Kurz und knapp – darum geht’s

Ein vermeintlich ruhiger Abend beim Eishockey wird für Kommissar Max Palu zum Tatort: In den Katakomben des Stadions wird die Vereinssekretärin Elke Gotier erschlagen aufgefunden – zusammen mit einem leeren Tresor, aus dem 110.000 Mark verschwunden sind. Was zunächst nach einem simplen Raubmord aussieht, entpuppt sich für Palu und seinen neuen Assistenten Gregor als Ermittlung in einem Sumpf aus Sport, Politik und Korruption. Als eine ehrgeizige Journalistin eigene Nachforschungen anstellt und ein mysteriöser roter Ordner auftaucht, wird die Situation für alle Beteiligten gefährlich…

Inhalt der Tatort-Folge „Strafstoß“

Die Metallbänke des Saarbrücker Eisstadions sind an diesem Abend gut gefüllt. Auch Kommissar Max Palu sitzt – wenn auch widerwillig – unter den Zuschauern. Seine Lebensgefährtin hat ihn endlich zu einem Eishockeyspiel überreden können. Doch der sportliche Wettkampf wird jäh von einem Gewaltverbrechen überschattet: In den schwach beleuchteten Gängen unter den Tribünen wird die Clubsekretärin tot aufgefunden.

Der kauzige Ermittler, der sein Fahrrad dem Dienstwagen vorzieht, muss sich nun gemeinsam mit seinem nicht minder eigenartigen neuen Assistenten Gregor durch ein Geflecht aus Verdächtigen arbeiten. Da ist der Vereinspräsident Baumgärtner, dessen außereheliche Affäre mit dem Opfer schnell ans Licht kommt. Der kanadische Eishockeyprofi Johnny Mathieu, der in einer Formkrise steckt und eine besondere Beziehung zur Toten hatte. Und ein Vereinsvorstand, dessen weiße Weste sich bei näherer Betrachtung als fleckig erweist.

Die Ermittlungen gleichen einem Tanz auf dünnem Eis: Einbrüche häufen sich, ein mysteriöser Todesfall in Frankreich wirft Fragen auf, und ein roter Ordner mit brisanten Dokumenten taucht auf. Die Spur führt Palu in die Fanszene, wo er undercover ermittelt. Währenddessen wittert eine ehrgeizige Journalistin ihre Chance auf eine große Story – ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich damit begibt.

Hinter den Kulissen

„Strafstoß“ markiert einen besonderen Meilenstein in der Geschichte des Saarländischen Rundfunks: Es ist der zehnte Fall des beliebten Kommissars Max Palu, brilliant verkörpert von Charakterschauspieler Jochen Senf. Die Jubiläumsfolge wurde im Jahr 1999 produziert und am 5. September 1999 als 421. Episode der Tatort-Reihe im Ersten ausgestrahlt.

Die Regie führte erstmals der renommierte Kameramann Klaus Peter Weber, bekannt durch Werke wie „Die Rättin“. Das Drehbuch stammte aus der Feder von Peter Zingler und Erhard Schmied, die mit ihrer Geschichte den damals zunehmenden Einfluss des Sports auf Gesellschaft und Wirtschaft aufgriffen. In den Gastrollen glänzten Peer Augustinski als durchtriebener Vereinspräsident Baumgärtner und Klaus Dahlen als zwielichtiger Geschäftsmann.

Die Erstausstrahlung erreichte beachtliche 6,62 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 22 Prozent entsprach. In der Kritik wurde besonders Jochen Senfs charakteristische Darstellung des eigenwilligen Ermittlers hervorgehoben, den die Frankfurter Allgemeine Zeitung einst als „kleinen Maigret von der Saar“ bezeichnete.

Besetzung

Nora Barner (Sabine) · Peer Augustinski (Baumgärtner) · Thomas Morris (Johnny Mathieu) · Willi Fries (Gregor Blass) · Tilo Prückner (Marcel) · Ingrid Braun (Ingrid) · Rüdiger Weigang (Stegner)

Stab

Drehbuch – Peter Zingler, Erhard Schmied
Regie – Klaus Peter Weber
Kamera – Michael Tötter
Musik – Christopher Evans Ironside
Produktion – SR