Der charmante Zollfahnder Kressin, verkörpert von Sieghardt Rupp, verschlägt es in seinem zweiten Tatort-Fall „Kressin und der Laster nach Lüttich“ nach Köln: Kressin observiert am Hauptbahnhof einen Verdächtigen. Es handelt sich um einen gewissen Sievers, der bereits im ersten Kressin-Tatort „Kressin und der tote Mann im Fleet“ auftauchte. Wieder einmal ist der Ermittler einem Schmugglerring auf der Spur.
Die Bande aus dem Ostblock schleust unverzollten Alkohol nach Deutschland. Dabei wenden die Kriminellen einen raffinierten Trick an: Die Ladung wird beim Grenzübergang als Säure ausgegeben und als Transitgut nach Belgien deklariert. Die Mitglieder der Schmugglerbande leiten den Laster dann von der Autobahn in ein Versteck und tauschen dort den Alkohol gegen die in den Zollpapieren angegebene Ware aus. Die weitere Fahrt nach Lüttich in Belgien ist damit ohne jedes Risiko für die Kriminellen.
Inmitten der Untersuchungen meldet sich der Zollrat, Kressins Vorgesetzter, bei dem Fahnder und bestellt ihn zu einem Tatort. Vondracek, ein Kollege Kressins, wurde vorsätzlich von einem Lastwagen überfahren! Der Zollfahnder hatte sich undercover in den Schmugglerring eingeschleust – das grausame Verbrechen kann nur auf das Konto der Bande gehen. Da es sich zweifelsohne um einen Mord, und nicht um einen Unfall handelt, wird Kommissar Lutz von der Mordkommission mit der Aufklärung des Falls beauftragt. Der findet heraus, dass Vondracek zuletzt 100 Fässern Leinölfirnis von Bulgarien über Deutschland nach Belgien überführte. Da als Grenzübergangsstelle nach Belgien Aachen vermutet werden kann, machen sich Kressin und Lutz gemeinsam auf den Weg dorthin. Möglicherweise können sie dort den Laster nach Lüttich – und damit auch die Mörder Vondraceks – erwischen…
Tatsächlich treffen die beiden Ermittler rechtzeitig am Zoll in Aachen ein. Sie untersuchen den LKW und die Ladung; ein beschädigter Plombendraht lässt darauf schließen, dass die Ware bereits ausgetauscht wurde. Kurzentschlossen setzt sich Kressin hinter das Steuer des Lasters, um ihn zu seinem Ziel nach Lüttich zu bringen. Nur so können es Kommissar Lutz und der Zollfahnder endlich schaffen, an die Schmugglerbande heranzukommen – ein gefährliches Abenteuer, auf das sich die beiden Fahnder da eingelassen haben….
Der WDR-Tatort „Kressin und der Laster nach Lüttich“ wurde erstmals am Sonntag, den 7. März 1971, im Ersten gezeigt. Mit 61 Prozent gemessenem Marktanteil schalteten an jenem Abend noch mehr Bundesbürger den Fernseher ein, als bei Kressins erstem Tatort-Einsatz „Kressin und der tote Mann im Fleet“ – eine Fangemeinde Kressins und eine wahre Bewerbungswelle bei der Kölner Zollbehörde entstanden.
Dieses Mal hatte der Schauspieler Werner Schumacher in der Rolle des ermittelnden Kommissar Lutz einen Gastauftritt; Lutz hatte zuvor bereits einen eigenen Fall in Tatort-Episode 004 „Auf offener Straße“ im Jahr 1971 zu lösen.
Die Dreharbeiten zur Tatort-Folge 005 „Kressin und der Laster nach Lüttich“ fanden größtenteils in Aachen und Monschau statt. Das ehemalige Kloster Reichenstein bei Kalterherberg diente als Drehort für das Hauptquartier der Schmuggler. In der Nähe davon, zwischen der Rurbrücke und der Norbertuskapelle, wurde im Film die Leiche von Vondracek gefunden – Tatort-Fans habe die Stelle heute mit einem aufgestellten Wegkreuz gekennzeichnet.
einer der besten Doldinger Grooves in dieser Folge.
Habe heuer im Juni Sieghardt Rupp in Strobl am Wolfgangsee/A in einem Kurhotel getroffen! Er ist inzwischen 76 Jahre und noch immer fesch und sportlich unterwegs!
LG
Ich bin Jahrgang 1960 und kenne keinen einzigen Tatort mit Kressin (Sieghardt Rupp)! Werden die noch wiederholt??
MfG
Es gibt insgesamt nur 7 Fälle mit Kressin. Diese werden leider nicht mehr all zu oft gesendet. Man muß ab und zu mal schauen, ob die „Dritten“ sie ab 21:00 Uhr senden – betrifft generell die älteren Tatort-Folgen. Ansonsten gibt es da noch andere Wege an die Folgen zu kommen, allerdings schreibe ich dazu mal lieber nicht all zu viel, da diese Methode in letzter Zeit ein wenig ins Visier des Gesetzes geraten ist.
Die alten Folgen haben mit den neueren eigentlich gar nichts gemeinsam, so sieht man z.B. in „Tote Tauben in der Beethoven-Straße“ Kressin nur wenige Minuten, die meiste Zeit agieren die Spitzbuben vor der Kamera.
Für mich war die Wiederholung vom „Laster nach Lüttich“ (19.01.09) totale Nostalgie! Gut zu lesen, dass Christine Bauer Herrn Sieghardt Rupp in seiner vollen Gesundheit getroffen hat!
Hallo Günter,
eine Kopie des Films wäre schon interessant für mich, da im Film wohl auch ein Triumph Tr-4A eine wichtige Rolle spielt.
Wo kann man so etwas bekommen?
Gruss
Thomas
Hallo Thomas,
leider gibt es von diesem Film keine offizielle DVD. Daher frag doch einfach mal bei der ARD an, ich denke dort kann dir geholfen werden.
Gruß
Gerald
Gut Organisierte Schmuggler versuchen, eine Menge Geld mit unverzolltem Alkohol zu verdienen.
Da es sich um Profis handelt, wird jeder Störenfried kalt gestellt.
Tolle Story, tolle Schauspieler und Spannung bis zur letzten Minute. Solche richtig gut gemachten Filme sucht man heute im Deutschen Fernsehen leider erfolglos.
Manche alten Tatort-Folgen gibt’s auf YouTube. Wer suchet, der findet! :-)
Naklar, jetzt werden die uralten Filme wieder rausgeholt. Man, man, man…schönen Samstagabend noch.
Guter und spannender Krimi, flapsige Nebenhandlungen – mal mit dem roten Triumph, mal mit der hübschen Reisebekanntschaft – mit Dialogen, die der Auflockerung dienen, wie man es von Kressin gewohnt ist, mit einigen dramaturgischen Schwächen in der letzten Viertelstunde.
Die Melodie während der Szenen, in denen Kressin LKW fährt, erinnert doch stark an „In A Gadda Da Vida“ von „Iron Buttefly“, oder irre ich mich da? Das Motiv taucht übrigens auch in „Kressin stoppt den Nordexpress“ auf, kurz bevor der „Neger“ (so heißt es im Film) auf die Lok klettert.
Über Manfred Seipold in einer Nebenrolle habe ich mich sehr gefreut, aber nicht nachvollziehbar war für mich, warum es ihm nicht reicht den geheimen Unterschlupf zur Warenumladung entdeckt zu haben. Ähnlich fragwürdig auch die Übernahme des Lasters an der Grenze durch Kressin als neuer Fahrer. Als Wild-West-Verfilmung hätte ich die Handlung noch akzeptiert, aber nicht als Krimi zu Zeiten von Telefonen und Durchsuchungsbefehlen.
Der Tatort Nummer 005 aus Köln. Der Zollfahnder Kressin, damals in seinem zweiten Auftritt, ermittelt gegen eine Schmuggler- und Mörderbande, die seinen Kollegen, Zollobersekretär war der, wissentlich mit einem 30-Tonner-Sattelschlepper überrollt haben. Nun ermittelt auch die zuständige Mordkommission unter Hauptkommissar Lutz. Er philosophiert mit Kressin im Fahrzeug-Fond über das Hungergefühl bei dienstreisenden Beamten. Einfach köstlich. Und Kressin, dieser Fahnder dieser, kann ihm folgen. Gut das nicht sein Zolloberamtsrat dabei war, welcher sich auch einmal im Außendienst hat blicken lassen. Die Kleinwagen-Parade von VW Käfer, R 4 und Triumph war auch sehenswert und das Duell der Lastkraftwagen alle male. Ich finde einer der besten Kressin-Tatortstreifen, mit Witz, Ironie und Action ausgestattet. Kann man immer einmal wieder sehen.
Dirk spricht mir aus der Seele, und als 60er Jahre Kind erfreut man sich alleine schon an den alten Lastwagen von Mercedes-Benz und MAN.
Dann noch das Outfit der Damen, Lackstiefel und Hosenröcke, schrille Farben, macht den Film sehenswert.
Und die Sprüche, und Action, sowie die Jagd nach Sievers und seinen polierten Schühchen, die in Andeutungen in mehreren Kressin Folgen bis zum Showdown liefen, zu damaliger Zeit ungewöhnlich und faszinierend.
Immer wieder gerne, die Musik natürlich obenauf als Sahnehäuptchen!
Fünf Punkte.
Amüsantes Gaunerstück, Räuber und Gendarm für Erwachsene. Nichts Besonderes, wenig Raffinesse, aber durchaus schön anzusehen. Für mich: Nostalgische Gefühle, 70er Jahre, Tchibo und Agfa, VW-Bus als Sanka, usw. Und am Ende bekommt der Held die Herzensdame inklusive rotem Cabrio. So soll es sein.
2021 muss man 50 Jahre zurückblicken, um einen spannenden Tatort zu sehen. Mit Action, und passender Musik, und einem verschmitzten Kressin, der auf Regeln pfeift. Und ich frage mich, warum diese Traditionen und Qualität heute von den Autoren, Redaktionen, Regisseuren und der ARD insgesamt nicht annähernd mehr erreicht wird?
Dieser 2. Kressin-Tatort (vom WDR produziert), war auch der erste Tatort der in Köln und weiterer Umgebung gedreht wurde. Auf den Kennzeichen der LKW stand noch MON, d.h. dies war damals der alte Landkreis Monschau in der Eifel. Heute gehört dieser ehemalige Landkreis zum Kreis Euskirchen (Kennzeichen: EU).
Bei der Filmmusik, welche von Klaus Doldinger (Instrument: Saxophon) stammte und von dessen Band auch gespielt wurde, saß der damalige noch junge Udo Lindenberg am Schlagzeug; bevor er etwa zwei Jahre später seine Solokarriere, einschließlich Panikorchester, begann.
Korrektur:
Der ehemalige eigenständige Landkreis Monschau gehört nun nicht zum Kreis Euskirchen, sondern zur Städteregion Aachen bzw. Landkreis Aachen. Sorry.
Die Szenen mit dem LKW haben mich ein wenig an meine alte Lieblingsserie „Auf Achse“ erinnert. Ansonsten ist die Figur Kressin ein Kind ihrer Zeit und so muss man sie auch sehen.
In seinem zweiten Fall muss Zollfahnder Kressin nicht ganz so dick als Schwerenöter auftragen, und wir bekommen einen recht ordentlichen Kriminalfall zu sehen. Die Darstellung der Kressin-typischen Prügeleien ist vergleichsweise realistisch gelungen, und wenn Kressin als Undercover-Schmuggler auf dem Bock eines LKW Schweißperlen auf der Stirn hat oder er in der leeren Wohnung seiner Freundin auf die Gangster wartet, kommt tatsächlich Spannung auf. Zum Ende hin hat Drehbuchautor Wolfgang-Menge wohl keine Lust mehr gehabt; Kressin lässt die Schutzpolizei allein bei einem martialischen Feuergefecht mit den Bösewichten zurück und hetzt zum Bahnhof, um dort den Gentlemanschurken Sievers knapp zu verpassen. Was Ivan Desny wohl für die paar Sekunden, die er immer mal durchs Bild huschen durfte, als Honorar bekommen hat?
Unterm Strich ein TO, den man durchaus auch ohne Retro-Bonus genießen kann. Zu mehr als drei Sternen kann ich mich dennoch nicht durchringen.
Den Laster nach Lüttich mag ich gern. Schöne Zeitreise in die Anfangsjahre des Tatorts. Spannend und gut. Immer wieder gerne. 4 Sterne
Wiederholungswürdiger Kölner Tatort Nummer 005 und aus dem Jahre 1971. Zoll und Polizei gegen das organisierte Verbrechen. Immer wieder sehenswert ist der.
Die Meinung vom 10.11.2015 halte ich.
Ein wirklich schöner Tatort, schaue ich immer wieder gerne. Die Mode, die Autos und die Lastwägen. Einfach nur Retro pur. Interessant auch die Grenzübergangsstelle Helmstedt.
Warum hat allerdings eine Spedition aus Belgien einen Laster mit österreichischen Kennzeichen? Der Laster war wohl über. Und … Wer hat an dem Drehort bei der Kapelle die Kreuze aufgestellt? Lisa
** (Zwei Sterne)
Fand ich auch. Gestern Abend die Wiederholung gesehen. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit 1971, als es noch keine Umwelt und Klimaproblematik und auch keine Abgase gab… Retro pur auch Kressins Umgang mit seiner Frau, die wie ein Dummchen alles mit sich machen lässt. Das geht soweit, dass Kressin ihre Wohnung in den Knotenpunkt umwandelt, von dem aus er als Paetzold Kontakt zu den Schmugglern aufnimmt und sie kurzerhand ausquartiert. Ab da wird es dann etwas fantastisch bis unglaubwürdig. Weiss auch nicht, wer so eine Frau attraktiv fand. Kressin?