Tatort Folge 060: Kassensturz



„Kassensturz“ ist der vierte und vorletzte Fall des Tatort-Kommissars aus Baden-Baden, Franz Gerber (Heinz Schimmelpfennig). Die häufigen Auseinandersetzungen zwischen dem Kriminalisten und seinem Chef Huck, die oftmals einen gewissen humoristischen Schwung in die Gerber-Tatorte brachten, konnten nicht verhindern, dass der Ermittler mit Mitte 50 vom Südwestfunk vorschnell in den „Ruhestand“ befördert wurde; Hauptkommissar Franz Gerber löste insgesamt fünf Fälle in den Jahren 1973 bis 1977.

Der Fall im Tatort „Kassensturz“ kommt mit einem Geldraub ins Rollen: Der schwere Panzerschrank einer Geldsammelstelle der Post wurde geknackt. Nun fehlt die stolze Summe von 300.000 Mark. Da Postoberinspektor Salm seit dem Verbrechen spurlos verschwunden ist, fällt der Verdacht schnell auf den Beamten. Schließlich hätte er die Möglichkeit gehabt, den Raub ohne Komplikationen über die Bühne zu bringen.

Hauptkommissar Franz Gerber übernimmt die Ermittlungen. Schnell gerät er dieses Mal mit seinem Assistenten Wolfgang Ihle in eine Diskussion, denn der hält seinen langjährigen Freund Salm für unschuldig. Für Gerber ist der Fall hingegen sonnenklar: der Postbeamte ist nach wie vor dringend tatverdächtig. Kommissar Gerber veranlasst eine Hausdurchsuchung. Doch die verläuft nicht planmäßig. Bei der Aktion im Hause Salm wird Obermeister Ihle angeschossen und landet schwer verletzt im Krankenhaus.

Trotz dieser tragischen Umstände findet Gerber eine heiße Spur im Fall „Kassensturz“: der Baden-Badener Ermittler stößt auf ein Fotoalbum, das zahlreiche Portraits von Frauen beinhaltet – darunter die frühere Verlobte und die neue, aktuelle Lebensgefährtin von Salm. Gerber kann in Erfahrung bringen, dass sich der flüchtige Tatverdächtige offenbar mit seiner Freundin nach Beirut absetzen will.

Die Untersuchung des Raubüberfalls zieht zunehmend größere Kreise, und einige gut angesehene Bürger geraten ins Visier der Kriminalpolizei. Ein Textilfabrikant, der in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist, steht bald ebenfalls auf Gerbers Liste der Tatverdächtigen. Als ein Mann mit vielen Geschäftsbeziehungen mit Salms Dienstwaffe ermordet wird, und dieser kurz darauf selbst auch tot aufgefunden wird, wird Hauptkommissar Gerber schlagartig bewusst: Der wahre Täter hat den Verdacht die ganze Zeit über geschickt von sich abgelenkt. Der Ermittler stellt den neuen Verdächtigen…

Der Frankfurter Hauptkommissar Konrad, gespielt von Klaus Höhne, hat im Gerber-Tatort „Kassensturz“ einen längeren Gastauftritt. Besuche der Tatort-Kollegen aus anderen Städten waren besonders in den frühen Episoden der Krimireihe in den 1970er und -80er Jahren beliebt und beinahe schon ein „Running Gag“.

Seine Fernsehpremiere feierte die Tatort-Folge 060 „Kassensturz“ am Sonntag, den 15. Februar 1976, im Ersten Programm der ARD.

Besetzung
Kriminalkommissar Gerber – Heinz Schimmelpfennig
Frau Gerber – Ilsemarie Schnering
Oberkommissar Huck – Werner Feisst
Ihle – Peter Bongartz
Metzmeier – Johann Adam Oest
Kommissar Konrad – Klaus Höhne
Ziffel – Walter Jokisch
Anette Bosper – Eva Pflug
Baldur Haase – Paul Edwin Roth
Kaufmann – Wolfgang Völz
Boringer – Gustl Weishappel
Salm – Christian Wolff
Renate Cand – Helga Anders
Cordula – Agnes Dünneisen
Chirurg – Klaus Dieter König
Kässler – Jürgen Andreas
Käpple – Heimo Scheurer
Polizeibeamter mit Pkw – Günther Heitzmann
Dr. Ramm – Ludwig Thiesen
Kowalzik – Alexander Höller

Stab
Regie – Dr. Michael Braun
S/B – Jost Bednar
Musik – Tangerine Dream
Kamera – Hans Hollmann
Kamera – Fritz Otto Stachorowski
Produktionsleitung – Rolf von Sydow
Produktionsleitung – Werner Rollauer
Kostüme – Ruth Sauerteig
Maske – Erika Elfert
Autor – Hasso Plötze


1 Meinung zum Tatort Folge 060: Kassensturz

  • Dirk • am 1.5.16 um 21:28 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 60 aus der schönen Kurstadt Baden-Baden. Der Hauptkommissar Gerber ermittelt zusammen mit seinem Kriminalobermeister Ihle in einem spektakulären Postraub, in welchen ein guter Bekannte, der Postoberinspektor Salm, verwickelt zu sein scheint. Zumindest sind nicht nur hundertausende Deutsche Mark verschwunden, sondern auch der Salm. Dafür taucht der Hauptkommissar Konrad aus Frankfurt auf, dieser Alpha-Romeo-Fahrer und Witzereißer, gibt Gerber Kommentare ab. Ein sehr solider und spannend gedrehter Kriminal- und Polizeifilm mit einer grandiosen Besetzungsliste damaliger und späterer Schauspielgrößen. Eine intelligente Einbeziehung von Verdächtigen und ermittelte Ausschlusskriterien mit einem aufregenden Ende. Ein Tatort-Krimi aus dem Jahr 1976 und zugleich ein schönes Zeitdokument aus damaliger Zeit. Immer wieder sehenswert.


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