Im Tatort „Gefährliche Wanzen“, der vierte Fall für Kommissar Eugen Lutz (Werner Schumacher), wird der Ermittler nach Karlsruhe versetzt – und gerät dort auf Anhieb mit seinem neuen Vorgesetzten aneinander. Dieser, ein Besserwisser, wie er im Buche steht, nörgelt unaufhörlich an der Arbeitsweise des Hauptkommissars herum. Und dabei besitzt Lutz die Frechheit, seine Jausebrote ausgerechnet im Büro des Chefs zu verspeisen. Das ist sicher kein guter Start für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Zunächst einmal gilt es aber, in der Tatort-Folge 043 „Gefährliche Wanzen“ einen spannenden Fall von Industriespionage zu knacken:
Aus dem Atomreaktor in Karlsruhe sind geheime Dokumente und Konstruktionspläne verschwunden, und zwar schon mehrfach. In den Labors und den Büro einer Ölraffinerie werden zur gleichen Zeit Wanzen, also kleine Minispione, entdeckt.

Kommissar Lutz, der die Untersuchungen im Fall „Gefährliche Wanzen“ übernommen hat, vermutet zunächst, dass es sich um einen militärischen Spionageakt handeln könnte, da Spuren offensichtlich ins Ausland führen. Aber schon bald muss der Ermittler feststellen, dass es sich um einen Fall von Wirtschaftskriminalität handelt, bei dem handfeste wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen…
Der Tatort-Routinier Theo Mezger („Raumpatrouille“) führte im Lutz-Krimi „Gefährliche Wanzen“ die Regie, der bekannte Drehbuchautor Wolfgang Menge („Ein Herz und eine Seele“) verfasste das Skript. Menge entwickelte ein Drehbuch, das geschickt alle paar Minuten ein neues Szenario darbietet, so dass der Zuschauer am Ende kaum mehr weiß, mit was für einer Art von Kriminalfall er es eigentlich im Tatort „Gefährliche Wanzen“ zu tun hat.

Auffällig ist auch die ausgesuchte, erstklassige Besetzung dieser Tatort-Folge bis in die kleinste Nebenrolle: Wolfgang Preiss ist als Chef eines Industrieunternehmens zu sehen, Werner Kreindl spielt einen ehemaligen Polizisten, Claus Theo Gärtner einen Kriminellen, der aus der Justizanstalt ausbricht, und Günther Ungeheuer einen undurchsichtigen Wirt, der ein Geheimnis zu haben scheint. Eine Überraschung ist der Auftritt des renommierten Regisseurs Rolf von Sydow als Chemiker Dr. Benz, der seine Rolle überzeugend darstellt.

Die Erstausstrahlung des SDR-Krimis „Gefährliche Wanzen“ war am 29. September 1974 im Ersten zu sehen.

Besetzung
Kommissar Lutz – Werner Schumacher
Oberrat Dr.  Magold – Helmut Stange
Wöhrle – Werner Kreindl
Witkowski – Günther Ungeheuer
Bechtold – Peter Drescher
Dr.  Alfred Benz – Rolf von Sydow

Stab
Regie – Theo Mezger
Kamera – Justus Pankau
Buch – Wolfgang Menge
Szenenbild – Jürgen Schmidt-Oehm