Kurz und knapp – darum geht’s
In München wird ein Entwicklungshelfer mit einem mysteriösen Gift ermordet – kurz zuvor kündigte er seinen Tod noch selbst bei der Polizei an. Die Kommissare Batic und Leitmayr stoßen bei ihren Ermittlungen auf ein internationales Schmugglerkartell, das harmlos wirkende deutsche Rentner als Drogenkuriere nach Afrika schickt. Als einer dieser vermeintlich ehrenamtlichen Helfer in Kenias härtestem Gefängnis landet und die Münchner Ermittler den Zusammenhang zwischen dem vergessenen „Normannenkraut“ und ehemaligen Stasi-Agenten entdecken, geraten sie in ein gefährliches Netz aus Korruption, Gier und Altersarmut…
Inhalt der Tatort-Folge „One Way Ticket“
Verzweifelt rennt Numa Imani durch die nächtlichen Straßen Münchens. Die Fabrikgebäude und hohen Drahtzäune des Industriegebiets werfen im Mondlicht scharfe Schatten auf den Asphalt. Im Auto, das sie gerade panisch verlassen hat, sitzt ein toter Mann am Steuer – Timo Harbig, Entwicklungsexperte einer NGO, die Hilfsprojekte für Afrika organisiert. Eine einsame Überwachungskamera zeichnet ihre Flucht auf.
Am nächsten Morgen stehen die Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr am Tatort. Der junge Kalli Hammermann, ihr engagierter Assistent, berichtet ihnen eifrig von den ersten Erkenntnissen und übernimmt dabei unbewusst die mitunter barsche Art seiner Vorgesetzten. „Das sind deine Kollegen, keine Flockis“, weisen ihn die erfahrenen Ermittler schmunzelnd zurecht. Batic wirkt müde, seine Geduld wird durch die Übermotivation des Jungen auf die Probe gestellt, während Leitmayr mit seiner trockenen Art die Situation entschärft.
Das Ungewöhnliche an diesem Fall: Das Opfer hat kurz vor seinem Tod die Polizei angerufen und seinen eigenen Mord angekündigt. Der Gerichtsmediziner Dr. Steinbrecher bringt die Kommissare mit seiner Analyse auf die richtige Spur: „Normannenkraut“ – ein seltenes Gift aus einem afrikanischen Wolfsmilchgewächs, mit dem einst die Stasi ihre Feinde beseitigte. „Obwohl ich das Possessivpronomen ‚unser‘ in dem Fall für unangebracht halte, trotz Wiedervereinigung“, fügt er distanzierend hinzu.
Parallel zu den Ermittlungen in München sitzt der deutsche Rentner Martin Endler in einem kargen Krankenzimmer des berüchtigten Kamiti-Gefängnisses in Nairobi. Das Neonlicht flackert über seinem eingefallenen Gesicht, während er schmerzvoll seine frische Stichwunde betastet. Mit 300.000 Euro im doppelten Boden seines Koffers wurde er am Flughafen verhaftet. Sein Traum von einem neuen Leben mit der schönen Numa Imani zerbricht in der harten Realität Afrikas wie dürres Holz.
Die Kommissare stoßen auf eine Gruppe älterer Menschen – die sogenannten „Alten Hasen“, die ehrenamtlich für die NGO „Help Know How“ arbeiten und regelmäßig nach Afrika reisen. Ihre Befragung gleicht einem Tanz auf rohen Eiern. Hinter der Fassade der unbescholtenen Rentner verbergen sich verzweifelte Menschen, die aus finanzieller Not heraus zu Kurieren wurden. Die Fahndung nach den Hintermännern gestaltet sich wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, bis ein Hinweis die Ermittler auf die Spur einer mysteriösen Consulting-Firma führt, hinter der sich alte Stasi-Strukturen verbergen…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „One Way Ticket“ wurde vom 16. Oktober bis zum 19. November 2018 in München und Umgebung gedreht. Für die authentische Atmosphäre flog ein kleines Produktionsteam nach Nairobi, um dort reale Aufnahmen der kenianischen Hauptstadt einzufangen. Die Gefängnisszenen entstanden in einer stillgelegten Papierfabrik in Dachau, während die traumhaften Strandsequenzen mit Numa Imani auf Mauritius gedreht wurden.
In den Hauptrollen ermitteln Miroslav Nemec als Ivo Batic und Udo Wachtveitl als Franz Leitmayr – das langjährigste aktive Ermittlerduo im Tatort, das hier seinen 82. Fall bearbeitet. Zum Ermittlerteam gehören außerdem Ferdinand Hofer als Karl-Heinz „Kalli“ Hammermann und Stefan Betz als Ritschy Semmler. In weiteren Rollen sind Cynthia Micas als Numa Imani, Siemen Rühaak als Martin Endler, Hans-Uwe Bauer als Heiner Hersfeld und der renommierte Regisseur Hark Bohm in der Rolle des Stasi-Strippenziehers Kurt Reichold zu sehen.
Für Regie und Drehbuch zeichnet Rupert Henning verantwortlich, der zuvor bereits die drei Wiener Tatort-Episoden „Grenzfall„, „Schock“ und „Virus“ inszeniert hatte. Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit: Henning wurde durch einen Zeitungsartikel über einen deutschen Rentner inspiriert, der jahrelang für ein afrikanisches Drogenkartell als Kurier gearbeitet hatte.
Bei der Erstausstrahlung am 26. Dezember 2019 erreichte der Film 5,32 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 16,3 Prozent. Von Kritikern wurde besonders die Verknüpfung der Gegenwart mit der DDR-Vergangenheit und die Thematisierung von Altersarmut als gesellschaftlich relevantes Problem hervorgehoben, während einige die etwas konstruiert wirkende Stasi-Verbindung bemängelten.
Das Thema gab’s doch schon mal:
https://tatort-fans.de/tatort-folge-914-paradies/
Boooah! HILFE! Kenia, muss das sein? Warum kein einfacher Krimi, ich wusste nicht ob ich eine Doku über Kenia sah oder die Tageschau, aber eins weiß ich, das hat NICHTS mit Tatort zu tun! Alle 5 Minuten wechselte der Ort,zwischen Kenia und München. Einfach Schrecklich diese Art von Krimis. Warum muss man so einen Schrott drehen, ich guck ja nicht Tatort um zu denken und zu rätseln, so dermaßen kompliziert der Tatort „One Way Ticket“. Ganz ehrlich am liebsten 0 Sterne. Ein Kreisliga Spiel bereitet garantiert mehr Unterhaltung. Hoffentlich wird der nächste Tatort besser!
Ich hoffe das die Rente für Batic und Leitmayr ausreichen wird. Viel Glück für Kalli.
Dieser Tatort, an schlechte Produktionen ist man ja mittlerweile gewöhnt, ist wirklich der Gipfel an Armut. Rentner Cops jagen Rentner Stasi, die Wessi Rentner mit geringer Rente für Drogengeschäfte missbrauchen. Man rühre diesen Brei, gewonnen haben diejenigen die zuletzt sterben. So ein Quatsch wird als Tatort geboten? Mir fehlen da fast die Worte für eine Kritik. Das die inhaltliche Handlung auf der Strecke bleibt versteht sich von selbst, als Zuschauer hätte ich das Normannen Kraut freiwillig eingenommen!
Eigentlich ein guter tatort, leider anfangs sehr verworren,schwer nachvollziehbar, aber am Ende alles schlüssig!
Und endlich mal nichts unrealistisches!
@frank
Dann gibst du dafür 5 sterne?
Möchte mit dem Schluss beginnen. Was die Kommisare im letzten Dialog sagten entspricht der gesamten Handlung. Habe es nicht verstanden. Den Tatort auch nicht.
Respekt, wer das anders sah. Kann sich nur um absolute Profis handeln.
Hallo Leute, entspannt euch. War doch nett, jetzt habe ich als Rentner eine Perspektive. Muss jetzt nur die richtige Connection finden. Gruß
Warum wird ausgerechnet am 2. Weihnachtstag ein solcher Tatort ausgestrahlt? Manchmal kann man sich fragen was da für „Experten“ sitzen, die für die ARD-Programmgestaltung zuständig sind. Wegen meiner ein wirklich guter alter Oldie-Tatort, aber nicht sowas. Bei den Einnahmen durch die Rundfunkgebühren hat man doch einen gewissen qualitativen Handlungsspielraum, oder?
Beeindruckend die Aussage der Rentnerin, wie man, mit Erziehungslücken, von 600 Euro Rente leben soll. Ich weiß wovon sie spricht, denn hier im Westen gab es auch bei meiner Kindererziehung keinerlei Kitas oder kaum Hortplätze, wie es damals hieß. So ist auch meine Rentenlücke vorprogrammiert.
Ein absolutes Ärgernis für mich, dass für wenige Strandszenen auf Mauritius gedreht werden musste. Diese Szenen waren komplett verzichtbar und unnötig verprasste Gelder.
Viel mehr ist leider bei mir nicht hängen geblieben, also ein verzichtbarer TO.
Eine Wiederholung des oben von Thorsten zitierten TO hätte mich übrigens heute besser unterhalten, den fand ich nämlich gut.
Ein Rentner Tatort für Rentner!
Sehr langweilig und belanglos, eigentlich vergeudete Zeit, obwohl ich die beiden Ermittler sehr gern mag.
Einem so etwas am zweiten Weihnachtsfeiertag vorzusetzen ist aber eine Frechheit!
Ein * Abzug, da am Anfang und durch die vielen Rückblenden die Handlung ein wenig zerrissen war. Ansonsten fand ich das Drehbuch doch recht stimmig. Es brachte den Zuschauern ein wenig nahe, wie 30 Jahre nach dem Fall der Mauer doch noch immer Seilschaften existieren.
Dass es solche gibt – wenn auch nicht unbedingt in der gezeigten Art, eher schlimmer – ist für mich keine Fiktion, sondern Realität.
Nur gut, dass bei den größten »Drecksäcken« die biologische Lösung absehbar ist.
Sternkorrektur, ärgerlich! Fazit: 1 Stern stimmt.
Wachtveitl/Nemec überlegen also mal wieder in Rente zu gehen. – Ich kann mir Kalli schon ganz gut in einem Nachfolger-Team vorstellen. – Ansonsten recht lauer Tatort (ebenso wie der letzte Münsteraner)
ich fand den Münchner wieder mal gut – das Ermittlerteam , wie gewohnt eigenwillig und symphatisch – was die Story anbelangt – wenn auch anfangs etwas verstrickt – sicher können so manche Generationen von TO Zuschauern mit diesem Stasi – Thema nicht mehr viel anfangen – ab 1990 offiziel nicht mehr existent – aber so ein akribisch aufgebauter Machtapparat gut durchorganisiert und mit sehr gut ausgebildetem “ Personal “ versehen verschwindet nicht so einfach von der Bildfläche auch nicht nach 30 Jahren – zu Lebzeiten ein System , daß z.B. mehr über mich wußte , als ich selbst , nach dem ich meine Akte gelesen habe – das ganze noch mit analoger Steinzeitnachrichten – und Datentechnik – wer weis , was derzeit in so mancher bundesdeutschen Einrichtung irgendwo auf der Welt noch an “ Restbeständen “ existiert . Erich Mielke hat´s demonstriert – das endgültige personelle aus wird sicher ein biologischer Prozess sein . Alles eine Frage der Zeit .
Die vorhandenen finanziellen Mittel werden gewiss auch nicht verrotten . Interessant auch , daß man nebenbei das aktuelle Thema Altersarmut bei Menschen , die Leben lang einer soliden Arbeit nachgingen , mit eingeflochten hat , tritt wohl am wenigsten bei ehemaligen MfS Bediensteten auf – ich für meinen Teil bleib bei meinem soliden ungefährlichen Minijob als Rentner . Hoffentlich gehen Batic und Leitmayr nicht demnächst in Rente – diese Frage gab´s ja auch mal im Laufe des Geschehens .
Nach einer halben Stunde bin ich rüber zum Traumschiff. Da weiss man wenigstens von vornherein, dass man nicht viel erwarten kann.
Ich fand diese Tatort-Folge nicht schlecht. Doch es sieht so aus als hätte man versehentlich die mider vorigen aus Münster getäuscht, die hätte am Wihnachten gestrahlt werden müssen, und diese aus München an einem normalen Sonntag.
Aber das Buch war nicht schlecht, vielleicht ein bisschen zu kompliziert, aber eigentlich OK. Regie, Schauspielern, nichts besonderes, aber ganz ordentlich. Abgesehen vom falschen Sendetermin sind es 4 Sterne von mir.
Ich fand den Tatort auch banal. Vor allem das dumme Gerede von Dunkeldeutschland, Ossis ,Stasi usw. nervt einfach nach so vielen Jahren.
Sehr guter Tatort.
Gruseliges Thema, aber ganz nah an der Wahrheit, da es bis heute noch immer zahlreiche MfS Typen gibt, welche frei rumlaufen und ihr Unwesen treiben können. Leider
Ein Stern ist eigendlich schon zu viel.
Kann man wenigstens an Weihnachten nicht mal einen normalen Tatort mit einer Handlung senden die einem Tatort gerecht wird.
Die Münchner Besetzung steht halt einfach für Qualität.
Der Sendetermin war gut gewählt, der Feiertag ist wie Sonntag.
Kalli ist zwar noch nicht in die Fußstapfen vom guten alten Carlo Menzinger getreten, aber das wird schon noch werden.
Endlich wieder mal Gutes aus München, obschon die STASI war ja eigentlich überflüssig. Gut gedreht und gute Darsteller. B&L sowieso, Kalle kommt langsam in die Gänge. Die Rentner haben eindeutig Recht und können nicht nur in D klagen, sondern auch in Nachbarstaaten…… Ein guter TO, leider zu Beginn sehr verworren, schwer nachvollziehbar. Am Ende war alles schlüssig.
…hab abgeschaltet…zu kompliziert…zu zäh…langatmig…bin eigentlich
diesmal enttäuscht von Ivo und Leiti…schade…man will ja auch mal
entspannen…nur kein Stress!
Ein prima Tatort. Spannend und nicht 0815.
Sozialkrik im Tatort — warum nicht.
Endlich mal ein guter Tatort!
…was ist denn mit Ivo und Leiti los…da kommen mir ja fast die Tränen…
einfach nur ein scheiss Thema…ich will hier einen Krimi sehen und nicht
immer wieder diese Themen wie hier…schaut Euch die Quoten an…
sogar das Traumschiff mit dem neuen Käpitän Silbereisen ist weit
enteilt…das müsste einem zu denken geben…LG
Ich war wiederholt positiv überrascht vom TO München. Nachdem die Alt-Kommissare in den letzten Jahren gelangweilt wirkten, kommen sie wieder in Fahrt. Eine schöne verwobene Geschichte mit zahlreichen Facetten die sich am Ende zusammenfügen.
Nichts für schlichte Gemüter, für den verwöhnten Krimigucker aber sehenswert. Schön auch die Idee, dass die Stasi auch 30 Jahre nach dem Fall der Mauer ihre Klauen im Spiel hat. Und nebenbei ist auch noch gesellschaftskritisch das Thema Altersarmut eingebaut. Allein das Finale, als sich die beiden Hauptbeschuldigten gegenseitig ihrer Motive erklären – vor den gezückten Waffen der Polizeim, war etwas zu unrealistisch.
Finanziell klamme Rentner:innen schmuggeln Wolfsmilch-Gift für Ex-Stasi-Leute. Was gebiert die Phantasie als Nächstes zur ‚Steigerung‘?