Tatort Folge 1109: Die Pfalz von oben

Kurz und knapp – darum geht’s

Bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle in der westpfälzischen Provinz wird ein junger, engagierter Polizist erschossen – ausgerechnet vor den Augen seines Vorgesetzten Stefan Tries. Für Lena Odenthal, die den Fall übernimmt, bedeutet dies nicht nur eine Mordermittlung, sondern auch ein Wiedersehen mit Tries, mit dem sie vor fast 30 Jahren einen anderen Fall in Zarten gelöst hatte. Als die Ermittlungen hinter der scheinbar idyllischen Fassade der „Bullenweide“, wo die Polizisten Haus an Haus wohnen, ein Netz aus Korruption und Vertuschung aufdecken, muss Lena erkennen, dass ihr alter Freund möglicherweise tiefer verstrickt ist, als sie wahrhaben will…

Inhalt der Tatort-Folge „Die Pfalz von oben“

Regentropfen prasseln auf das nächtliche Pflaster, als ein uniformierter Beamter die kleine Polizeiwache im westpfälzischen Zarten betritt. Das Schild über der Tür flackert im Wackelkontakt, wie ein mattes Leuchtfeuer in der Dunkelheit. Drinnen herrscht gemütliche Fußballstimmung: „2:1 für Lautern“, berichtet ein Kollege dem Dienststellenleiter Stefan Tries, dessen massige Gestalt den engen Raum zu füllen scheint. Jahrzehnte sind vergangen, seit der einst idealistische Dorfpolizist hier seinen Dienst begann.

Als ein junger, pflichtbewusster Kollege bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle eines französischen Lastwagens erschossen wird, kehrt Lena Odenthal an diesen Ort zurück, an dem sie vor fast 30 Jahren schon einmal ermittelte. Das Wiedersehen mit Tries, mit dem sie damals mehr als nur dienstliche Kontakte pflegte, weckt längst vergessen geglaubte Gefühle. Doch der einstige „Bauernjunge in Uniform“ hat sich verändert: Mit Schmerzmitteln, die er sich wie Kokain durch die Nase zieht, betäubt er seinen Alltag, während er in seinem Reich wie ein alternder König herrscht.

Die Ermittlungen führen Lena und ihre Kollegin Johanna Stern in die „Bullenweide“, eine Neubausiedlung, in der die Polizisten der Wache Zarten in gepflegten Eigenheimen Tür an Tür wohnen – finanziert von einem französischen Investor. Die Grenze nach Frankreich ist nur drei Kilometer entfernt; ein Umstand, der für die Ermittlerinnen zunehmend bedeutsam wird. Wie ein dichter Herbstnebel, der sich über die karge Landschaft der Westpfalz legt, verdichtet sich der Verdacht, dass hinter der Fassade der dörflichen Gemeinschaft ein System aus Korruption und Wegsehen existiert.

In einer weinseligen Nacht tanzen Lena und Stefan zu Bob Dylans „Lay Lady Lay“, während Erinnerungen an ihre gemeinsame Vergangenheit aufflackern wie die Glut eines fast erloschenen Feuers. „Was ist nur aus uns geworden?“, scheint die unausgesprochene Frage zwischen ihnen zu schweben. Die Fahndung nach dem Mörder des jungen Polizisten gleicht einem Balanceakt über einem Abgrund – denn je tiefer Lena in den Fall eintaucht, desto mehr verstrickt sie sich in ein Netz aus Loyalitäten und Gefühlen, das sie an ihrer Urteilsfähigkeit zweifeln lässt…

Hinter den Kulissen

Der „Tatort: Die Pfalz von oben“ wurde vom 12. März bis zum 12. April 2019 im Donnersbergkreis, dem Landkreis Kusel und in Baden-Baden gedreht. Als Kulisse für die Polizeistation diente das Gemeindehaus in Nerzweiler. Die Premiere des Films fand am 24. September 2019 in Meisenheim statt, bevor er am 17. November 2019 zur besten Sendezeit im Ersten ausgestrahlt wurde und dabei beachtliche 9,94 Millionen Zuschauer (27,6% Marktanteil) erreichte.

Mit diesem 70. Fall der Kommissarin feierte der SWR zugleich das 30-jährige Jubiläum des Lena-Odenthal-„Tatorts“. Drehbuchautor Stefan Dähnert, der bereits den Vorgängerfall „Tod im Häcksler“ von 1991 geschrieben hatte, knüpfte bewusst an die frühere Geschichte an. Besonders bemerkenswert: Ben Becker kehrte nach 28 Jahren in seine Rolle als Polizist Stefan Tries zurück, was dem Film eine besondere Authentizität verlieh. Für die atmosphärische Inszenierung zeichnete Regisseurin Brigitte Maria Bertele verantwortlich.

Der Vorgängerfall „Tod im Häcksler“ hatte 1991 für heftige Kontroversen gesorgt, da sich die Bevölkerung der Westpfalz durch die Darstellung als rückständig verunglimpft fühlte. Sogar der damalige rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Rainer Brüderle schaltete sich in die Debatte ein. In der musikalischen Untermalung spielt erneut Bob Dylans „Lay Lady Lay“ eine zentrale Rolle – genau wie 1991 begleitet der Song eine romantische Szene zwischen Ulrike Folkerts und Ben Becker und schafft damit eine emotionale Brücke zwischen den beiden Episoden.

Videos zur Produktion

ONE Trailer

XL Trailer

Outtakes

Damals/Heute 30 Jahre Lena Odenthal

Besetzung

Hauptkommissarin Lena Odenthal – Ulrike Folkerts
Ermittlerin Johanna Stern – Lisa Bitter
Kriminaltechniker Peter Becker – Peter Espeloer
Sekretärin Edith Keller – Annalena Schmidt
Stefan Tries, Leiter der Polizeidienststelle Zarten – Ben Becker
stellvertretender Dienststellenleiter Ludger Trump – Thomas Loibl
Polizist Nicolay – Till Wonka
Polizist Benny Hilpert – Max Schimmelpfennig
seine Ehefrau Zoe Hilpert – Jana McKinnon
Polizistin Britta Fies – Maria Dragus
Charly Metzger – David Bredin
Bauer Meurer – Matthias Breitenbach
sein Sohn Tommy Meurer – Moritz Knapp
Herr Tan, Pensionsleiter – Nick Dong-Sik
u.a.

Stab

Drehbuch – Stefan Dähnert
Regie – Brigitte Maria Bertele
Kamera – Jürgen Carle
Szenenbild – Anette Reuther
Schnitt – Sabine Garscha
Kostümbild – Stefanie Jauß
Musik – Christian Biegai

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41 Kommentare

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  1. vor 6 Jahren

    Uiii, ich bin gespannt!

  2. vor 5 Jahren

    Nach einer Stunde Langeweile gebe ich jetzt auf.

  3. vor 5 Jahren

    2 km vor der französischen Grenze mit der Autonummer KH .
    Ist das so schwer zu recherchieren was in der Südpfalz für Nummernschilder herumfahren?????

  4. vor 5 Jahren

    Mist!

  5. vor 5 Jahren

    21.37Uhr komplett sinnlose Fernseh-Zeit… leider. Unrealistisch… Brauchen wir in der heutigen Zeit auch noch einen Tatort, der die Polizei diskriminiert ? Ist es cool, wenn die Polizei Kokain nimmt? Oh jeeee, wenn das ALLES ist – was man zum 70. Jubiläum einer guten Schauspielerin bringen kann …. Schade um die schauspielerischen Momente eines Ben Beckers oder Ulrike Folkerts ….
    Für mich hat der Tatort nicht einen Stern verdient….

  6. vor 5 Jahren

    Komplett reudige kacke – absolut unlogisch

  7. vor 5 Jahren

    Hallo, nach dem Tatort 17.11.2019 frage ich mich, ob das ihr ernst ist. Dafür zahle ich also GEZ?! Das mit Abstand beste am Tatort waren die Naturaufnahmen! Katastrophe!

  8. vor 5 Jahren

    Der Tatort Nummer 1109 in Verbindung mit dem Tatort 224 aus Ludwigshafen. Die Hauptkommissarin Odenthal und ihr Team sowie alle anderen Beteiligten in Höchstform. Ein Film für`s Kino.

  9. vor 5 Jahren

    Kitsch. (Stört mich normalerweise nicht, aber dazu hätte es keinen Ben Becker als Starbesetzung gebraucht.)

  10. vor 5 Jahren

    Vor Erinnerung triefend, Kegelbahnbüro im Chaos, alles korrupte Beamte. Unreelle Fantasiegeschichte. Schade um die Sendezeit.

  11. vor 5 Jahren

    Hallo zusammen,

    Gibt es irgendwo eine Playlist der gespielten Songs in dem Film? Mich interessiert das Stück das der LKW Fahrer zuerst gehört hat.

    Gruß Markus

  12. vor 5 Jahren

    Endlich mal wieder ein Tatort der es verdient angeschaut zu werden.
    Große Klasse und ein Applaus für Drehbuch und Ulrike Folkerts und Ben Becker.
    Ich hatte schon die Hoffnung auf einen fesselnden, spannenden Tatort aufgegeben.
    Hoffentlich sehen wir wieder mehr von der Sorte!

  13. vor 5 Jahren

    Filmisch gut leider stimmen die Musikbeiträge nie überein.
    Am Anfang läuft im LKW Megadeth Symphony of Destruktion danach S.O.D .(System of a Down) und als der LKW gestoppt wir wieder Megadeth. Noch schlimmer wird es als das Paar sich näher kommt Ben Becker packt Bob Dylans Before The Flood Vinyl aus es läuft im Ton aber Lay Lady Lay von einem ganz anderen Album. Wenn ich als zur Zwangsabgaben Verpflichteter Zuseher so etwas sehe (höre könnte ich…….) Es ist beschämend wie wenig Liebe zum Detail hier verwendet wird.

  14. vor 5 Jahren

    Na ja, ein langzehrender Tatort aus Ludwigshafen. Spannung war gleich null, Komödie. Ganz ehrlich, ich habe ihn von Anfang bis Ende gesehn, und so richtig weiß ich nicht wer es war und warum. 1 Stern dementsprechend, schlechter als der Berlin Tatort vor einer Woche, der hatte wenigstens Sinn!

  15. vor 5 Jahren

    Zu viele Ungereimtheiten

  16. vor 5 Jahren

    Na ja, da war schon eine Prise Kitsch, oder sagen wir: anlassgemäß Sentimentalität dabei, das stimmt schon, aber das muss ja nicht (immer) schaden. Die Ludwigshafener sind ja für mich in den letzten Jahren fast schon ein Garant für Langeweile und Nerverei geworden, aber heute ging’s ja mal wieder raus aufs Land und generell tut das dem Tatort meistens gut. Die Odenthal heute mal wieder mit einem Anflug von Leichtigkeit und Heiterkeit, das ist ganz angenehm, und Ben Becker macht natürlich schon was her, ob man da sonst der große Fan ist oder eher weniger. Ansonsten war auch die Geschichte ganz ordentlich konstruiert. Dass es der Tries von der Charakteristik der Figur nicht hatte sein können, war klar, deshalb war die Geschichte auch durchaus spannend, mit einem eher konventionellen, aber gut gemachten Showdown. Gute Sache aus meiner Sicht, starke 4 Sterne, ich runde mal auf die volle Zahl auf.

  17. vor 5 Jahren

    Wenn die Autoren ein gekonntes Geflecht aus Beziehungen und Korruption aufbauen und dann gleichzeitig eine der Figuren „Trump“ nennen, dann zerstören sie ein wenig die vorherigen Bemühungen. Denn dass einer mit so einem Namen keine gute Rolle spielen darf, steht doch eigentlich von vornherein fest. Anders als @Gerald finde ich schon, dass die Witwe Hilperts eine Rolle spielte, denn erstens könnte der eine oder andere Zuschauer schon die Verflossene und Kollegin Britta Fies vorrübergehend verdächtigen und was ganz wichtig ist: ohne diese Ehefrau hätte seine vorrübergehnde Integration in die Polizistensiedlung „an der Bullenweide“ (netter Humor) keinen Sinn gemacht – warum sollte er als Alleinstehender schließlich ein Haus bauen?

    Stefan Tries hat sich mit seinem Darsteller zusammen verändert, das Leben und sein Wandel haben bei beiden Spuren hinterlassen… was Becker nicht daran hindert, nach wie vor ein glänzender Schauspieler mit einer Aura zu sein, ob man ihn nun persönlich mag oder nicht (Ich finde übrigens, er wird seinem Stiefvater Otto Sander in punkto Ausdruck immer ähnlicher, nicht seinem leiblichen Vater Rolf Becker). So hat seine Figur eine gewisse Ausstrahlung auf Frau Odenthal nicht verloren. Frau Stern ergänzt sie mittlerweile sehr gut, der Kriminaltechniker Becker wurde im Laufe der Zeit aber leider ein wenig zum Tollpatsch umgeschrieben. Ansonsten eine gut erzählte Geschichte mit einem ab einem gewissen Punkt unausweichbarem Ende. 4 Sterne

  18. vor 5 Jahren

    Grundsätzlich (von der Haupt-Handlung her) ein sehr guter TO mit einem fast klassischen Strickmuster.
    Der Handlungsstrang, dass sich die schlanke, sportliche Fr.Odenthal nach 28 Jahren wieder mit dem nun massiv tatverdächtigen, korrupten, optisch aufgeschwemmten Dorfpolizisten-Chef einlässt (und sogar Koks schnupft), mit dem sie charakterlich so gar nichts verbindet bis auf ein sehr kurzes „Momentum“ vor fast 30 Jahren , erscheint jedoch nicht nachvollziehbar und daher in hohem Maße unglaubwürdig.
    Danke aber dafür, dass die Story dieses Mal ausnahmsweise nicht mit dem in solchen Fällen marktüblichen „suicide by cops“ endete.


  19. Ende der Erstausstrahlung

  20. vor 5 Jahren

    trotz Starbesetzung nicht unbedingt der Hammer unter den aktuellen TO Poduktionen , aber meiner Ansicht nach der beste bisher produzierte ohne Kopper – im Wesentlichen ganz ordentliche TO Fernsehunterhaltung am Sonntagabend – 3,5 Sterne

  21. vor 5 Jahren

    Der Kitsch hat mich viel weniger gestört als die Story. Die war eine Variante der beliebten und ziemlich abgenudelten Reihe „korrupter Dorf- oder Revierbulle als König und Gesetzgeber“, aber was für eine schwache! Wenn ich da an gewisse andere Tatorte dieser Art denke, zum Beispiel den mit Werner Woelbern als Revier-King, muss ich sagen: Der aus LU war schlicht überflüssig. Zudem war er reichlich wirr und undurchsichtig. Und langweilig, wie schon weiter oben bemerkt wurde. Auch stimme ich Kommentator @Der Fremde zu, dass das amouröse Revival Odenthal-Tries vollkommen unglaubwürdig war. Erst recht mit einer mitkoksenden (!) Odenthal. DIE würde so was doch NIE machen. Und, viel wichtiger noch: Die Tries’sche Verlockung zum Mitkoksen war filmisch extrem schwach umgesetzt. Ich konnte nicht im Geringsten nachvollziehen, wie der die Odenthal dazu rumgekriegt haben soll, und womit genau. So klappt es jedenfalls bestimmt nicht. Und vorher seine teigigen Sprüche mit Weinglas in der Hand – nein, damit kriegt man keine Frau rum, weder Odenthal noch sonst eine. Es war einfach sehr, sehr schwach, ja peinlich in seiner Unglaubwürdigkeit.

    Mein generelles Hauptproblem mit dem LU-Tatort ist aber ein anderes, nämlich die Geschlechterfrage, oder genauer gesagt: die Doppelfrauigkeit des Teams seit dem Abgang von Kopper. Erstens finde ich Doppelfrauigkeit AN SICH verkehrt, kontraproduktiv, todlangweilig usw., und zweitens finde ich sie SPEZIELL schlecht, wenn der Sidekick so schwach ist wie … nun, in LU ist es Lisa Bitter. Finde nur ich die so unterdurchschnittlich, oder geht das anderen auch so? Das würde mich interessieren. Ich finde sie völlig fad und ausstrahlungsarm bis -frei, auch in puncto Weiblichkeit. Es hat mir noch nie den geringsten Spaß gemacht, ihr zuzuschauen. Bei ihr habe ich seit ihrem ersten (!) TO-Auftritt nur eine einzige Attitüde gesehen, nämlich eine, ich sag mal: nervende, spitze Lehrhaftigkeit, die vermutlich als „Munterkeit“ durchgehen soll. Aber das funktioniert nicht – und vor allem reicht es nicht. Die Figur Johanna Stern in der Interpretation von Lisa Bitter ist für mich eine der blassesten im Tatort-Universum, wenn nicht die blasseste überhaupt. Keine Ahnung, wieviel Lisa Bitter dafür kann, aber diese eindimensionale Fadheit quält mich regelrecht. Wenn ich mir im TO-Universum eine Umbesetzung wünschen dürfte, würde ich auf jeden Fall Lisa Bitter „opfern“. Die Figur Johanna Stern könnte man ja nicht mehr ummodeln, also müsste Lisa Bitter „dran glauben“, so leid es mir für sie persönlich täte.

  22. vor 5 Jahren

    Jetzt muss ich im öff.Rechtl. auch noch mitkoksende Polizisten sehen :-( geht garnicht.
    Tatort, wie leider so oft, eher zum Abschalten, umschalten braucht man ja auch nicht.

  23. vor 5 Jahren

    @ Till Schneider: Auch ich finde Lisa Bitter in der Rolle der Johanna Stern blass, also ohne nennenswerte Ausstrahlung … ;-)
    Das wird m.E. schon hauptsächlich an der Schauspielerin liegen, da es ja durchaus genügend Beispiele von guten SchauspielerInnen gibt, die etwas aus schlechten Rollen/Drehbüchern machen.
    Noch mehr stört mich an der Figur Johanna Stern jedoch, dass deren Entwicklung viel zu unvermittelt von „ständig keifender Zicke“ auf „best friend“ von Fr. Odenthal wechselte, ohne dass es dafür einen nachvollziehbaren Grund gegeben hätte (auch der – für Fr. Stern erfreuliche – Abgang von Hrn. Kopper kann m.E. keinen ausreichenden Grund dafür darstellen , ihr Verhalten dermaßen zu ändern).

  24. vor 5 Jahren

    Warnung: es geht nicht ohne Spoiler.
    Es war einfach zuviel für 90 Minuten. Der Plot: Die örtliche Polizei, die den Versuchungen der Korruption erlegen ist, bis ein „Betriebsunfall“ das System kollabbieren lässt.
    Die Brüche der Charaktere: Der örtliche Dorfbulle, den Gewissenbisse plagen. Der junge Kollege, der sich nicht kaufen lassen will. Die Protagonisten gefangen zwischen ihrer Dienstauffassung bzw. Korruption und alten Gefühlen.
    Das Dorf, das auch mit den Alltagsproblemen (diesmal: Drogenkonsum unter Jugendlichen) leidet.
    Die Polizei: auch diese ist kein homogener Haufen – unterschiedliche Dienststellen haben auf bei untadeliger Dienstführung unterschiedliche Interessen.
    „Broadchurch“, „Shetland“ oder dergleichen zeigen, wie man solche komplexen Geschichten in all ihrer Tiefe erzählt. In gerade einmal anderthalb Stunden gepresst, hilft es nur, wenn die Chraktere unverständlich, ja erratisch handeln. Und dann kann auch die beste Schauspielkunst die Probleme des Drehbuchs nicht mehr retten.
    Das zeigt sich vor allem bei dem Wiederaufleben der Romanze zwischen den Hauptprotagonisten: das sekundenschnelle Umschalten von Ermittlerin in von alten Gefühlen übermannte, die dann mit dem Hauptverdächtigen kokst und im Garten herumballert, ist einfach dermaßen unglaubhaft, dass es jedwede schauspielerische Leistung selbst ruiniert.
    Das Dorf, der Mikrokosmos, in dem das Klima aus gegenseitigen Gefälligkeiten entsteht, bleibt so weit im Hintergrund, dass es unsichtbar wird. Die Ermittlungen in Frankreich (wo immerhin der Verantwortliche der Korruption wohnt), werden nur im Ergebnis mitgeteilt.
    Da geht sogar der Umstand, dass ein Polizist, der angeblich nie aus einem pfälzischem Nest herausgekommen ist, Hochdeutsch spricht, unter.
    Kurz: die Story hätte eine gute Miniserie geben können – so wurde sie im Schweinsgalopp schlecht verfilmt. Da es schon schlechteres gab: eineinhalb, aufgerundet zwei Sterne.

  25. vor 5 Jahren

    Das war er nun für mich – der wirklich allerletzte Tatort, den ich mir angeschaut habe.

  26. vor 5 Jahren

    Schade, das war dann doch ein trauriges Jubiläum. Auch der genial spielende Ben Becker kann da nicht mehr viel ausrichten. Falsche Fährten gab es eigentlich genügend, aber die Fäden gingen schneller verloren, als sie aufgebaut wurden. Die aufflammende Liebesgeschichte war dann an Unglaubwürdigkeit wirklich nicht mehr zu überbieten. Auch die Einblendungen des Tatorts von vor dreißig Jahren kamen unausgegoren daher. Zum Glück schreibt Stefan Dähnert keine Liebesfilme, die wären dann noch schlechter als es dieser Tatort war. Drei Sterne, einen für Ben Becker, einen für Ulrike Folkerts und den letzten für das Jubiläum. Grosszügig gestimmt heute.

  27. vor 5 Jahren

    Flacher geht es nicht mehr !! Kiffende Kommissarin die in der Nacht mit der Pistole herumballert!!
    Ich wirklichen Leben wäre das ihr letzter als Polizistin.

  28. vor 5 Jahren

    Kommissarin Odenthal nimmt Kokain, der Rest der Truppe macht seinen Job und der Plot wimmelt vor Ungereimtheiten wie die Kegelbahn vor Mist nach der Beerdigung…. Was für ein traurig-peinliches Jubiläum….

  29. vor 5 Jahren

    Ich habe mir auch mehr erwartet. So toll fand ich Becker nun auch wieder nicht und Folkerts konnte die Widersprüche, die in die Rolle geschrieben wurden, auch nicht ausbügeln, das war einfach nicht möglich. Sie wußte nicht, ob sie sich freut oder ihn verdächtigt oder ob sie nun besondere Erinnerungen hat oder nicht. Vor 30 Jahren war es einfach eine kurze Affäre, er hat sie angehimmelt, weil sie die tolle Kommissarin aus der Stadt war, sie war von seiner Bewunderung geschmeichelt. Viel mehr war nicht. Dieses Rumgeeiere um die Vergangenheit und das „hätte wäre könnte“, war nicht überzeugend. Der heutige Tries ist doch völlig unattraktiv – bekokst, korrupt, selbstmitleidig. Besser wäre es gewesen, wenn er keinen Dreck am Stecken gehabt hätte, und die beiden einfach noch einmal eine kurze heiße Affäre hätten haben können und dabei einen Fall gelöst hätten.
    Und das Frau Odenthal kokst – naja, ziemlich daneben. Passt nicht zu der toughen rechtschaffenen Kommissarin.

  30. vor 5 Jahren

    Frau Odenthal kehrt nach fast 30 Jahren zurück in das Dorf, dass ihr bei einem ihrer ersten Fälle das Leben mehr als schwer gemacht hat und in dem sie sich in einen tumben Dorfpolizisten verknallt hat. Die Landschaft ist die gleiche, der Dorfpolizist ist ein korrupter, übergewichtiger und koksender Chef der Dorfpolizei geworden, das Dorf hat sich gemausert, die Einwohner wirken weiterhin rückständig.
    Der Idee, einen offenen Erzählstrang nach so langer Zeit wieder aufzunehmen finde ich genial. Die tragende Stimmung hat auch gefallen. Wirklich schade ist, dass die Story nur mäßig überraschend, spannend und mitreissend ist. Motive und Aufklärung des Falls sind auch zu konstruiert. Was mich massiv störte war der ständige Wechsel zwischen Tag und Nacht. Mal sagt man sich „Guten Morgen“, in der nächsten Szene ist ein kurzer Dialog, dann ist es plötzlich wieder stockdunkel und dieser Wechsel erfolgte mehrfach, je nachdem welche Tageszeit gerade zu einer Szene gerade passte.

  31. vor 5 Jahren

    Erst jetzt dazu gekommen den TO zu sehen. Eigentlich ist die Story sehr gut gelungen, die Darsteller Spitze. Das Ganze hätte 4-5 Sterne gebracht. Aber leider kann ich nicht verstehen, dass im TO Polizisten Koks zu sich nehmen. Bei Trier wäre es noch zu verantworten gewesen – da in Zarten alle ja korrupt waren. Aber dass Frau Kommissarin sich mit Koks schnupfen zeit, ist m.E. ein absolutes NO GO – und dann noch das Herumggeballere im Garten.
    Darum gebe ich dem Ganzen nur noch 1 Stern – 0 hätte ich gerne gegeben.
    Nur wegen des Koks.
    Das Beste war der Trauermarsch der Dorfmusik – Erinnert schwer an „Der Pate“ ! – Der Schluss war schlüssig in dieser Dorf-Mafia-Geschichte.

  32. vor 5 Jahren

    Na ja nichts besonderes…Provinzkomödie…Vetternwirtschaft…alle gegen alle…
    gut natürlich Ben Becker und Lena!!

  33. vor 5 Jahren

    Copland für Arme.
    Und ‚Koks‘ war das definitiv keins, allenfalls ‚Pep‘.
    Billig halt.

  34. vor 5 Jahren

    Sehr mäßiger Tatort. Ben Becker ist der einzige Lichtblick, alles andere eher drittklassig. Odenthal extrem blaß. Schade

  35. vor 5 Jahren

    Zugegebenermaßen brauchte ich einige Anläufe, um in diesen Lena-Odenthal-Jubiläumstatort richtig einzusteigen und ihn entsprechend würdigen zu können.

    Denn zunächst dachte ich bloß: Korrupte Dorfbullerei? Gähn… Aufgewärmte Gefühle? Doppelgähn… Zumal Ben Becker optisch doch sehr abgestürzt ist – 30 Jahre hin oder her ;-). Deshalb fand ich allein schon das backfischhafte Grinsen von L.O. auf dem Acker unglaubwürdig und auch unangemessen, denn gerade kam die Todesnachricht über den jungen Kollegen. Von der späteren Verleitung zur Kokserei und Ballerei ganz zu schweigen. Da gebe ich den kritischen Kommentaren völlig recht.

    Aber dann: Der Korruptionssumpf mit Folgemord gestaltete sich vielschichtig und war schon mal als Krimi interessant. Und genau diese Vielschichtigkeit mitsamt widerstreitenden Motiven bündelte sich in der Figur des Dienststellenleiters Tries. Der Schlüssel zu seinen Motiven liegt in der unerfüllten Liebe zu L.O., die er nie so richtig verwinden bzw. anderweitig füllen konnte. Selbst mit „seiner“ Gemeinschaft nicht. DAS war großartig angelegt. DAS war der eigentliche Krimi !!

    Dass L.O. in diesem Tatort eher als Projektionsfläche für Tries Sehnsüchte herhalten musste, ist seiner Rolle geschuldet. Und L.O. hat sich vielleicht auch bloß aus Nostalgie und Mitgefühl auf Tries eingelassen?

    Es war definitiv ein Ben-Becker-Film. Aber ein sehr guter. Die Tanzszene mit der Rückblende hat mein nostalgisches Herz berührt und „Lay, Lady, Lay“ geht mir nicht mehr aus dem Ohr… :-)

  36. vor 5 Jahren

    @arte-versteher: „Kitsch“? Nun, in einer Dokumentation zu „30 Jahre Lena Odenthal“ sagt Ben Becker, dass er sich damals tatsächlich in Ulrike Folkerts gewissermaßen verliebt hat. Und dass sich daran eigentlich nichts geändert hat… Was ist also unkitschiger als echte Gefühle es sind?

  37. vor 5 Jahren

    @Till Schneider: Na, wie gut, dass wir (damit meine ich SIE) nicht bei „Wünsch dir was“ sind :-D

    Oder doch?

    Dann wünsche ich: keine „Doppelmännigkeit“ mehr im Tatort !! Fangen wir mit Köln an: Schenk und Ballauf raus! Stuttgart: auch beide raus. Weimar: schon einer ist zuviel, also Lessing raus und dafür eine Partnerin, mit der Dorn auch gern verheiratet sein darf ;-). Murot sowieso raus! Und von den Hamburgern ganz zu „schweigen“ (haha). Selbst Münster ließe sich bestens zu einem „Rizzoli & Isles“-Verschnitt machen.

    Ein Hoch auf die „Doppelfrauigkeit“ !! Mehr „Cagney und Lacey“ im Tatort !! Und warum wird die super Reihe „Doppelter Einsatz“ eigentlich nie wiederholt ?? Dafür Doppelmännerschrott wie „Alarm für Cobra 11“ entsorgen !!

    SIE müssen ja eine Heidenangst vor weiblicher Homosozialität haben (bloß im Film?) , das wird auch wirklich in JEDER Ihrer schon pathologisch wirkenden Wortmeldungen überdeutlich. Freut mich sehr, dass Stern und weitere Frauen Sie noch lange lange „quälen“ werden :-D :-D :-D

  38. vor 5 Jahren

    @slice me nice
    Selbst wenn man alles glauben wollte, was man im Vorfeld eines Tatorts an Public-Relation-Stories zu lesen und zu sehen bekommt – was hätten die Gefühle zweier Schauspieler am Set vor 30 Jahren mit der Qualität des Drehbuchs von heute zu tun?

  39. vor 5 Jahren

    @arte-Versteher: Genau das, nämlich die Macht der Gefühle seitens Becker/Tries (und nicht etwa Folkerts, die ja bekanntlich homosexuell ist), die auch schon im Tatort „Tod im Häcksler“ ein Hauptthema waren (vor 28 Jahren, nicht vor 30, sorry), hat für mich letztendlich die Qualität dieses aktuellen Tatorts ausgemacht. Wenn so langlebige Gefühle (wiederum seitens Becker/Tries) für Sie Kitsch sind, ist das Ihr persönlicher Geschmack. Sie bestimmten nun mal den Werdegang der Figur Tries (und waren vielleicht auch Ben Beckers persönliche Tragik?) und das wurde sehr nachvollziehbar dargestellt.

  40. vor 2 Jahren

    Drama ‚an der Bullenweide‘!

    Aufgrund der privaten Verwicklung von L.O. einer ihrer besseren TO’s der letzten Jahre (aus meiner Sicht), da sie hier ein bisschen etwas von sich preisgibt.

    Jana McKinnon (*1999 in Korneuburg) ist seither groß in Jugend-Streaming-Serien herausgekommen (Hauptrolle in ‚Bad behavior‘, etc.). Das war m.E. damals noch nicht abzusehen …

  41. vor 1 Jahr

    Sehr lobenswert, dass dieses Mal beide ‚Teile‘ (‚Tod im Häcksler‘, ‚Die Pfalz von oben‘) kurz hintereinander gesendet wurden, so geht der Vergleich noch besser. 😉

    Fazit: Atmosphärisch war Teil 1 natürlich um Klassen besser, Teil 2 zählt aber immer noch zu den besseren Odenthal-Folgen der letzten Jahre! (m.E.)

  42. vor 1 Jahr

    Diesen Tatort hatte ich bei der Erstausstrahlung 2019 gesehen. Mir hatte er damals sehr gut gefallen (unrealistisch aber spannend, traurig, gefühlvoll). Dass die Kommissarin sich wieder mit ihrer alten Liebe, dem Polizisten des Ortes, einlässt, ist für Außenstehende und Zuschauer des Films kitschig, unverständlich und unvernünftig. Aber wie schon Jane Austen sagte „Wir sind alle verliebte Idioten“, ist die Vernunft bei Verliebten ziemlich heruntergefahren… 5 von 5 Sterne!

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12 Folgen
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1 Folgen
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