Kurz und knapp – darum geht’s
Ein kaltblütiger Mörder erschüttert Bayreuth, als er beginnt, genau zur vollen Stunde Menschen zu exekutieren. Zuerst fällt ein Richter, eine Stunde später eine Biochemikerin – und die Uhr tickt weiter. Das fränkische Ermittlerteam um Paula Ringelhahn und Felix Voss steht unter Hochdruck, denn jede verstreichende Minute bringt sie dem nächsten angekündigten Mord näher. Als die Spur ins berühmte Festspielhaus führt, wo eine Wagner-Oper aufgeführt wird, geraten die Kommissare selbst ins tödliche Räderspiel eines ausgeklügelten Racheplans…
Inhalt der Tatort-Folge „Ein Tag wie jeder andere“
Schweißperlen rinnen von der Stirn des Rechtsanwalts Thomas Peters, während seine zitternde Hand die Pistole fester umklammert. Immer wieder gleitet sein Blick zur antiken Wanduhr im Bayreuther Gerichtssaal, wo gerade ein Prozess stattfindet. Als der Zeiger die volle Stunde markiert, steht er plötzlich auf, unterbricht die Verhandlung und zwingt den Richter, vor ihm niederzuknien. „Ich will noch nicht sterben, bitte!“, fleht dieser vergeblich, bevor der tödliche Schuss fällt – genau um Punkt 14 Uhr.
Die Nürnberger Kommissare sind gerade in der Kantine des Präsidiums versammelt, wo Felix Voss ein leidenschaftliches Plädoyer für frische Milch hält und von seinem Kollegen Fleischer als typischer fränkischer „Knorrspeidel“ bezeichnet wird – ein Nörgler beim Essen. Die entspannte Stimmung wird jäh unterbrochen, als das Telefon klingelt und sie zum Tatort gerufen werden.
Während das Team noch völlig ratlos vor dem ersten Mordfall steht, ereignet sich exakt eine Stunde später die nächste Hinrichtung: Die Biochemikerin Katrin Tscherna wird um Punkt 15 Uhr auf dem lichtdurchfluteten Flur ihres Labors erschossen – wieder von Thomas Peters. Die Stadt Bayreuth, deren Straßen im grellen Mittagslicht liegen und deren Fassaden die Sommerhitze zurückwerfen, wird zur Bühne eines makabren Spiels. Die Tötungsserie gleicht dem gnadenlosen Ticken einer tödlichen Uhr, die immer präzise zur vollen Stunde zuschlägt.
Kommissarin Goldwasser entdeckt bei ihren Recherchen eine Verbindung: Beide Opfer waren in der Vergangenheit in einen Prozess um gesundheitsgefährdende Milch verwickelt – und Peters vertrat damals erfolgreich den verantwortlichen Milchfabrikanten Rolf Koch. Als ein Taxifahrer meldet, einen bewaffneten Mann zum Festspielhaus gefahren zu haben, wird die Verfolgungsjagd zum Wettlauf mit der Zeit.
Im dämmrigen Halbdunkel des berühmten Wagner-Festspielhauses, während „Die Walküre“ aufgeführt wird und die dramatische Orchestermusik durch die ehrwürdigen Hallen schwillt, konfrontiert Paula Ringelhahn den Mörder. Als Peters die Waffe nicht senkt, drückt sie schließlich ab. Was wie ein erlösender Moment wirkt, entpuppt sich als bloßer Auftakt eines noch perfider ersonnenen Plans.
Im fast menschenleeren Zuschauerraum bleibt ein Mann im Rollstuhl demonstrativ sitzen: Martin Kessler. Er offenbart sich als der wahre Drahtzieher, der Peters‘ 14-jährige Tochter entführt und ihn so zu den Morden gezwungen hat. Das Mädchen ist versteckt und droht zu verdursten, wenn die Polizei seinem Ultimatum nicht folgt: ein persönliches Gespräch mit Milchfabrikant Koch, dem eigentlichen Ziel seiner Rachepläne…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Ein Tag wie jeder andere“ ist die 1085. Folge der Krimireihe und der fünfte Fall des fränkischen Ermittlerduos. Die Produktion des Bayerischen Rundfunks brachte das erfolgreiche Team aus Drehbuchautor Erol Yesilkaya und Regisseur Sebastian Marka zusammen, die bereits vorher gemeinsam bemerkenswerte Tatort-Episoden wie „Die Wahrheit“ realisiert hatten.
Gedreht wurde vom 26. März bis zum 27. April 2018 hauptsächlich in Bayreuth. Als Kulissen dienten das weltbekannte Bayreuther Festspielhaus, das Klinikum, die Altstadt und der Ortsteil Meyernberg. Auch das Kurhaus Bad Berneck wurde als Drehort genutzt. Eine besondere Auszeichnung für die Produktion: Der Franken-Tatort ist erst der dritte Spielfilm überhaupt, dem eine Drehgenehmigung für das fast 150 Jahre alte Opernhaus auf dem „Grünen Hügel“ erteilt wurde – ganze fünf Tage lang nahm das Team dort die Szenen auf.
Die TV-Premiere fand am 24. Februar 2019 um 20.15 Uhr in Das Erste statt, nachdem der Film bereits am 31. Januar 2019 in Bayreuth seine Premiere feierte. Die Episode erreichte beeindruckende 9,09 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 25,6 Prozent. Kritiker lobten besonders den Spannungsbogen und die zweigeteile Struktur des Films, der zunächst als Thriller beginnt und dann zu einem packenden Kammerspiel wird.
Frankenschau
In der Rolle des Anwalts Thomas Peters ist Thorsten Merten zu sehen, der vielen Zuschauern bereits aus dem Weimar-Tatort bekannt ist. Stephan Grossmann überzeugt als Rollstuhlfahrer Martin Kessler, der mit seinen Rachegelüsten eine düstere Hommage an Thriller-Klassiker wie „Das Schweigen der Lämmer“ schafft. Die Wagner-Klänge aus der „Walküre“-Aufführung verleihen dem Film eine zusätzliche dramatische Dimension und verknüpfen geschickt das blutige Geschehen mit der mythologischen Tragik von Wagners Oper.
Wow, ich habe eine Gänsehaut nach der anderen, muss einfach schon mal zwischendurch punkten.
Ich habe lange Zeit nicht mehr so Großartiges in der ARD gesehen!
Dagmar Manzel trägt wie immer eine Menge dazu bei.
Sehr gut !!
Puh, erst mal Luft holen. Der Tatort ist wirklich eine Wundertüte. Letzte Woche der durchgeknallte Murot-Schrott und jetzt ein brillianter Psychothriller um Schuld und Sühne.
Hannibal Lecter im Tatort. super!
Das war mal wieder ein super guter Tatort!
Der beste seit langem.
Fesselder Psychokrimi mit
packender Geschichte.
Ich mache es kurz:
Einwandfrei, fesselnd und nur gut.
So etwas sieht man nicht jeden Tag.
Volle hochverdiente fünf Sterne.
Ich muss noch einmal posten, schaue mir das jetzt bei One zum zweiten Mal an und habe noch einmal Gänsehaut. Ich könnte so viel schreiben, aber ich mag es einfach noch einmal auf mich wirken lassen. Der beste TO seit vielen Monaten.
Ein guter Tatort mit sehr gutem Ermittlerteam!
Satt. Franken vorn. Äußerst gelungener TO, der eigentlich mit klassischen Versatzstücken – raffinierter Racheplan, Wettlauf mit der Zeit, Selbstjustiz, falschen Fährten, „zweite“ Identitäten (die Ehefrau) etc. – spielt, diese aber gekonnt und originell, mit starken Figuren, einer gut konstruierten Geschichte, hervorragenden Schauspielern neu montiert. Geht in Bayreuth natürlich nicht anders, aber auch die Verknüpfung mit der Festspielszene – wiewohl auch eher konventionell – faszinierend in Szene gesetzt. Über die eine oder andere Schwäche wie die überflüssige Grundsatzdebatte oder die doch etwas „wacklig“ angelegte Vergiftungsszene (hätte auch von Wagner sein können) kann man da gerne mal hinwegsehen.
Mir hat der – selbstverständlich ganz anders geartete – Murot letzte Woche auch gefallen. Aber im Nachhinein und im direkten Vergleich kommt mir der schon arg gekünstelt vor. Heute 5 Sterne glatt, ein Tatort-Highlight.
natürlich 5 Sterne und keine 3
Super Tatort!
Super Story,tolles Team,weiter so!
Endlich mal wieder ein guter Tatort, nach dem Scheiß letzte Woche!
Superklasse Tatort! Sehr oft greife ich nach kurzer Zeit zum Tablet und lasse den Tatort nebenher vor sich „hindümpeln“, da es oft für mich uninteressant wird.
Heute hab ich das Tablet weggelegt – ein kleines „Schweigen der Lämmer“! Prima!
Ein super spannender franken-tatort.
Zu den letzten folgen eine außerordentliche steigerung!
Eine frage:
Warum immer zur vollen stunde?
Herzrasen!!!
Volle Zahl an Sternen.
Seit langem mal wieder ein richtig fesselnder und undurchsichtiger Tatort. Bis zur letzten Minute habe ich mitgefiebert!
Echt stark!!! 5 Sterne!
Aber warum passieren die Morde immer zur vollen Stunde??
Ich mag das Team nicht, die Story war unglaubwürdig, trotzdem besser wie letzen Sonntag. Freue mich wenn wir auch das nächste WE überstanden haben auf Hamburg, Dortmund, Dresden, München, Stuttgart, Wien, Luzern, Münster, Weimar, Ludwigshafen…
Nein, das gefiel mir nicht so gut, wie die beiden schon erwähnten Tatorte „Murot“ und „Meta“.
Der Film war irgendwie so gedreht, als ob er realistisch wirken sollte, als ob die beiden wirklich ihre Rache durchziehen könnten,
und wirkte dann überhaupt nicht mehr komisch.
Ich habe die Wendungen schlicht nicht geglaubt, fand sie aber auch nicht amüsant.
Zudem wirkten Kommissar und Kommissarin mehr wie ein müdes altes Ehepaar und ich hätte sie mir spielfreudiger gewünscht, nicht mit so gekünstelten Dialogen wie etwa am Kaffeetisch oder gar an der Schreibtischlandschaft.
Schade
Respekt – mir bleibt bei diesem Franken Tatort nichts anderes übrig , als gnadenlos 5 Sterne zu vergeben – so muß Tatort sein – alles , was dazugehört und von jedem die richtige Dosis . Hab mir den TO in der Mediathek angeschaut und nicht einmal den Drang verspührt , die ( Versorgungs- ) Pausentaste zu drücken .
Bei den im Festspielhaus gezeigten Ausschnitten muß es sich wohl um die seinerzeit „sagenumwogende“ Sebastian Baumgarten Inszenierung gehandelt haben . Richard Wagner Klänge im TO – fand ich großartig .
@ alter Fan: Sebastian Baumgarten hatte Tannhäuser inszeniert, die Walküre hier ist mMn von Frank Castorf, ich weiß gar nicht welches Verb ich nehmen soll, für mich als Wagnerianerin geht es eher in Richtung „verunstaltet“. Ich hatte nur das Rheingold gesehen und auf den Rest freiwillig verzichtet.
Bei allem anderen bin ich d’accord.
Ganz toll, spannend und sehr gute Schauspielkunst.
Hoffentlich nehmen sich die anderen „Tatortmacher“ ein Beispiel daran und senden nicht mehr derartige schrullige Sachen wie beim letzten Murot.
Fünf Sterne sind diesmal das Minimum. Richtig gut gemachter Tatort.
Ich stimme zu! Mal wieder ein großartiger Tatort. 5 Punkte.
Das mit der vollen Stunde dürfte mit der Geburt des (toten) Kindes zu tun haben. Es war da exakt 9 Uhr auf der KreißsaalUhr.
Zu den Fragen, warum zur vollen Stunde. Die Blicke von Martin Kessler, als seine Frau Nachts im Bett Höllenschmerzen litt, oder das totgeborene Kind im Kreissaal eben nicht das Licht erblickte, zeigten jeweils die volle Stunde an. Allerdings gab es für mich da nicht schlüssige Szenen, aber geschenkt. Teilweise hervorsehbar und dennoch, genügend klassische Krimithemen um den Zuschauer in den Bann zu ziehen. Leider konnten die Schauspieler sich nicht so entfalten, wie es dank der hervorragenden Besetzung möglich gewesen wäre. Allen voran Jürgen Tarrach blieb als fieser Unternehmer etwas hinter meinen Erwartungen zurück. Für einmal auch wird das Geplänkel zwischen den Ermittlern nicht als (häufig störendes) Beiwerk verkauft, sondern zu einem wichtigen Element. Dagmar Manzel spielte ihre Rolle brilliant. Fazit: Mehr kann man sich von einem Tatort nicht wünschen, die 5 Sterne sind mehr als verdient. Anschauen und geniessen!
Zwei Sterne. Kommissare handeln höchst inkonsequent und geradezu nach Art eines bekannten maskierten Rächers. Will Ringelhahn Koch etwa mit vorgehaltener Waffe ins Polizeirevier zwingen (man achte auf den Dialog an dieser Stelle)? Einfach unglaubwürdig. Voss schwingt große Reden auf die Rechtsstaatlichkeit, nur um den Koch dann tatsächlich zu erpressen? Ernsthaft?
Die seelenlosen Figuren der Kommissare sind entsprechend wenig tragbar, die Rahmenhandlung ist allerdings spannend und mit emotionalem Investment verbunden. Gut gemacht!
Insgesamt sehenswert, wenn man auf den Murot von letzter Woche mit Ausschlag reagiert hat. Sonst nur ohne Ansprüche an Konsistenz und Konsequenz zu ertragen.
Absolut und ohne wenn und aber = 5 Sterne. Seit langem wieder ein Tatort mit extrem feinen Zügen und Pointen. Nix zu meckern.
Super Krimi , gehört zu den besten für mich. Volle Punktzahl
Ja, eigendlich ein passabler, spannender Krimi. Der beste aus Franken bis jetzt.
Obwohl ich nicht kapiert habe, warum der Anwalt immer zur vollen Stunde töten mußte.
Desweiteren fand ich es auch überzogen, und unwahrscheinlich, daß sich die Frau des Täters unbemerkt ins Ermittlerteam geschlichen hat, und den Kaffee vergiftet. Und das Gift wirkt dann auf die Sekunde, und tötet den Milchchef.
Ne, den letzten Teil vergessen wir mal.
Bester Tatort seit langem!!! Von mir aus 10 Sterne!!! Weiter so!!!
Superspannend von Anfang bis Ende. Vielleicht nicht ganz realistisch aber es ist ja auch keine Dokumentation.
Volle Punktzahl für einwandfreie Unterhaltung.
Man ist einfach so dankbar, wenn es mal einen „normalen“ Tatort gibt. Ohne private Allüren und unnötige Geschichten, ohne Revierkämpfe und mit normalem Umgang miteinander. Keine totalen Alleingänge, keine Ausraster. Mir hat der Tatort gut gefallen, ich hätte das gerne auch als Buch gelesen. Es war interessant bis zum Schluss, natürlich kann man jetzt wieder meckern wie realistisch das alles war, aber das könnte man bei den letzten 10 tatorten auch, ich glaube, dass es endlich mal wieder eine greifbare Geschichte war, mit der viele Zuschauer gut klar kamen. Für mich 5 Sterne.
@Kathi – vielen Dank für die Info – ich hätte wirklich mal „nachgoogeln “ können – das Bühnenbild hat mich halt unmittelbar an Sebastian Baumgarten erinnert – Tannhäuser klingt auch etwas anders . Ein Trost bleibt dem echten Wagner Fan : an der Musik kann man wirklich nichts verunklimpfen – im schlimmsten Fall halt Augen zu und die phantastischen Wagner Klänge geniesen .
doch, doch – so kann man das machen!
Der Tatort war im großen und ganzen sehr gut ..Punktabzug weil er war ein bisschen verwirrend … sonst gut …
Der Gelähmte baut so ein Verließ…ja ne is klar
Warum tue ich mir den Mist immer wieder an.
Laaaangweilig
Schade das mal wieder die ganze Story und Plausibilität für einen Knalleffekt geopfert wird. Die Kommissare sind nur Statisten in diesem perfekten Plan und schauen dem ganzen Treiben größtenteils nur zu. Das ist für den Zuschauer zwar recht spannend umgesetzt aber nach der Auflösung fragt man sich wieder was das alles soll.
Sehr spannend erzählte Feinkost aus dem Frankenland! Ein dramatischer Wettlauf zwischen einem kühl berechnenden Hannibal-Lector -ähnlichem Vater dessen ungeborenes Kind den industriellen Interessen zum Opfer fiel. Tolle Schauspieler, in Haupt- und Nebenrollen. Vor allem das Ermittlerteam hat wieder gefallen! Allein mit der Motivkette dieses TOs habe ich Probleme. Auch wenn die Angst um das Wohl des eigenen Kindes unberrechenbar macht. Wer würde kaltmütig morden ohne zu wissen ob das Kind am Ende freikommt, man selber überlebt und im besten Fall lebenslänglich bekommt? Wieso killt der eigentliche Täter seine Opfer nicht selber sondern inszeniert einen solchen Plan der zu 99% nicht aufgehen kann? Doch am Ende ist das der Kern der Geschichte und hat der Story den richtigen Drive gegeben. Well done!
Einigermaßen gut und schwungvoll gespielt und auch am Schluss geht die Puste nicht aus. Recht ordentliche Kameraarbeit. Aber die Story ist dann doch nicht wirklich realistisch. Anwalt Peters kann sich ja nicht darauf verlassen, dass Kessler Wort hält und seine Tochter freilässt. Dennoch spurt er wie eine Marionette. Das mit der Vergiftung zum Ende erinnert an die letzte Folge von „Der Pass“. Was wiederum auch schon auf Vorlagen zurückgegriffen hat. Also Pluspunkte für die Inszenierung und teilweile fürs Schauspiel, aber das Drehbuch hat, obwohl die Story immer wieder gelungene Wendungen bietet, dann doch einige gravierende Schwächen. Vor allem hat man vieles von den Wendungen schon gesehen. Recht interessant war allerdings die Diskussion der Kommissare darüber, welche Mittel zulässig sind, angesichts des Dilemmas, vielleicht nicht genug zu tun um das Leben Mädchens zu retten. Es ist das Privileg des TOs, solche Dinge thematisieren zu können, und das wurde hier ganz gut eingebaut und umgesetzt. Insofern 3,5 Sterne.
Habe mir gerade die Aufzeichnung vom 24. Februar angesehen und bin total begeistert von diesem Schrott. Tut mir leid, aber besser kann ich es nicht sagen.
Nein, das ist nicht mehr meine Welt. Irgendjemand muss das kleine Baby „Tatort“ in den letzten Jahren vergiftet haben! Die – stellenweise durchaus spannende – Handlung ist völlig abstrus, die Dialoge der Darsteller wirken wie eine Schmierenkomödie auf mich.
Ich kann durchaus verstehen, dass andere Zuseher diese Art von TO toll finden, aber die wissen halt nicht, wie bodennah die Serie in ihren Anfängen einmal war. Okay, ich habe gar nichts gegen etwas neuen Wind, oder diesen Psycho-Kram. Aber ein 90 Minuten Film sollte eine runde Sache bleiben, hier bekam ich den Eindruck, man habe vielen zu viel in zu kurzer Zeit auftischen wollen.
Es ist spät und ich bin müde…. Wäre der Film besser gewesen hätte ich auch besser schreiben können!
1 Stern von mir. Möge er die himmeljauchzende Begeisterung etwas auf den Boden ziehen!
@kathi und @alter fan:
Ich lese Ihre Kommentare zu dieser Tatort-Folge leider erst jetzt, anderthalb Jahre später ;-) Falls Sie oder jemand anders von diesem Thread noch Kenntnis nehmen sollte: Die Walküre-Inszenierung in diesem Tatort ist weder Baumgarten noch Castorf, sondern eine reine Eigenproduktion. Schon toll, was das Produktionsteam für diese Folge für einen Aufwand getrieben hat! :-)
Je älter diese Folge wird, desto besser wird sie!
Tolle Filmmusik! Kann man sich die irgendwo noch mal anhören?
Regisseur Sebastian Marka leistete einmal mehr großes. Thorsten Merten glänzt in der geheimnisvollen Rolle des Serienmörders ohne offensichtliches Motiv. Wie ein ferngesteuertes Monster flitzt er durch den Film und verursacht Angst und Schrecken.
Die Auflösung, dass er in einem teuflischen Netz gefangen war, das ein Psychopath mit heimtückischer Präzision gestrickt hatte, erfolgt schon bald. Dennoch bricht die Spannung hier keineswegs ab.
Der zweite Teil des Films schwächelt in Bezug auf seine Glaubwürdigkeit. Davon mal abgesehen: Dieser absurde, düstere und beängstigende Fall sucht immer noch seinesgleichen.
Kann mir irgendjemand sagen, was dieses ‚Yukon-Pulver‘ sein soll? (Rizin / Arsen? Im Netz findet sich nichts Gescheites.
Dieser TO war klasse.
SO GEHT TATORT !!!
Einer meiner persönlichen „STERNSTUNDEN – TATORTE“! Sehne mich schon ganz gespannt hoffentlich bald einer Wiederholung dieser brillanten Episode entgegen und bin insofern derselben Meinung wie @Jörg • am 8.2.22 um 22:15 Uhr. Bei diesem wahnsinnigen Thriller hätte sich m. E. ebenso trefflich die Bayreuther „Villa Wahnfried“ als Original-Handlungsort angeboten, wenn auch natürlich in einem anderen Kontext zu Richard Wagners Haus (Originalzitat „Hier wo mein Wähnen Frieden fand – Wahnfried – sei dieses Haus von mir benannt“), oder besteht dort vielleicht ein Drehverbot? Lt. Inhaltsangabe der TO-Fans-Redaktion (letzter Satz) war 2019 dieser Franken-Tatort erst der dritte Spielfilm, der eine Drehgenehmigung für das alte Opernhaus erhielt.
Als Nichtfranke gleichwohl ein Fan dieses „Franken-Tatort-Teams“ freue ich mich zunächst auf den 21.7.24 „Folge 1199: Warum“ aus 2022 und dort besonders auf den Schauspieler Karl Markovics.
🕑🕒🕓 Nächster Sendetermin Freitag 23.8.24 um 23:20 Uhr lt. programm.ard.de/TV/Programm/Starguide/?sendung=281064001655582
@Holger Schoppmeier:
Sie sind ja offenbar ein großer Fan dieser Folge. 😉
Ich persönlich finde den Plot zwar ziemlich spannend, ich nehme aber die Story nicht ganz ab: Dass ein Rechtsanwalt (auch wenn gedroht wird, ihm das Liebste in seinem Leben zu nehmen) zu jeder vollen Stunde eine ihm wildfremde Person einfach so tötet, glaube ich persönlich nicht – und daran leidet für mich die gesamte Folge.
Zum Team Franken gibt es m.E. das Problem, dass dessen erster Fall („Der Himmel ist ein Platz auf Erden“) der mit Abstand beste dieses Teams war und dieses die in sie gesetzten Erwartungen des Weiteren nicht ganz erfüllen konnten … 😐
@Der Fremde:
D’accord, „dass ein Rechtsanwalt (auch wenn gedroht wird, ihm das Liebste in seinem Leben zu nehmen)…nicht einfach so tötet“, doch so ist hier zunächst die – auch aus meiner Sicht natürlich absolut konstruierte – Ausgangslage.
Unabhängig davon hat mich besonders diese Episode als „Schweigen-der-Lämmer“-Reminiszenz – sh. auch Mandalo • am 24.2.19 um 22:14 Uhr – insgesamt dennoch sehr gut unterhalten, das steht für mich in keinem Widerspruch zu einer gelungenen Immersion, dem in filmischer Hinsicht vollständigen Aufgehen als Zuschauer in die Handlung, ähnlich vergleichbar z. B. für Akteure während eines Schachspiels oder einer Musikaufführung als natürlich nur subjektiv empfundenes beeindruckendes Erlebnis.
Zudem waren die beiden gezeigten ersten Mordopfer (also der Richter Volker Küssges und die Universitätsmitarbeiterin Biochemikerin Katrin Tscherna) für diesen Rechtsanwalt Thomas Peters durch die Verwicklung aller dieser drei Handelnden in jeweils unterschiedlichen Funktionen aktiv Beteiligte an dem Milchskandal allerdings gerade eben keine „wildfremde Person“, was die von Ihnen kritisierte Logik-Lücke m. E. nahtlos schließt.
Eine noch höhere Ambivalenz aufgrund einer Art „friendly fire“ des Milchproduzenten Rolf Koch z. B. durch dessen Handeln für die Erhaltung von Unternehmen und Arbeitsplätzen wäre eine interessante Weichenstellung, wozu dann allerdings nicht mehr diese m. E. einprägsamere schaurige „Hannibal Lecter“-Reminiszenz bei dem finalen 15-minütigen Gespräch zwischen Martin Kessler und Rolf Koch unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen passt „Erstmal werde ich acht Minuten mit dir reden, danach sieben Minuten beim Sterben zuschauen und es genießen.“
Einmal mehr wird hier die Last „Gier“ alttestamentlich gerichtet.
Versöhnlich fällt mit dazu das Zitat „Sei dein eigener Held – trink Milch“ aus der von uns beiden geschätzten 2015er Tatort-Folge „Das Haus am Ende der Straße“ ein :-)
☀☀☀☀
Auch beim zweiten Mal eine sehr spannende Geschichte, gut erzählt und gut gespielt.
Dass ein Mensch unter großem Druck andere erschießt, mag man vielleicht noch glauben. Dass aber jemand planerisch das ganze Geschehen vorherbestimmt, ist halt nur Drehbuch.
Trotzdem: Guter Tatort.
Video verfügbar bis 23.08.2025 ∙ 23:20 Uhr
ardmediathek.de/video/tatort/ein-tag-wie-jeder-andere/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdFNjaGVkdWxlU2xvdC9lY2MzYmVhMC0zYWVkLTQxYTYtOGRjMi0zODBjNTMwMDYwZjI
Für juristisch Interessierte die bezogene Rechtsquelle
Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch – LFGB)
§ 44 Duldungs-, Mitwirkungs- und Übermittlungspflichten
Der vergiftete Kaffee als Danaergeschenk wurde auf der Polizei-Dienststelle serviert – hier lag m. E. das größte Risiko (resp. Drehbuch-Schwachpunkt) eines möglichen Scheiterns dieser sonst so genialen Mordsplanung von Martin und Jana Kessler. Der Milchfabrikant Rolf Koch hatte doch bereits im Vorfeld gegenüber der Polizei schon misstrauisch-ablehnend auf das „tête-à-tête“ mit Martin Kessler reagiert, dies war aus seiner Sicht verständlich und daher auch für die Planung Kesslers beinahe vorhersehbar bzw. zumindest anzunehmen, keinesfalls jedoch im Vorfeld auszuschließen. Insoweit war es für mich viel wahrscheinlicher, dass Koch somit auch jedes Getränkeangebot ablehnt, nur um diese für ihn nichts weiter als belanglos-lästige „Viertelstunden-Sache“ möglichst rasch hinter sich zu bringen – und die Kesslersche Rachefeldzug-Mission verliefe insgesamt unerfüllt …
Super spannender Thriller nach Hollywood-Art! Ist aber überhaupt nicht realistisch, viele Aspekte dazu wurden in den obigen Kommentaren schon erörtert. Wegen der guten Machart, des Aufwandes, Schauspieler, Ton, Regie und Drehbuch 4 von 5 Sterne!
„…Die anschließende Diskussion führt von der Milch zum Wetter…“ (TO-Fans-Redaktion, Auszug Inhaltsangabe zum Episodenanfang) … 😉
… -> und exakt genauso endet diese grandiose Folge dann auch wieder, das Team aus Franken sitzt abermals ganz entspannt zusammen in der Kantine, eine allgemeine Diskussion zunächst erst über das Wetter, dann die Frage der Bedienung, ob MILCH zum Kaffee gewünscht wird, wonach unmittelbar die bekannte TO-Abspannmelodie einsetzt … 😇
Nonplusultra wäre IMO, wenn hier am Ende zutreffend ebenfalls ein klassisches Stück z. B. aus Richard Wagners „Die Walküre“ ausnahmsweise die typische Abspannmelodie von Klaus Doldinger ersetzt hätte, wie etwa auch bereits 1977 bei der eindringlichen Essener Haferkamp-Episode „Das Mädchen von gegenüber“ m. E. absolut passend auf die übliche TO-Melodie verzichtet wurde 😍