Tatort Folge 303: Eine mörderische Rolle



Im Tatort „Eine mörderische Rolle“ hilft die Beobachtung eines kleinen Jungen dem pensionierten Frankfurter Kommissar Felber (Heinz Schubert) dabei, einen Serienhelden des Mordes zu überführen.

Eigentlich ist Hauptkommissar Leo Felber seit zehn Jahren im vorzeitigen Ruhestand – nachdem er einen Kleinkriminellen in gefühlter Notwehr mit einem Schuss tödlich verletzt und dieses Erlebnis nie verkraftet hat. Durch Zufall bringt sein Enkel Robert den ehemaligen Polizisten in dem Tatort „Eine mörderische Rolle“ zu einer letzten Ermittlung: Zu Besuch bei seinem Großvater in Frankfurt will der Junge eines Nachts gesehen haben, wie ein Mann in der Wohnung gegenüber eine Frau umgebracht hat. Felber glaubt seinem Enkel kein Wort – zumal dieser einen bekannten Schauspieler namens Frank Langner verdächtigt, der als tatkräftiger und charismatisch männlicher Privatdetektiv Cooper ein Publikumsliebling ist und zahlreiche weibliche Fans hat.

Auch wenn er Roberts Geschichte als Spinnerei abgetan hat, ist Felber in dem Tatort „Eine mörderische Rolle“ dennoch irritiert, als auf einem alten Fabrikgelände kurz darauf die Leiche von Eva gefunden wird – der jungen Frau, deren Ermordung sein Enkel angeblich beobachtet hat. Könnte sich der Junge das also nicht nur eingebildet haben? Beunruhigt berichtet der pensonierte Kommissar seinen früheren Kollegen von der Frankfurter Mordkommission von Roberts Beobachtungen, jedoch glaubt ihm nur der junge Ermittler Hermes (Dominique Horwitz), dass der gefeierte Serienheld Langner vielleicht tatsächlich genau dap Gegenteil seiner Paraderolle sein könnte.

Die Ermittlungen beginnen und für Felber erweist sich der Besuch des Enkels im Tatort „Eine mörderische Rolle“ keinensfalls als entspannter Familienurlaub…

Die Tatort-Folge 303 „Eine mörderische Rolle“ wurde vom Hessischen Rundfunk produziert und am 19. Februar 1995 zum ersten Mal im ARD ausgestrahlt. Untypischerweise ermittelt in dem Krimi ein bereits aus dem Dienst ausgeschiedener Kollege noch einmal in einem Fall. Felber, dessen Vergangenheit als Kommissar nie Gegenstand eines Tatort-Krimis war, wird von dem Schauspieler Heinz Schubert verkörpert, der vielen als „Ekel Alfred“ in der Serie „Ein Herz und eine Seele“ bekannt ist. Eine weitere Gastrolle hatte Karl-Heinz von Hassel, der ehemalige Frankfurter Kommissar, welcher im Tatort „Eine mörderische Rolle“ den Chef der Mordkommission Klose darstellt.

Besetzung
Hauptkommissar Leo Felber a.D. – Heinz Schubert
Enkel Robert – Alexander Ott
Frank Langner alias „Cooper“ – Michael Roll
Kommissar Klose – Karl-Heinz von Hassel
Hermes – Dominique Horwitz
Lisa Oboschinskj – Jeannine Burch
Alice Schirmer – Edda Leesch
Kommissar Schwarze – Pierre Franckh
u.a.

Stab
Drehbuch – Rainer Bär
Regie  – Rainer Bär
Kamera – Werner Hoffmann
Schnitt – Beate Gottschall
Musik – Axel Donner
Produktion – HR


11 Meinungen zum Tatort Folge 303: Eine mörderische Rolle

  • Dirk • am 15.6.15 um 14:06 Uhr

    Der Tatort Nummer 303. Etwas außerhalb der Klientel mit dem Hauptkommissar Felber a.D. aus Frankfurt. Am Samstag, abends, habe ich ihn geschaut, in Gemütlichkeit mit meiner Main Coon. Alle anderen waren schon außer Haus. Ich dachte erst, diesen Fernsehfilm schon einmal gesehen zu haben, aber nein. Den Hauptdarsteller, in diesem Film ein Wunsch-Opa aller Kinder, habe ich in den 1970igern dafür um so öfter geschaut, jedoch in einer ganz anderen Rolle. Als Polizeibeamter a.D. führte er ja im Film eine Bilderbuch Pension. Seichte Unterhaltung in einem seichten Kriminalfilm, ein Familienfilm. In der Persiflage des Serienhelden und Frauenmörders erkannte man Bezüge auf einen Comic-Helden, meine ich zumindest erkannt zu haben. Den eigentlichen Grund seiner Taten konnte ich nicht nachvollziehen, reine Triebhaftigkeit und Frauenhaß schienen es nicht alleine gewesen zu sein. Aber auch Zeugen wollte er beseitigen. Die Schauspieler, Profis im Genre Tatort, habe ich gerne wieder gesehen. Ansonsten: Man kann diesen Tatort gesehen haben, man muß ihn aber nicht gesehen haben.


  • Sigbert • am 18.7.15 um 21:32 Uhr

    Der Plot dieses Tatorts stammt wohl aus den USA – „Das unheimliche Fenster“ von Ted Tetzlaff 1949
    Die deutsche Adaption ist aber ganz gut gelungen, wohl hauptsächlich wegen Heinz Schubert, aber auch die anderen Rollen waren gut besetzt…


  • Henry • am 19.7.15 um 21:38 Uhr

    Die Wiederholung gestern im hr war ohne Tatort-Vorspann. Ein Fehler vom hr oder ist diese Folge generell ohne Tatort-Vorspann?

    Die Folge fand ich mittelmäßig.


  • Norbert • am 21.7.15 um 20:10 Uhr

    Der fehlende TO-Vor- und Nachspann hat mich auch gewundert. War dieser Film vom hr ursprünglich nicht als Tatort geplant? Auch heißt der spätere Frankfurter TO-Kommissar Brinkmann hier seltsamerweise „Klose“.

    Mir hat die Folge eigentlich gut gefallen, schon allein wegen „Ekel Alfred“ Heinz Schubert alias Kommissar Felber a. D. Die schauspielerischen Leistungen des kleinen Jungen (Alexander Ott) waren hervorragend. Ähnlichkeiten mit dem Spielfilm „Das unheimliche Fenster“ sind wohl nicht zufällig ins Drehbuch mit eingeflossen.


  • MadMonkey • am 29.4.17 um 14:14 Uhr

    Schöne Tatort Eintagsfliege


  • Kvas • am 16.6.19 um 15:58 Uhr

    Well made, old fashioned television. The many studio scenes, the story, the introduction of the characters and where they live and even the music score are very 1970s American. I expected Columbo or even Ironside to show up.
    The scene where the bad guy threatens to shoot Felber and his grandson was rather badly executed and takes way too long. And how come pretty women are so easy to strangle?


  • MadMonkey • am 1.10.20 um 14:54 Uhr

    Ein echtes Tatort Kuriosum. Ekel Alfred als Kommissar Felber a.D. Fast schon eine kleine Krimi Parodie. Viele bekannte Gesichter sind neben Schubert zu sehen u.a. Pierre Frankh, Michael Roll oder Karl-Heinz Von Hassel als Kommissar Klose. Toller Film tolle Eintagsfliege. Was ganz besonderes in der Geschichte. Ich amüsiere mich immer köstlich,wenn ich diesen Film sehe. So alle 3 Jahre


  • Paul • am 4.10.21 um 23:23 Uhr

    Nee, zwar eine gute Besatzung, aber realitätsferne und hölzerne Dialoge, da kommt keine Stimmung auf. Die Story war okay, aber halt sehr schlecht umgesetzt.


  • Hauptkommissar Stoever • am 12.5.22 um 21:47 Uhr

    Soweit ich weiß war es ein Herzenswunsch von Heinz Schubert einmal einen TATORT-Kommissar zu spielen.
    Warum der damalige reguläre HR-TATORT-Kommissar Brinkmann hier als Kommissar Klose auftrat, erschließt sich mir auch nicht.
    Selbst wenn er „nur“ eine Randfigur gab, hätte er aber ganz normal als Edgar Brinkmann tätig sein können.
    Sieghardt Rupp war in „seinem“ TATORT „Tote Taube in der Beethovenstraße“ auch zwischendurch eine Randfigur, blieb aber auch dort Kressin


  • Dirk • am 8.7.22 um 17:10 Uhr

    Ein Frankfurter Tatort aus dem Jahr 1995 mit der Nummer 303. Netter Tatort-Streifen mit sympathischen Schauspielern. Kann man sich immer einmal wieder ansehen. Hauptkommissar Felber i.R. trat nur einmalig als Tatort-Polizist auf, nicht unbedingt bedauerlich.
    Die Meinung vom 15.06.2015 halte ich.


  • Andreas • am 23.7.23 um 2:56 Uhr

    Ich fand diese „Tatort“-Folge großartig gemacht. Ein schöner Krimi ohne irgendwelche gesellschaftlichen Aufklärungsbezüge, wie es der „Tatort“ heutzutage tun will. Tolle schauspielerische Leistung natürlich von „Heinz Schubert“. Schade, dass er nur einmal ermittelte.


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