Tatort Folge 1205: Flash



Erinnern und Vergessen – wie funktioniert das eigentlich? Ist es möglich, verloren gegangene Erinnerungen durch spezielle Methoden wieder wachzurufen? Mit diesen für einen Krimi eher ungewöhnlichen Fragen müssen sich die Münchner Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) in ihrem neuen Fall auseinandersetzen: Ein verurteilter Mörder ist nach über 30 Jahren rückfällig geworden, und der einzige brauchbare Zeuge, der einen Beitrag zur Aufklärung leisten könnte, ist an Demenz erkrankt. Mithilfe einer speziellen Therapie soll seiner Erinnerung auf die Sprünge geholfen werden. Batic und Leitmayr werden dabei selbst Teil eines kuriosen wissenschaftlichen Experiments.

Der Tatort mit dem Titel „Flash“, eine Produktion der Tellux Film im Auftrag des Bayerischen Rundfunks, ist am Sonntag, dem 19. Juni 2022 erstmals im TV zu sehen, und zwar um 20:15 Uhr im Ersten und anschließend in der ARD Mediathek. Wer sich besonders für die Funktionsweise des menschlichen Gehirns interessiert und wissen will, ob die im Tatort gezeigten Therapien realistisch sind, dem sei die begleitende Dokumentation „Tatort Gehirn: Wie funktioniert Erinnern und Vergessen?“ aus der Reihe „Gut zu wissen“ empfohlen, die am Samstag, 2. Juli 2022, um 19:00 Uhr im BR Fernsehen ausgestrahlt wird und schon ab dem 19. Juni 2022 in der ARD Mediathek verfügbar ist.

Inhalt der Tatort-Folge „Flash“

München im Mai 1987: Die junge Psychologiestudentin Sandra Kühn verbringt einen Partyabend im angesagten Club „Flash“. Wenig später wird ihre grausam zugerichtete Leiche am Isarufer gefunden. Wegen Mordes verurteilt wurde damals der Automechaniker Alois Meininger, ein bis dahin unbescholtener Bürger, der jedoch krankhafte Fantasien gegenüber Frauen mit langen blonden Haaren pflegte – von ihm nur „Puppen“ genannt. Sandra Kühn wurde der Hinterkopf angezündet, ihre Haare wurden regelrecht abgefackelt.

Mehr als 30 Jahre später bereitet dieser alte Fall den Münchner Kriminalermittlern Ivo Batic und Franz Leitmayr schlaflose Nächte. Meininger wurde zu einer langen Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt, doch die hat er nun abgesessen; vor kurzem ist er entlassen worden. Just in diesem Moment wird erneut eine Frauenleiche gefunden, die nach demselben Muster wie damals getötet wurde: Anna Letkow, ebenfalls eine Psychologiestudentin, auch ihre Haare wurden verbrannt. Alles deutet darauf hin, dass Meininger rückfällig geworden ist. Das Problem für die Kommissare: Wie sollen sie an ihn herankommen? Er scheint untergetaucht zu sein; niemand weiß, wo er sich aufhält. Und er ist ein freier Mann, kann theoretisch überall und nirgendwo sein.

Einen Menschen gibt es jedoch, der ihnen bei der Suche weiterhelfen könnte: Dr. Nobert Prinz, der ehemalige Therapeut Meiningers. Sechs Monate war er bei ihm in Therapie, bevor er den Mord an Sandra Kühn begangen hat. Prinz ist seinem Patienten damals sehr nahe gekommen, hat ihn sogar in sein Versteck begleitet, den „Bunker“. Dort könnte Meininger sich auch jetzt wieder aufhalten. Aber: Wo ist der „Bunker“? Das weiß keiner – außer Prinz, vielleicht.

Warum also besuchen Batic und Leitmayr nicht einfach Prinz, befragen ihn und schnappen sich mit seiner Hilfe den Täter? Weil die ganze Sache im Tatort „Flash“ einen gewaltigen Haken hat: Dr. Nobert Prinz, einst eine Koryphäe auf dem Gebiet der Neuropsychologie, leidet an fortgeschrittener Demenz. Jeden Tag verblasst seine Erinnerung etwas mehr. Seine Tochter Nele kümmert sich hingebungsvoll um ihn, doch manchmal, in bestimmten Momenten, könnte sie verzweifeln am Zustand ihres Vaters: Mal behandelt er sie wie ein kleines Mädchen und will ihr verbieten, abends das Haus zu verlassen, dann verhält er sich selbst wie ein störrisches Kind und verweigert das Abendessen, manchmal erkennt er Nele nicht mehr als seine Tochter. Doch es gibt Hoffnung: Die beiden Neuropsychologen Prof. Ralph Vonderheiden und Dr. Laura Lechner erproben am Institut für Dementielle Erkrankungen gerade eine neue Behandlungsmethode für Demenzpatienten, die sogenannte Reminiszenztherapie: Mithilfe von „Erinnerungsräumen“ sollen verloren gegangene Erinnerungen an die Vergangenheit wiederbelebt werden. Die Erinnerungsräume sind nichts anderes als Kulissen, in denen eine dem Patienten vertraute Umgebung nachgebildet wird, beispielsweise der alte Wohnraum, der ehemalige Arbeitsplatz oder die Dorfkneipe. Wenn sich die Patienten in diesen Erinnerungsräumen bewegen, kann durch die Konfrontation mit der wohlbekannten Location die Erinnerung zurückkehren.

Darin liegt für Leitmayr und Batic im TV-Krimi „Flash“ die einzige Chance, ihren Fall zu lösen: Sie wenden sich an Prof. Vonderheiden und Dr. Lechner mit der Bitte, die Reminiszenztherapie auch bei Dr. Prinz anzuwenden: Im Institut soll seine alte Praxis als Erinnerungsraum wiederauferstehen, so, wie sie vor 30 Jahren eingerichtet war – in der Hoffnung, dass sich der Proband in diesem Setting seines besonderen Klienten Meininger erinnert und der Polizei wertvolle Hinweise auf seinen Aufenthaltsort geben kann. Dr. Lechner ist zunächst skeptisch, doch Prof.

Vonderheiden, der sich womöglich einen Prestigegewinn für sein Institut erhofft, willigt sofort ein. Auch Nele Prinz hält nicht viel davon, dass ihr Vater das „Versuchskaninchen“ für einen neuartigen Therapieansatz spielen soll, noch dazu unter kriminalistischen Vorzeichen. Überhaupt stand sie dem ganzen psychologischen Gehabe in ihrer Familie schon immer skeptisch gegenüber und flüchtete sich lieber in die Musik – Jazz, wohlgemerkt, denn die Klassik ist die Domäne ihres Vaters. Schließlich kann Franz Leitmayr sie mit seinem überwältigenden Charme doch noch von der Sinnhaftigkeit der Therapie überzeugen – wahrscheinlich aber ist Nele Prinz einfach nur froh, mal ein paar Stunden für sich allein zu haben, ohne sich ständig um ihren Vater kümmern zu müssen.
Gesagt, getan, es startet also ein neuropsychologisches Experiment mit einem absoluten Experten als Probanden – und mit zwei Kommissaren als Teilnehmern, die sich erst noch daran gewöhnen müssen, dass sie ihre Dienstmarke am Institutseingang zumindest innerlich abgeben müssen. Der „Geduldigere“ von ihnen sollte sich als Prinz’ „Betreuer“ zur Verfügung stellen, empfiehlt Prof. Vonderheiden. Da fällt die Wahl im BR-Tatort „Flash“ sehr schnell auf den – wenn auch etwas grob geschnitzten – Charmeur Leitmayr. Doch – wie gesagt – es ist nicht so einfach, den Kriminalisten von jetzt auf gleich abzulegen. Seine ersten Annäherungsversuche an den dementen Prinz ähneln noch sehr der klassischen Befragungs- und Verhörsituation auf dem Polizeirevier – so kommen sie hier nicht weiter. Auf Anraten des Professors versucht Leitmayr es mit einer etwas sanfteren, subtileren Fragetechnik, doch auch die führt nicht zum gewünschten Erfolg: Prinz bleibt weiter in seiner eigenen Welt gefangen.

Allmählich schwindet die Hoffnung bei den Kommissaren, noch verwertbare Informationen von Dr. Prinz zu erhalten. Überhaupt ist die Stimmung zunehmend gereizt, denn Institutschef Vonderheiden unterstellt den Ermittlern, nicht mit offenen Karten zu spielen und in Wahrheit auch Dr. Prinz zu verdächtigen. Tatsächlich kommt es Leitmayr und Batic merkwürdig vor, dass ein Therapeut eine derartig enge Beziehung zu seinem Patienten aufbaut und ihn sogar in sein geheimes Versteck begleitet. Außerdem kannte Dr. Prinz das damalige Mordopfer: Sandra Kühn war seine Studentin. Schließlich gibt es in der Reminszenztherapie doch noch lichte Momente, in denen es aus Prinz nur so heraussprudelt und er hellwach und bei glasklarem Verstand zu sein scheint. Oder spielt Prinz ihnen die Demenz etwa nur vor? Weiß er mehr, als er nach außen hin zeigt? Leitmayr entscheidet sich für eine ziemlich rabiate Methode, um etwas über Meiningers Verbleib zu erfahren. Der scheint sich in seinem „Bunker“ jedoch pudelwohl zu fühlen – und während alle anderen noch darüber rätseln, wo er wohl stecken könnte, macht Meininger sich ungehindert auf den Weg zu Prinz’ Anwesen und dessen Tochter …

ARD Trailer



Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Ein Tatort, den man eigentlich erst vom Ende her richtig versteht. Dieses ist tatsächlich ein genialer Kniff der Drehbuchautoren, der an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden soll. Leider kann das starke Finale die restlichen etwa 80 Minuten nicht ausgleichen, in denen dieser München-Tatort sich zäh wie Kaugummi in die Länge zieht. Vieles wirkt beziehungslos aneinandergereiht, erst ganz am Ende ergibt alles einen zusammenhängenden Sinn – doch das ist eindeutig zu spät. Ob das gezeigte Vorgehen der Polizei, die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern, die Therapieansätze realistisch sind, kann und soll hier nicht beurteilt werden. Als Grundlage für eine sehenswerte Krimihandlung taugt das Thema Demenz – so wie es hier dargestellt wird – jedenfalls nicht. Zu ermüdend ist es, den Kommissaren bei ihren zahlreichen Versuchen zuzusehen, dem Gedächtnis des greisen Dr. Prinz auf die Sprünge zu helfen – ungeachtet des starken Spiels von Peter Franke. Für diesen insgesamt überkonstruiert wirkenden Tatort, der wenig Spannung, aber viel Langeweile entfaltet, gehen diesmal nur zwei Sterne an die Isar.

Tatort-Besetzung

Hauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Hauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Dr. Norbert Prinz – Peter Franke
Nele Prinz, seine Tochter – Jenny Schily
Alois Meininger – Martin Leutgeb
Dr. Laura Lechner – Anna Grisebach
Prof. Ralph Vonderheiden – André Jung
Sandra Kühn – Patricia Ivanauskas
Ruby – Massiamy Diaby
Hannes Lechner – Kilian Klösters
Polizistin Ines – Eva Klosowski
u. v. a.

Tatort-Stab

Regie – Andreas Kleinert
Drehbuch – Sönke Lars Neuwöhner, Sven S. Poser
Bildgestaltung – Johann Feindt
2. Kamera – Alex Förderer
Musik – Daniel Michael Kaiser
Kostümbild – Mo Vorwerck
Szenenbild – Franziska Ganzer
Montage – Gudrun Steinbrück-Plenert
Ton – Uli Frank
Mischung – Jan Bloemeke
Casting – An Dorthe Braker
Maske – Stefan Niehues, Tatjana Gluska
Requisite – Annika Maas, Andy Wirth
Licht – Josef Wollinger
Aufnahmeleitung – Oliver Alber, Götz Vierkant
Produktionsleitung – Oliver Ratzer
Herstellungsleitung – Alecsander Faroga, Melanie Bührdel (BR), Stefanie von Lerchenfeld (BR)
Produktion – Martin Choroba, Ferdinand Freising
Redaktion – Cornelius Conrad

Bilder-Galerie zum Krimi aus München


54 Meinungen zum Tatort Folge 1205: Flash

  • Bruno • am 19.6.22 um 18:36 Uhr

    Danke für die Warnung.
    Kleinert ist für mich eh Garantie für Schrott.


  • Hannes • am 19.6.22 um 20:56 Uhr

    Also erstens gab es 1987 bereits Farbfernsehen und zweitens hätte man der ersten „Leiche“ sagen sollen, dass Tote normalerweise nicht lächeln 🙂


  • Tatort-Checker • am 19.6.22 um 20:58 Uhr

    Nach 40 Minuten nicht was mich hält, nichts was mich fesselt und in seinen Bann zieht.
    Wie sagte Peter Lustig noch ? ….. abschalten


  • JürgenAut • am 19.6.22 um 21:43 Uhr

    Und dazu brauchen sie 90 min.
    Eine Kurzgeschichte hätts auch getan !!
    Totale Zeitverschwendung und nicht mal ein Funken Spannung !!!!


  • Der Fremde • am 19.6.22 um 21:47 Uhr

    So prickelnd wie der Sekt vom Vortag!

    In diesem Fall stimme ich der TO-Redaktion zu : viel zu konstruierter Plot …
    (2 Sterne für das an sich interessante Grund-Thema)


  • Thorsten • am 19.6.22 um 21:48 Uhr

    Ein bisschen überkonstruiert und wer der Täter war, hat sich schon früh angedeutet. Aber mittlerweile bin ich schon froh, wenn im Tatort nicht gegendert wird und keine oberschlauen Kommissarinnen auf politisch korrekte Weise gewaltbereite Männer zur Strecke bringen. Für drei Sterne reicht’s.


  • m_driver • am 19.6.22 um 21:54 Uhr

    Jeden Sonntag um viertel vor zehn die gleiche Frage:
    Warum tut man sich das an?


  • Supi • am 19.6.22 um 21:55 Uhr

    Sehr anstrengend war der Tatort, harter Tobak, wirr auch und langatmig – wie Demenz.
    Das muss sich noch weiter setzen und gärt nach. Trotz allem Abverlangen: Kompliment nach MUC sich dieser ungeliebten Thematik anzunehmen – und an Batic und Leitmayr sowieso.


  • Jonathan • am 19.6.22 um 21:58 Uhr

    Kann mir das Ende mal jemand erklären:
    Warum haben die Kommissare überhaupt den zweiten Mord inszeniert? Wie kamen die überhaupt drauf, diesen alten Fall nochmal aufzurollen?
    Wenn vor 30 Jahren Zweifel an der Unschuld bestanden hat, gilt in Deutschland „im Zweifel für den Angeklagten“ und er wäre freigesprochen wurden.
    Wieso war der Unschuldig Verurteilte 30 Jahre im Knast und nicht 15 (die Maximalstrafe in Deutschland)?
    Wie sind die überhaupt drauf gekommen, dass es der Professor gewesen sein könnte?

    Hab ich irgendwas ganz offensichtliches übersehen? Irgendwas war von er Mutter des zu Unrecht Verurteilten die Rede, aber das hab ich überhaupt nicht verstanden – wo hatte die 30 Jahre später plötzlich Beweise/Indizien her? Die hätten doch auch vor 30 Jahren für einen Freispruch gereicht (oder die Spur zum richtigen Täter gelegt).


  • herbert2 • am 19.6.22 um 22:01 Uhr

    Wieder mal ein Versuch.
    Hab schon gesehen das der Tatort fertig hat.
    Leider


  • Attila • am 19.6.22 um 22:03 Uhr

    So was habe ich aus München nicht erwartet (es hätte vielleicht für Bessie gepasst, in der gleichen Stadt).
    Es war, und hier bin ich mit der Redaktion nicht einverstanden, relativ früh klar, wer der Mörder gewesen sein soll, und auch, dass die Ermittler eigentlich nicht Meininger suchen, sonder von Anfang an den Professor (also den aktuellen, den Herr Vonderheiden) verdächtigen. Spannend war vielleicht, wie sie es nachweisen können – konnten aber eigentlich nicht, nur weil der Mann es selber wieder durchgelebt hat.
    Es wurde nur kurz daran angedeutet, aber nicht richtig erklärt, wie sie wussten, dass er es war.
    Dass in einem so kleinen Kreis einer dement ist und ein anderer so gestört ist, dass er sich an einen Mord nicht mehr erinnert, ist ziemlich unwahrscheinlich.
    Und, ja, war Meiningers Souterraine-Wohnung (wenn man es Wohnung nennen darf) über dreißig Jahre lang leer, und es ist niemanden aufgefallen? Unmöglich. Und alleine der Fakt, dass er über blondhaarigen Mädchen Fantasien hatte, kann kein Grund sein, einen jahrzentelang in Psychiatrie zu halten. Einen Beweis dafür, dass er die junge Frau umgebracht hatte, hatte die Poliziei in ’87 mit Sicherheit nicht.
    Zwei Sterne für Regie und Schauspielern. Mehr geht nicht.


  • Mac, der Erste • am 19.6.22 um 22:03 Uhr

    ……warum schaut ihr Möchtegern-Tatortversteher nicht einfach woanders einen anderen Schrott, der euch auch nicht gefällt?
    Das war allererste Sahne und das menschliche Hirn ist zu allem fähig. Die Alten haben großartig gespielt. Die versiffte Clubszene kennen nur die Alten, die Jungen sind ja heute eher auf schick und gepflegt. Schade, dass keine Szene auf einem so richtig versifften WC von damals gespielt hat, weil die heute sauber sind. Wenn man überhaupt noch so einen Club findet.
    Die Münchner haben alles richtig gemacht und bleiben eins der vier Top-Teams. Die Zwischenblendungen mit Led Zeppelin-Schnipseln waren eine klasse Idee. Der beste Song aller Zeiten, da konnte gar kein schlechter Tatort rauskommen.


  • tortart • am 19.6.22 um 22:07 Uhr

    Sehr zähe 90 Minuten. Nee, das war nix.
    Und wo war Kalli? Der hätte den TO ein wenig aufgepept.
    1,5 Sterne (Ich kann mich nicht dazu aufraffen auf 2 Sterne aufzurunden.


  • Karin L. • am 19.6.22 um 22:07 Uhr

    Woche für Woche hofft Mensch.

    Es gehen mir auch langsam aber sicher die Umschreibungen für die konsumierten „Bildschirmerlebnisse“ aus.

    Woche für Woche Hoffnung auf einen einigermaßen interessanten und spannenden Tatort.

    Diese sind inzwischen die absolute Ausnahme.

    Meist wie heute gepflegte Langeweile, und Staunen über das Unvermögen der ARD-Anstalten, vernünftige Drehbücher zu finden.


  • Der Fremde • am 19.6.22 um 22:13 Uhr

    @Jonathan:
    In der Praxis würden mehr als 30 J. nach einer rechtskräftigen Verurteilung ohne das Vorliegen handfester neuer Beweise keine Ermittlungen stattfinden, Schon gar nicht so aufwändige wie in der gegenständlichen Folge.

    Dass in D keine längere Strafe als 15 J. möglich ist, kann ich nicht glauben bzw. würde mich doch stark wundern. Ich gehe davon aus, dass in D – so wie in Ö – auch lebenslängliche Haft verhängt werden kann. Zwar können die meisten „lebenslänglichen“ Häftlinge durchaus „schon“ nach 15 bis 20 J. freikommen, aber eben nur bei völligem Wohlverhalten. Wenn dann noch – nach der normalen Haft – ein „Maßnahmen-Vollzug“ dazu kommt, sind 30 J. im „Häfn“ (oder dann eben im Maßnahmen-Vollzug) schon durchaus realistisch …


  • Henning • am 19.6.22 um 22:15 Uhr

    Also wie die Jenny Schily durch die Badezimmertür geknallt ist, sollte man sich mit der lieber nicht anlegen ;-). Zum Film selber:
    – zwar war der Täter mir ein wenig zu betagt für einen Fall von 1987 und
    – es erschloss sich mir auch nicht, wieso der damalige Praktikant sich die Phantasie eines anderen derart aneignen konnte und
    – als herauskam, dass der eine Professor Praktikant des anderen war, dies aber verschwieg und deswegen etwas im Busch sein musste..
    …fand ich trotzdem, dass den Münchnern ein guter Film gelungen ist. Er hat den Zuschauern sehr viel Zeit gegeben, die Protagonisten zu beobachten und das war auch vollkommen in Ordnung, wenngleich das ganze Ding bei der heute üblichen Erzählweise in 45 Minuten gepasst hätte. Gut, dass dies nicht so war. Ich habe den leichten Verdacht, dass der Erfinder dieser Geschichte gerne Dürrenmatt gelesen hat. Sehe ich mir gerne wieder an, 4 Sterne!


  • Colorwriter • am 19.6.22 um 22:19 Uhr

    Na, schon ein wenig Anstrengend, dieser Tatort. Dazu ein bzw. 3 Tabuthemen. Was wird aus eine, wenn man Alt wird, Demenz und Pflege durch Angehörige.

    Nun, wenn man sich darauf einlässt, durchaus spannend, was da aus München kam. Diesmal so, dass der Zuschauer mal nicht wusste, was die Kommissare da genau planen. Was, finde ich, mal was völlig anderes ist. Und reichlich Konzentration verlangte. – Wie ein ordentlich gemachtes Labyrinth. Mir hat es gefallen, trotz einiger etwas überkonstruierten Dinge ( Ein am Ende vorgetäuschter Mord in der Hoffnung, das der Täter gar keine Medien konsumiert, da ihm sonst gleich etwas aufgefallen wär) dazu ein paar Logikfehler. Am Ende setzte sich bei mir das Puzzle dennoch ordentlich zusammen, und es hat für mich alles gepasst. Mal ein anderer Tatort jenseits der bewährten Pfade. Dankeschön.

    Die Leistung des Ensembles fand ich beeindruckend, dazu das Verwirrspiel mit den Zuschauern.

    Da gebe ich gerne 4 Sterne.


  • Jonathan • am 19.6.22 um 22:22 Uhr

    @Der Fremde
    In D geht nur 15 Jahre. Das ist hierzulande synonym mit „lebenslänglich“. Es gibt bei besonderen physchologischen Gutachten, die Möglichkeit einer „Sicherheitsverwahrung“ (das ist keine Haft, sondern eigentlich wieder frei: es wird aber die Bevölkerung weiter geschützt, nicht der Ttäter weiter bestraft, er hat dann auch wieder mehr Freiheitsrechte als vorher).
    Allerdings war das hier ja gar nicht gegeben. Offenbar war der Fall damals schon gar nicht so klar, der falsche Täter scheint recht vernünftig gewesen zu sein (verständlicherwiese etwas wütend auf die echten Täter) und er war ja kein Psychopath oder Serienmörder. Da kommt keiner in Sicherheitsverwahrung. Er hätte nach 15 Jahren frei sein müssen.

    Oder war er nach 15 Jahren frei und die haben halt nochmal 15 gebraucht um auf den richtigen zu kommen? Aber wenn ja: wie?


  • Franziska aus F. • am 19.6.22 um 22:24 Uhr

    Zuviel alte ungepflegte Männer diesmal. Nicht schön anzusehen für mich. Alt sein hat nichts mit ungepflegt zu tun. Batic ist auch älter, aber schön anzuschauen.

    Storyline war sehr langatmig.


  • Hanz W. • am 19.6.22 um 22:25 Uhr

    Ungewöhnlich (wie man es allerdings von einem guten Münchner erwartet) und durchaus faszinierend, man hat sich allerdings in der Tat sozusagen „einsehen“, auf die Erzählweise einlassen müssen. Ein raffiniertes Spiel mit mehreren Brechungen, das sich – zumindest für mich – dann völlig verblüffend aufgelöst hat. Als sich nämlich gezeigt hat, dass das ganze selbst wieder von Anfang an eine Inszenierung der Kommissare gewesen ist. Über die eine oder andere Ungereimtheit, die es auch gegeben hat, sehe ich da gerne hinweg. Eine wie gesagt äußerst ungewöhnliche Kombination von Thematik, Ansatz und Fall, hervorragend gespielt, sehr gut aufgesetzt und mutig und konsequent durchgeführt. Vier Sterne glatt.


  • Attila • am 19.6.22 um 22:25 Uhr

    @Henning: der Professor war seit 1986 Praktikant bei dr. Prinz, dann soll er also Anfang dreißig, aber wenigstens Ende zwanzig gewesen sein. Seitdem sind 35 Jahre vorbei, also heute Mitte sechszig ist OK.

    @Der Fremde: Wenn ich mich nicht irre, wurde am Anfang erwähnt, dass Meininger in Psychiatrie war. Das klingt auch realistischer, als JVA. Um in die Psychiatrie gewiesen zu werden braucht man keinen rechtskräftigen Urteil (das dürfte es ganz ohne Beweise gar nicht gewesen sein), und da kann man länger tatsächlich festgehalten werden, als im Knast. Über dreißig Jahre im Gefängnis wäre in diesem Fall zwar nicht unmöglich, aber wenig realistisch.


  • Henning • am 19.6.22 um 22:30 Uhr

    @Attila: Ja, so in der Art hatte ich das auch gerechnet. Aber das übliche Publikum in einem Lokal wie dem „Flash“, der erste Umgang mit LSD, dazu, wie der junge Professor aussah, war das doch eher ein Typ Anfang bis höchstens Mitte 20. Aber wie Sie schon sagen: geht grade noch hin.


  • Schatz • am 19.6.22 um 22:35 Uhr

    Auch wenn der gesamte Plot so ziemlich an den (in Würde ergrauten) Haaren herbeigezogen war – mir hat es trotzdem gut gefallen. Kalli fehlte. Diverse Ungereimtheiten bis hin zur totalen Unlogik. Der Täter war auch ziemlich schnell klar. Trotzdem von mir 4 Sterne. Die „Totalverrecker“ bei den Tatorten der letzten Jahre bin ich echt leid. Und da bin ich schon froh, wenn wenigstens das „Personal“ stimmt. Und das stimmt bei mir fast nur noch in München und Wien. Auf „künstlerisch“ gewollt wirkende und in der Regel völlig missglückte Filmversuche/Exzesse etc. habe ich keinerlei Lust. Tatortmacher, bitte ein bisschen „back to the roots“. Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Franz und Ivo: weitermachen!


  • Der Fremde • am 19.6.22 um 22:39 Uhr

    @Attila:
    Ja, er war wohl (zumindest am Ende seiner „Verwahrung“) in der Psychiatrie, möglicherweise auch die meiste Zeit. (Im Text der TO-Redaktion steht jedenfalls: „Wegen Mordes VERURTEILT wurde damals der Automechaniker Alois Meininger“.)

    In Ö kann Meininger im „Maßnahmen-Vollzug“ (in der Psychiatrie) solange festgehalten werden, bis ein Gutachter feststellt, dass keine relevante Gefahr mehr von ihm ausgeht.
    Wird wohl in D ähnlich sein …


  • BK • am 19.6.22 um 22:43 Uhr

    Dieser Tatort ergriff mit verschiedenen, teils kontrovers zueinander stehenden, Elementen und erzeugte auf diesem Weg Spannung und Komplexität, begleitet von Momenten voller Friedlichkeit, Verzweiflung, Gelassenheit.
    4 Sterne für einen Tatort mit ein paar Logiklücken, aber vielen wunderbaren Elementen und tollen Kommissaren, dank denen 5 Sterne angebracht sind.


  • Winfried Vorbeck • am 19.6.22 um 22:53 Uhr

    Habe ich das richtig verstanden? Dieser Meininger lebte in einem Kellerraum, war 30 Jahre im Knast und dann lebt er wieder in dieser Wohnung, die Niemandem aufgefallen war?

    Ein Ex-Psychiater dement, einer ein Psychopath – alle Psychiater sind defekt. Ich hatte eher auf die Kollegin getippt. rgendwann habe ich dann aber die Lust verloren, das Ganze zu verstehen zu versuchen. War ja auch egal; im Prinzip hatten wir eh keine Chance, das nachzuvollziehen.

    Einziger Lichtblick: Peter Franke mit seiner Mimik und seinen unglaublichen Augenbrauen. Den Quatsch mit dem Büro/Praxiszimmer fand ich allerdings doof.


  • Jörg Dorow • am 19.6.22 um 22:54 Uhr

    Einen starken Tatort hat uns das Münchner Team diesmal geliefert. Folgender
    Satz der Psychologin erklärt zugleich das Thema des Films: „Wenn Demenzkranke einen Satz zu fassen kriegen, den sie früher geäußert haben, dann bilden sich ganze Ketten von klaren Gedanken.“
    Es ging also allgemein gesagt um das Vergessen, genauer noch um die Frage, ob ein Täter, den von ihm begangenen Mord gänzlich aus dem eigenen Gedächtnis löschen kann. Der ungewöhnliche Krimi beleuchtete damit ein hochinteressantes Thema und ist zweifellos 4 Sterne wert.


  • Shakira • am 19.6.22 um 22:54 Uhr

    Ich habe das mit dem Streuner nicht verstanden. Warum wurde der Name ins Spiel gebracht – und woher kam er? Hat der demente Prof. seinen Praktikanten geschützt? Welche Mutter? Vom Opfer? Ich bin verwirrt 😶


  • Mart • am 19.6.22 um 22:55 Uhr

    Eigentlich fand ich den TO gut. Ich denke nur, wenn man das Pferd nicht von hinten aufgezäumt hatte, wäre es spannender und vor allem verständlicher gewesen. Trotzdem war es interessant und besonders. Die Figuren waren alle etwas gaga. Das hat mich am meisten gestört. Fazit: Ich habe schon schlechteres gesehen.


  • Mart • am 19.6.22 um 22:57 Uhr

    Mit gaga meine ich nicht die Demenzkranken…


  • alter Fan ( tm ) • am 19.6.22 um 23:33 Uhr

    ja gut – diesmal ein “ Erzähltatort “ aus München – die Story war schon sehr interessant und im Gegensatz zu den Vorabkommentaren kam bei mir keine Langeweile auf – stellenweise aufgerüttelt durch Led Zeppelin – obwohl : die Band war doch eher in den 70gern aktuell – soweit ich mich persönlich noch erinnern kann – meine Lieblingskommisare doch noch am eperimentieren ?
    rundum fand ich diesen TO doch nicht so schlecht , wie angekündigt – sicher kam aus M auch schon was hochwertigeres – ich geb halt mal 3 Sternchen


  • Smokie • am 19.6.22 um 23:45 Uhr

    Diesmal, so nach meinem Empfinden, endlich mal wieder (!) ein sehenswerter Tatort-Krimi. Dazu noch „Whole Lotta Love“ von Led Zeppelin. Was will man mehr!


  • Toni • am 19.6.22 um 23:50 Uhr

    Gerechtigkeit siegt. Eine Mutter hat intuitiv angestoßen beharrlich darauf bestanden, den Mörder ( den wirklichen) zu finden, was letztlich gelang. Grossartig. Auch wenn filmdramaturgisch Luft nach oben war. Nochmal: großartig. Atmosphärisch dicht genug. Wie oft wünscht man sich im Leben, dass Mitmenschen emphatischer reagieren, ihre Perspektive verändern und genauer hinschauen…..


  • Smokie • am 19.6.22 um 23:51 Uhr

    @alter Fan ™
    Genau, Led Zeppelin war ab 1968 bis zum Tode von John Bonham im Jahre 1980, aktiv. Kurz nach Bonhams Tod löste sich dann die Band auf. So gesehen, wäre es zeitlich korrekter gewesen, wenn der fiktive Mord 1977 stattgefunden hätte.


  • Der Fremde • am 20.6.22 um 7:15 Uhr

    @Nico Haupt:
    (Sachliche) Kritik kann ein Produkt voran bringen, es „weiterentwickeln“. Insofern ist es kein Widerspruch, wenn auf einer Fan-Seite auch viel Kritik steht …


  • Tatütata • am 20.6.22 um 8:25 Uhr

    Kein Krimi, sondern eine Fallstudie zum Thema Demenz?
    Da ich selbst Demenz im engen Familienkreis erlebt habe, war mir vieles sehr vertraut und dadurch teilweise unerträglich anzuschauen. Aber ich habe eh nach kurzer Zeit geistig abgeschaltet. Alles zu sehr verworren.
    Was sollte das Haareschneiden, die Szene mit der Essenslieferantin und mit dem Sohn der Ärztin?
    Es gab 85 Minuten zähes Kammerspiel und dann 5 Minuten Erklärung durch die Kommissare. Das ist nicht der Zweck eines Krimis.

    Irgendwie dachte ich auch, dass Leitmayr und Batic so langsam in Rente gehen sollten. Oder ist die Altersgrenze im Tatort bereits auf 70+?


  • Nico Haupt • am 20.6.22 um 8:25 Uhr

    Leider kann man ja hier nichts nacheditieren, aber schön, dass einige aus den „Haser“ die „Hasser“ richtig gelesen haben. Ich hab diese site dennoch vor langer Zeit verlassen, da es meist nur 70% negative Kriitiken gibt ;-(


  • Heide Fingscheidt • am 20.6.22 um 8:39 Uhr

    Ein Meisterstück! Absolute Klasse, auch die schauspielerische Leistung! Die zumeist schlechte Kritik der Anderen erstaunt mich.
    Ich hoffe, Sie machen trotzdem weiter so!


  • Mac, der Erste • am 20.6.22 um 8:59 Uhr

    …….also Whole Lotta Love gehört in unserem Club heute noch zum ständigen Repertoire…….1987 sowieso, auch wenn das große Clubsterben 1987 im vollen Gange war. Früher war alles besser trifft besonders auf diese Clubs zu. In unserer Stadt haben zwei Clubs von 15 überlebt. Allein diese Club-Aufnahmen wären schon eine gute Bewertung wert gewesen.
    Die Darsteller waren allesamt klasse. Das Drehbuch sehr gut. Die hier teilweise beschriebenen Logikmängel könnte man mit etwas Phantasie selbst lösen. Mal angenommen, die Mutter besitzt in dem Haus eine Eigentumswohnung, die sie ohne diesen Kellerraum vermietet. Oder, noch einfacher, dieser Bunker gehörte nur zur Falle für den Täter. Und, was in unseren Köpfen so alles schief läuft, sehen wir am besten beim konsumieren der Nachrichten. Wir stellen NATO-Truppen an die russische Grenze, stellen dort Atomwaffen auf, wissen aber ganz genau, wer diesen Krieg begonnen hat. Das klingt für mich auch dämlich, ist aber trotzdem wahr. Das menschliche Hirn zimmert sich seine Wahrheiten zurecht. 5 Sterne gebe ich selten einem Tatort, aber bei 4,5 wird halt aufgerundet. Mac


  • Penelope • am 20.6.22 um 10:30 Uhr

    Für mich wirkte der gestrige Tatort eher wie ein Ensemblefilm.
    Ein tolles Spiel zwischen Jenny Schill und Peter Franke als Tochter und Vater.
    Die Geschichte war natürlich nicht auf Tempo ausgelegt aber sehr wohl liebevoll inszeniert und von den Schauspielern getragen.
    Die Figuren der Essensliferantin und des Sohnes der Ärztin sollten wohl die Einsamkeit der Hauptfiguren verdeutlichen.
    Und ja, vielleicht bin ich die einzige, aber mich hat das Ende überrascht. Mit dem wahren Täter habe ich schon gerechnet, aber nicht mit der kompletten Inszenierung seitens der Polizei. Chapeau !
    Die letzten Einstellungen haben mich gerührt.


  • Dirk • am 20.6.22 um 11:32 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 1205, gestern in Erstsendung, aus München mit den beiden Assen der dortigen Mordkommission, den Hauptkommissar Batic und den Hauptkommissar Leitmayr. Viele Nebensächlichkeiten wurden bei der Mördersuche (-überführung) nach einer Tat, begangen im Jahr 1987, mit eingebaut aber die eigentliche Haupthandlung ist schlicht genial.


  • Jürg Leus • am 20.6.22 um 12:07 Uhr

    „Whole lotta love“ von Led Zeppelin ist eigentlich nicht passend für die späten achtziger Jahre. Das war von knapp zwanzig Jahren früher…


  • spiderman916 • am 20.6.22 um 16:12 Uhr

    Ich fand diesen Tatort echt seeeeeeeeehr langatmig und mit zu vielen Fehlern. Nach dreißig Jahren wohnt er wieder heimlich in seinem Bunker, hat man ihm wohl aufbewahrt, ha, ha. In 1987 fahren neu aussehende Autos aus den frühen Siebziger herum und außerdem passte bei den Rückblendungen auch das Alter gar nicht. Was sollte die Szene mit dem Sohn oder mit dem Essenlieferanten-Mädchen? Ich gebe aber gerne drei Punkte, da alle Schauspieler brillant ihre Arbeit geleistet haben, ganz vorne ran Jenny Schilly, sie ist immer so gut, außerdem habe ich da eh immer Herzchen in den Augen, wenn ich sie sehe.


  • Adabei • am 20.6.22 um 17:05 Uhr

    Beim Tatort „Flash“ kann ich mich nicht entscheiden, ob ich ihn gut oder schlecht finden soll. Hier ein paar Argumente pro und Contra:

    Contra Argumente:
    Ich mag es nicht, wenn Kommissare am Ende des Films den Plot erklären.
    Unrealistische und sehr aufwendige Polizeiarbeit (haben die soviel Zeit und Geld oder sind die schon in Rente und machen das weil sie nicht loslassen können?).
    Haben die Kommissare die Lichtorgel im Flash wieder installiert und wurde das auch von der Feuerwehr genehmigt?
    Länge der Strafe des Täters unrealistisch.
    Warum war die Kellerwohnung des Täters 30 Jahre unbewohnt und der Polizei unbekannt? Aber wer gibt sich schon mit Kleinkram ab?
    Einige Vorgänge wurden im Film schlecht erklärt bzw. ich habe das nicht gerafft?
    Wie war das nochmal mit der Mutter des Täters?

    Pro Argumente:
    Anfangs spannend.
    Sehr gute Schauspieler.
    Einige berührende Szenen, die bei mir lange nachwirkten.


  • Andi W. • am 20.6.22 um 17:08 Uhr

    Der hochintelligente Herr Professor überführt sich am Ende im Rausch der Sinne selbst.

    Hochgradig peinlich! Wir mussten herzhaft lachen!

    Und wie zwei stolze Schulbuben erklären die Herren Kommissare dem beinahe schon dümmlich anmutenden Täter am Schluss, wie gewieft sie vorgegangen sind ….

    Leute! Was soll man sagen !? So schlecht, dass es schon wieder gut ist! Ich musste so lachen, dass der Nachbar per WhatsApp fragte, was bei uns los ist …..


  • Andy • am 20.6.22 um 21:16 Uhr

    irgendwann schläft sich ein bei den Tatort-Episoden. Dem verfilmten Plott wegen, es plätschert halt dann wieder dahin, mit den Eye-Catchern. „Parole, Parole..“ loved that woken up melodie, solche Szenen gefallen einfach, originell :) im Gesamten ist die Epsiode wie die meisten Tatort/e/s.

    Der Anspruch als Zuseher ist nicht, die selben Actors im TV-Olymp der Tatort-Folgen (kennt man einen, tummeln sich die anderen auf der facebook *huahua) zu sehen – sondern ein konsistentes spannendes, und auch derweilen humoristisches Epic! Dazu fehlt es in der Produktion. Oh mei, im Crash wurde der Dancefloor-Tanzstiefel eher nach Munich City Nights gestiefelt – die weit entfernte Isar war nicht buschrasiert. At the end halt zu wenig, oberflächiges Gschmarri. In der großen Stadt gibts doch Tag und täglich Gschichten, vor allem mit de freundlichsten, charmantesten Leut.

    Sachsen Tatort geht immer noch gut, Franken und Freiburger schaun wir, Stutti s.g.! Hamburg i.O., kann mehr, selbes für das philosophische Frankfurt.


  • Chronomo • am 20.6.22 um 22:14 Uhr

    Der Münchener Tatort von gestern hat mir gut gefallen. Ordentlich erzählt und geschnitten, daher nicht verwirrend. Sehr gute schauspielerische Leistungen der Nicht-Polizisten in ihren „Schwierigkeiten “ und Erkrankungen. Die Kommissare nicht zu stark im Vordergrund und endlich einmal wieder auch nicht mit in den Fall verwickelt mit Eigenproblemen. Solide, spannend, etwas rührend, etwas traurig. Witzig auch, dass das vorgerückte Alter von Batic und Leitmeyer eingebaut war („das waren noch Zeiten im Flash ..du hast das noch nicht erlebt“). Die Story, nun ja. Die war wieder einmal nicht immer ganz glaubwürdig. Aber interessante Themen. Und es ist ja ein Film.


  • Rudi • am 22.6.22 um 11:48 Uhr

    Die Inszenierung hätte für mich noch etwas mehr Pepp haben dürfen, die Musikuntermalung war etwas schmal. Dies hätte die etwas zähe Handlung etwas einfacher gemacht. Aber die Auflösung am Schluss fand ich gut, für mich dämmerte es erst kurz vorher. Schauspielerisch gibts nichts zu meckern.


  • Gulo • am 23.6.22 um 0:08 Uhr

    Gut fand ich die langsame, gelassene Erzählweise, die gelungene Rekonstruktion der 80er-Jahre-Szenen im Club „Flash“, sowie die Darstellung des stillen familiären Dramas, das durch die Demenz entsteht.
    Aber alles in allem war die ganze Story doch so extrem unrealistisch, konstruiert und unglaubwürdig, dass dieser Tatort mich ziemlich enttäuscht zurückgelassen hat. Und was zur Hölle sollte die Szene mit der Pizzabotin??


  • Merguez • am 23.6.22 um 19:45 Uhr

    Das war mein Rückkehrversuch zu Tatort – nachdem ich vor gut drei Jahren gesagt habe, dass ich mir diesen Schmarren nicht mehr anschaue, da es einfach nichts mit ernstzunehmender Polizeiarbeit zu tun hat – Forensik meist Randnotiz (in diesem Tatort gar absolut inexistent), Protokolle, Prozedere und Vorgehnsweisen scheint es auch nicht zu geben, kurz: mit rechtsstaatlicher Justiz hat das ganze herzhaft wenig zu tun.
    Und nur so nebenbei; es darf auch ruhig ein paar normale Menschen geben; die haben ja fast alle eine Schraube locker – das erklärt vielleicht die dubiosen Auftritte des Sohnes und der Pizzalieferantin – die “Quoten-Normalen“ sozusagen.

    Dieser Tatort kommt ja dann wie’s ausschaut auch direkt aus dem Altersheim. Nichts gegen ältere Schauspieler, aber für Kommissare ist dann auch mal irgendwann Schluss, ein 70-jähriger ist halt einfach kein Sonderermittler mehr, tut mir leid. Schaut euch doch bitte mal die angelsächsischen oder nordeuropäischen Krimis an (ich meine nicht CSI sondern z.B. ,,Happy Valley“ oder ,,Broadchurch“, ,,The Sinner“, ,,Deadwind“ & Co.) – SO kann Krimi sein!

    Bei diesem einen Versuch bleibt es also, ich schau in drei Jahren nochmals vorbei.


  • Smokie • am 23.6.22 um 23:51 Uhr

    Nachtrag:
    Das leicht angespannte Verhältnis zwischen dem älteren an Demenz erkrankten ehemaligen Arzt und seiner Tochter, wurden filmisch recht gut umgesetzt. Die auftretenden diversen Symptome der Demenz waren gut ausgearbeitet. – Wer Ähnliches in der eigenen Familie bereits einmal hautnah miterlebt hat, kann es sicherlich teilweise bestätigen.
    Wenn man sich dieser Herausforderung stellen möchte, so ist eine solche „Wohngemeinschaft“ das krasse Gegenstück zur relativ einfachen Abschiebung in ein Pflegeheim.


  • olive • am 25.6.22 um 1:05 Uhr

    Einiges war unrealistisch. Für jeden einzelnen Patienten wird der Raum speziell eingerichtet? Teure Behandlung. Die Überführung erfolgte nur, weil der Professor die Tat noch einmal durchlebte… finde ich unrealistisch, zumal der Professor vorher recht kontrolliert wirkte, da hätte ich mir etwas „more sophisticated“ gewünscht. Auch wirkte der eigentliche Täter relativ früh verdächtig, damit hätte man sich Zeit lassen können. War trotzdem kurzweilig und spannend.


  • BK • am 26.6.22 um 22:43 Uhr

    Die Handlung dieses Tatorts kam gleich spannend und komplex daher, des Weiteren wies sie keine Logiklücken auf und brach auch gesellschaftliche Klischees auf, Kompliment!
    Zudem wurden gekonnt Sub-Ebenen vermittelt und Rückblenden gelungen eingesetzt. Figuren wurden Schritt für Schritt eingeführt und am Ende wartete ja noch eine gute Wendung.
    So sollte Tatort sein, gerne mehr davon.


  • Momi • am 29.6.22 um 13:42 Uhr

    Zurück aus dem Urlaub – skeptisch auf Tatort – enorm begeistert von Story und Handlung sowie der Topleistung der Schauspieler. Viele empfanden es als abstrus und langweilig aber niemand kam zum Schluss wer der Täter in Realo war und dass das alles nur eine Falle der Kripo war um den wahren Täter zu finden. Ich fand das Toll und würde 6 Sterne geben für einen ausserordentlich gut gemachten Tatort. Sonst bin ich bei München jeweils – na ja – je nach Fall für oder gegen die 2 Oldies. Aber heute = 100 % TOP – Danke nach München.


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