Szene „Pulsadern aufschneiden“ und dazu die Musik: Titel „Little Boxes“ spricht dafür. Das ist schon ein schönes Spiel mit optisch-akustischen Brüchen.

    Sich für München dieses Thema auszudenken, in der ganzen Überzeichnung und Zuspitzung, ist schon Persiflage genug. Denn für München steht das alles eher weniger.
    (auch, wenn es vor allem zugereiste Vertreter und Vertreterinnen bestimmter Ideologien und Generationen gerne so hätten)

    Zumindest steht fest: dieser PR aus München macht Lust auf den nächsten „Fall“.
    Dann sollte eine Richtung noch besser zu erkennen sein.


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