Wie hängen die Nebengeschäfte des Lagerarbeiters Ihmig mit dem Tod seines Kollegen Reindl zusammen? Ein Fall für den Stuttgarter Tatort-Kommissar Eugen Lutz (Werner Schumacher).

Richard Ihmig wurde erst vor Kurzem befördert – in einer Stuttgarter Elektro-Einzelhandelsfirma ist er vom normalen Lagerarbeiter zum Lagerverwalter auf Probe aufgestiegen. Ein Segen für ihn, der so endlich einen Hauch finanzieller Freiheit zu spüren bekommt. Endlich kann er positiver in die Zukunft blicken, endlich kann er sich auch mal etwas leisten. Seine erste und größte Investition ist es, gemeinsam mit seinem Schwager Manfred Broser, der Prokurist der Firma ist und dem er die bessere Stellung verdankt, ein Doppelhaus zu bauen.

Doch so schnell er aufgestiegen ist, so schnell landet er auch wieder auf dem harten Boden der Realität. Denn an seiner neuen Aufgabe scheitert er kläglich. Weder gelingt es ihm Ordnung in das Lager zu bringen, noch kommt er mit dem neuen elektronischen Datenverarbeitungssystem zurecht. Sein Chef, Josef Hanke, beobachtet das Chaos eine Weile, zieht dann aber entschieden Konsequenzen: Er stuft Ihmig zum einfachen Lagerarbeiter zurück.

Für Ihmig bedeutet die Degradierung eine finanzielle Katastrophe. Wie soll er nun neuen, gestiegenen finanziellen Verpflichtungen nachkommen? Als die Bank damit droht, seine gerade erst bezogene Doppelhaushälfte zu zwangszuversteigern, sieht Ihmig keinen anderen Ausweg mehr als den illegalen. Er stiehlt in der Firma zwei Videogeräte, um diese zu verkaufen. Doch es gibt einen Zeugen am Tatort: Sein Kollege Reindl beobachtet ihn. Doch statt Ihmig anzuzeigen, nutzt Reindl sein Wissen, um ihn zu erpressen. Er zwingt sein Opfer zu weiteren Diebstählen.

Währenddessen bittet Ihmigs Frau Käthe ihren Bruder Manfred Broser, den sie sehr liebt, um Hilfe. Sie weiß um die finanziell prekäre Lage ihres Mannes und ist um die gemeinsame Zukunft besorgt. Broser, der nicht allzu viel von seinem Schwager Ihmig hält, sagt ihr seine Unterstützung zu. Doch Ihmig lehnt ab. Es gelingt ihm der zunächst misstrauischen Käthe weiszumachen, dass er einen guten Zweitjob gefunden habe. Mit welchem Nebengeschäft er seine Gehaltsverlust wirklich ausgleicht, ahnt sie natürlich nicht.

Inzwischen werden Reindl und Ihmig immer wagemutiger, was die Diebstähle angeht. Gerade erst hat Reindl den Diebstahl seines Firmen-Lkws fingiert. Ohne selbst in Verdacht zu geraten, will er so eine ganze Ladung Elektrogeräte erbeuten. Der Plan geht auf und Ihmig hilft Reindl die Beute beiseitezuschaffen. Doch dann wird Reindl eines Morgens tot auf dem Stuttgarter Firmengelände gefunden.

Kommissar Lutz nimmt die Ermittlung am Tatort auf. Schnell wird klar, dass Reindl durch einen Sturz aus einiger Höhe ums Leben gekommen ist. Er muss versucht haben, in das Bürogebäude der Firma einzudringen und ist dabei abgestürzt. Ein Unfall oder Mord? Wird Kommissar Lutz die Zusammenhänge zwischen den Diebstählen und dem Toten herstellen?

 

Die Tatort-Folge 120 „Nebengeschäfte“ ist eine Produktion des SDR und wurde zum ersten Mal am 11. Januar 1981 ausgestrahlt.

 

Regie: Bruno Voges
Buch: Peter Scheibler
Kamera: Dietrich Lehmstedt
Schnitt: Dorrit Dörr
Musik: Wolfgang Dauner
Produktion: SDR
Darsteller: Lotte Betke-Ponnier · Jan-Geerd Buss · Karl Friedrich · Axel Ganz · Peter-Jochen Kemmer · Heinz-Werner Kraehkamp · Jochen Nix · Irmgard Rießen · Susanne Schaefer · Manfred Seipold · Frank Strecker · Dieter Traier · Raphael Wilczek