Kurz und knapp – darum geht’s
Im Münchner Olympia-Einkaufszentrum wird der junge Polizeiobermeister Richard „Richy“ Ertl während eines Routinestreifengangs tödlich angeschossen. Sein Kollege und bester Freund Christian Spindler muss dem Sterbenden versprechen, eine mysteriöse Flasche zu entsorgen – eine Entscheidung, die ihn in einen gefährlichen Strudel aus Drogen und Korruption zieht. Als die Kommissare Batic und Leitmayr in den eigenen Reihen zu ermitteln beginnen, gerät nicht nur Christian ins Visier, sondern auch sein Dienststellenleiter Rudolf Lehner scheint mehr zu wissen, als er zugibt…
Inhalt der Tatort-Folge „Der Teufel“
In der kalten Nachtluft des Olympia-Einkaufszentrums hallt ein Schuss durch die verlassenen Gänge. Der junge Polizeiobermeister Richard Ertl liegt im Sterben, während sein Kollege Christian hilflos daneben kniet. Mit letzter Kraft flüstert Richy eine Bitte, die Christian in einen Abgrund aus Schuld und Geheimnissen stürzt.
Die Münchner Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr werden mit einem Fall konfrontiert, der sie tief in die Schattenseiten des Polizeialltags führt. Während die Medien den unbekannten Täter als „Teufel von München“ titulieren und die Stadt in Angst und Schrecken versetzen, enthüllen die Ermittler Stück für Stück die Wahrheit über den vermeintlichen „Superbullen“ Ertl. Wie ein Kartenhaus bricht das makellose Image des Getöteten zusammen – teure Autos, mysteriöse Nebenverdienste und eine Verbindung zur Drogenszene zeichnen das Bild eines korrupten Beamten.
Christians Loyalität wird auf eine harte Probe gestellt. Wie ein Ertrinkender klammert er sich an seinen väterlichen Dienststellenleiter Rudolf Lehner, nicht ahnend, dass er damit dem Wolf im Schafspelz vertraut. Die Ermittlungen gleichen einem Labyrinth aus Lügen und Verdächtigungen, in dem selbst die eigenen Kollegen zu potenziellen Tätern werden.
Die grauen Häuserschluchten Münchens werden zur düsteren Kulisse eines Katz-und-Maus-Spiels, bei dem niemand mehr weiß, wem er trauen kann. Als die Ermittler endlich die Wahrheit aufdecken, müssen sie erkennen, dass der wahre Teufel nicht in der Dunkelheit lauert, sondern im hellen Licht des Polizeireviers seinen Dienst versieht.
Hinter den Kulissen
Der am 14. September 1997 erstausgestrahlte „Tatort: Der Teufel“ ist der 17. Fall des Münchner Ermittlerduos Batic und Leitmayr. Gedreht wurde der Film unter der Regie von Thomas Freundner in München, wobei das Olympia-Einkaufszentrum als zentraler Schauplatz diente.
In den Hauptrollen brillieren neben den etablierten Kommissaren Miroslav Nemec (Batic) und Udo Wachtveitl (Leitmayr) auch Sebastian Feicht als Christian Spindler und Martin Gruber in der Rolle des Richard Ertl. Der Film erreichte bei seiner Erstausstrahlung eine beachtliche Einschaltquote von 7,22 Millionen Zuschauern und einen Marktanteil von 21,0 Prozent.
Drehbuchautor Alexander Adolph ließ sich für die Geschichte von realen Ereignissen inspirieren. Seine intensive Recherche führte ihn wochenlang auf Streife mit der Münchner Polizei. Der Film thematisiert dabei die prekäre finanzielle Situation junger Polizisten in der teuren Großstadt München – ein Polizeimeister verdiente damals mit allen Zulagen nur etwa 2800 Mark netto im Monat. Die ungewöhnlich bewegte Kameraführung und der clippige Schnitt von Regisseur Freundner sorgten für einen innovativen visuellen Stil, der sich deutlich von klassischen Tatort-Folgen abhob.
Besetzung
Kommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Kommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Christian Spindler – Sebastian Feicht
Rudi Lehner – Sepp Schauer
Carlo Menzinger – Michael Fitz
Richard Ertl – Martin Gruber
Stab
Regie – Thomas Freundner
Musik – J.J. Gerndt
Kamera – Jo Heim
Buch – Alexander Adolph
Bilder: HR/BR
wer spielt den polizeikommandanten ?
In diesem Fall wurde wohl aus Kupfer Gold…ganz klar 5 Sterne !!!
Der Tatort mit der Nummer 369 aus München. Die Kollegen von der Mordkommission, der Hauptkommissar Batic und der Hauptkommissar Leitmayr, müssen den tragischen Tod eines Polizeikollegen im Dienstgang ermitteln und geraten im Laufe dieses verzwickten Falles in die Dienstbelange der eigenen Reihen. Dieser Tatort-Spielfilm aus dem Jahre 1997 ist ein klassischer Polizeifilm, hervorragend abgedreht und listig dargestellt. Warum die Polizeibeamten als Anfänger im Streifengang damals ein mageres Gehalt bezogen haben, mag dahin gestellt bleiben. Liegt doch wohl immer noch an einem persönlichen überzogenen Anspruchsdenken. Ein Knöllchen für den Generaldirektor gibt auch keinen Zusatzpunkt in der Beurteilung. Sehenswert ist dieser Tatort und wiederholungwert.
Klasse, einfach Klasse.
Ziemlich wirrer Fall