In der Tatort-Folge 202 „Schuldlos schuldig?“ ermittelt der Berliner Hauptkommissar Hans Georg Bülow (Heinz Drache) in einem Mordfall zwischen Ost und West. Er hat schnell einen Verdächtigen, nur ob der auch wirklich schuldig ist, bleibt lange unklar. Der Berliner Tatort spielt noch vor dem Fall der Mauer und zeigt wie die anderen Tatorte aus der Zeit, ein ganz anderes Berlin – ein Berlin, dessen Lebensgefühl ein vollkommen anderes, und das heute unvorstellbar für viele sein dürfte.

Der Tatort „Schuldlos schuldig“ spielt in einem noch ganz anderen Deutschland – in einem geteilten. Es gibt die DDR noch, die Mauer in Berlin trennt immer noch Familien. Geöffnet wird sie nur für Sonderfälle – in diesem Tatort-Fall: Sondermüll. Die Folge eines Umweltskandals soll von einer West-Deponie auf eine im Osten verlagert werden. Doch aus dem Container mit dem verseuchtem Erdreich ragt ein nackter weiblicher Arm!

Die Untersuchung der Leiche am Tatort ergibt: Es war Mord. Anscheinend wussten die Täter, dass der Container die Berliner Grenze überqueren sollte. Kommissar Bülow nimmt die Ermittlungen auf. Wer trägt die Schuld und wer ist schuldlos?

Der Berliner Tatort-Kommissar und sein bewährtes Team haben in diesem Fall einige Rätsel zu lösen. Bülow glaubt, die unbekannte Tote von irgendwoher zu kennen. Nachdem die Identität des Opfers geklärt ist, verdichten sich die Indizien für die Berliner Tatort-Crew. Als Bülow im privaten und beruflichen Umfeld des Opfers ermittelt, wird er fündig. Ein Verdacht, der sich erhärtet hatte, wird bestätigt und Bülow glaubt den Schuldigen gefunden zu haben.

Bülow erwirkt einen Haftbefehl, die Polizeispitze drängt auf rasche Aufklärung und so landet jemand hinter Gittern. War es die richtige Entscheidung, oder wurde jemand schuldlos schuldig?Doch ist der wirklich schuldig? Oder hat Bülow den Falschen schuldlos schuldig gesprochen?


Der Berliner Tatort „Schuldlos schuldig“ ist eine Produktion des SFB. Zum ersten Mal im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt wurde die Folge am 28. Februar 1988. Das Drehbuch ist ambitioniert und spricht viele Themen an, zum Beispiel Wirtschaft, Spionage, deutsch-deutsche Beziehungen, sexuelle Nötigung und private Dramen.

Einige Kritiker befanden, dass dieser Tatort allzu sehr mit Zufällen arbeitet, was ihn streckenweise unglaubwürdig machen. Andere finden, es war dennoch der beste Fall von Bülow.

Besetzung
Jürgen Kluckert (Kommissar Matthias Leuschner) · Maximilian Wigger (Assistent Öllerink) · Horst Schön (Stegmüller) · Almut Eggert (Sonja Bach) · Rolf Becker (Armin Denzel) · Claudia Demarmels (Claudia Lorek) · Hans-Werner Bussinger · Edeltraut Elsner · Gudrun Genest · Ursula Gerstel · Antje Hagen · Klaus Jurichs · Arnfried Lerche · K. U. Meves · Klaus Mikoleit · H. H. Müller · Hans Nitschke · Rainer Pigulla · Horst Pinnow · Peter Schiff · Eric Vaessen

Stab
Regie -Thomas Engel
Buch – Peter Scheibler
Kamera – Michael Marszalek
Schnitt – Barbara Herrmann
Musik – Friedrich Scholz
Produktion – SFB