Tatort Folge 200: Zahn um Zahn



Im Tatort „Zahn um Zahn“ müssen die beiden Duisburger Kult-Ermittler, die Hauptkommissare Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik) beweisen, dass eine vermeintliche Familientragödie, nicht das ist, wonach sie aussieht.

In Duisburg soll eine Werksiedlung „verkauft und dann abgerissen werden. Grund sind laut dem Betreiber, dem Großindustriellen Grassmann, wirtschaftliche Notwendigkeiten. Die Bewohner der sind in heller Aufruhr. Eine Demonstration findet statt. Alf Krüger, einer der Betroffenen, nimmt aber nicht an dem Protest teil. Er bleibt lieber zu Hause und erschießt zuerst seine Familie und dann sich selbst. So jedenfalls sieht es für die Ermittler aus, als sie am Tatort eintreffen. Aber warum sollte er das getan haben? Kann der Verlust der Wohnung wirklich der Grund für eine solche Tat sein?

Schimanski und Thanner bezweifeln es – vor allem, weil das jüngste Krüger-Kind das Massaker überlebt hat, indem es sich am Tatort versteckt hat. Denn würde ein Vater eines seiner Kinder bei einer solchen Aktion vergessen? Die beiden Ruhrpott-Ermittler nehmen den Fall „Zahn um Zahn“. Doch mit ihren Recherche-Arbeiten sind sie nicht allen. Auch Ulli, die hübsche und polizeibekannte Journalistin ist an dem Fall dran. Als Schimmi sie in der Wohnung des Toten erwischt, rät er ihr sich rauszuhalten.

Schimanski kannte den toten Alf Krüger aus Schulzeiten. Daher ist er auch emotional von dem Fall „Zahn um Zahn“ betroffen und von dem, was er am Tatort gesehen hat. Schnell findet Schimanski heraus, dass Krüger noch kurz vor seinem Tod in Marseille war. Außerdem wurde er gerade bei Grassmann fristlos als Buchhalter entlassen. Angeblich hatte er 80.000 DM unterschlagen hatte. Er stattet dem Ex-Chef seines ehemaligen Schulkollegen höchstpersönlich einen Besuch ab. Schimanski platzt mitten in eine Sitzung des Großindustriellen und wirft ihm vor, Schuld am Tod von Krüger zu sein und zudem sein profitgieriges und menschenverachtendes Handeln. Und dann wird der Tatort-Ermittler auch noch handgreiflich … typisch Schimanski eben. Königsberg findet das eigenmächtige und rüde Vorgehen seines Ermittlers überhaupt nicht gut und suspendiert Schimanski vom Dienst. Kurz darauf wird der Fall für abgeschlossen erklärt.

Doch Schimanski wäre nicht Schimanski, wenn er diese Entscheidung stillschweigend akzeptieren würde. Er dreht durch. Auch sein Tatort-Kollege und Freund Thanner kann ihn nicht davon abbringen, im Fall „Zahn um Zahn“ weiter zu ermitteln. Schimanski fliegt spontan nach Marseille, um den Spuren des Toten zu folgen. Auch Ulli verfolgt diese Spur und ist dem Kommissar, sehr zu dessen Ärger, immer einen Schritt voraus. Als mehrere Anschläge auf die beiden Schnüffler unternommen werden, kommen sie sich von Tatort zu Tatort näher. Gemeinsam kehren sie auf einer heißen Spur nach Duisburg zurück – und dann wird es brandgefährlich.


Der Duisburger Tatort „Zahn um Zahn“ ist eine Produktion des WDR. Zum ersten Mal gezeigt wurde die Tatort-Folge 200 im Kino; am 10. Oktober 1985 lief der Tatort in den westdeutschen Kinos an und wurde ein großer Erfolg. Über 2,7 Millionen Besucher konnten die Kinobetreiber verzeichnen. Zwei Jahre später, am 27. Dezember 1987, lief der Krimi schließlich wie gewohnt im Sonntagabendprogramm im Ersten Programm der ARD.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Horst Schimanski – Götz George
Christian Thanner – Eberhard Feik
Ulli – Renan Demirkan
Königsberg – Ulrich Matschoss
Grassmann – Charles Brauer
Hacker – Rufus
Wilkens – Martin Lüttge
Krüger sen. – Herbert Steinmetz
u.a.

Stab

Regie – Hajo Gies
Buch – Horst Vocks
Buch – Thomas Wittenburg
Musik und Titelsong – Klaus Lage
Kamera – Jürgen Jürgens
Schnitt – Margot von Schliefen
Ton – Karsten Ullrich
Maske – Noni Kuzmin
Requisite – Rudolf Taute
Standfotos – Gabriele Kracht
Aufnahmeleitung – Jan Hinter
Produktionsleitung – Susi Dölfes
Produktionsleitung – Ernst von Theumer
Gesamtleitung – Helmut Krapp
Produzent – Hartmut Grund

Bilder: WDR


22 Meinungen zum Tatort Folge 200: Zahn um Zahn

  • Gerd Graf • am 14.6.13 um 7:44 Uhr

    Tatort als Kinofilm – das war damals eine Sensation. Man merkt es ihm an, dass er fürs Kino gemacht wurde. Etwas anders als sonst, aber trotzdem recht gut.


  • Onkel Ludwig • am 17.6.13 um 15:16 Uhr

    Das Nonplusultra der Tatort-Folgen, heute noch genau so sehenswert wie damals – ein Tatort für die Ewigkeit!


  • Dirk • am 7.8.16 um 20:37 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 200, irgendwie eine Zahl mit der Symbolkraft für Höchstgeschwindigkeit. Und so war er auch, dieser Tatort-Klassiker aus dem Jahr 1987. Die Namen der ermittelnden Kommissare aus der Ruhrstahlmetropole erspare ich mir, diese Asse kennt Mann oder man lässt es für immer bleiben. Ein Tatort-Spielfilm mit dem Ziel, der Beste zu sein, wenn es denn eine Liste mit den 150 besten Tatort-Streifen geben sollte. Der Beste der Besten, was will er mehr. Adieu+++Horst und Christian+++.


  • Ulla Loh • am 20.8.16 um 20:56 Uhr

    Der beste Tatort aller Zeiten. Unvergesslich alle Darsteller und die Tragik dieses Films.
    Schade das dieser Tatort nicht nochmal zum Andenken an Goetz George unseren Schimi ausgestrahlt wurde.
    Ich würde mir wünschen das dieser Tatort Nr. 200 nochmal im Fernsehen ausgestrahlt wird.


  • Marco Harig • am 29.1.18 um 1:40 Uhr

    Kennt jemand den Titel, der eingespielt wird, nachdem sich Ulli und Schimi auf dem kleinen Laster kurz näher kommen, nachdem Schimmi die Ulli aus der brennenden Scheune gerettet hat? Hört sich nach einem kurzen Gitarren Solo an…?!?


  • Angel • am 2.9.21 um 3:29 Uhr

    Alle Schimmi-Tatort-Folgen sind der Hammer. Aber gerade Zahn um Zahn toppt alle. Warum wird er nicht nochmal gezeigt. Wir bekommen x-1000 Wiederholungen irgendwelcher Sendungen präsentiert – aber ein Tatort mit Publikumsliebling Schimmi? Nope. Götz George wusste um seine Beliebtheit, gerade bei den Zuschauerinnen. Er würde sich durch seinen Sarg boxen und die entsprechenden Verantwortlichen gegen die nä. Wand klatschen, wenn er wüsste, was anstelle „seiner“ Tatorte gesendet wird. R. I. P. Götz, in unseren Herzen bleibst du der coolste Bulle vom Pott!


  • tortart • am 2.9.21 um 15:41 Uhr

    „Alle Schimmi-Tatort-Folgen sind der Hammer. Aber gerade Zahn um Zahn toppt alle. Warum wird er nicht nochmal gezeigt. Wir bekommen x-1000 Wiederholungen irgendwelcher Sendungen präsentiert – aber ein Tatort mit Publikumsliebling Schimmi? Nope.“

    @ Angel:
    Das habe ich mich auch schon öfters gefragt. Den Besten Tatort wiederholen sie nie! Ärgerlich!
    Zahn um Zahn bekommt von mir 20 Sterne!


  • Smokie • am 2.1.22 um 23:52 Uhr

    Sah vorhin, dass eine „kleine Perle“, aus der Tatort-Reihe, in zwei Tagen (04.01.22) endlich mal wieder ausgestrahlt wird. Sehr schön!!


  • Jörg • am 4.1.22 um 22:31 Uhr

    Nee, überhaupt nicht mein Fall, zuerst gefielen mir die Schimanski-Tatorte noch ganz gut, aber die glitten nach und nach immer mehr ins actionlastig-krawallige ab. Da hilft auch die an sich brauchbare Story nicht, es ist einfach zu unrealistisch aufbereitet.


  • Henning • am 4.1.22 um 23:51 Uhr

    Erstens: Habe den Film tatsächlich zum ersten Mal komplett gesehen – hat sich gelohnt. Zweitens: ich dachte, ich seh´ nicht richtig, doch der Kontrolleur am Flughafen war tatsächlich ein noch ziemlich junger Joe Bausch.


  • tortart • am 4.1.22 um 23:57 Uhr

    Endlich … Na endlich
    hat der WDR,
    den mit Abstand Besten Tatort,
    das Flagschiff aller Tatorte,
    der Tatort Nummer Eins,
    wiederholt.


  • HerrBert • am 5.1.22 um 0:00 Uhr

    Eigentlich sehe ich mir die Tatorte mit Schimanski immer sehr gern an. Und es gehört auch irgendwie dazu, dass in Duisburg mehr Action ist als sonst. Aber dieses Werk ist mir eindeutig zu Action lastig und zuviel Paros überhaupt. Man glaubt gar nicht, dass hier Hajo Gies Regie führte.
    Das Beste an diesem Film ist noch der Titelsong von Klaus Lage.


  • Smokie • am 5.1.22 um 7:29 Uhr

    @HerrBert
    Diesen Tatort, sollte man auch nicht direkt mit den damaligen gewöhnlichen Duisburger-Schimanski-Thanner-Tatorten, vergleichen. Denn, es war zunächst eine Kino-Produktion (glaube, sogar die einzigste in der Tatort-Geschichte), wobei auch die dazu aufgewandten Kosten ein ganz anderes Kaliber darstellten. Und für eine Kino-Produktion bedarf es ein kleines Mehr an Action, um es für geneigte Zuschauer attraktiv zu machen. Erst zeitlich um ca. zwei Jahre verzögert, wurde „Zahn um Zahn“, dann in der ARD gesendet.
    Was den Titelsong von Klaus Lage anbetrifft, so war dieser als Soundtrack passend, genial gewählt. Die Band von Klaus Lage bestand damals aber auch aus sehr guten, talentierten Musikern. Heute, schon fast vergessen…


  • Jörg • am 5.1.22 um 9:26 Uhr

    @HerrBert

    Ebenfalls meine Meinung, einer der schlechteren Tatorte, die viele (hanebüchene) Action ist es, die mich bereits damals mehr und mehr von den Schimanski-Tatorten Abstand nehmen ließen. Keine eingängigen, ruhig gespielten Krimis in der Art von Haverkamp, Finke, Trimmel, der Trend zur billigen Massenware war damit gesetzt.


  • Stefan G. • am 5.1.22 um 19:00 Uhr

    Schimanski ist und bleibt unerreicht. Vielen Dank für die Ausstrahlung. Gerade die kleinen Momente machen diesen Tatort ganz besonders. Klaus Lage ebenfalls herausragend. Gefallen hat mir auch Renan Demirkan. Schade, dass ich sie nicht häufiger beim Tatort sehen konnte.


  • Nelly • am 17.1.22 um 22:19 Uhr

    Schimanski ist super, und Renan Demirkan gefällt mir in diesem Tatort auch sehr gut. Aber abgesehen von den Actionszenen finde ich diesen Tatort sehr behäbig und eher langweilig.


  • Der Fremde • am 25.7.23 um 15:45 Uhr

    @Smokie:
    ‚Zabou‘ war auch zuerst (1987) im Kino zu sehen.
    Beide Schimanski-Kino-Folgen sind heute – hintereinander! – im Fernsehen … :-)


  • Smokie • am 25.7.23 um 19:28 Uhr

    @Der Fremde
    Dankeschön für den Hinweis!!
    Kann leider diesen genialen (!) Tatort heute nicht ansehen, weil auf Montage im Ausland. Werde es nachträglich über die Mediathek nachholen.

    Nichtsdestotrotz viel Spaß…..


  • Stefan • am 25.7.23 um 21:55 Uhr

    Bin Jahrgang 66 und somit mit Schimanski, Thanner und Hänschen aufgewachsen. Für mich bis heute das beste Tatort-Team bzw. Tatort- Trio.


  • Der Fremde • am 25.7.23 um 22:11 Uhr

    Der Action-Anteil war wirklich wesentlich höher als in einer ’normalen‘ Schimanski-TV-Folge. Erinnerte mich schon 1985 im Kino an Belmondo-Filme: Kräftiger, gut aussehender Typ – mit ‚zufällig‘ klaffenden Hemd – langt bei den Bösen zu und bezirzt die Schönen (natürlich muss die jeweilige ‚belle de jour‘ in jeder Folge sterben, um in der nächsten Folge Platz für die nächste ‚belle de jour‘ zu schaffen).

    Kann man sich trotzdem gelegentlich – schon aus Nostalgie – ansehen … (auch wenn das ‚Muster‘ dieser Art von Filmen natürlich durchschaubar ist) 😉


  • Adabei • am 25.7.23 um 22:18 Uhr

    Weder realistisch noch juristisch korrekt, trotzdem gefällt mir dieser Tatort von 1987! Schimanski und die Journalistin, ein Teufelspaar, das die Oberganoven das Fürchten lehrt! Schimanski ist James Bond, schlagkräftiger Kumpel und mitfühlender Freund in einer Person! Sie ist die gut aussehende, furchtlose Journalistin. Und am Ende siegt die Gerechtigkeit und Schimanski rächt seine Freundin! Wir Zuschauer sind nach dem Film zufrieden und glücklich wie kleine Kinder nach der Sättigung und können ruhig schlafen gehen: Ein schönes Krimimärchen für Erwachsene mit Action ohne Ende! Regie, Drehbuch, Kamera, Ton (manchmal hört man das Schimanskinuscheln), Schauspieler, Ausstattung (Motorräder, Autos, südliche Gestade) … alles sehr gut! 7 von 5 Schimanskis!


  • Smokie • am 26.7.23 um 19:29 Uhr

    Hatte Tatort geschrieben. Falsch! „Zahn um Zahn“, war ja eine Kinoproduktion, welche im Sommer1985 in die Kinos kam. Habe die Schimanski/Thanner-Kino-Premiere damals in Saarbrücken gesehen. War toll, eben Kino (Leinwand, Raumakustik etc.).
    Die Fernsehversion (als Tatort-Reihe) wurde einige Jahre später gesendet. Hierbei kann ich mich noch erinnern, dass es sich nicht mehr um die Kinofassung handelte, sondern leider in einer veränderter, gekürzten Form. Da fehlte was…


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