Tatort Folge 371: Willkommen in Köln

Kurz und knapp – darum geht’s

Nach einem traumatischen Einsatz bei der amerikanischen Drogenfahndung in Miami wird Max Ballauf zum Hauptkommissar der Kölner Mordkommission ernannt – sehr zum Missfallen von Oberkommissar Freddy Schenk, der selbst mit dieser Position gerechnet hatte. Kaum angekommen, müssen die beiden widerwilligen Kollegen den Mord an einem ehemaligen Polizisten aufklären, der für einen privaten Sicherheitsdienst arbeitete. Als die Ermittler entdecken, dass der Fall tiefer in die eigenen Polizeireihen hineinreicht als vermutet, gerät Schenk in die Hände eines skrupellosen Drogenhändlers – und nur sein neuer Chef kann ihn noch retten …

Inhalt der Tatort-Folge „Willkommen in Köln“

Palmen wiegen sich in der warmen Brise Miamis, während Max Ballauf im roten Cabrio mit Sonnenbrille als Fahnder der amerikanischen Drug Enforcement Administration unterwegs ist. Ein Einsatz gegen internationale Drogenbosse endet in einer Tragödie – seine Freundin und Kollegin Eileen, die als Köder fungiert, bezahlt mit ihrem Leben. Der verzweifelte Ballauf greift zur Flasche und kollidiert betrunken mit einem amerikanischen Polizisten. Die Folge: Ausweisung.

Grauer Nieselregen begrüßt ihn in Köln, wo sein ehemaliger Weggefährte vom BKA, Kriminalrat Körber, ihm eine neue Chance als Leiter der Mordkommission 3 vermittelt hat. Doch Oberkommissar Freddy Schenk, der diesen Posten für sich beansprucht hatte, begrüßt seinen neuen Vorgesetzten eiskalt. „Der Name ist Schenk!“, knurrt er bei der ersten Begegnung und verweigert demonstrativ den Handschlag. Der joviale Zigarrenraucher in Cowboystiefeln und sein edel-distanzierter Chef sind wie Feuer und Wasser – zwei Männer, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Eine im Rhein treibende Leiche zwingt sie zur widerwilligen Zusammenarbeit. Der Tote: ein ehemaliger Polizist namens Korff, der für den privaten Sicherheitsdienst des charismatischen Ex-Hauptkommissars Garry Busch arbeitete. „Es muss jemand aus der Drogenszene gewesen sein“, behauptet Assenbacher vom Drogendezernat selbstsicher. Doch Ballauf, der mit seiner traumatischen Vergangenheit ringt, spürt, dass mehr hinter dem Fall steckt.

Die Fahndung gleicht bald einem Blindflug im Nebel, bei dem Korruption und alte Seilschaften die Sicht trüben. Als Ballauf nachts heimlich beim Fischhändler Amalfi, Korffs letztem Einsatzort, nachforscht, wird er niedergeschlagen. Bei einer Hausdurchsuchung in Buschs Firma findet er Akten über Polizeibeamte – auch über Schenk. Wie ein Krebsgeschwür scheint sich die Korruption durch das Kölner Polizeipräsidium zu ziehen.

Während die Spannungen zwischen den beiden Kommissaren in lautstarken Auseinandersetzungen gipfeln, entdecken sie, dass der Fischhändler Amalfi Heroin in seinen Importwaren schmuggelt. Der verdeckt ermittelnde Korff wurde offenbar Zeuge davon – ein tödlicher Fehler. Bei der Observation des Fischhandels spitzt sich die Lage dramatisch zu, als Busch mit einem Gewehr von einem Kran aus auf Amalfi zu schießen versucht. Im Chaos der explodierenden Blendgranaten, zersplitternden Glasdächer und pfeifenden Kugeln wird Schenk zur Geisel – und ausgerechnet sein neuer Chef muss ihn aus dieser lebensbedrohlichen Situation befreien.

Hinter den Kulissen

Der am 5. Oktober 1997 erstmals ausgestrahlte Film „Willkommen in Köln“ markiert die Geburtsstunde des bis heute populären Ermittlerduos Ballauf und Schenk. Gedreht wurde der 371. Tatort sowohl in Köln als auch in den sonnenverwöhnten Straßen von Miami, was dem Film eine für damalige Verhältnisse ungewöhnlich internationale Note verleiht.

In den Hauptrollen glänzen Klaus J. Behrendt als vom Leben gezeichneter Max Ballauf und Dietmar Bär als cholerischer Freddy Schenk. Für Behrendt bedeutete diese Rolle eine Rückkehr ins Tatort-Universum, da er zuvor bereits als Assistent im Düsseldorfer Ermittlerteam um Hauptkommissar Flemming mitgewirkt hatte. Komplettiert wird die Besetzung durch Thomas Thieme als charismatisch-skrupelloser Sicherheitsdienstchef Garry Busch, Anna Loos als Sekretärin Lissy Pütz und Peter Bongartz als zwielichtiger Kriminalrat Körber.

Die Regie führte der erfahrene Kaspar Heidelbach, der bereits mit Behrendt an der Serie „Leo & Charlotte“ zusammengearbeitet hatte. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Nikolaus Stein von Kamienski, der sich später als Niki Stein einen Namen machte und ein Jahr darauf sein Regiedebüt mit dem Tatort „Bildersturm“ gab.

Mit 9,18 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 26,3 Prozent erwies sich der Auftakt des Kölner Ermittlerduos als voller Erfolg für das Erste. Nach dem Zolloberinspektor Kressin war dies nach 24 Jahren der erste Tatort, der wieder aus Köln kam – und zugleich der Beginn einer bis heute andauernden Erfolgsgeschichte.

Tatort-Fans konnten bereits in diesem ersten Fall Schenks Vorliebe für ausgefallene Autos beobachten – er fährt ein Coupé der Mercedes-Benz S-Klasse mit dem Kennzeichen K-IR 738, während sich Ballauf mit einem alten VW Passat begnügen muss. Sechzehn Jahre später wurde der Titel für den ersten Fall des Hamburger Duos Tschiller und Gümer übernommen: „Willkommen in Hamburg„. Interessanterweise ist der Schauspieler Erdal Yıldız in beiden Episoden zu sehen – eine bemerkenswerte Kontinuität im Tatort-Universum.

Videos zur Produktion

ARD Plus Trailer

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten

Besetzung

Kommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Kommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Körber – Peter Bongartz
Garry Busch – Thomas Thieme
Sekretärin Lissy – Anna Loos
Assenbach – Paul Faßnacht
Eva – Julia Grimpe
Staatsanwalt von Prinz – Christian Tasche
Eileen – Shellye D. Broughton-Maier
u.a.

Stab

Drehbuch – Niki Stein
Regie – Kaspar Heidelbach
Kamera – Achim Poulheim
Szenenbild – Frank Polosek
Musik – Kambis Giahi

12 Kommentare

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  1. vor 13 Jahren

    Ein wirklich gelungener Auftakt für das Kölner Team – viele Sachen die später einfach „da“ sind werden hier schon teilweise geklärt / angeschnitten. Dazu der „halbe“ Freddy Schenk. Hat Spaß gemacht!

  2. vor 13 Jahren

    Ich habe gestern die erste Folge von Freddy und Max. Ich muss meinem Vorredner recht geben. In der Folge wird vieles erklärt, was später selbstverständlich ist. Einfach nur klasse. Obgleich ich lange mit mir gehardert habe, ob ich mir je eine Folge von den beiden ansehen möchte, weil ich auf andere Tatort Kommissare so festgefahren war.

  3. vor 9 Jahren

    ich habe diesen Tatort folge aus Köln noch nicht gesehen aber ich würde sehr gerne diesen tatort mahl sehen wenn der wieder kommt zum beispiel Donnerstag abend auf WDR das wäre schön um 20.15 zum beispiel. ich gebe die komisare 90 sterne von mir

  4. vor 9 Jahren

    „Willkommen in Köln“ ist einfach ein absoluter Leckerbissen.
    Das gegenseitige Misstrauen von Ballauf und Schenk ist einfach phänomenal.
    Ballauf, den ich schon aus seinen Düsseldorfer TATORT-Zeiten kannte, konnte seine ohnehin schon bei mir vorhandenen Beliebtheitswerte ganz klar ausbauen.
    Damals hatten eigentlich nur die NDR-Ermittler Paul Stoever (Manfred Krug) und Peter Brockmöller (Charles Brauer) bei mir ganz klar die Nase vorn.
    Aber Ballauf und Schenk kamen nach „Willkommen in Köln“ ganz klar auf Position 2.
    Heute sind sie ganz klar meine absoluten Lieblingsermittler

  5. vor 9 Jahren

    Der Tatort mit der Nummer 371 aus Köln am Rhein und die Auftaktsendung einer beispielhaften Fernsehen-Karriere dieser bis dato immer gern gesehenen Hauptkommissare von der Kölner Mordkommission, der Ballauf und der Schenk, mit allen ihren Höhen und Tiefen. Spannender und sehenswerter Tatort-Klassiker aus dem Jahr 1997 und wenn man sich diesen Kriminalfilm wiederholt anschaut, merkt man doch, wie viel Zeit vergangen ist und was es mittlerweile, alleine im technischen Bereich, für Änderung gegeben hat. Toll.

  6. vor 9 Jahren

    ‚Willkommen in Köln‘ ist ein sehr gut gelungener TO. Gerne mal wieder…

  7. vor 8 Jahren

    Habe nun auch den 1. Kölner Tatort gesehen. Jahrzehnte verspaetet. Das Einzige, was ich bedaure ist, dass ich ihn nicht schon viel früher angeguckt habe! Unterhaltsam, spannend, eine venünftige Handlung. Vergleicht man das mit den Tatorten von heute, erkennt man das gesamte Elend der Branche auf einen Blick!

  8. vor 8 Jahren

    Weshalb lief der jetzt im Okt 2017 in 16:9 ? Das Drehformat war doch 4:3.

  9. vor 8 Jahren

    Nöö? 16:9 war schon das Drehformat.

  10. vor 6 Jahren

    Ich verstehe nicht warum alle hier so einstimmig begeistert sind. Die Handlung ist an sich nicht schlecht, aber leider auch nur durchschnittlich umgesetzt.
    Zudem kommt eine erschreckend schlechte Leistung der Schauspieler dazu und ich wusste zuerst nicht ob das lustig gemeint sein ist oder doch ein ernsthafter Tatort sein sollte.
    Ja, es ist ein ernsthafter, aber qualitativ muss sich dieses Team weit abgeschlagen einsortieren.
    Vielleicht castet man mal jemanden der auf der Schauspielschule nicht durchfiel.

  11. vor 6 Jahren

    Top Fall mit den beiden Kölnern der erste Fall aus dem Jahr 1997 hier stimmt alles Action, Humor, Spannung für jeden etwas dabei.

  12. vor 5 Jahren

    Erster Fall von Kriminalhauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Kriminalhauptkommissar Alfred (“Freddy“) Schenk (Dietmar Bär), die in Köln ihren Ermittlerort haben.
    Nachdem Flemming in Düsseldorf in den vorzeitigen Ruhestand geschickt wurde, hat der WDR dieses neue Kölner Ermittler-Duo mit dieser Folge hier eingeführt.
    Regisseur Kaspar Heidelbach hat hier meiner Meinung nach einen amerikanischen 80er Jahre B-Movie-Touch in diese Folge “Willkommen in Köln“ gelegt. Das lässt den Film leider etwas billig wirken. Dieses Gefühl bekommt man vielleicht auch deshalb bei den Schauspielern, die hier auf den ersten Blick ebenfalls ihre Rollen etwas billig vortragen, obwohl dabei die Hauptdarsteller ihren Rollen doch schon eine bestimmte Art von Charaktereigenschaften vermitteln, auf die man für die Zukunft aufbauen konnte. An diesen Charaktereigenschaften haben sich wohl auch viele Zuschauer festgebissen und deshalb sind diese beiden Ermittler und ihr Umfeld wohl auch so beliebt geworden. Der Film hat auch einen erheblichen Actionanteil, obwohl dieser Actionanteil oftmals primitiv und billig von den Kameras eingefangen wird. Zum Glück jedoch aber nicht immer.

    Story
    Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) arbeitet als Fahnder in der amerikanischen Drogenvollzugsbehörde in Miami. Bei einem Einsatz verliert er seine Mitarbeiterin und Geliebte Eileen Welsh (Shellye Broughton), die von einer Kugel tödlich getroffen wird. Er gibt sich danach leicht dem Alkohol hin und verursacht beim Autofahren einen leichten, aber sehr witzigen Unfall mit der Polizei dort. Das bringt ihn ins Gefängnis und danach muss er die USA für immer verlassen. Sein Förderer Kriminalrat Körber (Peter Bongartz) sorgt aber dafür, dass Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) die Leitung der Kölner Kriminalpolizei bekommt. Darauf hatte jedoch, der schon lange bei der Kölner Kriminalpolizei arbeitende, Kriminalhauptkommissar Alfred (“Freddy“) Schenk (Dietmar Bär) spekuliert. Viele Mitarbeiter in dieser Kölner Kriminalpolizei sind auch auf der Seite des Kriminalhauptkommissar Alfred (“Freddy“) Schenk (Dietmar Bär). So hat Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) dann an seinem neuen Arbeitsplatz keinen leichten Einstand. Doch jetzt gerade wird im Rhein die Leiche des ehemaligen Polizisten Korff gefunden, der zuletzt für die Sicherheitsfirma von Garry Busch (Thomas Thieme) gearbeitet hat. Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) versucht in die Richtung Sicherheitsfirma von Garry Busch (Thomas Thieme) zu ermitteln und bekommt auch mit, dass dieser Garry Busch (Thomas Thieme) gegen die Drogenmafia in Köln einen privaten Krieg führt und auch Teile der Kölner Kriminalpolizei kontrolliert. Und da kann man vor allem auch den Kriminalhauptkommissar Alfred (“Freddy“) Schenk (Dietmar Bär) nennen. Dieser blockiert Max Ballauf (Klaus J. Behrendt), wo er nur kann. Irgendwann ist das alles dem Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) zu viel und er legt seine Dienstmarke nieder. Noch einmal fährt er an die Halle, wo das Mordopfer Korff seinen letzten Dienst gemacht hatte. Bei seiner unprofessionellen Recherche wird er von Angestellten der Sicherheitsfirma des Garry Busch (Thomas Thieme) niedergeschlagen und landet im Krankenhaus. Kriminalrat Körber (Peter Bongartz) besucht ihn dort und überredet den Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) sein Amt wieder aufzunehmen. Dieser sagt zu. Er will aber eine Hausdurchsuchung bei der Sicherheitsfirma von Garry Busch (Thomas Thieme) dafür haben, die er auch bekommt. Dort wird dann belastendes Material von Teilen seiner Einheit gefunden, die manche Firmengeschenke dankend angenommen haben. Vor allem Alfred (“Freddy“) Schenk (Dietmar Bär) hat dabei auch mitgemischt. Den hat Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) jetzt in der Hand. Er lässt ihm aber so viel Freiheit, dass er, nach den Worten von Alfred (“Freddy“) Schenk (Dietmar Bär) selbst, ein neuer Mensch werden kann. Und so kommen sie nach und nach auch dem Geheimnis von dem Mordopfer Korff, sowie auch seinem Mörder auf die Spur.
    Ich selbst habe schon sehr viele Folgen von Ballauf/Schenk gesehen, die meistens auf Durchschnittsniveau abgelaufen sind. Deshalb sehe ich Ballauf/Schenk auch eher als Durchschnittkommissare. Jetzt erst sah ich die Anfangsfolge “Willkommen in Köln“ dieser Ermittler, die ich gerade noch so akzeptabel finde. Wenn ich diese Folge damals als erstes gesehen hätte, wären diese beiden Kommissare bei mir glatt durchgefallen, obwohl mit dieser Folge “Willkommen in Köln“ der Beginn einer wunderbaren Freundschaft startet.

    Als Resümee hat diese erste Folge “Willkommen in Köln“ dann beiden Kommissaren Ballauf/Schenk eher geholfen als geschadet. Hier kann man verstehen, warum manch schlechter Tatort auch den Weg in unsere Bildschirme findet. Denn man kann auch mit solchen Filmen Glück haben und eine lange Karriere vorbereiten.
    Trotz allem, was wir hier eher unterdurchschnittlich von den Beiden in dieser Folge gesehen haben, scheinen sie eine besondere Sympathie auszustreuen. Das freut mich dann auch.
    Diese Premierenfolge müsste ich eigentlich nicht mehr sehen. Bin aber selbst mal gespannt, ob es so sein wird.

    Meine Schulnote: 4+

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