Tatort Folge 1184: Videobeweis



Das neue Jahr beginnt tief im Süden: Aus Stuttgart meldet sich der Südwestrundfunk mit „Videobeweis“, dem ersten Tatort des Jahres 2022. Anders als der Titel vermuten lässt, geht es in Episode 1184 der Krimireihe nicht um undurchschaubare Fußballregeln, sondern um den Mord an einem Mitarbeiter eines Versicherungskonzerns, den die Kommissare Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) in ihrem 28. Fall aufklären müssen. Dabei treibt sie auch die Frage um, ob vermeintlich eindeutige Bilder tatsächlich immer das wiedergeben, was wirklich passiert ist. Gedreht wurde vom 16. November bis zum 22. Dezember 2020 in Stuttgart, Karlsruhe, Offenburg und Baden-Baden. Seine Premiere feierte der TV-Krimi bereits am 19. August 2021 auf dem SWR-Sommerfestival in Stuttgart. Im Fernsehen erstmals zu sehen ist der neue Tatort an Neujahr, nämlich am Samstag, den 01.01.2022, um 20:15 Uhr im Ersten.

Inhalt der Tatort-Folge „Videobeweis“

Dass Weihnachtsfeiern zu später Stunde schon mal aus dem Ruder laufen können, ist dem einen oder anderen vielleicht aus eigener Erfahrung bekannt. Mit einem Mord enden sie jedoch glücklicherweise in den seltensten Fällen. Anders im Stuttgart-Tatort „Videobeweis“: Das zurückliegende Jahr scheint lukrativ gewesen zu sein für den Versicherungskonzern „Metropolis“ – klar, dass das mit einer standesgemäßen Weihnachtsfeier gewürdigt werden muss. Die Stimmung erreicht ihren Höhepunkt, als Mitarbeiterin Kim Tramell im glitzernden Minirock die Bühne betritt und ihre Karaoke-Fähigkeiten unter Beweis stellt. Applaus brandet auf nach ihrem Auftritt, die Sektgläser klingen, und an der Bar bedient der Chef Oliver Jansen höchstselbst. Der wiederum nutzt die Gunst der Stunde, als die gefeierte Karaoke-Queen Kim am Ende der Party noch schnell ihren Mantel holen will: Er lädt sie auf einen Drink in sein Büro ein, den sie natürlich nicht ausschlagen kann. Bleibt es dabei – oder läuft noch mehr zwischen Jansen und Tramell an diesem Abend?

Am darauffolgenden Morgen ist die Partystimmung jedenfalls komplett verflogen, als die Leiche von Idris Demir im Foyer der Konzernzentrale gefunden wird, einem Kollegen Tramells. Offenbar ist er über eine der Balustraden der oberen Etagen in die Tiefe gestürzt. Um ihn herum liegen Glasscherben, ein paar Sektgläser, die heil geblieben sind – Überreste der rauschenden Party des Vorabends, die für Idris Demir tödlich endete. Die beiden Hauptkommissare der Stuttgarter Kripo, Thorsten Lannert und Sebastian Bootz, nehmen die Ermittlungen auf. Ein Selbstmord erscheint eher unwahrscheinlich, da das Handy des Toten unauffindbar ist – da hat wohl jemand etwas zu verbergen. Lannert und Bootz befragen zunächst die Belegschaft der Versicherung. Wirkliche Feinde hatte Demir nicht, nur die üblichen Konkurrenzkämpfe unter Kollegen gibt es auch bei der Metropolis-Versicherung. Offenbar konkurrierte Demir mit Tramell um einen neu geschaffenen, höchst lukrativen Posten – da kann die Freundschaft, die die beiden noch auf der Weihnachtsfeier zur Schau gestellt hatten, ganz schnell enden. Zufälligerweise war es gerade Kim Tramell, die zusammen mit ihrem Chef Jansen als letzte die Weihnachtsfeier verlassen hatte. Demir war bereits vorher gegangen, muss anschließend aber nochmal zurückgekehrt sein. Aus welchem Grund, das versuchen die beiden süddeutschen Kommissare im TV-Krimi „Videobeweis“ noch herauszufinden.

Schnell kristallisieren sich Jansen und Tramell als die Hauptzeugen heraus. Familienvater Jansen behauptet gegenüber Bootz und in Anwesenheit seiner Frau Cleo, nach der Weihnachtsfeier noch im Büro gearbeitet zu haben, eine Aussage, die Bootz bereits misstrauisch macht. Kommissar Lannert befragt derweil die toughe und selbstbewusste Kim, die zusammen mit ihrer Tochter Ju-Ju in einem hübschen Häuschen lebt, das man sich im hochpreisigen Stuttgart auch erstmal verdienen muss. Aus irgendeinem Grund fühlt sich der schwäbische Kripo-Beamte, der im TV-Krimi „Videobeweis“ mit Rückenschmerzen zu kämpfen hat, von der charmanten und attraktiven Mathematikerin angezogen. Genau wie Lannert ist auch Tramell Oldtimer-Fan und leistet Erste Hilfe, als sein Oldie-Porsche einfach nicht anspringen will. Und auch gegen das Rückenleiden des Kommissars hat die Aktuarin, die für die Versicherung Risiken abschätzt, ein Mittelchen im heimischen Badezimmer parat. Vor so viel Nähe schreckt der erfahrene Kriminalist Lannert dann aber doch zurück.

Zu Recht, wie sich im SWR-Tatort „Videobeweis“ alsbald herausstellt, denn in der Computer-Cloud des ermordeten Demir stößt die Kriminalpolizei auf ein Video, das den Abteilungsleiter Jansen und seine Mitarbeiterin Tramell in scheinbar eindeutiger Pose in Jansens Büro zeigt – und das den aufmerksamen Zuschauer an den Anfang des Kriminalfilms erinnert: Aus dem Flirt im Büro des Chefs ist offenbar mehr geworden, die beiden hatten nach der Weihnachtsfeier Sex miteinander. Und Idris Demir hat diese Szene gefilmt. Damit sind die beiden nicht mehr nur einfache Zeugen, sondern die Haupttatverdächtigen. Doch in der anschließenden Befragung behauptet die selbstbewusst auftretende Tramell, Jansen habe sie vergewaltigt, was dieser selbstredend vehement bestreitet. Die überraschende Aussage der Aktuarin trägt eher zur Verwirrung der Ermittler als zur weiteren Aufklärung bei. Denn zeigt das Video Demirs tatsächlich eine Vergewaltigung? Immer wieder schauen sich Lannert und Bootz das Filmmaterial an, aber einen gewalttätigen sexuellen Übergriff, vollzogen gegen den Willen der Frau, können sie nicht erkennen. Die Initiative ging wohl von Jansen aus, aber nach allem, was die Bilder zeigen, hat Tramell bereitwillig mitgespielt. Aber können die Kommissare den Bildern trauen? Je öfter sie die Aufnahmen sehen, desto uneindeutiger erscheint ihnen die Szene. „Es gibt diese Situationen, wo man weiß, das ist nicht okay. Man dürfte nicht mitmachen. Man müsste was sagen. Aber man kriegt’s nicht hin in der Situation. Wir tun ja nicht immer nur das, was wir tun wollen“, meint Stefanie Seiler, die neue Auszubildende im Kommissariat, als Lannert und Bootz sie nach ihrer Interpretation des Videos fragen. Wollte Tramell den übergriffigen Jansen also abweisen, aber konnte es einfach nicht? Doch kann eine solch selbstbewusste Frau überhaupt zum Vergewaltigungsopfer werden? Und ist dieses Video tatsächlich der Grund, weshalb Idris Demir sterben musste? Die beiden Kriminalisten müssen auch eigene Meinungsverschiedenheiten über die rätselhafte Kim Tramell austragen, bevor sie sich der Lösung des Falls nähern.

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ARD Outtakes




Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Ein solider Tatort, wie man ihn aus Stuttgart kennt – mehr aber auch nicht. Die Problematik rund um sexuelle Übergriffigkeiten und Machtstrukturen innerhalb von Belegschaften wird gut umgesetzt, nicht zuletzt dank der beiden Episoden-Hauptdarsteller Ursina Lardi und Oliver Wnuk, die das Rätselhafte und Undurchschaubare, das in beiden Rollen angelegt ist, überzeugend verkörpern. Ansonsten hat das Stuttgarter Tatort-Team seit dem Abgang der charismatischen und streitlustigen Staatsanwältin Álvarez viel von seinem einstigen Reiz verloren. Bemüht schleppen sich Lannert und Bootz durch die Ermittlungen und haben mit ihrer jeweils eigenen Midlife-Crisis zu kämpfen. Ihre junge Kollegin Seiler bringt zwar etwas frischen Wind ins Team, der durch die altväterlichen Ratschläge der Kommissare à la „Warum ich mal Kriminalbeamter geworden bin“ aber gleich wieder abgeschwächt wird. Hoffentlich gerät der Schwaben-Tatort in Zukunft nicht allzu behäbig – für diesen eher mittelmäßigen Jahresauftakt gibt’s drei Sterne.

Tatort-Besetzung

Hauptkommissar Thorsten Lannert – Richy Müller
Hauptkommissar Sebastian Bootz – Felix Klare
Gerichtsmediziner Dr. Daniel Vogt – Jürgen Hartmann
Kim Tramell – Ursina Lardi
ihre Tochter Ju-Ju – Ruby M. Lichtenberg
Oliver Jansen – Oliver Wnuk
seine Frau Cleo – Karoline Bär
Sandra Verhoeven – Yvonne Yung Hee Bormann
Keran – Serdar Karabiyik
Jodie Becker – Lisa Wildmann
Stefanie Seiler – Amelie Herres
Sammy Berger – Sarah Masuch
Idris Demir – Ulas Kilic
u. v. a.

Tatort-Stab

Buch – Rudi Gaul, Katharina Adler
Regie – Rudi Gaul
Kamera – Stefan Sommer
Schnitt – Saskia Metten
Szenenbild – Andreas C. Schmid
Kostümbild – Caroline Sattler
Besetzung – Marion Haack
Produktionsleitung – Mike Sauer
Ausführender Produzent – Nils Reinhardt
Redaktion – Brigitte Dithard

Bilder-Galerie zum Krimi aus Stuttgart


53 Meinungen zum Tatort Folge 1184: Videobeweis

  • Sino • am 1.1.22 um 21:41 Uhr

    Schnarch, schnarch.

    …war was? Nächster Tatort bitte.


  • Thorsten • am 1.1.22 um 21:50 Uhr

    Ein bißchen fad und in die Länge gezogen. Passend zum Thema könnte man ja überlegen, wie Ursina Lardi es schafft, in gefühlt jedem zweiten Tatort mitzuspielen…


  • Bruno • am 1.1.22 um 21:53 Uhr

    6,5 Sterne Endlich mal wieder ein Tatort, zu dem man Tatort sagen konnte.
    Gute Mischung aus sichtbarer Handlung und erst einmal unsichtbaren Denkanstößen.
    Denn dass weiche Hundekacke hilft, einen Fall zu lösen, war versicherungsmathematisch gesehen absolut unvorhersehbar.
    Klasse Buch und gute Regie.
    Wenn ich so nachdenke, hat Stuttgart die wenigsten Ausfälle und bringt (fast) immer sehenswerte Fälle.


  • Franziska aus F. • am 1.1.22 um 21:53 Uhr

    Starke Besetzung, ich war von Anfang bis Ende interessiert dabei. Gute Story! Das mit dem weichenm Hundehaufen hatte mich auch irritiert. Aber in einem anderen Zusammenhang, dachte oh der hat aber schnell sein Geschäft gemacht. Ging von einem Regiefehler aus. Dann hatte ich den Gedanken aber wieder vergessen.


  • 8ightball • am 1.1.22 um 21:53 Uhr

    …ganz so eiskalt wie in Basic Instinct war die Frau Tramell dann diesmal doch nicht ;-)


  • Miriam Müller • am 1.1.22 um 21:57 Uhr

    Sehr anregend im mehrfachen Sinne…

    Ich muß gestehen, die Schlußfolgerungen in bezug auf den
    weichen Hundehaufen habe ich nicht verstanden.

    Gnade !
    Ich bitte um Information ….


  • Bruno • am 1.1.22 um 21:58 Uhr

    Kleiner Nachtrag zu Thorstens ein wenig ketzerischer Bemerkung.
    Lardi war in 10 Jahren seit 2011 in neun Tatortfolgen zu sehen.
    Nichts gegen deine Gefühle, aber Gefühle können täuschen. *grins*


  • Kriminalist • am 1.1.22 um 22:01 Uhr

    Sehr schöner, doppelbödiger Tatort, den man zum Glück auch nachvollziehen konnte, ohne die Bezüge zu „Basic Instinct“ zu kennen.


  • Mart • am 1.1.22 um 22:02 Uhr

    Sehr guter TO, interessant, psychologisch dicht, regt zum Nachdenken an.


  • Attila • am 1.1.22 um 22:03 Uhr

    Eine starke Folge, ja. Ich habe mich 90 Minuten lang gut unterhalten. Schauspielerisch OK, Regie auch. Und das mit dem Hundekot hätte mir auffallen müssen – ist aber nicht. Die Spannung wurde gut dargestellt, Regie war wieder super, und beide Darsteller der Verdächtigen haben ganz authentisch uns gezeigt, wie sie die Situation erleben.
    Ich finde die junge Azubi gut, ich hoffe, dass sie festen Bestandteil des Teams wird. Es macht schlecht den Suttgarter Folgen, dass alle namentlich bekannte Hauptfiguren, bis auf die beiden Kommissare, raus sind.
    Und, ja, ich habe schon geschrieben, dass ich nicht deutschsprachig bin. Aber ich frage mich schon, wieso ich von allen anderen deutschen Fernsehsendungen über 99% davon verstehe, was gesagt wird, manche Tatort-Folgen, auch die heutige, haben aber deutlich niedrigere Quoten.


  • Aalt • am 1.1.22 um 22:08 Uhr

    Fotografisch/filmisch gut gelungen.
    Nicht nur die Name der Hauptfigur ie bisexuelle Tramall mit Eispick ähnelt „Basic Instinct“ (1992, Paul Verhoeven).
    Auch die Geschichte hat mehrere Ebenen.
    Nicht besonders spannend, aber für mich gut genug für 5 Sterne.


  • Stefan G. • am 1.1.22 um 22:09 Uhr

    Bis zur Halbzeit 4 Sterne, danach 1 Stern Abzug wegen Zeitspiel.
    Mal eine Frage in die Runde: Geht es nur mir so dass ich bei fast jedem Tatort denke, dass 60 min ausgereicht hätten? Habe den Eindruck dass man hier mit den 90 min zu sehr an den alten Traditionen festhält…
    Sonderlob an Frau Lardi für ihre mystische schauspielerische Leistung.


  • Thorsten • am 1.1.22 um 22:15 Uhr

    @Bruno, sie ist eben eines der Gesichter, bei denen ich immer denke: die schon wieder!


  • Brigitte • am 1.1.22 um 22:16 Uhr

    Ich mag die Charaktere Lannert und Bootz gerne, sind ruhig und überlegt.
    Mir hat er gut gefallen,es zeigt sich immer wieder, „genau“ hinzuschauen und erst dann (s)eine Meinung zu bilden. Es ist nie „alles “ wie es vorerst scheint.
    Angenehm fand ich den Umgang miteinander,nicht dieses nervige Matschogehabe wie oftmals zu sehen,genauso fein der Umgang mit der Praktikantin.
    Bravo, 4 von fünf Sterne


  • Stefan • am 1.1.22 um 22:23 Uhr

    Super Tatort! Aber wer erklärt mir das mit dem Hundehaufen? Wieso hat das zur Lösung des Falls geführt?


  • tortart • am 1.1.22 um 22:30 Uhr

    Schöner Tatort zum Jahresbeginn 2022! (An dieser Stelle Euch allen ein Gutes, Neues Jahr).
    Schön ruhig, unaufgeregt, kriminalistisch kombiniert. Wie fast immer bei Tatort Stuttgart.
    Sehenswert.


  • Miriam Müller • am 1.1.22 um 22:44 Uhr

    Hi Stefan,

    willkommen im Club, B i t t e um Erklärung,
    was den

    Hundehaufen !!

    betrifft !!!!!!!!! Bitte !!!!!!!!!
    Mich tröstet, daß ich nicht allein damit bin,
    bisher wurden wir leider nicht erhört, kann ja noch kommen !!!!!!!!!!!!


  • Attila • am 1.1.22 um 22:55 Uhr

    @Stefan und Miriam: Es war weich, was beim aktuellen eiskalten Wetter unmöglich gewesen wäre, wäre der Hund nicht erst kürzlich (definitiv nach dem Tod seines Herrchens) ins Haus gelassen worden. Von jemanden, der/die 1., einen Schlüssel hatte, und 2. wußte, dass das Herrchen nicht mehr kommt.


  • Smokie • am 1.1.22 um 23:23 Uhr

    Das mit dem weichen Hundehaufen und der plötzlichen Erkenntnis, dass eigentlich Nachtfrost herrschte, steht im Zusammenhang mit dem Eintreten von Wahrscheinlichkeiten. In diesem Fall, jener seltenen Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet unmittelbar nach dem aufhellenden Telefonat zwischen den beiden Kommissaren, Hauptkommissar Lanert den Zweitschlüssel des Opfers, an der Schlüsselleiste der Tatverdächtigen erkannte. Und somit kombinieren konnte.


  • Tom_Muc • am 1.1.22 um 23:33 Uhr

    Sorry, nicht meine Art, aber heute muss ich mal damit brechen, einen Tatort erst NACH Ansicht zu beurteilen.

    Bitte, wer ist auf diese wahnwitzige Idee gekommen, die Rolle Oliver Jansen mit Oliver Wnuk zu besetzen? Mir reichen schon die ersten 8 Minuten, und ich würde am liebsten direkt die Mediathek verlassen. Jeder Darsteller im Bergdoktor ist besser, jede Rollenbesetzung stimmiger – das ist eine einzige Schnapsidee, oder irgendein Freundschaftsdienst.

    Und das Fatale: mit „Schneller als die Angst“ präsentiert die ARD in der Mediathek(bereits komplett) eine Produktion, die von A bis Z hochkarätig besetzt ist.

    Wird der Tatort jetzt zum Auffangbecken für Schauspieler-Darsteller? (um nicht zu sagen: muss es Schultheater-Niveau sein?)

    okay, jetzt gucke ich aber weiter –
    vielleicht überrascht mich Herr Wnuk ja noch – obwohl ich das nicht glaube, denn, ganz im Gegenteil, diese Fehlbesetzung könnte bereits ein Fingerzeig sein für weitere Fehlinszenierungen und Ärgernisse in diesem Tatort … okay, weiter … Play …


  • Tom_Muc • am 1.1.22 um 23:46 Uhr

    Oh ja … ich habe es befürchtet .
    Die Dialoge: katstrophal.
    die Zeigefingermessage: „wer fährt noch solche Drecksschleudern“ und „(…)Beitrag zur Klimakrise“ – meine Güte , ARD, könnt ihr nicht besser, oder wollt ihr uns den moralinsauren Links-Grünen Stempel aufdrücken?

    Und vorher wird im „Dialog“ (geht nur in Anführungszeichen) zwischen beiden Kommissaren über die Prkatikantin indirekt hergezogen, weil sie mehr Arbeit macht – dabei muss sie die Drecksarbeit übernehmen, und mit dem Hund rausgehen …

    Hallo SWR? jemand zuhause?

    Ich fürchte weiterhin Allerschlimmtes – aber weiter , sind ja erst 17:30min gelaufen – und die nächsten Wnuk-Auftritte drohen ebenso, wie das nächste politische ÖR- Bevormundsgequatsche … Schönes Neues Jahr! … PLAY …


  • Renate Bochert • am 1.1.22 um 23:50 Uhr

    Super Tatort, mit super Musik. Wer kennt die Songs?


  • Tom_Muc • am 1.1.22 um 23:50 Uhr

    nur zur Sicherheit, falls sich jemand dazu bemüßigt fühlen sollte, weil ihm die Links-Grüne Kritik nicht gefallen sollte:
    ja, ich weiß- meine Tastatur hat ein „a“ verschluckt (katstrophal), ein „a“ verdreht (Prkatikantin ) und ein „s“ versteckt (Allerschlimmtes)

    so, weiter jetzt …PLAY


  • Onkel • am 2.1.22 um 0:22 Uhr

    Lächerlich.


  • alter Fan ( tm ) • am 2.1.22 um 0:28 Uhr

    zu allererst : die besten Wünsche zum neuen Jahr an die gesamte TO Fangemeinde
    Zum heutigen TO : solide Kost aus Stuttgart für den traditionellen Tatortkonsumenten – dieses symphatische Team – immer wieder gern anzuschauen – am “ Videobeweis“ fand ich ansonsten keinen Anlass zum Meckern – der Porsche Targa hat jetzt auch zeitgemäß ein H- Kennzeichen – ist mir so ganz nebenbei aufgefallen


  • Tom_Muc • am 2.1.22 um 2:04 Uhr

    Oliver Wnuk als Chef eines großen Versicherungskonzernes ?
    Ja, nee, is klar!

    aber halt, nach 90 Minuten muss ich mich korrigieren:
    Die Besetzung passt doch in gewisser Weise ziemlich gut zur Rolle: eine Lusche ohne Ausstrahlung und Präsenz säuft sich Mut an, um endlich mal aus dem Familien-Trott auszubrechen,endlich mal ein ganz Anderer zu sein, macht einen auf geilen Hecht und hofft, die Situation nutzen zu können (Sex auf oder nach einer Weihnachtsfeier ist wirklich etwas für ganz arme Würstchen) … und die Texte, die ihm in den Mund geschrieben wurden … nein wirklich, diesen Typ kann wahrscheinlich keiner so verkörpern, wie Wnuk. – also: alles richtig gemacht bei der Besetzung. Ich leiste Abbitte.

    Mehr ist zu diesem grauenvollen Pseudo-#Metoo-Schwachsinn nicht zu sagen.

    Und jetzt lese ich mir die hier bereits eingetragenen Meinungen durch, und schau mir noch den letzten Murot in der Mediathek an.

    Schönes neues Jahr an alle Tatort-Fans und die Redaktion.


  • Tom_Muc • am 2.1.22 um 2:26 Uhr

    PS:
    um nicht falsch verstanden zu werden, zur Erklärung:
    die Schnittmenge zwischen Rolle und Schauspieler besteht aus meiner Sicht in fehlender Ausstrahlung und Präsenz. Das sind meine Eindrücke. So wirkt er auf mich.
    Der Rest meiner Ausführung beschreibt die Figur in der Rolle, ausdrücklich nicht den Schauspieler selbst. Ist mir wichtig, zu sagen.


  • Mumpf • am 2.1.22 um 4:25 Uhr

    – Wie man einen guten Film verhindert bzw. zerstört. –

    Eigentlich wäre das ein guter Tatort aus Stuttgart.
    Aber auch nur eigentlich, denn am Ende ist es ein Ärgernis wie mit, nennen wir es „Zeitgeist-Klischees“ eine Art Bullshit-Bingo gespielt wird.
    Das obligatorische Lesbenpaar, die Klimaprüche, die starke Überfrau, die benachteiligte Frau, die große Männerverschwörung… usw.

    Streicht man den ganzen Blödsinn aus der Story, wird sie gleich deutlich glaubhafter. Aber das interessiert die Redaktionen ja schon lange nicht mehr.


  • Till Schneider • am 2.1.22 um 4:36 Uhr

    Dieser Tatort lehrt uns: Wenn auf einem Video keine Vergewaltigung zu sehen ist, kann’s trotzdem eine gewesen sein. Und ob’s eine war, kann letztlich nur wer beurteilen? Das ist die Schlüsselfrage. Lannert und Bootz nähern sich der Antwort auf küchenphilosophischem Weg, mit freundlicher Unterstützung durch den Zeitgeist und durch berufene Expertinnen. Anders wär’s auch gar nicht gegangen, denn das Thema ist vermintes Gelände, auf dem feste Regeln gelten.

    Zwei Sterne für Richy Müller, Felix Klare und Ursina Lardi.


  • Thilo Haeferer • am 2.1.22 um 13:47 Uhr

    Das war für mich ein „Tatort“. Spannend – hat zum Rätseln animiert bis zum Schluss (ein paar Längen waren drin – okay). Das Stuttgarter Team ist für mein Empfinden sehr authentisch (nicht so wie eine Frau Furtwängler, der ich nicht mal zutraue, ihr Auto in der Tiefgarage zu finden, geschweige denn einen Fall zu lösen) Gute Bilder, gute Story, gut besetzt und gespielt plus originelle Lösung des Falls. Geht doch!!


  • spiderman916 • am 2.1.22 um 13:56 Uhr

    Sehr gelungener Tatort, obwohl mit Oliver Wnuk nicht so ideal besetzt, megastark und passend Ursina Lardi. Die Vernehmung und der Eispickel haben mich auch sehr stark an basic instincts erinnert und war auch bestimmt kein Zufall. Nun ja, ohne Geständnis wäre wohl die Beweislage mit dem zu weichen Hundekot vor Gericht ein wenig sehr dürftig geraten, vermutlich hätte es noch nicht mal zur Anklage gereicht. Schön anzusehen war der Datsun 280 Z.


  • spiderman916 • am 2.1.22 um 14:10 Uhr

    Nachtrag: Ich vergaß noch zu erwähnen, dass mir sehr präsente Muskuntermalung mir äußerst gut gefallen hat. Ferner noch die gute Kamerführung mit den teilweisen schnellen und dynamischen Schnitten. Nettes Detail war auch, dass Lannert und Bootz bei den beiden Mordtheorien wie zwei Geister dort im Hintergrund standen, das hatte was.


  • TonyN • am 2.1.22 um 15:39 Uhr

    Grüße aus dem verseuchten England. Die Stuttgarter Reihe ist immer verlässlich. Tolle Unterhaltung.


  • Bina • am 2.1.22 um 16:28 Uhr

    Endlich mal wieder ein Tatort der guten Machart, da kann man die „Udomanie“ von letzter Woche getrost vergessen.
    Danke und frohes neues Jahr!


  • Franziska aus F. • am 2.1.22 um 17:21 Uhr

    Ich möchte mich noch kurz zur Rollenverteilung an Oliver Wnuk äußern. Die Rolle war ideal besetzt. Vom Alter her authentisch wegen dem Kleinkind etc. Vom Aussehen her ein bisschen fies, ein bisschen unsympatisch, ein bisschen der Pantoffelheld. Gute Auswahl.


  • TheOriginalKetzer • am 2.1.22 um 17:41 Uhr

    Mit einigen Stunden Abstand zu dem gesehenen Tatort aus Stuttgart, bleibe ich bei meiner spontanen Wertung von einem Stern. Warum schon wieder eine „Nörgler-Wertung“? Kurz und knapp: zuviel persönliche Gefühlsduseleien seitens des Targafahrers, so kann man einfach nicht an eine Ermittlung wegen eines möglichen Tötungsdeliktes herangehen.

    Länger und ausführlicher: Ich bin es langsam leid, immer die selben Muster im Tatort zu sehen, unabhängig vom ermittelnden Team und auch unabhängig vom nächsten sich wiederholenden Themenkomplex, der auch in dieser Folge breitflächig ausgerollt wird, damit aber den Rest der Story in den Schatten stellt. Stattdessen kommt die nächste Masche: verwirrende Nebenstränge die an beliebigen Stellen in der 90 Minuten Story verteilt werden können, oder gleich in selber Machart in diverse Tatort-Teams eingebaut werden. Es erinnert im Moment eher an Fließbandarbeit in modularer Bauweise, als an ausgewogene Geschichten, in denen nicht zwanghaft diverse Trendthemen (bitte Hashtag nicht vergessen) regelrecht obsessiv abgearbeitet werden.
    In dieser Folge muss man zwangläufig mit dem Kopf schütteln, wenn Lannert, nachdem Jansen verhaftet wurde, aber noch bevor die Ermittlungen überhaupt abgeschlossen sind, zur späteren Täterin fährt um sich bei ihr zu entschuldigen. Nicht nur das er schon beim ersten Hausbesuch eine schlechte Figur als Ermittler abgegeben hat, nun muss er sich laut Drehbuch auch noch selbst zum Volltrottel degradieren. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, als wenn ca. ein Drittel Material fehlte und um auf die üblichen 90 Minuten zu kommen, hat man schnell noch Lückenfüller improvisiert.

    Und auch wenn diese Folge versuchte mit diversen Kameratechniken, Schnitttechniken, Geisterszenen und „atmospärischer“ Musik Anspruch vorzugaukeln. Scheitern die Macher einmal mehr an den klassischen Basics eines guten Krimis. Denn auch der zweite Ermittler muss natürlich noch ein Stück seiner privaten Misere mit in diese Folge schaffen, der oberste Versicherungsmann der „Metropolis“ am Standort Stuttgart ist nicht etwa ein harter und abgebrühter Hund und sämtliche weiblichen Charaktere, können selbstredend ein Lied über die Schlechtigkeit der Welt der Männer reden. Bootz lag „Mit den Waffen einer Frau“ auf den Lippen (die vermutlich beste Szene dieser Folge, zumindest für meine Lachmuskeln), besinnt sich dann auf eine andere Variante, rennt aber dennoch mit Vollgas ins offene Messer der Gleichstellungsbeauftragten. Liest man zwischen den Zeilen, sind es immer die Männer die böse und niederträchtig alles Weibliche unterdrücken und kontrolllieren wollen. Als Lannert laut Drehbuch schließlich einen Geistesblitz haben darf, der eigentlich das Gegenteil darstellen soll, ist es eigentlich schon zu spät. Er hat sich in diesem Fall nicht nur als Ermittler komplett ins Abseits geschossen. Er hat sich auch noch bei der falschen Person entschuldigen wollen, die richtige wäre Bootz gewesen, die Kommunikation zweier Mordermittler (mit „Handicap“ Praktikantin, die von einem weiteren männlichen Kollegen einen dämlichen Spruch zu hören bekommt) katastrophal…ein weiterer roter Faden in den Tatorten der letzten Jahre, schlechte Kommunikation und Alleingänge, das ist einfach zu weit weg von der Realität, auch wenn es ähnliche Vorgänge auch im echten Polizeialltag gibt, es wird im Tatort einfach zu oft und teilweise zu aufgesetzt eingesetzt und oft genug als Füller benutzt. So spart man sich Story und Ermittlungsarbeit, lenkt immer und immer wieder vom „Tatort“ und den Tatbeteiligten ab.

    Die Besetzung fand ich gar nicht übel, Wnuk gegen einen kantigeren, aggressiveren Typen, wäre meine einzige Änderung. Warum man ihn, entgegen dem Rat seiner Anwältin und Frau, noch diese „einmaliger Ausrutscher“-Nummer rausquteschen lassen muss, bleibt ebenso das Geheimnis der Macher, wie die insgesamt teilweise ausgelutschten Dialoge a là „Drecksschleuder“ oder „wer hätte mir denn dann geglaubt“ (ohne Videobeweis steht m.W.n. immer noch „Aussage gegen Aussage“, nach einer Einlage in Matrazensport zwischen Mann und Frau) und das aus dem Mund eines HK bei der Mordkonmmission ist dann echt „2 much“.

    Da bleibt mir nichts Anderes übrig, als bei der Wahrscheinlichkeitsberechnung für das Unwahrscheinliche zu beiben. Und mich darauf einzustellen, dass es so oder ähnlich in den kommenden Folgen des Tatorts bleiben wird. Die berühmten Ausnahmen werden die Regel bestätigen.

    Ein Punkt für den Targa und den 280er und einige der Kamerafahrten und Einstellungen.


  • Hanz W. • am 2.1.22 um 18:18 Uhr

    90 Minuten Gratwanderung, ohne auf die eine oder andere Seite abzustürzen, stark konzipiert, konsequent durchgehalten, handwerklich sauber durchgeführt: ein starkes Stück zum Jahresauftakt, das (fast) jedes Klischee vermeidet und, je nach aktueller Perspektive, mal den einen, mal den die andere zum Opfer und umgekehrt zum Täter macht. Verstehen konnte man dann jeweils beide Seiten. Die private Involviertheit der Ermittler sehr zurückhaltend angespielt, die lesbische Nebenbeziehung eher überflüssig, aber nun denn. Sollte das ganze wohl noch ein Stück weit offen halten, diesbezüglich also ok. Ich habe immer befürchtet, die Macher lösen das politisch korrekt, also plump auf, haben dem aber gekonnt widerstanden. Spannender und gelungener Tatort-Start 2022, vier Sterne glatt.


  • HerrBert • am 2.1.22 um 19:48 Uhr

    Gelungener Auftakt zum neuen Jahr! Überzeugend gespielt, die Herren Kommissare und die weibliche Hauptrolle, gespielt von Frau Lardi im Besonderen.

    Die Geschichte dreht sich, gefühlt 5 mal im Kreis und schlägt einige Haken, um letztendlich zwar aufgelöst zu werden, wenn auch die letzte Weisheit Ansichtssache bleibt.

    Die Story hat einige Längen, das ist wahr. Dafür gibt’s eben keine Nebenschauplätze. Mit gutem Willen und als kleinen Vorschuss für hoffentlich weitere gute Tatorte im neuen Jahr: 5 Sterne.

    Von all den Obernörglern, die sich hier Seitenweise den Frust von der Seele schreiben würde mich schon mal interessieren, wie denn ein Tatort


  • Winfried Vorbeck • am 2.1.22 um 21:56 Uhr

    Insgesamt war es gut gespielt. Die Schauspieler waren überzeugend. Aber nach etwa der Hälfte der Zeit war eigentlich das meiste erzählt. Das fand ich etwas zu dürfte.


  • Tobias Doll • am 3.1.22 um 4:13 Uhr

    Langatmig und ohne Spannung. Man hätte die Geschichte auch in der halben Zeit erzählen können. Und das Hauptthema des Filmes (Vergewaltigung oder nicht), das eh schon nicht gerade erheiternd ist, wurde bis zum Überdruss breitgetreten. Insgesamt nervig und trotzdem langweilig. Die Schauspieler können einem leid tun bei einem so miesen Drehbuch.
    Eine der schwächsten Folgen seit langem.


  • arte-Versteher • am 3.1.22 um 14:14 Uhr

    Da mir das metoo-Thema ziemlich egal ist, konnte ich mich zurücklehnen und mich ganz auf das Filmische und die Darstellung der Kommissare konzentrieren. Sehr gefallen hat mir die einheitliche, stimmungstragende Farbgebung und die elegante Einbindung von fiktionalen Tatvarianten und Rückblenden. Vor allem aber muss ich einmal mehr den Hut vor Richy Müller als Thorsten Lannert ziehen. Ich liebe die unaufgeregte, stoische Art, mit der dieser Charakter die Welt betrachtet. Schön, dass die SWR-Redaktion in dieser Hinsicht auch auf eine gewisse Kontinuität in den Drehbüchern achtet. Oliver Wnuk wirkt anfangs tatsächlich etwas fehlbesetzt, nicht zuletzt, weil man jeden Moment erwartet, dass Ernie um die Ecke kommt, darf aber ab der Mitte des Films zunehmend verhärtete Gesichtszüge zeigen, was er durchaus drauf hat. Ich fand ihn von Minute zu Minute passender als in die Ecke gedrängtes Weichei. Vier Sterne für deutlich überdurchschnittliche Krimikost


  • Momi • am 3.1.22 um 15:36 Uhr

    Wow – was für ein Tatort und was für ein Finale. Die Idee mit dem Hundekack finde ich genial und hätte nie gedacht, dass dieser den Fall lösen würde. Nicht unbedingt nachvollziehbar war für mich, dass Frau Tramell mit Idris relative gut ausgekommen ist, da sie einen Zweitschlüssel hatte und somit noch an den armen Hund gedacht hat nachdem sie ihren Konkurrenten in den Tod gestossen hatte. ICh dachte Idris und Kim konnten sich nicht leiden, weil beide denselben Posten besetzen wollten. Aber was soll’s. Gut gespielt, tolle Handlung, tolle Bilder – weniger gut die Musik – gelungener Abend. Wer die Kritiken vom 1.1. anschaut merkt doch, dass die Kritiker gewisse Sylvesternachwehen hatten. Andere sind aber bereits an der Pointe der nichtgefrorenen Kacke gescheitert. Habe mich über die verschiednenen Kritiken amüsiert.
    Es ist nur zu hoffen, dass in der CV von Ursina Lardi ein Fehler ausgemerzt wird: Ja sie stammt aus dem Engadin und 1. aus Samedan (gesprochen Samaden für Unterländer) und im Engadin wir Romanisch (Rätoromanisch) gesprochen und nicht Italienisch wie in einer der CV erwähnt wird. Bitte seriöser recherchieren, denn Rätoromanisch ist die 4. Landessprache der Schweiz.
    Ich selbt bin kein Engadiner – aber nahe bei aufgewachsen – nur über den „Hügel“.


  • MoistvonLipwik • am 3.1.22 um 16:27 Uhr

    Alles im Leben dreht sich um Sex. Außer Sex – da geht’s um Macht.
    Die fünf Sterne sind kein Versehen: ein hervorragender Auftakt des Tatort-Jahres aus Stuttgart. Die zugrundeliegende Problematik wurde gut herausgearbeitet, die Ermittlungen gingen ohne Logiksprünge oder Hilfe des Kommissars Zufall gut, aber nicht überhastet voran. Wie in jedem guten Mitrate-Krimi wird vorne unauffällig der entscheidende Hinweis eingearbeitet. Ursina Larbi spielte die mehrfach traumatisierte Hauptfigur hervorragend und ohne irgendwelche kitschigen Erklärungsversuche für scheinbar widersprüchliches Verhalten – genau das macht es so glaubhaft.
    Zwei kleine Wehrmutstropfen: die stark blutende Armverletzung kostete Plausibilität – wer so stark blutet, hinterlässt Spuren am Tatort, die nur ein professionelles Reinigungskommando oder fünf Liter Brandbeschleuniger beseitigen können. Das Kunstblut war zudem in seiner Menge unnötig: für die Handlung brauchte man es nicht. Und nach „Dies ist unser Haus“ kämpfen unsere Stuttgarter schon wieder damit, die professionelle Distanz zum zu vernehmenden Personal zu halten. Das kostet einen halben Stern, aufgerundet werden es wieder fünf.


  • Günther Bernhold • am 3.1.22 um 19:22 Uhr

    Passabler Tatort, Mich interessieren noch Titel und Interpreten der gesehenen Songs. Bin für Antwort dankbar.


  • Norman • am 3.1.22 um 21:48 Uhr

    Weiss zufälligerweise jemand welchen Wagen Frau Tramell in dem Tatort fährt…


  • Marcus • am 3.1.22 um 22:41 Uhr

    Mal wieder ein guter Stuttgart-Tatort, auch wenn die Hundekacke als Rätsellöser doch etwas dick aufgetragen ist, und sowohl Stromberg-Wnuk als auch „sexy“-Ursina eher als Fehlbesetzungen durchgehen. Aber die Story an sich plus Lannert & Bootz addieren sich zu 4 Sternen.


  • stephan_muenchen • am 4.1.22 um 9:18 Uhr

    Die Schduagedder, die könne‘s hald scho.

    Mittlerweile kann man sich echt blind drauf verlassen: die Tatortfolgen mit Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) sind einfach eine Bank. Und sie zeigen, dass man durchaus auch über ungewöhnliche Handlungen oder Inszenierungen klassische Krimikost transportieren kann.

    In „Videobeweis“ geht es um das Thema, was ist wahr und was nicht bzw. wer sagt die Wahrheit und wer lügt. Und im Kopf des Zuschauers geistert die Frage herum, was wäre, wenn es den Videoschnipsel nicht gegeben hätte.
    Überhaupt haben sich die Stuttgarter Tatortmacher ziemlich schwere Kost ausgesucht. Denn die Schwierigkeit, eine Vergewaltigung zu beweisen, wenn nur Aussage gegen Aussage steht, beschäftigt ständig Ermittler und Gerichte. Denn die Wahrheit kennen nur die beiden Beteiligten. Anhand der aktuellen Tatortfolge wurde deutlich, wie schwer es für ein Vergewaltigungsopfer sein kann, die Vergewaltigung zu beweisen… und wie schwer es für den der Vergewaltigung Beschuldigten sein kann, seine Unschuld zu beweisen.
    Clever war hier, dass es außer dem verwackelten Handyvideo keinerlei weitere Zeugen oder brauchbare Indizien gab. Und wie Lannert und Bootz ging es auch mir, dass ich ständig geschwankt bin zwischen „er hat sie vergewaltigt und damit auch den einzigen Zeugen getötet“ und „sie täuscht die Vergewaltigung nur vor und hat selbst den Tod ihres Kollegen auf dem Gewissen“. Mich hat es auch überhaupt nicht gestört, dass es dann eine Kleinigkeit wie eben der Hundehaufen war, der letztendlich dann doch die Falllösung ermöglicht hat.
    Auch wenn manche Rezensenten der Tatortgemeinde meckern, warum denn wieder mal noch eine lesbische Beziehung eingebaut werden musste, war dieser vermeintlich unnötige Handlungsversatz perfekt gewählt, denn er war ein weiteres Steinchen des Zweifels, dass sie die Vergewaltigung nur vortäuscht – das Video zeigte auf den ersten Blick ja eindeutig Einvernehmlichkeit und die Zweifel mit dem Brieföffner kamen er später.

    Ich mag die unaufgeregte Art der beiden Stuttgarter Ermittler, die dieses Mal von einer „Auszubildenden“ unterstützt wurden, von der ich mir vorstellen könnte, dass sie weiterhin eine Rolle spielen darf. Und ich mag sehr diesen spannenden und bis zur letzten Sekunde undurchsichtigen und ziemlich brisanten Fall. Ein extrem gelungener Jahresauftakt, nachdem doch seit dem Ende der Sommerpause eher nur mittelmäßige Tatortfolgen überwogen haben.


  • M.S. • am 7.1.22 um 22:20 Uhr

    Kam erst heute zum ansehen. Mir zu behäbig. Und das Psycho Geschwurbel Lannerts braucht kein Mensch. Treffend das die Kacke der Schlüssel zur Lösung der Kacke war…
    2 Sterne wegen der passenden Songs und nat. für den 911 Targa und den seltenen Datsun 280z


  • Smokie • am 7.1.22 um 22:29 Uhr

    @Normen
    Der Wagen von Frau Tramell fiel mir auch gleich positiv auf. Mein erster Gedanke war: vllt. älterer Maserati. Aber nur eine Vermutung, ohne jegliche Gewähr.


  • Smokie • am 8.1.22 um 7:58 Uhr

    @Norman
    Kein Maserati, sondern ein älterer (ca. 1974/75) Datsun 260Z; gebaut von Nissan. Vorgänger war der 240Z u. Nachfolger der 280Z.
    M.S. hatte ja bereits, in seinem Kommentar, auf den 280Z drauf hingewiesen (was ich erst später bemerkte, sorry).


  • Christian • am 14.1.22 um 23:42 Uhr

    Wir fanden diese Tatort sehr gute und auch die Problematik wurde gut dargestellt. Ich denke, dass man noch über dieses Thema im Nachgang sprechen wird.


  • Maik • am 16.1.22 um 21:30 Uhr

    Schade, dass hier einzelne Personen durch (mindestens) 5 Bewertungen einen Top Tatort auf Mittelmaß herunterziehen können…
    Und warum wird sich hier immer über angebliche Grüne Propaganda aufgeregt? Willkommen in der heutigen Zeit, wo viele junge Menschen sich Gedanken um Nachhaltigkeit machen. Wenn ihr nicht wollt, dass solche Charaktere im Tatort auftauchen, dann schaut doch die Tatorts von vor 30 Jahren, da hatten die Menschen andere Sorgen…


  • Der Fremde • am 4.8.22 um 8:03 Uhr

    Mir gefielen die früheren Stuttgarter TO’s, in denen es nicht nur um endlose zähe Verhöre bzw. Vernehmungen ging, viel besser.
    Dass die Folge durch die Konsistenz einer Hundekacke gelöst wurde, passt hierbei ins Bild …


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