Tatort Folge 1195: Hubertys Rache



Warum ist es am Rhein so schön – ja, warum eigentlich? Für die Passagiere des Rheindampfers „Agrippina“ wird ihre Ausflugsfahrt jedenfalls zum Albtraum: Daniel Huberty (Stephan Kampwirth), ein ehemaliger Lehrer und verurteilter Sexualstraftäter, nutzt das Schiff für seinen persönlichen Rachefeldzug. Er hat eine Bombe an Bord platziert und droht, diese zu zünden, sollten nicht fünf Menschen an Bord gebracht werden, die er für seine Misere verantwortlich macht. Ihr 84. Fall „Hubertys Rache“ ist ein herausfordernder Einsatz für die Kölner Hauptkommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär), denn sie haben es mit einem unberechenbaren Einzeltäter zu tun, der zum Äußersten bereit ist. Zu Freddys Leidwesen bringt sich Max Ballauf dabei auch noch selbst in große Gefahr.

Der Kriminalfilm, eine Produktion der Bavaria Fiction (Niederlassung Köln) im Auftrag des WDR für die ARD, wurde vom 23. Februar bis zum 25. März 2021 zu großen Teilen auf einem Fahrgastschiff der Kölner Rheinschifffahrt gedreht, das in dieser Zeit wegen der Coronapandemie keine regulären Fahrten durchführen konnte. Für die Drehs im Studio mussten einige Teile des Schiffs aufwendig nachgebaut werden, was für die Szenenbildner eine besondere Herausforderung darstellte.

Erstmals ausgestrahlt wird die Tatort-Episode Nr. 1195 am Sonntag, den 27.03.2022, um 20:15 Uhr im Ersten.

Inhalt der Tatort-Folge „Hubertys Rache“

Es ist ein sonniger Vorfrühlingstag, und die Menschen zieht es vor allem zur Schokoladenseite Kölns: an und auf den Rhein. Auch das Ausflugsschiff „Agrippina“ der Reederei Cologne Cruises startet zu einem Trip. Unter den Passagieren sind Oberstaatsanwältin Dr. Svenja Poulsen und ihre Tochter Amelie, die gemeinsam mit ihrer Mutter ihren Geburtstag an Bord feiern will. Zur Einstimmung tönen Karnevalsschlager aus den Lautsprechern, und alle freuen sich auf ein paar unbeschwerte Stunden auf dem Rhein. Doch es soll anders kommen.

Zeitgleich nämlich werden die beiden Kölner Hauptkommissare Max Ballauf und Freddy Schenk zu einem Leichenfund am Rheinufer beordert. Eine genaue Todesursache kann Rechtsmediziner Dr. Roth noch nicht angeben, aber wahrscheinlich war der Tote in eine körperliche Auseinandersetzung verwickelt. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei der männlichen Leiche um einen Techniker der Cologne Cruises, der auf der „Agrippina“ eine Reparatur durchführen sollte. Auf jenem Schiff also, das gerade zur Rundfahrt abgelegt hat. Kommissar Schenk kontaktiert Hartmut Körber, den Kapitän des Rheindampfers, und weist ihn an, die Fahrt abzubrechen und unverzüglich zur Anlegestelle zurückzukehren. Körber hört ihn, doch er ist nicht mehr frei in seinen Handlungen, denn gerade hat einer der Passagiere die Brücke betreten – und bedroht den Kapitän mit einer Pistole. Daniel Huberty hat ebenfalls ein Ticket für die Schiffsfahrt gelöst, doch ihm geht es nicht um Erholung. Vor etwa zehn Jahren wurde der ehemalige Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik wegen sexuellen Missbrauchs der damals 14-jährigen Schülerin Jana Künitz zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt. Zwar hat Huberty nur die Hälfte der Strafe abgesessen und ist seit mehreren Jahren wieder frei, doch sein altes Leben ist unwiederbringlich verloren: Seine bürgerliche Existenz wurde zerstört, als Lehrer darf er nicht mehr arbeiten, stattdessen hat er sich mit Nachhilfeangeboten selbstständig gemacht. Seine Frau hat ihn verlassen. Nun will er Rache – oder, wie er es nennt, „Gerechtigkeit“ – für das, was ihm damals – seiner Meinung nach zu Unrecht – widerfahren ist.

Kommissar Schenk, der eigentlich nur den Kapitän sprechen wollte, hat im Tatort „Hubertys Rache“ nun auf einmal den Entführer eines Ausflugsschiffs am Telefon. Dass Huberty für den Tod des Schiffstechnikers verantwortlich ist, daraus macht er gar keinen Hehl, doch er meint, es sei nur ein Unfall gewesen – für ihn offenbar ein Kollateralschaden, denn eigentlich geht es ihm um etwas ganz anderes: Er will, dass fünf von ihm benannte Personen an Bord der „Agrippina“ kommen: Svenja Poulsen, die damalige Staatsanwältin, die die Anklage gegen Huberty geführt hat (und die sich bereits an Bord befindet); Kerstin Künitz, die Mutter seines Missbrauchsopfers Jana Künitz, die ihn damals angezeigt hat; seine Ex-Frau Simone Retzlaff; deren jetziger Mann Ingo Retzlaff sowie der Immobilienmogul Rainer Piontek, Hubertys ehemaliger Vermieter, der ihm gekündigt hat, nachdem er von der zweifelhaften Vergangenheit des Ex-Lehrers erfahren hatte. Sie alle sollen sich innerhalb von einer Stunde auf dem Schiff einfinden und gegenüber Huberty Abbitte leisten für das, was sie ihm „angetan“ haben, sie sollen ihn reinwaschen von jeglicher Schuld. Huberty droht, mehrere der Passagiere zu töten, sollten seine Forderungen nicht erfüllt werden – und notfalls das gesamte Schiff in die Luft zu sprengen, denn er hat eine Bombe an Bord platziert.
Sofort wird bei der Kölner Polizei ein Krisenstab eingerichtet, fieberhaft überlegen die Kommissare, wie sie Huberty außer Gefecht setzen können. Jütte findet heraus, dass Huberty bei der Erstellung seiner „Gästeliste“ offenbar nicht auf dem aktuellen Stand war: Kerstin Künitz, Janas Mutter, ist vor zwei Wochen verstorben. Immerhin erreicht Schenk, der den Telefonkontakt zu Huberty hält, dass ihnen für die Übergabe der ersten Geisel zwei Stunden Zeit bleiben. Das Sondereinsatzkommando bereitet sich derweil auf die Überwältigung des Kidnappers vor – doch wie soll es ihnen gelingen, möglichst geräuschlos und unbemerkt auf ein Schiff in voller Fahrt zu gelangen? Der SEK-Leiter entscheidet schließlich, dass sich seine Männer von einer Rheinbrücke abseilen sollen, die das Schiff bald passieren wird.

Auf der „Agrippina“ ahnt außer dem Kapitän derweil niemand etwas davon, dass sie sich alle längst in der Hand eines Kidnappers befinden, dass sie alle Teil von „Hubertys Rache“ im gleichnamigen WDR-Tatort sind. Svenja Poulsen möchte von ihrer Tochter Amelie wissen, welche Leistungskurse sie denn belegen wird. Als diese ihr daraufhin erklärt, dass sie gar kein Abitur ablegen will, sondern lieber in Afrika Bäume in der Sahara pflanzen will, ist die schöne Geburtstagsstimmung dahin. Mutter und Tochter ziehen sich in die Bar unter Deck zurück, wo die ambitionierte Oberstaatsanwältin ihrer eigensinnigen Tochter erstmal ordentlich den Kopf wäscht. Doch als sie Daniel Huberty an der Theke erblickt, ist sie mit ihren Gedanken plötzlich ganz woanders. Poulsen ahnt, dass ihre Begegnung mit Huberty kein Zufall sein kann, dennoch versucht sie Ruhe zu bewahren und sich nichts anmerken zu lassen.

Auch aus der Polizeizentrale gibt es keine guten Nachrichten für die Passagiere des Ausflugsdampfers: Der Plan, die SEK-Leute von der Südbrücke auf die „Agrippina“ abzuseilen und den Kidnapper so zu überwältigen, ist gescheitert, denn kurz vor der Brücke hat das Schiff plötzlich gewendet. Doch immerhin ist Rainer Piontek nun im Präsidium aufgetaucht. Der schwerreiche Immobilienmagnat hat Huberty nie persönlich getroffen, obwohl er ihm schließlich den Mietvertrag gekündigt hat. Während des Gesprächs kommt Ballauf auf eine aus seiner Sicht geradezu geniale Idee: Der äußerst öffentlichkeitsscheue Piontek achtet peinlich darauf, dass kein Foto von ihm in der Zeitung oder gar in den Weiten des Internets zu finden ist – wer ihn nie von Angesicht zu Angesicht getroffen hat, weiß also gar nicht, wie Piontek aussieht. Das will Ballauf sich zunutze machen. Sein Plan: Er lässt sich inkognito an Bord der „Agrippina“ bringen und gibt sich Huberty gegenüber als Rainer Piontek aus. So wäre er immer in der Nähe des Entführers, könnte jeden seiner Schritte beobachten, vielleicht auch Einfluss auf ihn nehmen, notfalls direkt in das Geschehen eingreifen. Als sein alter Kompagnon Schenk davon erfährt, ist er natürlich alles andere als begeistert. Sein langjähriger Partner Max Ballauf im Undercover-Einsatz, in unmittelbarer Nähe eines unberechenbaren Kidnappers? Da hat er überhaupt kein gutes Gefühl, zumal die Oberstaatsanwältin Poulsen Ballauf kennt. Was ist, wenn sie ihn versehentlich verrät? Doch Staatsanwältin Novak scheint aufgeschlossener gegenüber Ballaufs riskantem Plan zu sein – am Ende gibt sie grünes Licht. Freddy Schenk bleibt nichts anderes übrig, als weiterhin telefonisch aus der Distanz den Kontakt zu Huberty zu halten – und seiner Wut auf ihn freien Lauf zu lassen: „Heutzutage glaubt jeder Depp, er hätte das Recht, durchzudrehen!“

Der „Depp“ hat mittlerweile das Kommando an Bord der „Agrippina“ übernommen und die Passagiere in seine Gewalt gebracht. Sie alle müssen sich im Salon unter Deck versammeln. Die Stimmung ist äußerst angespannt. Für Svenja Poulsen ist der Streit mit ihrer Tochter plötzlich ganz weit weg, fast flehentlich bittet sie Huberty, die anderen Passagiere freizulassen und die Sache mit ihr allein auszumachen. Tatsächlich war das Urteil gegen ihn damals umstritten, einige empfanden es als zu hart. Svenja Poulsen nicht, sie hatte das maximale Strafmaß gefordert. Huberty hingegen hatte immer beteuert, Jana Künitz wirklich geliebt zu haben, es sei alles freiwillig und im gegenseitigen Einvernehmen geschehen. Er fühlt sich als Opfer. Und so unterzieht er Poulsen und Ballauf alias Piontek einer peinlichen Befragung, die er mit dem Smartphone filmt, damit die ganze Welt von seiner Reinwaschung erfährt. Der Kölner Kommissar spielt seine Rolle im TV-Krimi „Hubertys Rache“ richtig gut, schließlich hat er den echten Piontek vorher akribisch nach dessen Leben ausgefragt.

Bei der Polizei treffen derweil Simone und Ingo Retzlaff sowie Jana Künitz ein, die sich mühsam ein eigenes Leben aufgebaut hat, aber immer noch von dem gezeichnet ist, was damals geschehen ist. Es ist für sie unvorstellbar, Huberty nochmal direkt zu begegnen. Ingo Retzlaff hingegen ist durchaus bereit, die Forderung des Kidnappers zu erfüllen und aufs Schiff zu gehen. Schenk ist skeptisch, eigentlich will er keinen weiteren Geiselaustausch. Das SEK hat mittlerweile Scharfschützen am Rheinufer postiert, die notfalls bereit wären, Huberty zu töten – im richtigen Moment, versteht sich. Wie sollen sie weiter vorgehen? Schenk hält es zwar weiterhin für sehr riskant, dass Retzlaff auf die „Agrippina“ geht, aber am Ende willigt er ein. Bei der Geiselübergabe jedoch kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall …

Videos zur Tatortproduktion

ORF Trailer




ARD Vorschau Video




Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Was treibt einen einzelnen Menschen zu einer solchen Tat? Stephan Kampwirth verkörpert seinen Ex-Lehrer Huberty, einen gekränkten und gedemütigten Bürger, der sich letztlich selbst aus der Mitte der Gesellschaft ausgeschlossen hat, mit einer solchen Intensität, dass es manchmal beinahe wehtut. In der Dramaturgie wird jedoch erkennbar, dass sich nicht alles um ihn und seine Rachepläne dreht. Der Film changiert zwischen beklemmendem Kammerspiel und packendem Psychothriller mit Nervenkitzelgarantie, nimmt neben Hubertys Perspektive immer auch die Sichtweise seiner Opfer und der Polizisten ein, deren Job es ist, diesen unberechenbaren Narzissten zur Strecke zu bringen. Dies spiegelt sich auch in der kunstvollen Bildgestaltung wider, die einerseits weite Panoramen von Kölns Wasserseite zeigt, andererseits die bedrückende Enge und Dunkelheit, die scheinbare Ausweglosigkeit in den Szenen der Geiselnahme unter Deck. Und endlich zeigen Ballauf und Schenk einmal, dass sie auch nach über 80 Einsätzen noch voll ins Risiko gehen können. Ein Tatort, der keine Minute langweilt. Unbedingte Einschaltempfehlung!

Tatort-Besetzung

Hauptkommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Hauptkommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Oberkommissar Norbert Jütte – Roland Riebeling
Kriminaltechnikerin Natalie Förster – Tinka Fürst
Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth – Joe Bausch
Staatsanwältin Melanie Novak – Renan Demirkan
Daniel Huberty – Stephan Kampwirth
Oberstaatsanwältin Dr. Svenja Poulsen – Christina Große
Amelie Poulsen, ihre Tochter – Anna Bachmann
Jana Künitz – Mathilde Bundschuh
Simone Retzlaff, Hubertys Ex-Frau – Antje Hamer
Ingo Retzlaff, ihr Ehemann – Enno Kalisch
Rainer Piontek, Immobilienmogul – Hannes Hellmann
Hartmut Körber, Kapitän – Guido Renner
Till Anders, Matrose – Moritz Otto
Ira Beckmann, Bedienung – Xenia Snagowski
Nico – Nils Kretschmer
Lennart – Dominik Paul Weber

Tatort-Stab

Drehbuch – Eva Zahn, Volker A. Zahn
Regie – Marcus Weiler
Musik – Olaf Didolff
Casting – Siegfried Wagner
Kostümbild – Martina Jeddicke
Szenenbild – Michaela Schumann
Maske – Ulrike Bruns-Giffel, Peggy Lilkendey
Ton – Matthias Haeb
Licht – Roland Knitter
Schnitt – Andreas Althoff
Bildgestaltung – Sten Mende
Produktionsleitung – André Fahning, Oliver Wißmann (WDR)
Herstellungsleitung – Sascha Ommert, Jens Metzler
Produzent – Jan Kruse
Redaktion – Götz Bolten (WDR)

Galerie


61 Meinungen zum Tatort Folge 1195: Hubertys Rache

  • Der Fremde • am 27.3.22 um 21:43 Uhr

    Ich fand weder die Geschichte noch den Entführer für sonderlich glaubwürdig. Für mich war das ein eher schwaches Kammerspiel, das sich teilweise sehr zäh dahinzog. Habe mir nach der Ankündigung des Plots mehr erwartet.
    Ganz nett waren nur die Aufnahmen vom Rhein bzw. von der Fluss-Schifffahrt.
    Ebenso das Schluss-Plädoyer von Jana (Mathilde Bundschuh). Für knapp 90 Minuten ist das m.E. zu wenig.


  • Winfried Vorbeck • am 27.3.22 um 21:50 Uhr

    Ich habe dafür Verständnis: wenn ein konventioneller Tatort gedreht wird, schreien die Einen „hat es schon tausend mal gegeben“, bei einem ungewöhnlichen Tatort schreien die Anderen „kann es nicht mehr einen normalen Tatort geben?“ Ich gehöre zu den Anderen.

    Der Film war spannend und gut gemacht (auch wenn ich manchmal dachte „nun macht mal voran“). Aber ich möchte etwas Anderes sehen, wenn ich Sonntags „Tatort“ gucke. Ich möchte rätseln, wer der Täter ist. Das habe ich nicht gesehen, daher ein deutlicher Punktabzug.


  • Thorsten • am 27.3.22 um 21:50 Uhr

    Mittelmaß, ganz ok. Etwas altbacken und konstruiert. Und wieder einmal die Erkenntnis: Renan Demirkan nervt, sobald sie den Mund aufmacht.


  • Karin L. • am 27.3.22 um 21:51 Uhr

    Spannender Tatort. Ohne jetzt weiter in die Tiefe analysieren zu wollen. Bin inzwischen dankbar für jeden annehmbaren Krimi, der den Namen im Rahmen des Format „Tatort“ verdient.


  • Max • am 27.3.22 um 21:55 Uhr

    Super Tatort! Endlich mal wieder Spannung und man konnte richtig mitfiebern.


  • Hans • am 27.3.22 um 21:59 Uhr

    Der beste Tatort seit langem.


  • Kriminalist • am 27.3.22 um 21:59 Uhr

    Zwar konnte man nicht mitkombinieren, trotzdem war es ein spannender Tatort mit durchaus auch innerer Spannung.


  • Katrin • am 27.3.22 um 22:01 Uhr

    …total spannender Tatort, lange nicht mehr einen soo guten Tatort gesehen, keine Sekunde langweilig, mit sehr mutigen Protagonisten und passenden Dialogen….
    ….und das noch mit meinen Lieblingskommissaren und in Kölle….
    …wenn am Himmel de Sterne danzen.
    Bitte mehr davon👍🏻‼


  • Rob • am 27.3.22 um 22:01 Uhr

    Eigentlich hab ich ja gar keine Lust zu schreiben, wenn ich all die anspruchsvollen Vorschreiber so sehe.
    Trotzdem: großes Kino !


  • HerrBert • am 27.3.22 um 22:03 Uhr

    Uiuiui, das war aber knapp – am Ende. Zum Glück: Happy End.

    Vorneweg: Kleine technische Unlogik. Der Störsender zum Ausschalten der Bombe hatte auch den Videoanruf stören müssen. Na ja, sind wir mal nicht so pingelig.

    Insgesamt ein durchaus ansehnlicher Tatort, ein erweitertes Kammerspiel auf dem Ausflugsdampfer, sehr spannend gemacht. Kleines Manko: Die Person des Entführers hatte mehr Ausarbeitung gebraucht, damit die Story plausibler wird. ( Man hätte z. B. mit Rückblenden arbeiten können.) Demzufolge verpuffte das Finale – der Entführer war doch nicht das Opfer, sondern ein selbstmitleidiger mießer Typ.

    Dennoch für mich ein überdurchschnittlicher Film.


  • Attila • am 27.3.22 um 22:08 Uhr

    Tja, seit wann beschäftigt sich die Mordkommission mit Geiselnahmen? Sie sind eigentlich gar nicht dafür zuständig. Und für so einen Einsatz, wie Ballauf, braucht man eine Ausbildung, nur so, spontan, „Ich mach‘ es“, geht es nicht.
    Und seit wann kann man mit einer Drone das Mobilfunknetz ausschalten? Und nur für ein Handy, aber nicht für die anderen (Huberty hat telefoniert). Quatsch. Ja, der Tatort ist kein Dokumentar, aber das bedeutet nicht, dass man die Realität so stark hinter sich lassen darf.
    Schade, weil sonst der Film gut konstruiert war, und die Bildgestaltung war echt hervorragend.
    Und ja, ich bin auch der Typ, der sich wünscht, dass die Mordkommission im Tatort ein Mord zu klären versuche.


  • Warna55 • am 27.3.22 um 22:08 Uhr

    Der Tatort war für mich ganz ok.
    Aber ich hab noch immer einen Hals wegen der Scheiß Einblendung mitten im Film.
    Weshalb?. Atomschlag? Putin Attentat?
    Nein! Wahlergebnis im Saarland!
    Das wussten wir vorher oder hätten es wenige Minuten später erfahren.
    Sich zu Beschweren bringt nichts, das machen die jetzt immer öfter.


  • Jürgen Aut • am 27.3.22 um 22:10 Uhr

    Ganz guter Krimi !
    Besonders die letzte zehn Minuten waren toll !
    Leider hat der Schreiber aber übersehen dass der Kasperl mit der Bombe u. Waffe in Echt bereits ca. 10 mal überwältigt / erschossen oder nur festgehalten hätte werden können !
    Aber dann wäre nach einer halben Stunde Schluss gewesen und das wollen wir ja alle nicht !!


  • Bina • am 27.3.22 um 22:10 Uhr

    Spannung von der ersten Minute bis zum Schluss, endlich mal wieder ein super Tatort!
    Die Kölner können es einfach.

    TOP !!! GENIAL !!! SPITZE !!!


  • Kriminalist • am 27.3.22 um 22:14 Uhr

    @Attila: Zu Beginn gab es eine Leiche. Der Geiselnehmer hat diese Tat zugegeben. So kam die Mordkommission ins Spiel.


  • Henning • am 27.3.22 um 22:17 Uhr

    Eine unterhaltsame Folge, die mich etwas an eine Folge von „Im Namen des Gesetzes“ (RTL) erinnert, in der auch ein Geiselnehmer einen Flussdampfer kaperte, weil er sich ungerecht behandelt fühlte. Ballauf gelang es lt. Drehbuch sehr schnell, sich in den Piontek hineinzuversetzen – ein Schauspieler als Schauspieler sozusagen. Die technische Sicht der Dinge (Drohne) vermag ich nicht zu beurteilen. 4 Sterne.


  • Stefan G. • am 27.3.22 um 22:17 Uhr

    Die Geschichte war gut. Insgesamt bedingt trotz einiger zwischenzeitlicher Längen 3 Sterne. Hat mir besser gefallen als der vorige Fall aus Köln.


  • Jutta Kaske • am 27.3.22 um 22:23 Uhr

    Ich mag keine Krimis mit Geiselnahme, aber das war gut gemacht. Ich habe mitgefiebert. Jana‘s Ansage fand ich besonders ergreifend. Und auch der Kommissar Bär kam glaubhaft rüber, mit seiner kurz einstudierten Legende. Der Tatort Reifezeugnis von annopief kam mir danach noch in den Sinn.


  • alter Fan ( tm ) • am 27.3.22 um 22:32 Uhr

    durchaus sehr gute TO – Kost aus Köln zum Sonntagabend – mir graut nur davor , daß man in K möglicherweise an Umbesetzung ( a la Bremen ) oder gar an Absetzung denken könnte – also weiter so , so lange es möglich ist – echte TO Fans sind über Jahrzehnte innigst verbunden mit Freddy , Max & Co .


  • Bruno • am 27.3.22 um 22:35 Uhr

    Volle Punktzahl.
    Die Spannung, die hier andere daraus ziehen wollen, wenn sie nicht wissen, wer der Täter ist, zog ich heute daraus, dass bis zu Janas Ansage unklar war, ob der Lehrer wirklich ein Missbraucher war (juristisch, bedingt durch Alter und Lehrer/Schüler-Verhältnis eh) aber moralisch hätte es ja auch sein können, dass Jana nicht unschuldig war.
    Heute mittag, bei den Vor-Rezensionen las ich etwas von den Kölner Opas, die besser gegen Frauen ausgetauscht werden sollten.
    Da frage ich mich nur, welcher der derzeitigen Kommissarinnen der Schreiber zugetraut hätte, einen alternden Immobilien-Magnaten zu spielen.
    🤔


  • BK • am 27.3.22 um 22:37 Uhr

    Dieser Tatort verdient mindestens 10 Sterne. Mit authentisch und emotional gespielter Handlung stieg die Spannung Schritt für Schritt an und schaffte es, sich durchgehend zu halten. Und auch das Ermittler-Duo hat ja richtig Energie und Einsatz gezeigt. Kompliment!
    Gerne mehr davon.


  • tortart • am 27.3.22 um 22:38 Uhr

    Schöner, spannender Sonntagabend Tatort.
    War ganz gut anzusehen.
    Ich hatte die ganze Zeit ueberlegt, ob Ballauf erschossen wird.
    (In Anlehnung auf TO Dortmund – Böhnisch. Wusste auch vorher keiner)

    Nur die letzte Viertelstunde war es fuer mich auch zu viel Kammerspiel.
    Deshalb 4 Sterne.

    Noch einen schönen Abend euch allen.


  • Garbak • am 27.3.22 um 22:40 Uhr

    @Winfried Vorbeck
    also zum Rätseln hatte ich jede Menge. Ich ging davon aus, daß eine der Geiseln zu Tode kommt: Hier eine kleine Liste:
    – Der alkoholisierte, randalierde Jungvater
    – sein Kumpel mit dem T-shirt „mein letzter schöner Tag“ ;)
    – der Sozialarbeiter v. Jugendamt

    Top, die Rolle: Ballauf als Immobilienmogul
    Spannend, daher 5 Sterne, Empfehlung.


  • Kannitverstan • am 27.3.22 um 22:42 Uhr

    Der TO hat mir gut gefallen – spannend von Anfang bis Ende. Aber mit dem Ende habe ich meine Schwierigkeit: wie sind die Polizisten, die den Blödmann überwältigt haben, auf das Schiff gelangt? Vielleicht bin ich der Einzige der das nicht mitgekriegt hat!


  • Schiri • am 27.3.22 um 22:54 Uhr

    Super Tatort , voller Spannung , nur der Schluss war etwas unrealistisch ( wo kam denn plötzlich das Einsatzkommando her?)


  • Leni • am 27.3.22 um 23:39 Uhr

    Ziemlich klasse! Das meiste, was ich hätte schreiben wollen, wurde hier schon geschrieben.
    Spannend und unterhaltsam bis zum Schluss. Allerdings wäre ich als unbeteiligter Passagier vermutlich gleich am Anfang von Bord bzw. über Bord gegangen ;-)


  • Michelle • am 27.3.22 um 23:45 Uhr

    Der Tatort war spannend und unterhaltsam.
    Ein Krimi muss genau so sein und nicht zu tode analysiert werden.
    Nur fehlt mir die Wurstbude🙄


  • Onkel • am 28.3.22 um 0:25 Uhr

    Verlogen, aber dem Zeitgeist gemäß. Das Problem Affäre von Erwachsenem und Minderjähriger wurde emphatischer und sachlicher zum Beispiel in der BRD 1972 von Fassbinder (Wildwechsel) oder in der DDR von Dziuba (Verbotene Liebe) dargestellt, und das schon vor Jahrzehnten.
    Kurz vorm Schluß als Jana Künitz ihren von den Verfassern des Drehbuchs in dasselbe geschriebenen unsäglichen Sermon aufsagte, mußte ich den Film abbrechen – allzu dick aufgetragen.


  • Bruno • am 28.3.22 um 7:40 Uhr

    @Leni; die von Bord gesprungen wäre
    Wenn die Strömung für Polizeitaucher zu stark war, wärst du dann höchstwahrscheinlich als ansehnliche Wasserleiche in den Niederlanden aus dem Wasser gezogen worden.

    @Schiri und Kannitverstan; die sich über das Einsatzkommando wundern, obwohl doch gerade aus dem Grund von Jana so lange wie möglich telefoniert werden sollte, um Huberty unter Deck zu halten, damit das SEK Stellung beziehen konnte.

    @HerrBert; als Jana und Huberty telefonierten, war der Störsender noch gar nicht in Reichweite. Es wurde gesagt, dass die Drohne auf 10 m ans Schiff heranfliegen müsse, um Wirkung zu erreichen


  • Rudi • am 28.3.22 um 9:07 Uhr

    Wieder mal ein Tatort, der den Namen auch verdient. Mehr muss dazu nicht gesagt werden.


  • Kannitverstan • am 28.3.22 um 9:28 Uhr

    @Bruno, danke, jetzt weiß ich Bescheid. Das Eisatzkommando konnte (wahrscheinlich von einem Polizeiboot aus) auf das Schiff gelangen weil der Superdepp solange unter Deck geblieben war um mit Jana zu schwätzen. Alles klar!


  • SenioreM • am 28.3.22 um 10:56 Uhr

    Spannende Folge, ledier etwas arg unglaubwürdig! Schenk und Ballak haben langsam ihren Ruhestand verdient.


  • M.S. • am 28.3.22 um 12:38 Uhr

    Nach den letzten beiden Schlaftabletten endlich mal ne gute Unterhaltung. Klar, alles unrealistisch, aber darum geht’s mir nicht. Dann schau ich Aktenzeichen XY…. Für mich hat leider der sonst obligatorische Old/Youngtimer von Freddy gefehlt!


  • Realist62 • am 28.3.22 um 12:39 Uhr

    Zunächst mal möchte ich festhalten, daß ich die Story durchgängig spannend fand, wie schon lange nicht mehr.
    Dabei hatte z.B. Ballauf’s improvisierter Double-Einsatz (realistisch hin oder her…?) einen erheblichen Anteil. Auch die vorherigen Versuche, die gelisteten Personen herbeizubekommen, hatte etwas Dramatisches.
    Allerdings, – und jetzt kommts – war ich (zugegeben) von der Schlusswendung nach Janas Statement, nämlich daß Huberty auch die anderen Mädels hätte fragen können, reichlich geplättet.

    Ich hatte den Eindruck, man hat im Drehbuch zunächst die Entwicklung von H.‘s Plan, eine Form von Katharsis zu inszenieren, dahingehend angelegt, daß er (ähnlich wie in dem phantastischen Tatort „Machtlos“ mit Edgar Selge, 2013) im Grunde einer moralisch fragwürdigen Existenzzerstörung zum Opfer gefallen ist.
    Seine Dialoge mit der Staatsanwältin z.B. legten die Vermutung nahe, hier sei ein auf moralische Hyper-Integrität basierendes Exempel statuiert worden.
    Somit war Jana’s Klarstellung, daß es sich bei Huberty einfach um einen zutiefst verwerflich agierenden Sexualstraftäter handelte, eine totale Anti-Climax!
    Mein erster Gedanke (an die Drehbuchschreiber) war, – DAS hättet ihr euch nie getraut, ihn als Opfer einer überbordenden political-correctness-Justiz darzustellen.
    Er musste (was sonst im ÖR?) als Dr**ksau entlarvt werden, damit die Festnahme durchs SEK stimmig wird und die Welt wieder „gut“ ist.
    Wie hättet ihr die Geschichte denn zu Ende geführt, wenn wirklich Zweifel an der Justiz geblieben-, und H. zumindest teilweise durch Jana rehabilitiert worden wäre?
    Zu schwierig (?) und der ÖR zu feige, sich an sowas ranzutrauen?
    Es bleibt ein fader Nachgeschmack! (gerade noch 3*)


  • Der Fremde • am 28.3.22 um 13:25 Uhr

    @Realist62: Gute Gedanken-Ansätze! Jana´s Statements waren auch aus meiner Sicht ein gewisser „Bruch“ in der Geschichte. Sogar innerhalb ihres Plädoyers schwenkte sie von „(den Lehrer) liebende Schülerin“ auf „eines von mehreren Opfern“ um.
    Eine vollständige „Rehabilitation“ des Lehrers wäre m.E. aber ohnehin nicht möglich gewesen, da die Beziehung zwischen einer „Autoritätsperson“ und einer „anvertrauten Person“ (damals 14 Jahre alt) sowohl rechtlich als auch moralisch grundsätzlich auf sehr tönernen Füßen steht.


  • Realist62 • am 28.3.22 um 14:19 Uhr

    @Der Fremde: Erstmal Danke für Ihr Feed-back!
    „Bruch in der Geschichte“ trifft es auf den Punkt!
    (Den 2. Teil Ihrer Zuschrift kann ich natürlich auch unwidersprochen stehen lassen).
    Mir ging es tatsächlich um die dramaturgische Abflachung, die das Plädoyer in dem Moment hervorgerufen hat. Es schien so unverhohlen die Prämisse zu bestehen: Ein Happy-end FÜR den Entführer darf es keinesfalls geben! Den zu befürchtenden moralischen Entrüstungssturm des Publikums wollen „wir“ auf keinen Fall.
    Weitaus anspruchsvoller wäre es gewesen, sich dramaturgisch der Frage zu widmen: Was wäre denn, wenn der Sex einvernehmlich gewesen wäre? Wie geht man damit um? (Handelnde Figuren ebenso wie Zuschauer*innen).
    Die deutschen Medien scheinen mir zu oft einfach Schiß vor derartigen Grauzonen zu haben.


  • Hanz W. • am 28.3.22 um 15:22 Uhr

    Recht ordentliche Unterhaltung, die ich aber – ich weiß, ich bin diesbezüglich in der Minderheit – phasenweise als interessant, aber weitgehend spannungsarm gesehen habe. Das hat, denke ich, zum einen mit der etwas sprunghaften Dramaturgie zwischen der Handlung auf dem Schiff und den Aktivitäten jenseits zu tun. Eine richtig intensives, sich zuspitzendes Kammerspiel konnte da auf der einen Seite, da immer wieder unterbrochen, nicht entstehen. Und so richtig Dynamik konnte sich auf der anderen Seite nicht entfalten, das blieb sogar eher etwas zäh. Gut gefallen haben mir das „Rollenspiel“ von Ballauf und auch das entstehende Wortgefecht zwischen den Beteiligten, das den Entführer in die Bredouille gebracht hat. Aber das war dann halt gleich wieder vorbei. Richtig überzeugt hat mich auch die Hauptfigur nicht. Dass da einer aus vermeintlich gekränkter Ehre Amok läuft, kann man nachvollziehen. Aber da blieb etwas Fades, Blasses, so richtig habe ich dem den Irrsinn nicht abgenommen. Solide drei Sterne.


  • slice me nice • am 28.3.22 um 15:31 Uhr

    @Realist62:
    Warum um alles in der Welt sollte ein alter Päderastensack, der seine Griffel und seinen Pimmel nicht von minderjährigen Mädchen lassen kann, „rehabilitiert“ werden ?? Haben Sie persönlich so dreckige Fantasien oder passt es nicht in Ihr Weltbild, wenn Frauen dafür sorgen, dass Männer ihre gerechte Strafe bekommen?

    Ich hab’s ja gesagt: Ein gezielter Schuss in den ersten Minuten und der Welt wäre dieses Machwerk erspart geblieben…


  • Der Fremde • am 28.3.22 um 16:10 Uhr

    @Realist62: Ebenfalls danke für Ihr feedback!

    Okay, spielen wir´s mal durch: Gesetzt den Fall, der Sex zw. Jana und ihrem Lehrer wäre „einvernehmlich“ gewesen, weil sie ihn (mit dem Wissen und Willen einer 14-jährigen Schülerin) „geliebt“ zu haben glaubte. Das wäre doch trotzdem ein „Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses“ – und somit strafrechtlich strafbar – gewesen, weil er seine Position (als Lehrer, dem die Schülerin vertraut) eben zu seinen Gunsten ausgenützt hat. So etwas ist keine Beziehung „auf Augenhöhe“ und daher hat der Gesetzgeber solche Konstellationen bewusst geschützt.
    Ich finde nicht, dass es hier eine „Grauzone“ bzw. einen „Verhandlungsspielraum“ gäbe oder gibt.
    Aber gleichzeitig ist es schön, dass der TO zu solch philosophischen Grundsatz-Überlegungen animiert … :-)


  • Franziska aus F. • am 28.3.22 um 17:45 Uhr

    Unglaubwürdig von A bis Z. Als ob Geiseln so aufmüpfig gegenüber dem Täter sind. Hüstel Hüstel…

    Keine Ahnung warum es keine klassischen Krimis mehr gibt.


  • spiderman916 • am 28.3.22 um 18:14 Uhr

    Ich fand den Tatort von Anfang bis Ende sehr spannend, das Ende konnte man so nicht vorhersehen und hat mir sehr gefallen. Überhaupt nicht sehenswert Renan Demirkan in einer überflüssigen Gnadenrolle, zudem noch sehr schlecht gespielt.


  • Die Alte • am 28.3.22 um 18:47 Uhr

    Gut gespielt von allen, besonders hat mich gefreut, dass Klaus J. Behrendt wieder einmal die Gelegenheit hatte, seine beträchtlichen Fähigkeiten als Schauspieler zu zeigen; leider kann er das nicht in jedem Tatort…


  • Colorwriter • am 28.3.22 um 21:51 Uhr

    In Köln hat manches schnell Tradition. Wenn sich etwas zwei, dreimal wiederholt, dann wird es Tradition. Der Kölner Tatort hat auch eine. Nämlich aus guten Ideen respektable schlechte Drehbücher verfassen zu lassen und daraus unterdurchschnittliche Kost zu fabrizieren.
    So auch diesen Krimi.

    Unrealistisch, Unglaubwürdig, und am Ende Unintelligent.

    Stephan Kampwirth spielt grandios den von Selbstmitleid vergehenden Durchdreher, der sich selbst und seinem Umfeld das Opfer gibt. Auch alle anderen des Ensembles geben ihr Bestes. Nur macht das hanebüchene Drehbuch leider alles Kaputt.

    Mehr als 2 Sterne mag ich da nicht geben… Leider.


  • Realist62 • am 28.3.22 um 22:34 Uhr

    @ slice me nice
    Tut mir leid, – Note 5, Setzen!
    Sie haben nichts von meinem Beitrag verstanden. Die Welt ist nicht schwarz-weiss.
    Da hilfts auch nix, noch so viele ihrer eigenen Probleme auf andere zu projizieren. (machen sie hier ja öfter…).
    Und folgerichtig auf jeden Fall erstmal nen selbstgerecht-bissigen Kommentar rauszuhauen!
    Gott bewahre uns vor emotionalen Schnellschüssen.
    Ihre metaphorischen Schlussworte sind halt doch zu entlarvend, — und dann wohl den eigenen dreckigen Fantasien (am liebsten Lynchjustiz?) geschuldet.
    Et jitt Lück, die liere et nie! Punkt .


  • slice me nice • am 29.3.22 um 2:23 Uhr

    @Realitätsverweigerer62:
    Ach Gottchen, wieder so ein frustriertes (altes) Männlein, dass seine Frauen-Probleme gern auf andere projiziert. Offenbar habe ich bei Ihnen perfekt ins Schwarze getroffen :-)
    Und übrigens beinhaltet mein Nachsatz keine Metapher, sondern ist ganz wörtlich gemeint. Da Sie nicht verstehen, was eine Metapher ist, sage ich nur: Note 6 – Setzen !!


  • slice me nice • am 29.3.22 um 2:35 Uhr

    PS: Sie sind wohl auch so ein ekliger „Bruder im Nebel“…. DAS ist übrigens eine Metapher, hinter der sich Päderasten zu verschleiern versuchen. Klarsicht hilft dagegen – versuchen Sie es mal ;-)


  • WW • am 29.3.22 um 14:18 Uhr

    slice me nice
    >> Ach Gottchen, wieder so ein frustriertes (altes) Männlein, dass seine Frauen-Probleme gern auf andere projiziert. <<

    Nein, das bin ich. Aber ich habe hier doch gar nichts kommentiert?


  • Momi • am 29.3.22 um 17:37 Uhr

    Kurz und bündig = beste Unterhaltung mit toller Handlung, tollen Bildern, super Schauspielern, voll aktuelle Handlung – je länger je mehr. In meiner Klasse hatten die Mathe-Lehrerin und ein Kollege ein Verhältnis, das bis nach dem Abi ging – leider nicht länger, da die Lehrerin starb. Wir, die ganze Klasse haben Verständnis gezeigt und waren auf deren Seite. Das war vor langer Zeit im 1968 !
    Das hat nix mit frustrierten alten Männlein zu tun wie einige da so schreiben. Aber das ist leider heute die Zeit, wo man immer alles in den Dreck ziehen muss und weiss nicht mehr weiss ob schwarz und dunkel oder wirklich farbig ist. Man darf ja nix mehr sagen oder machen.
    Auf alle Fälle Danke für den besten Tatort seit langem – es geht wieder aufwärts mit den TO’s.


  • Tristan14 • am 29.3.22 um 21:24 Uhr

    „Einzimmer-Filme“ (eigentlich nur auf dem Schiff gedreht) sind nicht so meine Lieblinge, da sie immer zähflüssig daher kommen und in 90 Minuten eher nerven. Wie seinerzeit die Geiselnahme in einer Gaststätte (Thiel/Boerne).


  • Dirk • am 29.3.22 um 21:50 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 1195 von vorgestern und da, ja, als Erstsendung in der ARD. Die Kölner Hauptkommissare der dortigen Mordkommission , der Herr Max Ballauf und der Herr Freddy Schenk, werden gerufen, da man im Rhein einen toten Matrosen entdeckt hat und der Herr Doktor Joseph Roth, der von der staatsanwaltlichen Rechtsmedizin, meint, dass dieser jener nicht freiwillig ins Wasser des Flusses gesprungen sei. Es entwickelt sich im Laufe des abendlichen Fernsehfilms ein interessantes und spannendes Geiseldrama um einen durchgeknallten Straftäter, der meint, nach seiner Haft der Umwelt die Dinge aus seiner Sicht darstellen zu müssen und dieses mit äußerst brutalen Mitteln und mit Hilfe einer unnützen Gehilfin, deren (un) – logische Teilnahme an diesem Flatlines-Szenario mal außen vorbleiben sollte. Ein brillantes und spannendes Katz- und Mausspiel zwischen einem abgeklärten Hauptkommissar und einem labil gefährlichen Oberstudienrat entwickelt sich und dieses auf engster Nähe auf und in einem Ausflugsschiff der Kölner Flotte. Meiner Meinung nach durchaus wiederholungswert.


  • Colorwriter • am 30.3.22 um 14:36 Uhr

    Bedauerlich, wenn sich hier Kommentatoren wegen solch einem durchschnittlichen Tatort so in die Haare geraten.
    Leute, wir sollten doch bitte über den Tatort und nicht übereinander kommentieren. Das „Willst du nicht meiner Meinung sein, dann schlag´ich dir den Schädel ein…“ Ist doch Kontraproduktiv.
    Was mir im Nachhinein gut gefallen hat, war der Punkt an dem durch die Aussage der ehemaligen Schülerin des Durchgeknallten das gesamte Bild vom Täter in die Richtung gedreht hat, für die er ja wirklich Veruteilt worden ist.

    Dem Mißbrauch von einer, laut ihrer Aussage mehrerer, Schutzbefohlenen.
    Was der Handlung die entscheidende Wende gegeben hat.

    Nur leider, leider wurde dieses an sich interessante Thema eben durch hahnebüchene Handlungsabläufe und Wendungen vermurxt. Aber, wie schon mal geschrieben, ist das ja in Köln „Tradition“.


  • Dom • am 31.3.22 um 12:29 Uhr

    Ansehnlicher, unterhaltsamer Tatort. Logik hin oder her. Realismus wage ich nicht zu beurteilen, ich selbst war z.B. noch nie Geisel oder wurde noch nie mit einer Waffe bedroht. Umso mehr Respekt an diejenigen hier, die hier voller Überzeugung den Realismus in Frage stellen. (Klar ganz real ist es nie – aber andererseits passieren auch immer mehr Dinge in der Realität, die ich mal für nahezu unmöglich gehalten hatte.)

    Was mich aber auch sehr wundert, ist, dass hier scheinbar viele Janas Schlussrede als absolute Wahrheit sehen (z.B. @Realist62 und @DerFremde), insbesondere da der Geiselnehmer doch sehr überrascht ist und recht überzeugend widerspricht. Für mich bleibt weiterhin offen, was genau sich damals alles abgespielt hat. Und nur eine Anhörung der anderen, von Jana genannten Schülerinnen würde mehr Licht ins Dunkel bringen.

    Bin aber auch froh um dieses (für mich) offene Ende, da dieses nochmal sehr zum drüber Nachdenken anregt.


  • slice me nice • am 1.4.22 um 23:34 Uhr

    @WW: Das nächste Mal sage ich wieder „Oh Herrin“, damit Sie sich auch ja nicht angesprochen fühlen ;-) :-D


  • Markus • am 13.4.22 um 20:45 Uhr

    Der beste Tatort seit langem.


  • Nelly • am 30.5.22 um 20:15 Uhr

    Ein sehr spannender Tatort! Für mich der zweitbeste Tatort von denen, die ich kenne (das sind ca 50% aller Tatorte). Falls es jemand wissen will: der beste ist für mich „Weil sie böse sind“ mit Sänger und Dellwo.


  • Der Fremde • am 30.5.22 um 22:26 Uhr

    @ Nelly: Haben Sie schon einmal die Folge „Der Fall Reinhardt (2014; ebenfalls Team Köln) gesehen? Ich denke, der könnte Ihnen gefallen …


  • Gulo • am 16.7.22 um 1:09 Uhr

    Wow, spannend, actionreich, psychologisch durchaus plausibel und ein großartiger Stephan Kampwirth in der Rolle des gekränkten narzisstischen Arschlochs. Ein sehr gelungener Tatort!


  • m_driver • am 1.4.23 um 22:09 Uhr

    Wo kamen denn zum Schluss die ganzen Polizisten her`? Saßen die alle in der Drohne`?


  • Adabei • am 1.4.23 um 22:36 Uhr

    Sehr spannender Tatort, der an den Nerven des Zuschauers zerrt! Der Geiselnehmer ist ein amoklaufender Akademiker, der sich in eine gedankliche Sackgasse verrannt hat und auf dem Schiff ein Tribunal abhalten will. Er fühlt sich unverstanden und ist zutiefst gekränkt, was man am Ende sogar mitfühlen kann. Trotzdem hofft man immerfort, daß ein Scharfschütze ihn tötet. Sich dem Schiff per Boot zu nähern geht aber nur wenn der Geiselnehmer länger unter Deck ist. Auch kann man von einem schwankenden Boot schlecht zielen. Ich bin kein Polizist aber aus meiner Sicht sind die polizeilichen Maßnahmen in kürzester Zeit perfekt organisiert worden (ausgenommen der Schuß der Scharfschützen). Die Personen, die sich der Geiselnehmer wünscht, werden in kürzester Zeit herbeigeholt, kontaktiert und befragt. Ballauf sowie der neue Partner der ehemaligen Frau des Geiselnehmers kommen freiwillig auf das Schiff. Das, sowie die perfekte polizeiliche Organisation schnelle Recherche im Hintergrund innerhalb ein paar Stunden, ist etwas unrealistisch. Tatsächlich würden solche Maßnahmen sicher länger als einige Stunden dauern, es würden mehr Fehler passieren und es würde erst mal auf Zeit gespielt werden. Aber es ist ein Film und keine Dokumentation! Ich saß wie gebannt vor dem TV und habe den ganzen Film über mitgefiebert! Einer der besten Tatorte! Deshalb 5 von 5 kölnisch Wässerchen bzw. 5 von 5 Sterne!


  • Der Fremde • am 1.4.23 um 22:40 Uhr

    @m_driver:
    Die Polizisten bekamen wohl gaanz schnell die Info, dass die Gefahr vorüber ist. ;-)

    Auch beim 2. Mal ansehen finde ich im Wesentlichen vor allem den Telefon-Auftritt von Mathilde Bundschuh als ‚Jana‘ sehenswert. Und wie darin ihre Stimmungslage ‚kippt‘ …
    (Diese Schauspielerin würde ich gern öfters in einem TO/PR110 sehen!)


  • slice me nice • am 2.4.23 um 16:07 Uhr

    Allein schon das sauertöpfische Pferdegesicht von Stephan Kampwirth ist überhaupt nicht zu ertragen! Der spielt auch seit Jahrzehnten in JEDEM schlechten Krimi mit…
    Hinzu kommt: überflüssiges Geiselnehmerdrama und natürlich die Rentner aus Köln. Ergo Minussterne!


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