Kurz und knapp – darum geht’s
In einem herbstlichen Waldstück entdecken Arbeiter die verscharrte Leiche von Isabel Raisch – und ganz in der Nähe wurde vor kurzem ein ermordeter Bauer gefunden. Kommissar Haferkamp aus Essen vermutet zunächst den Ehemann der Toten, doch die Ermittlung nimmt eine unerwartete Wendung, als er herausfindet, dass Isabel heimlich eine Affäre mit dem verheirateten Gerhard Helm hatte. Als Haferkamp bemerkt, dass Helms Ehefrau sich äußerst merkwürdig verhält und ihren Mann auf verdächtige Weise zu schützen versucht, ahnt er nicht, dass er damit einem raffinierten Plan auf die Spur kommt, der weit über einen einfachen Mord hinausgeht…
Inhalt der Tatort-Folge „Abendstern“
Regennasse Blätter rascheln unter den Füßen der Arbeiter, die an diesem grauen Novembermorgen im Unterholz auf eine grausige Entdeckung stoßen – die im Wald verscharrte Leiche einer Frau. Kommissar Heinz Haferkamp erreicht mit seinem Dienstwagen den abgesperrten Tatort, der Geruch von feuchter Erde und moderndem Laub liegt in der Luft. Mit seinem charakteristischen, skeptischen Blick betrachtet er die Spuren und bemerkt sofort eine merkwürdige Parallele: „Ist das nicht genau in der Nähe vom Fundort des toten Bauern letzte Woche?“, fragt er seinen Assistenten Willi Kreutzer, der ihm wie ein treuer Schatten folgt.
Der unterkühlte, oft zynische Haferkamp geht mit seiner typisch norddeutschen Direktheit an den Fall heran. Seine Einsamkeit trägt er wie einen Schutzmantel; nur in den Momenten mit seiner Ex-Frau Ingrid blitzt eine andere, weichere Seite auf. „Was machst du eigentlich, wenn du mal nicht mordende Ehemänner jagst?“, neckt sie ihn bei einem ihrer regelmäßigen Treffen, die für den wortkargen Ermittler wie Inseln der Normalität in seinem von Gewalt geprägten Berufsalltag wirken.
Die Identifizierung der Toten als Isabel Raisch führt Haferkamp zunächst zu ihrem Ehemann Peter, der unter Verdacht gerät. „Natürlich war ich nicht dort. Ich war zu Hause – allein“, erklärt Peter Raisch mit einer Nervosität, die Haferkamps Misstrauen nur verstärkt. Doch die Spurenlage gleicht einem verworrenen Knäuel, das sich nicht so leicht entwirren lässt. Als ein Hinweis auf eine außereheliche Beziehung auftaucht, nimmt der Fall eine überraschende Wendung.
Die Ermittlungen führen Haferkamp zu Gerhard Helm, einem verheirateten Mann, mit dem Isabel eine Affäre hatte. In Helms elegant eingerichtetem Büro, wo die Nachmittagssonne durch die Jalousien fällt und Staubpartikel im Licht tanzen, konfrontiert Haferkamp ihn: „Sie waren mit Frau Raisch unterwegs, am Tag ihres Todes.“ Helm wirkt ebenso verstört wie schuldbewusst, doch sein hektisches Leugnen macht ihn nur verdächtiger.
Besonders auffällig verhält sich dabei Helms Ehefrau, die mit ihrem Trachtenhütchen und ihrer nervösen Art wie ein Fremdkörper in der kühlen Sachlichkeit der polizeilichen Ermittlungen wirkt. Sie versucht, ihren Mann zu entlasten, verstrickt sich dabei jedoch in Widersprüche. „Mein Mann war an diesem Tag mit mir zusammen“, behauptet sie, obwohl Haferkamp bereits weiß, dass dies nicht stimmt. Die Fahndung nach der Wahrheit in diesem Ehedrama erscheint zunehmend wie die Suche nach einer Kerze im Sturm – jede neue Erkenntnis droht, die bisherigen Theorien auszulöschen.
Als Frau Helm ein mysteriöses Paket von der Post abholt, lässt Haferkamp sie beschatten und ordnet schließlich eine Hausdurchsuchung an. Was er dort findet, lässt ihn ahnen, dass hinter der scheinbar normalen Fassade dieser Ehe ein Plan reift, der weit perfider ist als ein einfacher Mord aus Eifersucht…
Hinter den Kulissen
„Abendstern“ ist der neunte Fall für den von Hansjörg Felmy verkörperten Kommissar Haferkamp und wurde am 7. November 1976 im Ersten ausgestrahlt. Die Produktion unter der Regie von Helmut Ringelmann fand größtenteils in und um Essen statt, wobei die charakteristischen Industrielandschaften des Ruhrgebiets eine atmosphärische Kulisse für den düsteren Kriminalfall bildeten.
In der Besetzung glänzte neben Felmy der Schweizer Schauspieler Christian Kohlund in der Rolle des verdächtigen Ehemanns Peter Raisch. Günter Gräwert, der den Geliebten Gerhard Helm spielte, war hauptberuflich ein viel beschäftigter Regisseur, der zahlreiche Episoden der beliebten Krimiserien „Der Kommissar“, „Der Alte“ und „Derrick“ inszenierte. Die Rolle der merkwürdigen Frau Helm übernahm die österreichische Schauspielerin Elfriede Irrall. Einen besonderen Gastauftritt hatte Gustl Bayrhammer als Haferkamps Münchner Kollege, Kommissar Veigl.
Mit einer sensationellen Einschaltquote von 62 Prozent bei der Erstausstrahlung zählt „Abendstern“ zu den erfolgreichsten Fällen der Haferkamp-Reihe. Die Kritiker lobten besonders die präzise Charakterzeichnung und die atmosphärische Dichte des Films. Hansjörg Felmy selbst äußerte sich später in einem Interview über seine Tatort-Karriere: „Von den 20 Tatorten, die ich gemacht habe, waren 12 sehr gut, 5 waren gut und 3 so naja.“ Die Episode „Abendstern“ wurde dabei von vielen Fans zu den besseren Fällen gezählt.
Nach der Ausstrahlung kursierten unter Zuschauern verschiedene Theorien über die moralischen Dimensionen des Falls, insbesondere über die Frage, ob Haferkamp am Ende tatsächlich den wahren Schuldigen zur Rechenschaft ziehen konnte – eine Debatte, die den „Tatort“ weit über die normalen 90 Minuten Sendezeit hinaus im Gespräch hielt.
Den Tatort Nummer 068, gerade habe ich ihn mir angesehen und mich gewundert, daß dieser leise Haferkamp und Kreutzer Spielfilm bis dato keinerlei Meinung erhalten hat. Eigentlich der kriminalistische Aufklärungsfilm, ohne Aktion, Waffengewalt und verbale Hochfrequenz. Bedienungs-Modell läßt sich mit weniger sportlich erscheinenden Herrschaften ein, weniger des geldwerten Vorteils wegen, eher um ihren gut aussehenden und athletisch wirkenden Ehemann aus dem Weg zu gehen. Durch Zufall in einem Unfall-Mord verstrickt, wird sie als Zeugin ebenfalls gemeuchelt. Das Motiv des Täters völlig irre und nicht erklärbar. Muß aber in einem Krimi nicht immer sein, um die folgenden Handlungen darbieten zu können. Und die hatten die Qualitäten eines Bühnenstückes. Täter bis zur Entlarvung U.N.B.E. Kannt. Traurige Randfiguren, gutes Team. In damaliger Zeit stimmte selbst die Pulle morgens am Schreibtisch. Von wegen auf´n Bau da wird…………..
de cassetteband zeer goede bedenking voor die tijd
Ich habe den Tatort gerade gesehen und bearbeitet, was mich ärgert, ist, dass nie die Rollen der Darsteller komplett irgendwo gelistet sind: ist z.B. „Kurz“ der Kripobeamte in der Post? Und warum wird dauernd trotz Mini-Rollen Claus Fuchs erwähnt? Bestechung?
Der Film selbst sehr solide und mit schönen Einfällen (Casettenrecorder unterm Sitz). Übrigens: überall wird „Kreutzer“ geschrieben, aber lt. einem Türschild in einer der Folgen davor sreht eindeutig „Kreuzer“!
Was nervt: die zu der Zeit üblichen „Gast-Kommissare“!
Diese alten Folgen sind einfach klasse!
Diethelm
Abendstern
Einer meiner Lieblings Tatorte die Geschichte alleine ist einfach spannend und Mann weiss nicht sofort wer was gemacht hat.
Eine der besten Tatortfolgen überhaupt… Ich war noch Schüler, als ich die Erstausstrahlung sah…Habe viel „Tatort“ gesehen seither… Heutzutage nur noch dümmliche Drehbücher und Dialoge, leider…Ich schaue mir nur noch gute Wiederholungen an…Ich
schaue mir schon seit Jahren KEINE neuen Folgen mehr an. Früher war alles besser? Ja, zumindest „Tatort“…
Vielschichtig und spannend.
Haferkamp, Trimmel, Kasulke….um nur einige wenige Tatort-Kommissare zu nennen, stehen für pure Spannung. Das Wort PantoffelKINO hatte seine Berechtigung. Lang ist her. Alles teilweise mehr als 4 Jahrzehnte schon vorbei. Tatorte der Neuzeit sind größtenteils zum Gähnen gedreht worden. Alte Tatort – Folgen schaue ich mir immer wieder an. Noch nie kam Langeweile auf!
Toller Film. Und: die religiöse Frau Helm mit ihrer ganz „eigenen“ Lesart von Recht und Ordnung kann einem wirklich Angst machen – Kompliment an Elfriede Irrall.
Christian Kohlund sehe ich immer gerne im Traumhotel. Hier sieht man ihn und er hat sich bis heute optisch kaum verändert. Gut gehalten würde ich Mal sagen. Mein Vater war lange Zeit der Nachbar von Felmy. Ich bin kein Haferkampf Fan aus der Zeit eher Konrad, Veigl und Lutz meine Favoriten. Aber dieser Tatort ist sehr spannend und ich habe mich sehr gefreut ihn nach so langer Zeit wiederzusehen. 4 von 5 Sterne
Spitzenreiter in meine Top 10!
haach, schön wars! guter film mit felmy, lächel, ja ich bin tatort-felmy-fan… k.eickelbaum war hier zu wenig…— aber dieser krimi traf meinen geschmacksnerv. verständliche handlung, vieles authentisch, rauchende darsteller, quietschbunte autos, kassettenrecorder… ich bin nun mal ein kind der siebziger, da konnte man muffig sein, über faule witze lachen und morgens bier trinken und schnitzel essen (im ruhrpott…). es ist aber nicht nostalgie, die mich zum schreiben bringt. dieser krimi hatte es in sich, alleine den mut, günter gräwert eine schlüsselrolle zu geben – boaah! der würde in jedem theater figur machen! mit einem gesicht wie schmeling/qualtinger und der gestik – gewaltig! guter plot, alles war dabei… ein hoch auf die alten tatorte, das ist keine verschwendete zeit.——
Einfach eine Wohltat, wie man es damals verstanden hat, eine spannende Geschichte zu erzählen. Und, diese Haferkamp-Folge kannte ich noch nicht einmal. Danke an die Darsteller, an Herbert Lichtenfeld (Buch), an Wolfgang Becker (Regie) und natürlich an Josef Vilsmeier (Kamera). Auch die Musik ist klasse.
Schön und spannend gemacht, mit feinem Humor (nicht so plump wie in Münster oder Weimar). Und am Ende löst sich der Fall, ohne übertrieben gestellt zu sein.
Gute alte Zeit!
Bei dieser Folge, in schöner Regelmäßigkeit zu sehen und zuletzt 2018 gelaufen, hat Autor Lichtenfeld seiner Phantasie allzusehr freien Lauf gelassen, und die Herren Becker (Regie) und Vilsm(e/a)ier (Kamera) mußten das Beste daraus machen.
Zudem fehlen auf die üblichen 90 ganze 8 Minuten.
Dabei fängt sie gut an: Morgens kurz vor sechs (!) lenzt Haferkamp sein Guten-Morgen-Bier, die Kaffeemaschine ist kaputt – das kann ja heiter werden! Knochentrockner Humor und das ewige Geplänkel zwischen Haferkamp und Kreutzer würzen diese Folge: „Es gibt schlaue und nicht ganz so schlaue Polizisten“ taucht als Running-Gag gleich mehrmals auf.
Im weiteren Verlauf wird die Handlung jedoch zunehmend konfus, zum Teil unglaubwürdig und wirft jede Menge Fragen auf:
– Was hat bloß die attraktive Frau Raisch, wenn doch der sportlich schlanke, tüchtige Ehegatte zu Hause wartet, zum dicklichen Bauamtsleiter hingezogen? Geld vermutlich, was sonst.
Was wiederum unlogisch ist, da der doch auch nur aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammt.
– Haferkamp, gesegnet mit Adleraugen, erspäht das abgebrochene Teil eines Buchstabens, mitten in der Pampa, wo sich gleich drei Protagonisten und zwei Autos übern Weg laufen bzw. fahren: Karges, Kurmeier und Fr. Raisch.
Allein diese gedrechselte Konstellation:
– Helms Wagen parkt ohne Sprit just an der Stelle, an der Karges angefahren wird, das alles Jottweedee, wie der Berliner zu sagen pflegt. Subbelrath kenne ich, das ist Köln-Ehrenfeld zuzuordnen – Suddenrath, 11 km von Essen entfernt, ist wohl frei erfunden.
– Wie kann ein Außendienstler wie Helm ohne Sprit liegen bleiben? Einen Benzinkanister führt er zwar mit, aber leer nutzt der ihm unterwegs ziemlich wenig – außer daß er sich aus dramaturgischen Gründen auf diese Weise vom Wagen entfernen muß.
– Wie kann es an solch einer abgelegenen Straße 4. Ordnung = Feldweg zu einem Unfall zwischen Auto und Fußgänger kommen? Der Krages müßte ja direkt vors Auto gelaufen sein!
– Wie kann durch einen Personenschaden ein Buchstabe an der Seitentür abfallen und in zwei Teile zerbrechen? Bei Druckguß möglich, bei Blech unwahrscheinlich. Ein einzigartiger Drehbucheinfall, sowas hab ich nie gesehen, denn lackiert wurde ja nicht erst nach 1976! Schriftenmaler war mal ein angesehener Beruf in grauer Vorzeit.
– Gleich daneben steht eine Zeugin – und man kennt sich auch noch!
– Da wäre noch die Benzinspur: Benzin ist äußerst flüchtig, das würde schon nach ’ner Viertelstunde mit der menschlichen Nase nicht mehr spürbar sein.
– Dann greift Haferkamp sogar zu einem schmutzigen Trick und lockt Helm mit der Bemerkung „Der Tankwart hat sie wiedererkannt“ in die Falle – hat er das wirklich nötig?
Zugegeben: Der Kunstgriff zur Entlarvung des Täters ist natürlich genial, aber damals unmöglich umzusetzen: Wie wurde der Kassettenrekorder denn gestartet? Damals waren max. 60 Minuten am Stück auf einer 120er MC möglich. Da wird’s mit dem Timing problematisch – bevor hier googelnde Besserwisser einwenden, daß es auch 180er Bänder gab: Ja, aber sicher nicht für Ottonormalverbraucher im örtlichen Elektrofachgeschäft.
Oder ist es in einer Endlosschleife gelaufen? Wie wurde es dann gestoppt? Fragen über Fragen…
Da rettet dann die ausnehmend gute Besetzung mit der feschen Andrea Rau, die sich ihre Gage sonst eher freizügig verdiente, und Christian Kohlund nichts mehr.
Günter Gräwert macht nicht nur bei fünf TOen hinter (u.a. bei ‚Rattennest“ und ‚Träume für den Orient‘), sondern hier auch vor der Kamera eine gute Figur.
Elfriede Irrall weiß als bigotte religiöse Ehegattin zu überzeugen, die sich ihre Gesetze selbst macht und auch vor Erpressung nicht zurückschreckt – ev.-luth. oder rk.?
Im Katholischen wäre sie nicht zum Kirchenrat gegangen, sondern zum Pfarramt.
Petitessen? Für sich allein gesehen ja, in der Summe führt das trotz hohem Nostalgiefaktor zu deutlichem Punktabzug, mit vier Sternen kann ich mich nicht anfreunden, somit reicht’s für gute drei Sterne.
Gewiß, ein ausreichend Maß an Spannung vermag ich zu konstatieren und Joseph Vilsm(e/a)ier liefert schöne Bilder, ebenso konnte als musikalische Untermalung und wiederkehrendes Motiv das Gitarrensolo aus Deep Purples ‚Fools‘ gefallen; und auch die herrlich bunten Brot-und-Butter-Autos und der Bauamts-Unimog 411 erfreuen das Herz; dazu die reizvolle Dorf-Tankstelle, wo der Liter Diesel für 87,9 und Normal für 89,9 Pfennige zu zapfen war!
Gelungen ist auch die Schlußszene mit dem Licht-/Schattenfall auf das Gesicht von Haferkamp, entspannt im Schaukelstuhl beim trautem Beisammensein mit seiner Ingrid.
Da haben wir jedoch schon bessere Haferkamp-Folgen gesehen – Hansjörg Felmy soll einmal gesagt haben: „Von den 20 Tatorten die ich gemacht habe, waren 12 sehr gut. 5 waren gut und 3 so naja.“ – leider hat er versäumt zu sagen, welche!
Vllt. war ja dieser hier einer von den dreien? Dem widerspricht allerdings, daß der ‚Abendstern‘ mittlerweile schon auf Rang vier (2018 noch auf sieben plaziert) in der Ermittler-Hitliste vom tatort-fundus rangiert.
Ich muss auch sagen, dass ich die Begeisterung für diesen Tatort nicht ganz nachvollziehen kann. Sehr viel grobe logische Mängel. Eine gute Idee war, gleich drei Schuldige diverser Vergehen zu präsentieren.
4 Punkte gebe ich trotzdem. Ein Laden, in dem eine Kundin eine Glühbirne kauft, ein Ford Taunus, Polizei fährt im VW Käfer und die Spurensicherung im Ford Transit vor. Überhaupt das ganze Flair – da kommen Erinnerungen an Kindheit und Jugend hoch…
@AL.Ter
Hansjörg Felmy hatte nur 19 Tatort-Folgen gedreht. Bei der 20. Folge missfiel ihm das Drehbuch und entschied sich dazu, die Rolle nicht anzunehmen. Ein anderer Schauspieler wurde dann kurzfristig arrangiert.
@Smokie – Nein, es sind 20 Folgen. 22 Essener Tatorte insgesamt, davon 20 mit und 2 ohne Felmy.
@AL.Ter – Du hast vollkommen Recht was die Drehbuchkonstruktion angeht, die ist komplett realitätsfremd. Mir gefällt der Film zwar trotzdem, aber man darf wirklich nicht über die Handlung nachdenken, besser man schaltet das Hirn aus.
Der Tatort mit der Nummer 068 aus dem Jahr 1976. Völlig realitätsnah, wenn man dieses mit den Pseudochromnamen so mancher Meinungsgeber auf die Waagschale legt.
Meine Meinung vom 14.04.2015 halte ich, wobei ich „die Pulle am Schreibtisch“ bei Haferkamp doch relativieren möchte.
@Peter
Ja, Sie haben Recht! Es waren insgesamt 22 Essener-Tatorte. Wobei der Letzte „Herzjagd“, also Nr. 22 und die Nr. 19 („Der Zeuge“) ohne Hansjörg Felmy gedreht wurden, da ihm beide Male die Drehbücher missfielen.
Ich konnte nicht mehr pennen da habe ich mir diesen Klassiker mal wieder angeschaut. Ich bleibe bei 4 Sternen.
@Smokie:
Haferkamp hätte Sie für diese Falschaussage wohl vorläufig festgenommen! 😉
Scherz beiseite, solch ein Lapsus dürfte einem Kenner nicht unterlaufen, dankenswerterweise hat es
@Peter zurechtgerückt!
>> „Ein anderer Schauspieler wurde dann kurzfristig arrangiert.“
Das war der großartige Jörg Hube als Enders; in Folge 111 (Der Zeuge – lief im November 2021) ist Haferkamp im Urlaub und Kreutzer hilft ihm bei der Ermittlung in Frankfurt – die würde ich nun nicht unbedingt der Essen-Reihe zuschlagen wollen.
Die 20. und letzte Folge mit HH ist ‚Schönes Wochenende‘ (Nr. 118) von 1980; Kreutzer war dann in der darauffolgenden Episode ‚Herzjagd‘ (119) erst- und einmalig allein tätig – und dann kam mit Nr. 126 schon Schimanski!
Nachweise des Zitats zu den „20 Tatorten“ sind im Netz zu finden, auf die Schnelle hier z.B. im Nachruf beim Stern vom 27.8.2007:
stern.de/kultur/film/schauspieler-hansjoerg-felmy-ist-tot-3271838.html
Und wo wir uns nun bei der Zahl der Folgen alle einig sind:
Hier soll der Ton schlecht sein, heißt es in der Information zur Jubiläums-Gesamtedition „Tatort Essen – 50 Jahre Kommissar Haferkamp“, die Fernsehjuwelen.de am 11. August 2024 auf 20 DVDs zum Preis von 80,95 € herausbringen will – jedoch nur leidlich bearbeitet, so seien hier die Tonprobleme behoben worden, dazu ‚Drei Schlingen‘ und ‚Die Abrechnung‘ ungekürzt enthalten.
Dem Vernehmen nach jedoch nur in der indiskutablen SD-Auflösung, womit die große Chance vertan wäre, das bescheidene Ausgangsmaterial neu abzutasten, einer digitalen Bearbeitung zu unterziehen und die 20 Folgen wie bei Schimanski in HD-Qualität unters Volk zu bringen – sollte dem so sein, hätte das leider keinen Mehrwert.
Korrektur:
Hab April mit August verwechselt – also:
Die Haferkamp-Box erscheint _heute_ (11. April ’24) – im August soll dann die Gesamtedition Marek „Tatort – Team Wien: Oberinspektor Marek – Alle 16 Fälle mit Fritz Eckhardt auf 8 DVDs für € 49,99 auf den Markt kommen.
Frage auch hier wieder wg. Qualität: Sicher besser als das, was im Netz kursiert, aber wohl nicht aufbereitet – ergo zu teuer, nur um sie sich ins Regal zu stellen.
Andererseits werden wir die alten Folgen aus Ö hier in D im linearen TV wohl niemals zu Gesicht bekommen.
Die Frage aller Fragen – was macht die schöne und junge Ehefrau vom feschen Kohlund mit dem ältlich-dicken Beamten-Gräwert??? War das in den 70ern wirklich so oder hätte es der Drehbuchschreiber gerne so gehabt…? Es gibt bessere Haferkamp-Folgen, aber Felmy/Semmelrogge sind Kult genauso wie das Stern-Pils aus Essen…