Tatort Folge 203: Sein letzter Wille



Im Tatort „Sein letzter Wille“ wird Hauptkommissar Georg Thomas Schreitle (Horst Michael Neutze) in die schwäbische Provinz beordert. Am Tatort Kleinstadt trifft er auf einen echten Sturkopf, dessen letzter Wille es ist, ein Bauvorhaben zu verhindern. Der Mann macht sich einige Feinde mit seinem Wiederwillen und wird bedroht. Schreitle soll prüfen, was an den Anschuldigungen dran ist. Doch was der Stauttgarter Kommissar als Routinefall übernimmt, entwickelt sich schon bald zu einem heiklen Morddrama.

Die Tatort-Folge 203 „Sein letzter Wille“ spielt in der fiktionalen Kleinstadt Führstadt in der Nähe von Stuttgart. Viel ist hier normalerweise nicht los. Doch nun soll endlich mal etwas geschehen. Der Neubau einer modernen Ladepassage soll den Innenstadtkern Führstadts aufwerten. Der Plan dazu stammt von einer großen überregionalen Baugesellschaft, die bereits alle Häuser im näheren Umfeld des Tatorts erworben hat. Fast alle, denn noch stellt sich ein Führstädter quer. Herr Kissling ist der Inhaber der Musikalienhandlung am Marktplatz und weigert sich standhaft zu verkaufen. Sein Geschäft befindet sich, genau wie das Fachwerkhaus in dem liegt, seit Generationen im Familienbesitz – und das soll auch so bleiben. In den Verhandlungen erweist sich Kissling als ziemlich kleinkarierter Sturkopf. Es geht ihm nicht darum, die beste Lösung zu finden, sondern darum seinen Willen zu behalten. Städtebauliche Überlegungen und wirtschaftliche Vernunft sind ihm egal. Und auch die Argumente seiner Frau für den Verkauf interessieren ihn nicht. Das einzige was zählt, ist sein Wille. Wird es sein letzter Wille sein?

Mit seinem Verhalten macht Kissling sich einige Feinde. Bald fühlt er sich ernsthaft bedroht, was er auch der Stuttgarter Polizei mitteilt. Daraufhin wird der Stuttgarter Kommissar Schreitle am Tatort Führstadt abgestellt, um herauszufinden, ob an Kisslings Anschuldigungen etwas dran ist. Die Kleinstadt ruft und der Hauptkommissar ist verständlicherweise alles andere als begeistert. Schreitles erste Ermittlungen ergeben, dass Kissling neben seinem starken Willen offensichtlich auch eine blühende Fantasie hat. Dennoch bildet der Mann sich nicht alles nur ein. Ein demolierter Laden ist und bleibt ein demolierter Laden – ein Tatort. Ohne allzu großen Ehrgeiz beginnt Schreitle gegen die Verantwortlichen zu ermitteln. Auch der Tatort-Kommissar selbst empfindet Kissling als nervensägenden Querulanten, der seinen Laden am besten einfach verkaufen sollte. Doch Kissling lässt auch auch vom Kommissar nicht belehren. Er besteht auf seinen Willen. Und ja, es soll sein letzter Wille sein. Denn eines Abends liegt er tot in seinem Laden. Er wurde am Tatort erschossen.

So bekommt der Stuttgarter Hauptkommissar doch noch einen richtigen Tatort. Aus dem langweiligen Routinefall entwickelt sich eine heikle Mordsache. Als dann auch noch das Thema Wirtschaftskorruption relevant wird, hat Kommissar Schreitle plötzlich mehr Arbeit am Hals, als ihm lieb ist.

Der Stuttgarter Tatort „Sein letzter Wille“ ist eine Produktion des SDR. Zum ersten Mal im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt wurde die Folge am 4. April 1988. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Hartmut Grund und Felix Huby.

Besetzung
Kommissar Schreitle – Horst Michael Neutze
Kissling – Günter Mack
Frau Kissling – Gisela Zülch
Frau Liebmeier – Christine Wodetzky
Katsche – Dirk Galuba
Schneider – Peter von Strombeck
Lachmann – Arnulf Schumacher
u.a.

Stab
Drehbuch – Felix Huby, Hartmut Grund
nach einem Roman von – Felix Huby
Regie – Hartmut Griesmayr
Kamera – Charly Steinberger
Ton – Karsten Ullrich
Szenenbild – Rolf Engler
Kostüme – Lilo Nöbauer
Schnitt – Walter Schellemann
Produktionsleitung – Hugo Leeb
Produzent – Hartmut Grund


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3 Meinungen zum Tatort Folge 203: Sein letzter Wille

  • Dirk • am 16.9.15 um 21:20 Uhr

    Der Tatort 203 aus Stuttgart. Hauptkommissar Schreitle versucht den Herrn Kissling zu retten. Zwei ältere Herren treffen aufeinander und spielen Katz und Maus. Der eine extremer als der andere. Tatsächlich. Man läßt sich blutend zusammenschlagen, greift dann zur Waffe, einmal gegen sich selbst, einmal gegen andere. Was ein Schmarrn. Mit der Waffe unterm Arm, mutiert der LKA-Beamte plötzlich zum Youngtimer, sein Alter völlig vergessend. Das andere Menschlein bringt sich für die Ideale seines Lärmgeschäftes gleich um. Die Gegner, durchtriebene Skat-Brüder, welche wahrscheinlich nie die Viertel-Pfennig-Runden durchlaufen haben. Wieder hat einmal Felix Huby das Drehbuch geschrieben, sicherlich in Ermangelung der 1988 Jahre.


  • Diethelm Glaser • am 20.6.16 um 14:26 Uhr

    Ich fand die Folge nicht so schlecht, aber war auch ein kleines Psychospiel! Und warum hatte Schreitle am Anfang keine Waffe dabei? Das Ende war keines, weil es Raum für viele Spekulationen ließ!
    Und leider wurden viele Darsteller einmal wieder nicht aufgeführt, aber sie müssen doch irgendwo erfasst sein! Als da wären die Blumenhändlerin, der zweite Taxifahrer, der Pensionswirt und die Führbacher Polizisten auf dem Revier!
    Ansonsten gute Schauspieler, und wieder wurde der Polizeichef (eine Kripo in einer Kleinstadt??) wieder sehr arrogant dargestellt wie auch meist Staatsanwälte – warum eigentlich?
    Aber die Folge war auf jeden Fall besser als die meisten neuen (heutigen) Folgen!
    Diethelm


  • MadMonkey • am 16.4.17 um 12:19 Uhr

    Gehört in meine Top 50 ganz klar. Ich mag Horst Michael Neutze als Schreitle echt gern. Hier passt einfach alles Stimmung, Story und perfekter Soundtrack


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