Kurz und knapp – darum geht’s
In einem luxuriösen Berner Penthouse wird der ehemalige Berufsboxer und Türsteher Alfred Grüninger tot aufgefunden. Die Ermittlungen führen Kommissar Philipp von Burg und seinen Kollegen Markus Gertsch in die Welt des Boxsports und der Berner High Society. Schnell gerät der vielversprechende Nachwuchsboxer „Lucky“ Lopez unter Verdacht, doch seine einflussreichen Sponsoren, der Anwalt Hanspeter de Wett und der Parlamentarier Pierre Fenner, scheinen ein gefährliches Doppelspiel zu spielen. Als die Ermittler auf kompromittierende Videoaufnahmen stoßen, die im Penthouse entstanden sind, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit…
Inhalt der Tatort-Folge „Herrenboxer“
Ein kalter Herbstmorgen in Bern: Detektivwachtmeister Philipp von Burg steht in einem luxuriösen Penthouse vor der Leiche des ehemaligen Berufsboxers Alfred Grüninger. Zwischen Designer-Möbeln und edlen Kunstwerken sticht ein einzelnes Zimmer heraus – urig eingerichtet, wie eine Insel der Bescheidenheit im Meer des Luxus. Diese Diskrepanz ist nur eines der vielen Rätsel, die den erfahrenen Ermittler und seinen Kollegen Markus Gertsch beschäftigen werden.
Die Spur führt die Beamten in „Jimmy Kohlers Boxkeller“, einen Treffpunkt der Berner Elite, wo sich Wirtschaftsbosse und Politiker im Glanz aufstrebender Boxtalente sonnen. Hier trainiert auch der junge Pepe „Lucky“ Lopez, ein vielversprechendes Talent kurz vor dem großen Durchbruch. Die nächtlichen Straßen Berns werden zur Bühne für ein komplexes Spiel aus Macht, Ehrgeiz und verborgenen Motiven.
Der Fall nimmt eine überraschende Wendung, als die Ermittler auf Videoaufnahmen stoßen, die im Penthouse entstanden sind. Plötzlich erscheint der Mord in einem völlig neuen Licht, und die schillernde Fassade der Berner High Society beginnt zu bröckeln. Wie ein Boxkampf in den späten Runden entwickelt sich die Ermittlung zu einem gefährlichen Tanz zwischen Wahrheit und Täuschung.
Hinter den Kulissen
Der „Tatort: Herrenboxer“ wurde in Bern und Umgebung gedreht und ist die fünfte Schweizer Tatort-Produktion. Unter der Regie von Christian von Castelberg entstand ein atmosphärischer Krimi, der die Zuschauerschaft am 16. Oktober 1994 in seinen Bann zog – 4,22 Millionen Menschen verfolgten die Erstausstrahlung.
Für László I. Kish in der Rolle des Detektivwachtmeisters Philipp von Burg war es erst der zweite Fall, nachdem er die Nachfolge von Andrea Zogg als Detektivwachtmeister Reto Carlucci angetreten hatte. An seiner Seite ermittelt Ernst C. Sigrist als Wachtmeister Markus Gertsch.
Die Folge fängt gekonnt das Spannungsfeld zwischen der traditionsreichen Boxszene und der gehobenen Gesellschaft Berns ein. Besonders die Drehorte in der Schweizer Hauptstadt tragen zur authentischen Atmosphäre bei und machen die Stadt selbst zu einem wichtigen Charakter der Geschichte.
Besetzung
Kommissar Philipp von Burg – László I. Kish
Markus Gertsch – Ernst C. Sigrist
Gusti Stettler – Albert Freuler
Pepe „Lucky“ Lopez – Thomas Nock
Pierre Fenner – Siegfried Kernen
Hanspeter de Wett – Jürg Löw
Anja de Wett – Sylvie Rohrer
Jimmy Kohler – Roger Jendly
Stab
Regie – Christian von Castelberg
Buch – Martin Suter
Kamera – Reinhard Schatzmann
Schnitt – Evelyne Naef
Musik – Andi Müller
Produktion – SF
Erstausstrahlung: 16.10.1994
Der Schweizer Tatort Nummer 297, mit den Beamten Burg und Gertsch. Nach einem Mord im Türsteher- und Boxkellermilieu ermitteln sie letztlich auch in der oberen politischen Ebene und erwischen einen Nationalrat, welcher lüstern und gierig seiner gewählten Berufung nach geht. Interessanter Tatort über Intrigen, Todschlag, Mord und Prostitution in den gehobenen und höheren schweizerischen Kreisen. Interessant die informellen Gespräche der Berner Ermittler im abendlichen gemütlichen Bereich der Verdächtigen. Insgesamt erscheint dieser Tatort-Fernsehfilm aber ein wenig eingeengt, ein wenig zu privat, ein wenig zu persönlich. Meine Meinung! Ehrlich.