Bei den Ermittlungen zu einem Mord an einem Obdachlosen gerät in dem Stuttgarter Tatort „Bienzle und der Mord im Park“ auch ein Polizist auf die Liste der Verdächtigen von Kommissar Ernst Bienzle (Dietz Werner Steck).


Während einer Kontrolle in einem Stuttgarter Park findet Kommissar Bienzle einem herrenlosen Hund folgend die Leiche eines Obdachlosen. Das Opfer liegt in dem Tatort „Bienzle und der Mord im Park“ erschlagen in einem Beet, während seine wenigen Besitztümer sich um ihn herum verteilen. Weil bereits zwei weitere Wohnungslose getötet wurden – wenn sie auch auf eine andere Art und Weise umgekommen sind, nämlich mit Benzin übergossen angezündet wurden – ruft der Polizeipräsident eine Sonderermittlungskommission ins Leben, deren Leitung Bienzle übernimmt. Unterstützt wird der Stuttgarter Kommissar unter anderem von der überkorrekten und ehrgeizigen Polizistin Hanna Mader, die sich mit Bienzles Arbeitsstil deutlich schwertut. Nicht alle Menschen in Stuttgart scheinen sich über die verstärkte Polizeiarbeit zu freuen: Schon bei der Ernennung der SOKO gibt es lautstarke Proteste von den Obdachlosen.

Begleitet von dem Hund des Mordopfers beginnt Kommissar Bienzle in dem Tatort „Bienzle und der Mord im Park“, sich mit den „Pennern“ zu unterhalten. Dabei trifft er unter anderem auf Anna, die nur durch die Schuld ihres Mannes und dessen Unvermögen auf der Straße gelandet ist. Direkt nach dem Abschied von der Frau kommt ein Mann mit einer Eisenstange auf die Obdachlose zu – anscheinend will er Anna erschlagen. Noch ehe der Hund den Mann abwehren kann, wurde dieser bereits von Bienzles Kollegen Horlacher (Wolf-Dietrich Sprenger) außer Gefecht gesetzt.

Damit scheint der Obdachlosen-Mörder in dem Tatort „Bienzle und der Mord im Park“ gefunden. Denn in der Wohnung des Computerfreaks Andreas Kerbel finden die Beamten Beweise dafür, dass dieser das Leben der Obdachlosen genauso wie die Ermittlungen der Stuttgarter Polizei über Monate mit Nachtsichtgläsern beobachtet und auf seinem PC dokumentiert hat. Trotz der erdrückenden Beweislast leugnet Kerbel jedoch jegliche Beteiligung an den Morden. Was ihm jedoch nicht mehr hilft, da Bienzle den Computerfreak auch ohne Geständnis direkt verhaften lässt.

Bienzle unterhält sich in dem Tatort „Bienzle und der Mord im Park“ trotzdem noch weiter mit anderen Wohnungslosen und macht dabei auch die Bekanntschaft von Charlotte Fink, die sich aus einer gutbürgerlichen Familie kommend bewusst für ein Leben auf der Straße entschieden hat und damit gar nicht zu den übrigen „Pennern“ passt. Selbst mehrere Versuche ihres Bruders, sie zu einer Rückkehr nach Hause zu überreden, lehnt Fink ab.

Zudem bemerkt Bienzle seltsame Veränderungen bei seinem Kollegen Horlacher, der durch seinen steigenden Alkoholkonsum in seinem Verhalten auffälliger und vor allem aggressiver wird. Schließlich verprügelt der Ermittler sogar seine eigene Frau. Kommissar Bienzle kann sich das Verhalten seines Kollegen in dem Tatort „Bienzle und der Mord im Park“ absolut nicht erklären – bis er von diesem erfährt, dass Horlacher eine Affäre zu Charlotte Fink hat. Und so ist es in dem Krimi schließlich der Kripobeamte, der aufgrund mehrerer Indizien in den Fokus der Ermittlungen gerät…


Die Tatort-Folge 309 „Bienzle und der Mord im Park“ wurde von SR produziert und am 7. Mai 1995 zum ersten Mal im ARD ausgestrahlt. Der Krimi basiert auf dem 1992 erschienen Roman „Gute Nacht, Bienzle“ von Huby. Dabei handelte es sich bereits um den vierten Fall des Stuttgarter Ermittlers Bienzle.

Besetzung
Hauptkommissar Ernst Bienzle – Dietz Werner Steck
Computerexpertin Hanna Mader – Sissy Höfferer
Polizeipräsident – Elert Bode
Kommissar Arthur Horlacher – Wolf-Dietrich Sprenger
seine Ehefrau Doris Horlacher – Ruth Wohlschlegel
Täter Andreas Kerbel – André Hennicke
Hannelore Schmiedinger – Rita Russeck
Peter Fink – Marco Hofschneider
Charlotte Fink – Claudia Schmutzler
Alfons Schierle – Walter Schultheiß
Günter Gächter – Rüdiger Wandel
Nestele – Oscar Heiler
Mägerle – Martin Schleker
Mike – Zacharias Preen
Axel – Fabian Harloff
Anna – Anke Hartwig
u.a.

Stab
Drehbuch – Felix Huby
Regie – Dieter Schlotterbeck
Kamera – Hans Schalk, Wolfgang Breuning
Szenenbild – Stefan Schaaf
Musik – Büdi Siebert

Bilder: SWR