„Strafstoß“, ein vom Saarländischen Rundfunk produzierter Krimi aus dem Jahr 1999, ist eine Jubiläums-Folge der Tatortreihe; der Schauspieler Jochen Senf verkörperte zum zehnten Mal den zuweilen etwas kauzigen Kommissar Max Palu von der Kripo Saarbrücken. Zehn Fälle in zwölf Dienstjahren – zugegeben: Palu war ein nur mäßig beschäftigter Ermittler.

Doch das Publikum der 1990er Jahre mochte den ungewöhnlichen Fahnder, der sich lieber mit dem Fahrrad auf den Weg zum Tatort machte, anstatt im Dienstwagen. Der damalige Fernsehspielchef Martin Buchhorn erklärte dazu: „Wenn man nur einen ‚Tatort‘ pro Jahr produzieren kann, dann muss man einen Kommissar haben, der einem sofort im Gedächtnis haften bleibt.“ Er engagierte Jochen Senf, einen Charakterschauspieler vom Theater. Buchhorns Vorhaben war damit zweifelsohne geglückt.

Mit der Krimigeschichte im Tatort „Strafstoß“ griffen die Drehbuchautoren Peter Zingler und Erhard Schmied das Thema Sport auf, dessen Bedeutung damals kontinuierlich wuchs. Man denke an die Bedeutung der Fußball-Weltmeisterschaft, die im „Sommermärchen“ 2006 im kollektiven Rausch der Deutschen gipfelte. Und überall da, wo es um Geld geht, ist die Kriminalität oft nicht weit. Dies ist auch im Tatort „Strafstoß“ der Fall, in dem Kommissar Palu den Mord in einem Eisstadion aufklären muss, und zwar erstmals gemeinsam mit seinem neuen Assistenten Gregor (Willi Fries), der nicht minder wunderlich ist als er selbst:

Max Palu sitzt im Eisstadion. Endlich hat es seine Lebensgefährtin geschafft, den maulenden Palu zum Besuch eines Eishockeyspiels zu bewegen. Doch – wie es Kommissar Zufall nun einmal will – geschieht ausgerechnet an dem Tag ein Mord im Stadion. Eine Frau stirbt. Der Kriminalbeamte übernimmt die Ermittlungen im Fall und heftet sich sodann an die Fersen des Vereinsvorstandes, dessen Weste keineswegs rein ist. Der Präsident des Eishockeyvereins, Baumgärtner, der eine Affäre mit der Toten hatte, zählt bald ebenfalls zum Kreis der Tatverdächtigen.

Es dauert nicht lange und dem Saarbrücker Hauptkommissar wird bewusst, dass nicht der sportliche Abstieg der Eishockeymannschaft im Vordergrund der Interessen steht, sondern dass sich der Fall „Strafstoß“ um soziale Anerkennung dreht. Allerdings ist nicht nur Palu an der Aufklärung des Mordfalls interessiert. Auch eine äußerst ehrgeizige Journalistin will die korrupten Machenschaften hinter den Kulissen des Sportvereins für eine lukrative Story aufdecken…

Die Tatort-Folge 421 „Strafstoß“ wurde am 5. September 1999 erstmals im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt; 6,62 Millionen Zuschauer schalteten an dem Abend ein.

Besetzung
Nora Barner (Sabine) · Peer Augustinski (Baumgärtner) · Thomas Morris (Johnny Mathieu) · Willi Fries (Gregor Blass) · Tilo Prückner (Marcel) · Ingrid Braun (Ingrid) · Rüdiger Weigang (Stegner)

Stab
Drehbuch – Peter Zingler, Erhard Schmied
Regie – Klaus Peter Weber
Kamera – Michael Tötter
Musik – Christopher Evans Ironside
Produktion – SR