Tatort Folge 1185: Gier und Angst



Countdown zum Jubiläum: Der Dortmunder Tatort feiert 2022 sein zehnjähriges Bestehen. Von Anfang an dabei sind Jörg Hartmann als Peter Faber und Anna Schudt als Martina Bönisch, die am 23. September 2012 in der Tatort-Episode 844 „Alter Ego“ ihren ersten Fall lösten, damals noch zusammen mit Aylin Tezel als Nora Dalay und Stefan Konarske als Daniel Kossik, die die Reihe inzwischen verlassen haben. Der Stichtag ist also erst im Herbst, die Fans des mittlerweile fest etablierten Ruhrpott-Tatorts müssen aber nicht so lange warten, denn bereits zum Jahresanfang gibt es in der Folge 1185 „Gier und Angst“ ein Wiedersehen mit Faber und Co. Diesmal müssen der eigenbrötlerische Hauptkommissar und seine KollegInnen den Mord an einem Vermögensberater aufklären und geraten dabei in die Untiefen zwischen Banker- und Drogenmilieu. Für Kommissar Jan Pawlak hat der dritte Fall, in dem er zusammen mit Faber, Bönisch und der neuen Kollegin Rosa Herzog ermittelt, eine ungeahnte persönliche Dimension: Es kommt zu einer überraschenden Begegnung mit seiner Ehefrau Ella, die seit einem Jahr verschwunden ist.

Gedreht wurde „Gier und Angst“ vom 20. April bis zum 19. Mai 2021 in Dortmund, Köln und Umgebung. Das Drehbuch stammt aus der Feder der Tatort-erfahrenen Autoren Sönke Lars Neuwöhner und Martin Eigler. Seine TV-Premiere feiert der Kriminalfilm am Sonntag, den 02.01.2022 um 20:15 Uhr im Ersten Programm der ARD.

Inhalt der Tatort-Folge „Gier und Angst“

„Böse Zungen behaupten, der Mensch bestehe überhaupt nur aus zwei Grundemotionen: Gier und Angst. Die Gier nach mehr, die Angst vor dem Nichts.“ So bringen die Drehbuchautoren Sönke Lars Neuwöhner und Martin Eigler das Thema dieses Ruhrgebiets-Tatorts auf den Punkt. Ob sich ihre Behauptung als wahr erweisen wird? Einen passenden Auftakt haben sie jedenfalls gewählt, denn der Vermögensberater Claus Lembach wird tot, mit einem Einschussloch im Kopf, in seinem PKW am Dortmunder Hafen gefunden – und zwar von Josef „Joe“ Micklitza, einem seiner Klienten, der sich mit Lembach dort wegen wichtiger Informationen zu seinen Geldanlagen treffen wollte. Lembach arbeitete für die Vermögensverwaltung von Wiglaf Beck – einer von denen, der „Kohle von den Leuten einsammelt, denen die Sonne aus dem Arsch scheint. Und diese Kohle steckt Becks Firma in Fonds, die sie selber auflegt – damit die Sonne noch ’n bissken heller scheint“ – um das Geschäftsmodell Becks und Lembachs in Kommissar Fabers unnachahmlicher Art zusammenzufassen. Micklitza ist natürlich einer von denen mit der Sonne aus dem … – na, Sie wissen schon. Als CEO, also ganz hohes Tier, bei einem der größten Automobilzulieferer Deutschlands hat er jedenfalls genug Vermögen, um es Lembach anzuvertrauen – wie viel, das weiß er selber nicht genau: „Irgendetwas zwischen zehn und 100 Millionen werden es schon sein.“

Das Geld spielt im neuen Fall der Ruhrgebietskommissare also eine große Rolle – obwohl ein Raubmord schon ausgeschlossen werden kann, denn Portemonnaie und Kreditkarte hatte der Tote noch bei sich, wie die direkt am Tatort befindliche Kriminalbeamtin Martina Bönisch zu berichten weiß, die sich im TV-Krimi „Gier und Angst“ mit den zunehmend aufdringlichen Avancen ihres Kollegen Sebastian Haller von der Spurensicherung herumplagen muss, der immer noch von einer „wunderbaren Beziehung“ mit Martina träumt – die in ihren Augen aber längst Vergangenheit ist und auch nicht wieder aufleben sollte. Doch Haller lässt nicht locker und entwickelt sich zunehmend zum Stalker – eine äußerst unangenehme Erfahrung für Bönisch, gerade während der laufenden Ermittlungen.
Für Micklitza schien die Sonne in letzter Zeit wohl doch nicht mehr so hell, denn er wurde von seinem Arbeitgeber gefeuert und hat überdies noch mehrere Klagen wegen nicht zurückgezahlter Schulden am Hals. Merkwürdigerweise ist er seit der Tatnacht wie vom Erdboden verschluckt. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Das bleibt im Tatort „Gier und Angst“ zunächst offen, denn die Kommissare konzentrieren sich erstmal auf das Umfeld des Toten. Lembachs hochschwangere Ehefrau wurde bereits von Wiglaf Beck persönlich über den Tod ihres Mannes informiert – eine Nachricht, die sie nicht gut verkraftet hat, denn anschließend muss sie ins Krankenhaus eingeliefert werden und steht für Befragungen nicht zur Verfügung. In Becks Vermögensholding herrscht mittlerweile helle Aufruhr, denn natürlich hat sich die Nachricht von Lembachs Tod bei seiner hochsensiblen Kundschaft in Windeseile herumgesprochen – das ist Gift in einer Branche, die vor allem vom Vertrauen der vermögenden Klienten lebt. Faber und Herzog bringen in Erfahrung, dass Lembach zuvor für das Bankhaus Roden tätig war, bevor er von Wiglaf Beck abgeworben wurde. Dr. Arthur Mehring, Vorstand der Roden-Bank, verbindet eine langjährige Freundschaft mit Beck – die für ihn zudem äußerst lukrativ ist, denn nahezu alle Vermögensanlagen von Becks Klienten laufen über Mehrings Bank. Klar, dass er Beck den Gefallen nicht ausschlagen konnte, ihm den hochtalentierten Lembach zu überlassen.

Bönisch und Pawlak zieht es im WDR-Tatort „Gier und Angst“ derweil in ein ganz anderes Milieu, denn Josef Micklitza hat noch einen älteren Bruder: Georg „Micki“ Micklitza ist eine Größe im Dortmunder Nachtleben und besitzt einen eigenen Club. Obwohl beide Brüder in völlig unterschiedlichen Welten leben, haben sie den Kontakt zueinander nie ganz abreißen lassen. Kann Micki den Kommissaren vielleicht bei der Suche nach Josef Micklitza weiterhelfen? Vorerst wohl nicht, dennoch erlebt Kommissar Jan Pawlak bei der Befragung in Mickis Club eine faustdicke Überraschung: Für den Bruchteil einer Sekunde sieht er eine Gestalt, die seiner seit einem Jahr verschwundenen Ehefrau Ella verblüffend ähnlich sieht. Er folgt ihr nach draußen, in der Gewissheit, Ella erkannt zu haben, doch sie ist bereits verschwunden. Von einer Angestellten des Clubs erfährt er, dass das „Mickis Braut“ gewesen sei. Von da an ist Pawlak für routinierte Ermittlungsarbeit nicht mehr zu gebrauchen. Er beobachtet Ella, folgt ihr durch die Straßen Dortmunds, stellt sie schließlich zur Rede, konfrontiert sie mit Bildern ihrer gemeinsamen Tochter Mia, die Pawlak alleine, mit Unterstützung seiner Schwiegermutter Britta Tremmel großzieht – doch Ella will von alldem nichts wissen, kann sich eine Zukunft wohl nur an der Seite des zwielichtigen Micki vorstellen, der auch dem Drogenkonsum nicht abgeneigt ist.

Natürlich bleibt seinen Kollegen nicht verborgen, dass Pawlak nicht bei der Sache ist, doch vom Auftauchen seiner bis dahin verschwundenen Frau ahnen sie nichts – bis Bönisch bei einem Besuch der kleinen Mia im Kommissariat ein Foto ihrer Mutter entdeckt. Bönisch hatte Ella bereits einmal in Mickis Wohnung angetroffen, unwissend, um wen es sich tatsächlich handelt. Wie sollen sie nun mit Pawlak umgehen? Ihn zur Rede stellen? Vom Fall abziehen? Unbedingt, meint die stets auf geordnete Abläufe pochende Bönisch. Auf gar keinen Fall, meint der für seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden bekannte Faber – und setzt sich durch, schließlich ist er der Boss des Teams. Er lässt Pawlak, der sich eng an Mickis (und Ellas) Fersen geheftet hat, weiterermitteln, in der Hoffnung, dass seine Nähe zu dem Clubbesitzer für alle von Vorteil sein könnte. Aber kann Faber seinem Kollegen tatsächlich noch vertrauen? Vorsichtshalber lässt er ihn beschatten, allerdings ohne den Rest seines Teams einzuweihen. Die internen Konflikte sind bereits vorprogrammiert. Und ob Micki überhaupt etwas zur Aufklärung des Mordes im Dortmund-Tatort „Gier und Angst“ beitragen kann oder gar selbst tatverdächtig ist, ist längst nicht ausgemacht, denn auch das Umfeld der ach so noblen Banker rund um Beck und Mehring ist alles andere als sauber, wie Faber von der mittlerweile genesenen Witwe Lembachs erfahren muss. Die zwei Welten, in denen sich Joe und Micki Micklitza bewegen, sie sind sich ähnlicher, als es auf den ersten Blick scheint. In beiden regiert die Gier – hier nach der noch höheren Rendite, dort nach dem nächsten Drogenrausch – und die Angst vor dem Absturz, die wiederum um so größere Gier erzeugt. Ist Lembach in den Strudel dieses Teufelskreises geraten? Und wo steckt nun eigentlich Joe Micklitza? Es bleiben viele offene Fragen und ungeklärte Konflikte, denen sich Faber und Co. stellen müssen.

ORF Trailer




ARD Vorschauvideo




Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Zugegeben: Es ist leicht, diesem Tatort vorzuwerfen, er bediene die gängigen Klischees von raffgierigen Bankern, weltfremden Neureichen und zwielichtigen Drogendealern. Und ja, manchmal wird der erhobene Zeigefinger etwas zu dick aufgetragen, etwa in der sehr eindimensional gezeichneten Figur Wiglaf Beck. Sei’s drum: Allein dabei zuzusehen, wie sich der nihilistisch-antimaterielle Faber souverän zwischen den ganzen verunsicherten und angstzerfressenen Gestalten bewegt, für die Geld alles im Leben zu sein scheint, ist ein Vergnügen. Dass es innerhalb des Ermittlungsteams mal wieder heftig knirscht, gehört ja fast schon zur Tradition im Dortmund-Tatort; das besondere Dreiecksverhältnis zwischen Ella, Pawlak und Micki ist überdies kein Fremdkörper, sondern ein elementarer Teil der insgesamt sehr überzeugenden Story. Trotz kleiner Schwächen: aufgerundet vier Sterne.

Tatort-Besetzung

Hauptkommissar Peter Faber – Jörg Hartmann
Hauptkommissarin Martina Bönisch – Anna Schudt
Hauptkommissarin Rosa Herzog – Stefanie Reinsperger
Hauptkommissar Jan Pawlak – Rick Okon
Josef „Joe“ Micklitza – Stefan Rudolf
sein Bruder Georg „Micki“ Micklitza – Sascha Gersak
Ella Tremmel, Mickis Freundin und Pawlaks Noch-Ehefrau – Anke Retzlaff
ihre Mutter Britta Tremmel – Angelika Bartsch
Ellas und Pawlaks Tochter Mia – Jana Giesel
Sebastian Haller – Tilmann Strauß
Wiglaf Beck – Heiko Pinkowski
Dr. Artur Mehring – André Jung
Max von Alfeld – Matthias Bundschuh
Luisa Grebe – Anja Herden
u. v. a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Sönke Lars Neuwöhner, Martin Eigler
Regie – Martin Eigler
Bildgestaltung – Benjamin Dernbecher
Musik – Sven Rossenbach, Florian Van Volxem
Ton – Bernd Hackmann, Roman Höffgen
Casting – Anja Dihrberg
Kostümbild – Manfred Schneider
Szenenbild – Jutta Freyer
Maske – Thorsten Esser, Simone Schlimm
Schnitt – Claudia Wolscht
Produktionsleitung – André Koebner
Produktionsleitung WDR – Oliver Wißmann
Produzent – Titus Kreyenberg
Redaktion – Frank Tönsmann (WDR)


54 Meinungen zum Tatort Folge 1185: Gier und Angst

  • Der Fremde • am 23.12.21 um 16:33 Uhr

    Warum zeigt Bönisch Haller (den Spusi-Mann) nicht wg. Sachbeschädigung an? Immerhin hat dieser in der letzten Folge – von ihr sicher nicht unbemerkt – bereits nach einer eher kleinen Entäuschung den Außenspiegel ihres Fahrzeugs mutwillig zerstört. Was macht dieser Typ erst nach einer größeren Enttäuschung?


  • Heiko • am 2.1.22 um 19:01 Uhr

    Freue mich auf Sascha Gersak einen der besten deutschen Schauspieler Er würde sicher auch einen hervorragenden Kommissar abgeben Vielleicht wird ja mal irgendwo ein Platz für ihn frei und er hat Lust drauf Träumen darf man ja 😁


  • Mart • am 2.1.22 um 21:34 Uhr

    Nichts für mich.


  • LM • am 2.1.22 um 21:36 Uhr

    Es wird Zeit für ein Ende der Dortmund-Tatorte


  • Winfried Vorbeck • am 2.1.22 um 21:43 Uhr

    Drogen, Investment-Gedöns, ein persönlich involvierter Kommissar und eine Handlung, die ich ehrlich gesagt nicht verstanden habe. Nicht mein Ding heute.


  • Mart • am 2.1.22 um 21:46 Uhr

    Einen Zusatzpunkt für den starken Schluss.


  • Thorsten • am 2.1.22 um 21:48 Uhr

    Den Handlungsstrang mit Pawlak und seiner Junkie-Frau fand ich spannend, den Rest konnte man vergessen.


  • Stefan G. • am 2.1.22 um 21:50 Uhr

    Zu traurig. Zu trist. Hier gab es nur Verlierer. Habe wie beim vorletzten Dortmund-Tatort sehr gelitten.
    Einziger Lichtblick: Lou Reed.


  • Eik • am 2.1.22 um 21:56 Uhr

    Undurchschaubar !
    Schade um die Zeit ! Ein fürwahr fulminanter Start ins neue Jahr, ja ?


  • Katrin • am 2.1.22 um 21:58 Uhr

    Genial traurig aber toll wie immer


  • Bruno • am 2.1.22 um 22:03 Uhr

    Mit DO geht es abwärts; auch im Hinblick auf den Tatort.
    Liegt es an den beiden Chefs?
    Ich fand jedenfalls die ersten Jahre mit den beiden anderen jungen Kommissaren besser. Auch von den Handlungssträngen.
    Heute war es ein absolutes Durcheinander. Schade; ich denke, aus dem Themenkreis hätte mehr gemacht werden können.


  • Thomas • am 2.1.22 um 22:05 Uhr

    Faber ist einfach megastark. Aber er könnte auch mal seine Jacke ausziehen. Das hat selbst Schimmi gelegentlich getan…


  • Berni • am 2.1.22 um 22:07 Uhr

    Leider stehen die persönlichen Probleme der Ermittler immer mehr im Vordergrund und die Handlung tritt in den Hintergrund. Diesen Blödsinn muss man sich nicht weiter ansehen. Einfach langweilig und gehört nicht in einen Tatort. Noch einen Tatort aus Dortmund sehen wir uns nicht mehr an.


  • Attila • am 2.1.22 um 22:10 Uhr

    Eine wunderschöne, echt tolle Liebesgeschichte. Warum sie „Tatort“ heißen und Sonntagabends ausgestrahlt werden soll, weiß vielleicht niemand. Ich definitiv nicht.
    Ein zweiter Stern wegen einiger großartigen Schauspielers, sonst nchts.


  • André • am 2.1.22 um 22:16 Uhr

    Ziemlich wirr. Viele Geschichten die da ineinander verflochten werden. Und am Schluss wird zwar klar, wer Claus Lembach umgebracht hat: es ist Micki. Nun möchte ich sehr gerne wissen, weshalb denn? Kann mir da jemand helfen?


  • Karin L. • am 2.1.22 um 22:19 Uhr

    Insgesamt spannend. Vielleicht ein wenig viel Privates, dass aber recht geschickt in den Fall eingebunden wurde. Zwischen Faber und Bönisch knistert es weiter, und der Stalker und Pawlaks Familie mit Tochter bietet auch noch Entwicklungsspielraum. Hoffentlich leiden die weiteren Mordgeschichten nicht zu sehr darunter. Es gibt ja auch noch die junge Dame im Team, die auch noch ein nicht näher beleuchtetes Privatleben haben könnte…..


  • Franky • am 2.1.22 um 22:26 Uhr

    So schade, jetzt wo Faber nach zehn (!) Jahren langsam „normal“ wird, werden die Fälle schlechter. Diese ständigen persönlichen Verwicklungen sind genauso realitätsfremd wie diese seltsame Zusammenarbeit im Team (inklusive 10 jähriges „Siezen“ der Hauptakteure.)


  • Heiko • am 2.1.22 um 22:46 Uhr

    Für mich endlich mal wieder ein richtig guter Tatort Starke Schauspieler, gute Kamera und die Story geht auch völlig in Ordnung Da muss wohl erstmal wieder ein Polizeiruf kommen um das zu topen


  • tortart • am 2.1.22 um 22:47 Uhr

    Spannender Tatort aus DO. Hat mir sehr gut gefallen. Gute Story, lustige Sprueche und
    hervorragende Schauspieler.
    Hier möchte ich noch extra Rick Okon hervorheben. Er ist ein klasse Schauspieler. Er muss nicht viel sagen, alleine an seiner Gestik und Mimik weiss der Zuschauer was Pawlak denkt.
    Er ist mir schon damals im Tatort Köln (Kartenhaus) aufgefallen.

    An der Story ist mir nur ein Fehler relativ am Anfang aufgefallen. Warum haben Bönisch und Faber Pawlaks Frau an der Tuer nicht erkannt? Sie kennen sie doch aus der Folge, als Pawlaks Tochter entfuehrt worden ist.


  • Dieter Schütte • am 2.1.22 um 22:54 Uhr

    Wer war denn jetzt der Mörder?


  • Garbak • am 2.1.22 um 23:01 Uhr

    Ja, guter Dortmundtatort.
    Aber wer zur Hölle hat den Mann im Auto erschossen?
    Die haben ja die Waffe reih-um-gehen-lassen…ich hab es nicht gerafft.
    Danke, wenn jemand mich aufklärt.


  • Smokie • am 2.1.22 um 23:09 Uhr

    Konnte diesmal mit dem Dortmunder-Tatort überhaupt nichts anfangen.

    Hatte deshalb bereits vorzeitig umgeschaltet (Jahresrückblick mit Urban Priol auf 3Sat).

    Bleibt zu hoffen, dass der nächste DO-Tatort wieder besser ausfällt.


  • Heiko • am 2.1.22 um 23:13 Uhr

    Joe sagt bei seiner Festnahme dass es Micki war


  • Berna • am 2.1.22 um 23:17 Uhr

    Ich liebe ja die Dortmunder Tatorte aber bei diesem hier war es teilweise schwer, mitzukommen. Trotzdem sehr gelungen.

    @garbak: ich hab das auch nicht ganz verstanden aber ich glaube dieser Bruder Micki. Bin mir aber nicht sicher.

    @tortart: so weit ich mich erinnere hat nur Dalay die Frau gesehen, weil sie Pawlak zum Haus begleitet hat. Danach war die Frau ja im Krankenhaus und nicht mehr zu sehen.


  • Frank • am 2.1.22 um 23:42 Uhr

    Düsternis aus Dortmund oder ein richtig starker Tatort zum Beginn 2022. Es war ein sehr guter Entscheid Dortmund den Anfang machen zu lassen. Nun muss man sich auch nicht mehr über zu viel Privates beschweren, der Dortmunder Tatort zelebriert genau das. Der Handlungsstrang war zu erwarten und wurde brilliant erzählt. Und eben, Haller dürfte dann auch einmal eine Episode zum Hauptthema werden. Vielleicht entführt er die Bönisch, aber auch dann wird einem (hoffentlich) das finale Zusammenkommen von Faber und Bönisch verwehrt bleiben.
    Herrlich die Szene mit Pawlaks Frau am Anfang von Faber und Bönisch (ja/nein, nein/ja). Besser kann man diese Beziehung nicht beschreiben.
    Ich teile die Ansicht von Attila (22.10), eine wunderschöne Liebesgeschichte, es geht nicht wirklich um das Finanzgebaren, hier bedient man sich bewusst alter Klischees damit dieser Faden nicht allzu stört, selbst der eigentliche Kriminalfall muss hinten anstehen.
    Die von mir vielfach kritisierte Figur der Rosa Herzog bekommt hier erste Kanten. Glücklich bin ich mit der Besetzung weiterhin nicht. Aber der Verrat an Faber dürfte auch nicht spurlos stehen bleiben. Mal sehen, ob sich diese Figur doch noch glaubhaft entwickeln lässt. Bin gespannt.
    Schauspielerisch ein Leckerbissen, Rick Okon wurde zu Recht schon hervorgehoben. Aber auch die ganze technische Umsetzung ist erste Sahne. Die Schlussszenen im Schwimmbad sind bezüglich der Darstellung eines Drogenrausches phantastisch.
    Ach ja, Faber normalisiert sich weiter (mein Namensvetter Franky), mir gefiel seine Rolle früher sehr gut, aber der schmale Grad zwischen Ermittler und Psychopath, der wird von Jörg Hartmann unvergleichbar verkörpert.
    Entschuldigung, ich musste einfach mal nur schwärmen, volle Anzahl Sterne.


  • Jutta • am 2.1.22 um 23:46 Uhr

    Der Jan als Kommissar kann doch nicht 9 Jahre übersehen haben wen er da geheiratet hat. In seiner Rolle bei der Mordkommission erscheint er mir auch sehr schwach.
    Frau Bönisch tat richtig gut mit ihrer unerschrockenen Handhabe gegen Haller und auch richtig nett die Fingerberührung mit Faber.


  • Tom_Muc • am 3.1.22 um 0:16 Uhr

    fast sprachlos! … hätte nie gedacht, dass ein Tatort aus Dortmung so unglaublich schwach, belanglos, langweilig, nervig sein könnte.
    Die zunehmenden privaten Verstrickungen sind der Tod dieser Reihe.

    Bis auf Faber und „Micki“(mit Abstrichen „Ella“) war das ganze „Schauspiel“ eine große Enttäuschung.

    Bönisch ist einfach nur noch notorisch schlecht gelaunt, Herzog passt nicht in dieses Team (und wird auch nicht „passend gemacht“), Pawlak ist und bleibt blass. Ihm mit dieser hanebüchenen Story so viel Raum zu geben, hat daran m.E. nichts geändert.

    Zu Herzog schreibt @Karin L um 22:19h.: „Es gibt ja auch noch die junge Dame im Team, die auch noch ein nicht näher beleuchtetes Privatleben haben könnte…..“

    Bitte, bitte nicht! Auf diese nächste (drohende) Privatgeschichte kann ich gut und gerne verzichten.

    Und wenn es so weitergeht, dann muss ich schweren Herzens auch auf dieses Dortmund-Team verzichten, das mal eines meiner Lieblingsteams gewesen ist.


  • Tom_Muc • am 3.1.22 um 0:21 Uhr

    Ich schaue mir ab sofort die alten Schimanski-Fälle von Duisburg Ruhrort an in der Mediathek an. Ja, schon x mal gesehen, mit ihm und Thanner als Tatort-Team aufgewachsen, aber ich habe Lust darauf, mal endlich wieder einen Tatort zu sehen, in dem der aktuelle Zeitgeist keine Rolle spielte, und politisch Unkorrektes gezeigt und ausgesprochen werden durfte, weil es eben damals nicht politisch unkorrekt gewesen ist.

    Aleine die Tatsache, dass Schimanski heute so nicht mehr möglich wäre, zeigt, wie unerträglich der heutige Links-Grüne Bevormundungs- Zeitgeist ist.


  • Deedplace • am 3.1.22 um 0:21 Uhr

    Ziemlich trostlos, das.
    Muss man in Dortmund immer irgendwas an der Klatsche haben, um dort zu ermitteln? An den fast schon liebenswerten Faber hat man sich ja mittlerweile gewöhnt und auch an die leidenschaftliche Frau Bönisch. Dalay und Kossik wurden nun durch die blasse Herzog und den höchst labilen Realitätsverweigerer Pawlak ersetzt.
    Ich möchte doch nur unterhalten werden. Und dieses Team Dortmund ist mittlerweile weit jenseits von Unterhaltung. Ermittlung als Beiwerk zur psychotherapeutischen 90 Minuten Session. Schade. Eigentlich.


  • tortart • am 3.1.22 um 1:16 Uhr

    @ Berna
    Stimmt, Du hast Recht. In der Folge hat nur die Dalay die Frau gesehen.
    Faber und Bönisch waren gar nicht dabei.
    Danke fuer den Hinweis.


  • Till Schneider • am 3.1.22 um 5:38 Uhr

    Eine der schwächsten Dortmund-Folgen. Der alberne Finanz-Wirrsinn im Hintergrund der Story war ohnehin nicht zu kapieren, und vieles andere blieb ebenfalls schemenhaft, ohne scharfe Kontur. Stichwort Kontur: Das Nebengespann Pawlak-Herzog gewinnt auch in diesem Fall keine hinzu. Dieses Gespann hat nichts, rein gar nichts (!) von der Energie und Leidenschaflichkeit des Duos Dalay-Kossik, und daran wird sich auch nichts ändern können. Die Figuren-Konstellation Pawlak-Herzog ist einfach von Grund auf missglückt. Sie lässt nur ein Nebeneinander zweier völlig heterogener Solitäre zu, aber keine Partnerschaftlichkeit, gar eine so ungestüme wie bei Dalay-Kossik. Bezeichnend dafür in der heutigen Folge: Rosa Herzog verpetzt Faber bei Jan Pawlak. Sie sagt Pawlak, dass Faber ihn überwachen lässt. Das hat hier leider nicht viel mit Partnerschaftlichkeit zu tun, sondern mit Dummheit und Überheblichkeit (gegenüber Faber, der die Überwachung angeordnet hat), und die Folgen sind entsprechend katastrophal. Bönisch hat sich wenigstens bei Faber beklagt, statt ihn bei Pawlak zu verpetzen, und sie hat Fabers Anordnung sogar akzeptiert, weil sie eingesehen hat, dass es die bessere Lösung ist.

    Mein Fazit zu Pawlak-Herzog, aber vor allem zu Herzog alias Stefanie Reinsperger: Das kommt davon, wenn man die Schauspieler nach Quote besetzt. Reinsperger ist wahrhaftig kein großes schauspielerisches Talent, und zum zweiten taugt sie nicht zur Kommissarin, schon gar nicht im hypernervösen Energiebolzen-Team Dortmund. Merkt denn die Tatort-Oberaufsicht nicht, wie grotesk sie hier fehlbesetzt ist? Wie gewaltig sie vom Rest der Truppe abstinkt? Reinsperger kann für ein paar spezielle „Charakterrollen“ eingesetzt werden, die ihrem Typ entsprechen, aber nicht für etwas so allgemein Herausforderndes wie eine Dortmunder Tatort-Kommissarin. Das ist wohl auch der Grund, weshalb sie im TO so wenig zu tun bekommt. Vielleicht hat die Oberaufsicht doch eingesehen, dass sie eine Fehlbesetzung ist, aber deshalb die Drehbücher anzupassen, statt die Figur auszuwechseln (!!), ist im Grunde der Offenbarungseid. Geht’s hier um gute Krimis oder um Quoten-Erfüllung? Ich hoffe, dass die Antwort von den Zuschauern kommen wird. Bei „Legal Affairs“ und bei „Eldorado KaDeWe“ ist es passiert, aber wie! Da waren die Zuschauerquoten-Abstürze geradezu katastrophal.

    Zu Jan Pawlak alias Rick Okon auch noch ein paar Worte: Okon kann deutlich mehr als Reinsperger (und ist um Dimensionen attraktiver als sie), aber die Figur Jan Pawlak legt ihn auf ungünstige Weise fest. Auf den Typus „melancholischer Jüngling“, und dazu kommt noch seine Ehe mit einer Junkie-Braut. Das sind alles konzeptuelle Entscheidungen der Filmemacher. Hier rächen sie sich. Die Figur Pawlak ist objektiv schwächer als die Figur Kossik, vor allem auf dem Hintergrund des Dortmund-Teams.

    Faber wird immer normaler, das wurde oben zu Recht gesagt. Bönisch dagegen ist immer schlechter gelaunt, siehe ebenfalls oben. Aber warum ist sie’s? Tja, da weiß die Romantik-Fraktion Rat (also ich): Weil sie schon lange schwerstens in Faber verliebt ist, aber ihn laut Drehbuch (noch) nicht kriegen darf. Wie sollte sie da gut gelaunt sein. Geht ja gar nicht. Und daher: Die heutige Szene mit dem innigen Händchenhalten durchs Autofenster ist genau der richtige Weg. Da geht’s lang, Drehbuchschreiber! Nur Mut!


  • Tom_Muc • am 3.1.22 um 6:12 Uhr

    @Till Schneider
    viel Wahres. ich denke aber, dass Sie Okon ein wenig überschätzen :-)


  • Till Schneider • am 3.1.22 um 6:33 Uhr

    Nun, ich hätte da noch eine Idee, wie man die Liaison Faber-Bönisch vorbereiten könnte bzw. so richtig krachend aufs Gleis setzen könnte. Also, Drehbuchskizze:

    Bönisch ist miserabel gelaunt. Sie bräuchte endlich mal wieder einen Callboy. Als eines Morgens Pawlak an ihr vorbeigeht, guckt sie ihn etwas genauer an und murmelt leise vor sich hin: Och, den würde ich nicht von der Bettkante stoßen, wenn er als Callboy bei mir vorbeikäme. Pawlak wiederum guckt im Büro manchmal verstohlen zu Bönisch rüber, und eines Tages murmelt er leise vor sich hin: Och, wenn sie keine Kollegin wäre, würde ich sie ja … eigentlich … ganz gern mal … usw. Dann, eines Abends, nach erfolgreich abgeschlossener Ermittlung, ergibt sich unerwartet die Gelegenheit: Bönisch und Pawlak gehen noch einen trinken. (Faber konnte nicht mit, weil ihm einfiel, dass er noch seinen Kaktus gießen muss, und Herzog hatte Magenschmerzen, weil ihr die neue Diät nicht bekommt.) Bönisch und Pawlak sitzen plaudernd an der Theke einer schummrigen Lonely-Hearts-Kneipe, trinken einen nach dem anderen, es wird immer später, sie sind längst die letzten Gäste … und da fasst sich Bönisch ein Herz: Sie küsst Pawlak ungestüm, zerrt ihn aus der Kneipe ins Taxi, fährt mit ihm zu sich nach Hause, reißt sich dort sogleich die Kleider vom … usw.

    Die beiden sind noch mitten im Clinch, als es unerwartet an der Tür klingelt. Bönisch springt aus dem Bett, wirft sich einen Morgenmantel über, geht zur Tür, öffnet … und da steht Faber. Sein Kaktus sei eingegangen, sagt er tonlos, und da hätte er sich gedacht, dass es ja auch noch höhere Lebensformen gebe als einen Kaktus. Überhaupt sei er zu dem Schluss gekommen, dass er sich wieder mehr mit höheren Lebensformen beschäftigen will, und da ja die Ermittlung erfolgreich abgeschlossen sei, würde er am liebsten gleich damit anfangen, nämlich bei seiner hochgeschätzten Kollegin, und ob er denn noch kurz reinkommen dürfe. Bönisch wird rasend nervös, stammelt etwas von „dringend benötigte Nachtruhe“, zupft hektisch ihren Morgenmantel zurecht, versucht die Tür zu schließen … aber Faber ist schon drin, zieht mit charmanter Geste eine Champagnerflasche aus dem Parka, hängt diesen an die Garderobe und strebt Richtung Wohnzimmer. Doch da ertönt aus den Tiefen der Wohnung eine vertraute Stimme …

    Fortsetzung folgt! Ich brauche jetzt meine dringend benötigte Nachtruhe!


  • M.S. • am 3.1.22 um 7:46 Uhr

    Wirre Story um Investment, egal, hat mich nicht interessiert. Habe mich gut unterhalten gefühlt, auch wenn, vielleicht auch gerade weil, alle Klischees bedient wurden. Der skrupellose Banker, der dubioes Club Betreiber mit drogenabhängiger „Braut“. Die „kaputten“ Ermittler wie gehabt in Dortmund.

    Stimmige Locations: das protzige Landhaus des alten Geldes, die Yuppie Vila, der herrliche 80er Retro Club, der Lost-Place ehemaliges Schwimmbad als Party Location.

    Und die Fahrzeuge, angefangen bei Pawlaks 3er der E30 Baureihe über Fabers genialen Manta B GSI aus den guten alten 80`’ìgern bis hin zum klischeebedienenden Ford Mustang Fastback des Bösewichts. Selbst die Leiche saß stilvoll im Jaguar X-Type.

    Für mich 4 Sterne allemal!


  • Hanz W. • am 3.1.22 um 9:31 Uhr

    Puuh, gar nicht so einfach zu bewerten diesmal für mich. Das gesamte Konstrukt inkl. insbesondere die Pawlak-Story natürlich die pure Narretei oder auch der dortmundtypische Irrsinn. Das ganze aber derart kraftvoll in Szene gesetzt, hervorragend gespielt und faszinierend bebildert, dass es schon wieder höchst unterhaltsam war. Abstriche sind zu machen an der Darstellung der Superreichen, die ein wenig gar zu sehr als mehr oder minder lachhafte Psychokrüppel gezeichnet wurden. Wenn da einer kreischend übers freie Feld rennt und sich – buchstäblich – an seinem Geldsack festhält: War das ironisch-überzeichnend gemeint? Oder soll sich der kleine Hanz W. die Herrschaften genau so vorstellen (und am Ende bedauern)? Hier wären, denke ich, zwei, drei Umdrehungen weniger mehr gewesen. Bemerkenswert die Entwicklung von Faber. Letzthin war ich da noch im Zweifel, inzwischen gefällt mir die (ergänzte) Charakterzeichnung doch immer besser. Völlig anders als der Stuttgarter tags zuvor, greller, auch oberflächlicher natürlich, auf den Effekt berechnet, aber schon sehr stark. Das macht eben den Tatort-Kosmos aus. Gute 3,5 Sterne, gerne aufgerundet.


  • Harry • am 3.1.22 um 11:45 Uhr

    Sehr unübersichtlicher TO, zu viel persönliche Probleme.
    Leider wurde wieder angestrengt an der Quotenerfüllung gearbeitet, das wird mir langsam zu viel.
    Ich habe nicht zu Ende geschaut.


  • stephan_muenchen • am 3.1.22 um 13:51 Uhr

    So – nun also endlich Licht ins Dunkle bei Jan Pawlak und den Hintergründen zum Verschwinden seiner Frau. Und gleichzeitig spitzt sich die verhängnisvolle ex Affäre bei Hauptkommissarin Böhnisch zu.
    Ich mag die Dortmunder Tatort-Folgen wegen ihres sich ständig weiter entwickelnden Story-Tellings. Mal das endlos einander Umkreisen von Faber und Böhnisch außen vor: ich finde es faszinierend, wie sich bei jeder neuen Folge die Charaktere, ihre Vergangenheit und ihr Miteinander weiter entwickeln und neue Schattierungen zeigen. Dies mal vorneweg.
    Die gestrige Folge „Gier und Angst“ hat mich alleine deshalb begeistert, weil sie mit grandioser Schauspielkunst den Abstieg in das persönliche Familiendrama Jan Pawlacks in eine clevere und überaus spannende Rahmenhandlung gesetzt hat. Gerade die Hilflosigkeit Pawlacks mit seiner drogensüchtigen und emotional fragilen Ehefrau Ella, deren Borderliner-Syndrom von Anke Retzlaff extrem stark gespielt wurde, hat mich extrem gefangen genommen und mitleiden lassen.
    Klar, dass hier der eigentliche Ermittlungsfall eher zur notwendigen Rahmenhandlung „degradiert“, aber trotzdem aus meiner Sicht angenehm passend die Story voran getrieben hat.
    Das Finale im Schwimmbad war wirklich großartig in Szene gesetzt und bot Spannung pur. Und auch die letzte Szene zwischen Pawlack und Ella hat perfekt gepasst – zum Glück kein erzwungenes Happy End.
    Und für die nächsten Folgen ist bereits einiges vorbereitet. Wiegelt es weiter mit Böhnisch, ihrem Stalker (?) und Faber? Und wo wird sich Hauptkommissarin Herzog im Team platzieren. Im Gegensatz zu manch anderen Rezensenten finde ich ihre Person gut gewählt – so eine Mischung aus Vernunft, Fürsorglichkeit und Rebellion. Das könnte noch spannend werden und wie einem Interview mit Stefanie Reinsperger zu entnehmen war, wird es in einer der künftigen Folgen hier deutlich mehr Klarheit geben.

    Für mich hat „Gier und Angst“ nicht nur perfekt unterhalten, sondern mich auch voll in die Handlung und vor allem in Jan Pawlacks Leiden reingezogen. Daher eindeutige 5 von 5 Sternen.


  • HerrBert • am 3.1.22 um 19:39 Uhr

    Dass man aus Dortmund nicht gerade ein volles Glas Lebensfreude erwarten sollte, weiß man ja. Also erwartet man ein solides Maß an Tristesse. Danke. Ist angekommen. Musste es denn gleich so viel davon sein?

    Die Story ist durchaus interessant, wenngleich die vielen Handlungslinien, die sich auftun, das eigentliche Thema zurückdrängen. Aber, warum nicht? Allerdings wird soviel in die Runde geworfen, dass man irgendwann den roten Faden verliert. Es erscheint auch recht willkürlich zu sein, was einem da kredenzt wird.

    Durch diese Vielzahl an Einzelgeschichten bleibt kaum Zeit, sich darauf einzulassen. Obwohl gut erzählt und gut gespielt, größtenteils.

    Weniger wäre mehr gewesen. Deshalb für mich nur guter Durchschnitt.


  • Momi • am 4.1.22 um 8:13 Uhr

    ich weiss nicht recht – zweispältiger Eindruck. Story soweit gut aber altbekannt über Abzocker von Banken und Investoren die fremdes Geld verbraten. Die Gauner sind ja wirklich immer dieselben. Man kann es auch aufs Milieu ausdehnen – aber sonst alles ein Brei. Die Probleme von Pawlak sind gross aber dass er noch ermitteln darf unrealistisch. Alles in Allem recht gut unterhalten aber ich hoffe,dass der nächste TO aus Dortmund (viel) besser sein wird.


  • Willi • am 4.1.22 um 11:47 Uhr

    Nun ja, leider bin ich tatsächlich eingeschlafen. Die Finanzverstrickugen habe ich vorher nicht kapiert. Und die private Schiene Drogenfrau / Kripoehemann war für mich zu abgeschmackt.


  • Bina • am 4.1.22 um 19:34 Uhr

    Fand diesen Tatort gut, bin eigentlich kein Faber-Fan, aber dass vielleicht aus ihm und Frau Bönisch doch mal noch ein Paar wird, hält mich dabei weiterzuschauen. Bin vielleicht – was das angeht – zu romatisch :-D

    Die Themen Investment, Banken, Drogen und die damit einhergehenden Irrungen und Wirrungen fand ich wirklich sehr interessant. Zeigt doch mal wieder, was da so abläuft.

    Die Story um Jan Pawlak und seine auf Drogen stehende Ehefrau war schon heftig. Der gequälte Gesichtsausdruck von Pawlak hat mir fast schon körperlich weh getan, @Rick Okon: großartige schauspielerische Leistung, schon im Kölner Tatort „Kartenhaus“ unter Beweis gestellt.

    Fand tags zuvor den Stuttgarter Tatort großartig und dieser DO hier, wieder völlig anders aber nicht minder spannend, ebenfalls 4 Sterne wert.


  • alter Fan ( tm ) • am 4.1.22 um 21:02 Uhr

    selbst als absoluter Faber ( Jörg Hartmann ) Fan bin ich bei dieser Produktion leider auch zu dem Schluß gekommen : da gab´s schon wesentlich Besseres .
    Leider zu viel Nebenhandlung etc.


  • TheOriginalKetzer • am 5.1.22 um 1:53 Uhr

    Yep, und die nächste Nörgler-Wertung. Es gibt wieder einen Stern; kurz und knapp: Hätten die Tatort-Verantwortlichen doch endlich die Kahn`schen Eier, solche fast ausschließlich auf das Team und deren Leben, Probleme und Störungen oder Erkrankungen fixierten Stränge als Mini-Serien oder Spinoff-Filme zu produzieren……

    ……länger und ausführlich:…..dann müsste der eigentlich fallrelevante und immer kürzere Anteil des „Tatorts“ nicht als abgedrehte und abgefuckte Beiwerk-Melange in die teilweise extrem ausufernden Privatgeschichten eingeflochten werden. Sondern wäre das Zentrum der jeweiligen Folge. Das wäre aus meiner Sicht eine win-win-win Situation, aber auf diese vollkommen jenseits von Gut und Böse und auf Teufel komm` raus Inszenierungen, inkl. der haarstäubenden Detailfehler die natürlich die dünne Grundgeschichte „aufwerten“ sollen. Kann ich wirklich verzichten. Der Trend setzt sich diesbzgl. in 2022 nahtlos fort. In „Gier und Angst“ setzt man direkt auf die ollen Investmentbanker-Kamellen a là „Wolf of Wall Street“, gierige, aalglatte und skrupellose Betrüger auf der einen Seite. Hysterische „Superreiche“ als Anleger, entweder zugedröhnt bis Oberkante Hirnrinde oder abgehoben und panisch und realitätsfern zum Abgewöhnen, aber bestes Opfermaterial für die fette Abzocker-Spinne im Zentrum des Netzes und deren willfährige Erfüllungsgehilfen auf der anderen Seite. Das Opfer arbeitete zuerst für den Investment-Guru und Rattenfänger Number one, und obwohl er das „absolute Genie“ war, ließ man ihn zu der abwickelnden Gauner-Bank wechseln, die von einem aalglatten Schmierlappen mit buddhistischer Poser-Fassade geleitet wird, skrupellos ist der zwar auch, aber er darf immerhin noch mit uralten Pseudo-Weisheiten der Branche aufwarten und ein paar Glückskekssprüchen von Wish zum Besten geben. Der Zuschauer wird klischeegekeult, bis der Arzt kommen muss.
    Das ist dann eigentlich auch alles was man nach 30 Minuten über den Fall weiß und wissen muss, danach folgt ein weiteres Meisterwerk aus Pleiten, Pech und Pannen von Buch und Regie. Denn eigentlich steht auf dem Produkt ja „Tatort“, ergo Krimikost. Aber das wäre ja zu einfach, nun folgt ein ausufernder Exkurs in die Privatgeschichten des HK Pawlak, der allerdings, nachdem die Verwicklung mit seiner vermissten/verschwundenen EX-Frau auch Faber und Böhnisch bekannt ist, nicht etwa vom Fall abgezogen wird, sondern von Faber und gegen zwei mehr oder weniger schweigend zuabstimmlehnenden Kolleginnen, als quasi Lockvogel benutzt wird. Denn, *großer Gong*: natürlich ist die Ex-Frau Pawlaks mit dem Bruder des untergetauchten Anlegers zusammen, der den Mord meldete und man kann schon gar nicht mehr so viel Fressen, wie man Kotzen möchte, bei all den wechgeknallten Charakteren und noch wechgeknallteren Verwicklungen der Ermittler einer Mordkommission. Und natürlich wird wieder keine echte Teamarbeit abgeliefert, jeder kocht sein Süppchen, ein Oberförster der sich dem Team annimmt und es auch überwacht: Fehlanzeige. Das ist keine Kunst, eher Punk Trash, denn „alles kann Punk sein“, ergo steht ja „Tatort“ drauf, is auch „Tatort“ drinne, ne.

    Hier wird immer öfter gefragt, was denn die Nörgler gerne für einen Tatort hätten…um mal a là Faber zu schreien: „Nicht so eine Scheiße wie die hier…du! Sollen sich verpissen mit dem Mist!“
    Wie oben erwähnt, als Spinoff-Film/Serie der die Figuren der Ermittler näher beleuchtet, bitte sehr, da habe ich kein Problem mit. Aber unter dem Label Tatort findet, mit wenigen Ausnahmen, seit etlichen Jahren schon ein, vermutlich den vielen Folgen und Ermittlerteams geschuldetem, Verwaschen statt. Trendthemen, wobei Heroin doch so gar nicht passt, außer man denkt, es sei die einzige Droge, die Junkies zu unberechenbaren Kreaturen mutieren lässt, werden gnadenlos amateurhaft und klischeegeschwängert in die dünne Story gepumpt(einiges erinnert stark an den „Erklärbar“ und seinen „Jürgen“). Die Tat, der Täter, das Opfer und die Ermittlungsarbeit taugen nur noch gefühlt als lästiges Beiwerk, Autoren und Regisseure fokussieren sich, aus welchen Gründen auch immer, auf Nebenstränge, die aber 75-80% der Zeit für sich beanspruchen. Und konstruieren immer absurdere Verwicklungen und Stränge.
    Hier kann man auch nicht mehr von „Luft nach oben“ reden, das kommt einem eher vor wie die Abstiegssaison von einem der „Traditionsvereine“ im Fußball-Oberhaus: drei Spieltage vor Schluss und 36 Punkte hinter dem Relegationsplatz, hoffen einige Hardcore-Fans immer noch auf den Klassenerhalt, klammern sich an nicht vorhandene Strohhalme und finden auch noch Positives. Aber beim Fußball ist nach 90 Minuten Schluss, beim Dortmunder Tatort muss man eigentlich immer noch einige ältere Folgen vor der Neuen schauen, sonst verliert man evtl. irgendwann auch noch komplett die Übersicht.

    Der „Tatort“ als Gesamtkonstrukt ist für mich schon seit längerer Zeit in die zweite Liga abgestiegen, und nein, früher war mitnichten alles besser, es gab, auch bei den großen Zugnummern, teilweise richtig schlechte Folgen. Sinnlose und riskante „der Held wird es schon richten“-Nummern inkl…..auch Böhnisch ging am Ende im Schwimmbad mal wieder alleine in den Duschbereich, man hatte ja grad erst eine Leiche und einen verletzten und bewusstlosen Kollegen gefunden, scheiß auf Eigensicherung, scheiß auf korrekte Polizeiarbeit und scheiß auf die Kollegen, die haben ja eh alle einen an der Klatsche.

    Warum kann man nicht einmal ein intaktes, solides und teamfähiges Team präsentieren? Ein Team das Mordfälle mit klassischer Ermittlungsarbeit und auch mal mit Kommissar Zufall löst und nicht mit Ermittlern, die permanent ihr aufgeblasenes Ego vor sich her tragen, als gäbe es kein Morgen mehr…ein Stern, eigentlich kein Stern, geht hier aber leider nicht, klarer Schwachpunkt dieser Seite, ebenso wie die lästigen Vorabbewertungen und der fehlenden Möglichkeit die eigenen Beiträge zu editieren und die Bewertung ändern zu können. Dennoch spannende und informative Seite.


  • Colorwriter • am 5.1.22 um 10:58 Uhr

    Ich fand den Tatort spannend.
    Zumindest den recht ordentlichen Teil mit dem Kriminalfall.
    Wenn man davon absieht, das sich in den hier gezeigten (Geld)Kreisen die Akteure in der realen Welt stets hinter Anwälten verbergen. Bzw. diese mit dem Geldhaus/der Polizei in Kontakt treten lassen, anstatt selbst, wie der („Nur den schönen Dingen des Lebens zugewandte“) Kunstsinnige Herr von XYZ vor zu fahren. – Weil er für Anwälte kein Geld mehr hatte?
    OK, denn der Tatort ist eine Fiktion.

    Die Nummern mit den Beziehungen im Team Dortmund kann ich nicht mehr viel abgewinnen.

    Faber ist Kult.

    Beste Szene: Bönisch mit Faber im Auto. Sie ist genervt, es regnet nicht aber der Scheibenwischer läuft. Er macht ihn aus, sie macht ihn wieder an. Schönes Beispiel, dass es Mitmenschen gibt, die manchmal einfach nur genervt sein „wollen“….

    Eh ein sehr visueller Tatort. Was man an den Autos festmachen kann, welche die Charaktere fahren. Ebenso die Art, den unfreiwilligen Drogenrausch des Ermittlers dar zu stellen.

    Das Drogenthema. Nun, Suchtmittel sind „gute“ Lösungsmittel: Zuerst löst sich dein Arbeitsleben, deine Finanzen, dann deine Familie, deine Freundschaften und zu letzt dein ganze Ich auf. – Kann man nicht oft genug dar stellen.

    Macht für mich 4 Sterne.


  • Franky • am 5.1.22 um 12:36 Uhr

    @TheOriginalKetzer: Super Kommentar, der m.E. den Nagel vollständig auf den Kopf trifft. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen!


  • M.S. • am 5.1.22 um 22:43 Uhr

    @TheOriginalKetzer: top Kommentar, schliesse mich dem Vorredner an.
    Viele schauen doch nicht mehr wegen der Krimihandlung, erst Recht nicht wegen Polizeiarbeit.
    Ich z.Bsp. genieße den Lokalkolorit (Berlin und Köln sind hier ganz vorn), oftmals die Musik und die Locations (Kloster, Lost Places, schicke Villen) und natürlich die Old und Youngtimer… ;-)


  • Johann Agricola • am 7.1.22 um 1:45 Uhr

    Ordentlicher Tatort, gute Handlung, stimmige Atmosphäre. Gute Musik. Vor 30 Jahren hätte ich 5 Sterne gegeben…. Und wer war jetzt eigentlich der Täter?


  • Tom_Muc • am 7.1.22 um 4:29 Uhr

    @TheOriginalKetzer • am 5.1.22 um 1:53 Uhr
    ich gebe 5 Sterne – für Ihren Kommentar.
    Sie sprechen mir aus Herz, Seele und Verstand.

    Da ich diesem schrecklichen Tatort-Machwerk hier aber nicht zu unverdientem Sterne-Ruhm verhelfen möchte, bleiben 4 Sterne unausgefüllt.


  • Der Fremde • am 9.1.22 um 17:40 Uhr

    Ausgezeichneter TO (einer der besten der letzten Jahre und sogar der gesamten TO-Reihe)! Ich stimme in meiner Begeisterung mit der Meinung von Frank (2.1., 23:42 Uhr) weitgehend überein.

    In dieser Folge sind eigentlich nur die Figuren „Ella“ (Anke Retzlaff) und „Micki“ (Sascha Geršak) interessant/relevant; beide Schauspieler agieren in ihren jeweiligen Rollen sehr überzeugend, so wie ich sie auch in vielen anderen bisher gespielten Rollen schon sehr schätzte (Anke Retzlaff etwa in der Krimi-Serie „Über die Grenze“, insbes. in der Folge „Racheengel“, in welcher der Vater der Filmfigur erschossen wird; Sascha Geršak in den meisten seiner vielen Rollen, allein schon wegen seiner besonderen Stimme bzw. seines bären-ähnlich tapsigen Auftretens, er spielt oft sehr „spezielle“ Figuren, bravo!).
    PS: Dass Bönisch sich nun wieder an Faber annähert (am nächsten waren die beiden einander bisher in der Folge „Hundstage“) begrüße ich als Bestandteil der „Romantik-Fraktion“ (copyright: @Till Schneider) –>es gibt wieder Hoffnung …!


  • Der Fremde • am 9.1.22 um 20:15 Uhr

    Einziger kleiner Makel: Die vorgebliche „Haupt-Handlung“ (In der Realität in dieser Form nicht vorstellbare angebliche Vorgänge in der Hochfinanz) ist auch in dieser TO-Folge irrelevant. Der „Neben-Strang“ betreffend „Ella“, „Micki“ und Pawlak reicht allerdings trotzdem leicht für 5 Sterne …


  • Robert Frost • am 10.1.22 um 1:54 Uhr

    Weiss jemand wie der Interpret und der Song heißen bei Minute 58? Die Live Akustik Version in dem Club?


  • Maik • am 30.1.22 um 21:58 Uhr

    So ein schlechtes Drehbuch gab es lange nicht mehr. Schade für Faber, der kriegt von mir den Mitleidsstern.


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