Tatort Folge 1080: Wahre Lügen



Am 13. Januar 2018 wird der Wiener Tatort „Wahre Lügen“ erstmals im Fernsehen ausgestrahlt – es ist der 20. Einsatz von Majorin Bibi Fellner, seit 2011 dargestellt von der gebürtigen Griechin Adele Neuhauser. Passenderweise feiert auch die Darstellerin nur wenige Tage später, am 17. Januar nämlich, ein rundes Jubiläum in eigener Sache: Neuhauser wird 60 Jahre alt.

Die Erstausstrahlung der Tatort-Folge Nummer 1080 „Wahre Lügen“ wird am 13.01.2019 um 20.15 Uhr im Ersten stattfinden.

Inhalt der Tatort-Folge „Wahre Lügen“

Das Besondere am Tatort „Wahre Lügen“, im Frühjahr 2018 vom ORF produziert, ist der reale historische Hintergrund der Story. Der Fall der zwei Sympathieträger Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) dreht sich um den mysteriösen Tod des österreichischen Politikers Karl Lütgendorf am 9. Oktober 1981. Lütgendorf bekleidete von 1971 bis 1977 das Amt des Verteidigungsministers, berufen durch den damaligen Bundeskanzler Österreichs, Bruno Kreisky. Nach seinem Rücktritt war Karl Lütgendorf in mehreren Aufsichtsräten aktiv, er lebte mit seiner Frau Emmy und Sohn Philipp auf einem Jagdgut in Niederösterreich.

Am frühen Oktobernachmittag ’81 rief die unter Schock stehende Emmy Lütgendorf die Polizei: Sie hatte ihren Mann vornübergebeugt in seinem abgestellten Wagen auf einem Wendeplatz entdeckt, vier Kilometer vom gemeinsamen Wohnsitz entfernt. Der ehemalige Politiker blutete aus Mund, Ohren und Nase. Der herbeigerufene Arzt diagnostizierte: Selbstmord mittels Pistolenschuss durch den (geschlossenen) Mund. Die Tatwaffe hielt Lütgendorf in seiner linken Hand fest umklammert – obwohl er Rechtshänder war. Diese und andere Ungereimtheiten rund um den plötzlichen Tod Karl Ferdinand Freiherr von Lütgendorfs führten dazu, dass die Mordspekulationen bis heute andauern. Für die Polizei ist die Akte allerdings längst geschlossen.


Die Story im Tatort:
Auweia. Bei den Routineübungen am Schießstand macht der alternde Oberstleutnant Moritz Eisner keine gute Figur. Mehrfach verfehlt er das Ziel deutlich, was seine Schießausbilderin dazu verleitet, über seinen baldigen Ruhestand zu spekulieren. Unsinn, wirft der peinlich berührte Wiener Ermittler im Tatort „Wahre Lügen“ ein. Seine Dienstwaffe habe offensichtlich einen Linksdrall bekommen. Zum Test schnappt sich die Ausbilderin kurzerhand Eisners Pistole, gibt drei Schüsse ab, trifft erstklassig und ergänzt mit erhobener Braue: „Die ist wie neu.“ Eisner wird in seinem Schwall von Ausreden jäh unterbrochen, als die Kollegin Bibi Fellner den Schießstand betritt. Bei einer Tauchübung der Feuerwehr wurde in etwa 40 Metern Tiefe eine weibliche Leiche in einem versenkten Pkw entdeckt. Die beiden Kommissare begeben sich also auf eine dreistündige Autorreise nach St. Gilgen am Wolfgangsee.

Am Fundort der Leiche angekommen, verschaffen sich Majorin Fellner und Oberstleutnant Eisner einen ersten Überblick. Die Feuerwehr ist im Wiener Tatort gerade dabei, den Wagen aus dem Wasser zu bergen. Am Steuer sitzt eine Frau mittleren Alters, ihr bleicher Körper ist von Verwesungsspuren und dem längeren Aufenthalt im Wasser gezeichnet. In der linken Hand, die aus dem geöffneten Türfenster hängt, hält sie eine Pistole – mit einem Klebeband wurde die Waffe fixiert. Das Modell der Waffe erkennt Moritz Eisner sofort: Es handelt sich um eine SIG Sauer. Die wird in vielen europäischen Ländern als Polizeiwaffe verwendet! Der zwischenzeitlich ebenfalls eingetrudelte Rechtsmediziner Kreindl stellt bei seiner Untersuchung der Leiche eine Schussverletzung in deren Brust fest. Die Frau war also schon tot oder zumindest schwer verletzt, bevor sie mit dem Auto in den See fuhr.

Darüber hinaus gibt es zunächst keine Hinweise zur Tat, keine Bremsspuren auf der Straße oder eine Unfallmeldung. Eisner und Fellner sind sich einig, dass sie im Fall „Wahre Lügen“ mit möglichst vielen Leuten in der Umgebung sprechen müssen, um die Hintergründe der Tat sowie den Tathergang zu klären. Sie ahnen nicht, dass sie zu diesem Zeitpunkt durch ein Fernglas beobachtet werden. Am gegenüberliegenden Ufer des Wolfgangsees ist der Pensionär Hans-Werner Kirchweger sehr daran interessiert, was es mit dem Blaulichtaufgebot auf sich hat …

Die Ermittlungen zum aus dem Wolfgangsee geborgenen Wagen führen die Sonderermittler aus Wien rasch zur Identität der Toten: Sylvie Wolter aus Hamburg, 36 Jahre alt, hat das Auto auf Dauer gemietet. Es liegt sogar eine Vermisstenanzeige zur Toten vor, aufgeben vor wenigen Wochen von der Lebenspartnerin Sybille Wildering. Die wird aus Deutschland in die Wiener Polizeidienststelle geordert. Die KTU liefert den Kriminalbeamten derweil wertvolle Informationen vom sichergestellten Handy des Opfers: Zahlreiche Fotos von alten Zeitungsartikeln befinden sich auf der Speicherkarte, allesamt drehen sich um ehemalige österreichische Verteidigungsminister, darunter Lütkendorf und Lichal. Die Artikel handeln von Amtsmissbrauch, Untreue und illegaler Parteienfinanzierung.

Das Gespräch mit Wildering ergibt im ORF-Tatort „Wahre Lügen“, dass Sylvie als Journalistin arbeitete. Sie hielt sich für Recherchezwecke zuletzt in Wien auf; hier arbeitete sie an einer Lütkendorf-Story für ihren Verlag „Aktuell“, verschwand dann aber spurlos. Eine Waffe soll Wolter laut Aussage der Partnerin nicht besessen haben. Wie sich herausstellt, ist die SIG Sauer nicht registiert; die Seriennummer wurde entfernt und die Herkunft ist somit kaum zu ermitteln.

Während die emotionale Bibi Fellner langsam einer psychischen Krise entgegensteuert, sich fragt, warum sie immer wieder das Unglück anderer Menschen anzieht und dabei mit dem Alkohol liebäugelt, macht sich Moritz um seine Freundin und Kollegin ernste Sorgen. Gerade jetzt müssen sie zusammenhalten, um die rätselhaften Tatumstände aufklären zu können. Die Ermittlungen führen zu zunehmend Gegenwind aus den eigenen Reihen: Dr. Maria Digruber aus der Generaldirektion für Innere Sicherheit und ihr Sekretär verfolgen fortan jeden einzelnen Schritt der beiden Sonderermittler. Was ist an dem alten Fall Lütgendorf faul?

Moritz und Bibi müssen sich für ihr Tun rechtfertigen – das schmeckt vor allem der Majorin überhaupt nicht! Dabei sind die Verwicklungen der toten Journalistin in das politische Intrigennetz wohl größer, als die Kriminalisten anfangs annahmen …


Die Dreharbeiten zum ORF-Tatort „Wahre Lügen“ dauerten vom 23. April bis zum 24. Mai 2018 in Wien und in Salzkammergut.

Trailer zur Tatort-Produktion



Die Redaktion von Tatort-fans meint …

Sabine (38 J. | Kinoliebhaberin)

Erneut beweisen Moritz und Bibi, dass sie noch längst nicht zum alten Eisen gehören – trotz Schießschwäche und Hang zum Glas. Im Gegenteil, das Team ist und bleibt schlichtweg sausympathisch. Dass das Storykonstrukt gegen Ende Löcher aufweist und so manche Figurenaktion unglaubwürdig wirkt, nun ja: Knappe 60 Minuten boten solide Krimiunterhaltung.

Gerald (39 J. | IT-Nerd)

Puh, also dieses Mal kann ich dem Tatort mit den beiden Wienern nichts abgewinnen. „Wahre Lügen“ beginnt eigentlich ganz spannend, aber viel zu schnell driftet der Fall ab. Die Generaldirektorin ist absolut überflüssig. Viel Wind um nichts. Und dass Bibi jetzt wieder zu tief ins Glas schaut (oder doch nicht?) ist doch bloß Rühren im alten Brei und langweilig. Ich empfehle diesen Tatort nicht weiter.

Tatort-Besetzung

Oberstleutnant Moritz Eisner – Harald Krassnitzer
Majorin Bibi Fellner – Adele Neuhauser
Oberst Ernst Rauter – Hubert Kramar
Gerichtsmediziner Werner Kreindl – Günter Franzmeier
Dr. Maria Digruber, Generaldirektion – Franziska Hackl
ihr Sekretär Lukas Kragl – Sebastian Wendelin
Journalistin Sylvie Wolter – Susanne Gschwendtner
ihre Freundin Sybille Wildering – Emily Cox
Arbeitgeber von Wolter, Chefredakteur – Alexander Absenger
David Weimann, Geschäftsführer – Robert Hunger-Bühler
Politiker Lütgendorf – Peter Appiano
Hans-Werner Kirchweger – Peter Matić
Ausbilderin in der Polizei-Schussstätte – Madallena Hirschal
u.a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Thomas Roth
Regie – Thomas Roth
Kamera – Arthur Ahrweiler
Schnitt – Cordula Werner
Szenenbild – Florian Reichmann
Musik – Lothar Scherpe

Bilder-Galerie zum Krimi aus Wien


19 Meinungen zum Tatort Folge 1080: Wahre Lügen

  • Dirk • am 13.1.19 um 21:53 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 1080, aus Wien und der Herr Oberstleutnant und die Frau Major ermitteln. Und ich verabschiede mich nunmehr gänzlich aus der meinungsgebenden Tatortfangemeinde, schreit man mir doch schon an der Supermarktkasse meine Tatort-Meinungen hinterher. Mein Ziel habe ich nicht erreicht, mindestens 12 alte Tatorte fehlen mir in der Bewertung. Dem Tatort-Team, alles Gute, Gerald und Sabine insbesondere.


  • Karin L. • am 13.1.19 um 21:57 Uhr

    Einwandfrei.

    So stelle ich mir einen unterhaltsamen Tatort vor, auch wenn man schon öfters die Klischees gesehen hat, mit denen gespielt wurde.

    Das ist sicher auch der Flut an Krimis geschuldet, nach denen der Zuschauer täglich giert. Und letztlich werden ähnliche Plots immer wieder in einen Topf geworfen, und dann wird neu umgerührt.

    Mit Bibi und Eisner ist es dann auch schauspielerisch gut umgesetzt, und man bleibt gerne bis zum Ende dran.

    War nach dem letzten Sonntag auch wieder sehenswert und nährt die Hoffnung, dass der Tatort-Jahrgang 2019 mehr bietet wie das fade Jahr 2018.

    Aber die Totengräber des Tatort haben sicher noch einige Pfeile im Köcher, a la „Babbeldasch“ und Co.


  • Karin L. • am 13.1.19 um 22:01 Uhr

    Mach es gut, Dirk. Habe Deine Kritiken immer gerne gelesen. Aber was bleibt im Internet schon an Privatsphäre. Kann Deinen Entschluss nachvollziehen. Alles Gute!


  • Attila • am 13.1.19 um 22:06 Uhr

    Emily Cox hat ein paar Kilo zugenommen. Wahrscheinlich wird nichts anderes von der heutige Folge in meiner Erinnerung bleiben. Es war nicht schlecht, doch ein Tatort den man einfach vergessen darf.


  • Frank • am 13.1.19 um 22:06 Uhr

    Das war wirklich kein Wiener Tatort, Schade. In den vielen losen Fäden haben sich Bibi und Moritz verfangen. Wien zeichnet sich normalerweise dadurch aus, dass der dunklen Seite viel Charme und Witz entgegenstehen. In dieser Folge ist die Balance leider nicht gefunden worden. Was nutzten dem Zuschauer die vielen Spuren, er wusste die Lösung recht früh, daher wären einige Handlungsstränge weniger wohl nutzbringend gewesen. 3 Sterne, aufgerundet für Bibi & Moritz, bis zum nächsten Mal.


  • Hanz W. • am 13.1.19 um 22:16 Uhr

    Die Wiener haben ja immer mal wieder ein Faible für die „ganz großen Nummern“ – illegaler Waffenhandel, Geheimdienstaffären, hohe Politik, internationale Verwicklungen. Das gelingt nicht immer, macht aber auch Vielfalt und Bandbreite der Wiener Tatorte aus.
    Auch heute schien mir die Grundgeschichte ein wenig gar zu flüchtig skizziert, (zu) lose an einen historischen realen Fall angelehnt, die Charaktere wie die Generaldirektorin (sonderbarer Titel) ein wenig plakativ und dadurch klischeehaft geraten.
    Dass das ganze dann als Eifersuchtsdrama entschlüsselt wird, war immerhin ganz originell (wenn auch in dem Kontext nicht allzu glaubwürdig).
    Insgesamt ganz unterhaltsam, 3,5 Sterne kann man schon geben, und ich runde aus alter Sympathie mal auf, wenn’s auch nicht ganz verdient ist.


  • Henning • am 13.1.19 um 22:25 Uhr

    Sieh an… auch Österreich hat also einen „Fall Barschel“. 60 Minuten (wie Sabine schon meinte) war es recht spannend, dann sank aus Gründen der Vorhersehbarkeit der Spannungsbogen. Wobei es ja auch spannend sein kann, wenn man als Zuschauer ahnt, wie es ausgeht wenn es geschickt gemacht ist. Der Stoff hatte mehr Potential, wenngleich mir klar ist, dass man als Geschichtenschreiber natürlich vorsichtig sein muss, wenn man echte Fälle einbaut. Das ist hier etwas besser gelungen als beim Borowski-Tatort, der eben jenen Fall Barschel thematisierte. Es gibt Kritik an der wiederholten Bibi-Fellner-Alkoholthematik. Nun ja… auch in Wirklichkeit bleibt eine solche Erkrankung für immer ein Thema. Nicht ganz so überzeugend finde ich den Wechsel der Ermordeten von ihrer Freundin hin zu einem älteren Herren.

    Das letzte Drittel war etwas zäh. Doch dank Fellner ist auch Eisner sympathisch und so holt dieses Team von mir aufgerundete 4 Punkte.


  • Thorsten • am 13.1.19 um 22:25 Uhr

    Bibi und Moritz sind das sympathischste Team, das der Tatort zu bieten hat. Trotz der eigentlich spannenden Themen Waffenhandel, Geheimdienst und Verstrickung der Staatsdiener kam die Geschichte nicht so richtig in die Gänge.


  • Colorwriter • am 13.1.19 um 23:42 Uhr

    Redlich gute Schauspieler aber die Handlung und erst recht das zu Klischeebeladene Drehbuch. Gerade letzteres hat für mich etwa so viel Pausibilität, wie der Vitamin C Gehalt von Mozartkugeln.


  • Till Schneider • am 14.1.19 um 3:36 Uhr

    „Wahre Lügen“ lässt mich ratlos und missgelaunt zurück. Die Handlung war ein derart desorganisiertes Chaos, dass die „vielen losen Fäden“ von @Frank noch zu ordentlich klingen. Die waren eher ein trostloses Knäuel. Ein Klops aus angedeuteten, unkonstruktiven, in die Irre führenden, nicht zueinander passenden Partikelchen, zusammengeleimt durch geradezu entsetzlich uninspirierte Dialoge. So ein dröges Geplauder gab’s bei den Wienern noch nie. Und das Schlimmste: Diesem Geplauder musste man so gut wie alle wichtigen Informationen entnehmen. Mit filmischen Mitteln wurde da kaum etwas erzählt.

    Halt, eines war beinahe noch schlimmer als das Geplauder: Das Thema „illegaler Waffenhandel“ plus die Auflösung „Mord aus Eifersucht“. Das ist einfach zu weit voneinander entfernt. Man kann nicht den Zuschauern -zig Minuten lang den Mund wässrig mächen mit lecker Waffenhandel (so würde Kommissar Faber wohl sagen:-) und dann auf eine lächerliche Eifersuchtskiste umsteigen – wohlgemerkt als Lösung „des Falles“ und wieder nur brav aufgesagt statt filmisch erzählt, diesmal eben von Emily Cox.

    Ich fand den ganzen TO unglaublich plump, eigentlich sogar richtig doof, und den „Fall“ (welchen eigentlich?) eine verheerende Fehlkonstruktion. Fühlte mich regelrecht belästigt davon. Was Netteres kann ich leider nicht sagen.


  • Wolle • am 14.1.19 um 8:58 Uhr

    Wieder mal die Schlaftabletten aus Wien. Vom Kommissar nur ein Genuschel. Bei ihm wären Untertitel angebracht. Die Handlung mal wieder zum einschlafen.


  • miho42 • am 14.1.19 um 10:29 Uhr

    1. An Wolle: VT Tafel 150, da hast Du dann die gewünschten UT
    2. Wenn auch das Ende erahnbar war, fand ich den TO doch recht gelungen. Zwar kein Riesending, aber recht spannend. Und wenn der Politikerselbstmord nicht aufgeklärt wird, so what? Gibt es im wahren Leben doch auch. Nur zBsp.: Affaire Barschel.


  • Stephan • am 14.1.19 um 13:05 Uhr

    Zählt nicht zu den besten Wiener Fällen, aber selbst in ihren schwächsten Filmen sind die beiden den meisten anderen Tatort-Teams haushoch überlegen. Recht unterhaltsamer Film in Richtung Thriller

    @Gerald (Redaktion): Herzlichen Glückwunsch (nachträglich) zum Geburtstag ;)


  • Momida • am 14.1.19 um 17:57 Uhr

    Solider Tatort. Schauspieler wie immer sehr gut. Leider recht langweilig für einen Austria Tatort. Geht bei mir in die untere Schublade hinten. War froh als der Film fertig war.


  • 42 • am 15.1.19 um 20:46 Uhr

    Was wäre ein Tatort ohne miese Kommentare?
    Ein exemplarischer Kommentar zu dem was ich hier zu oft lese

    Manchmal frage ich mich ernsthaft:
    Warum schauen die (immer gleichen Fans) Unzufriedenen noch immer Tatort?
    Warum bewerten die (immer gleichen Fans) (fast) immer die gleichen Teams gut oder schlecht?
    Warum bewerten die (immer gleichen Fans) solche Fälle immer schlecht, bei denen ihre Erwartung nicht erfüllt wird und es eben ganz anders verläuft.

    Wer Aluhüte als „lose Fäden“ bezeichnet, der sollte CSI oder Akte X schauen.
    Wer erwartet, dass ein Tatort nur solche Spuren behandelt, die zielsicher zum Täter führen, der wird nach 20 Minuten meckern, dass der Film schon um ist.
    Wer erwartet, dass ein Tatort für Mordkommissionen unübliche, zu umfangreiche oder realitätsfremde Themen behandelt der wird auch enttäuscht sein (s.o).

    Aber wenn es dann doch mal ein filmisches Feuerwerk wie bei „Im Schmerz geboren“ gibt hadern die Leute mit den Gebühren? Bei „Der stille Gast“ wird Euch langeweilig?
    Ich spreche da nur für mich: Es gibt sehr wenige Tatorte die ich auch ein zweites mal ansehe ;)

    …wenn ihr wollt, dann schaut Euch die guten alten Folgen an, an denen die Kommissare zum Schluss noch gesungen haben, seid beglückt bei der finalen Currywurst oder ähnliche Ritualen in deren Gleichklang sich manche wohl so wohl fühlen. Bei denen ihr Euch von Anfang an bestätigt saht…

    Aber bitte, jeder wie er mag
    Ich bin ebenfalls ein Tatortfan und finde nicht alle gut, aber richtig schlecht fand ich nur extrem wenige. Und auch wenn es dem Wesen dieses Kommentarangebotes widerspricht: Andere fanden den gut und ich respektiere das. Vielleicht habe ich ja bei denen nicht alles verstanden.


  • Sir Sherlock • am 17.1.19 um 11:06 Uhr

    Ich kann nur 42 zustimmen !! „Tatort ist Tatort“
    Sind wir nur daran intressiert „schneller, weiter, höher? “

    Der Tatort aus Wien war gute Sonntagsabend Unterhaltung.
    ****


  • Erwin • am 18.1.19 um 1:29 Uhr

    Es ist wie mit dem Salz in der Suppe – sie mag noch so gut aussehen, Fleisch ist drin und Kartoffeln und Gemüse, obendrauf schwimmen die Fettaugen und das Wasser läuft einem im Munde zusammen….
    … aber dann fehlt das Salz und alles schmeckt fad. War es nicht genauso mit diesem Wiener TO?? Immer wieder denkt man, jetzt wird es richtig spannend, aber dann ist es doch wieder nur ein weiterer, geschmackloser Löffel voller Suppe.

    Was ich möchte? Einen Fall, von mir aus auch ohne Verschwörungsszenarium, ohne Knallerei oder gar einen Kommissar, der, wie Kollege Borowski, sich immer wieder in Lebensgefahr begibt. Schlüssig sollte die Handlung sein, nachvollziehbar. Die ermittelnde Polizeiarbeit muss dargestellt werden.

    Und die Darsteller? Ohne Spaß an der Sache geht es nun mal nicht. Selbst eigentlich gute Dialoge werden fad, wenn sie bei der x-ten Wiederholung hervorgebracht werden (müssen), siehe Thiel & Börne.

    Und wir, die Zuschauer? Wir werden doch im Grunde genommen total überfüttert! Jeden Sonntag einen neuen TO (wenn auch im Wechsel mit PR110). Brauchen wir das wirklich??

    2 Sterne für die immer noch sympathischen Bibi und Moritz, mehr gibt es von mir leider nicht!


  • CarstenH • am 12.2.19 um 20:38 Uhr

    Gewohnt solide Vorstellung des TO-Teams aus Österreich mit einigen Abstrichen für diffuse Erzählstränge. Gruselig gut wurde gezeigt was für ein Wind weht (und auch bei uns in D wehen könnte), wenn selbsternannten populistische Volksretter (in Ö: FPÖ + angebraunte ÖVP) wichtige Schaltpositionen besetzen.


  • wolko • am 26.2.19 um 18:26 Uhr

    Mir hat der Tatort aus Wien wieder sehr gut gefallen.
    Schade das die etwas komplexere Handlung wohl einige überforderte.


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