Tatort Folge 465: Trübe Wasser



In ihrem 25. Tatort-Einsatz mit dem Titel „Trübe Wasser“ kommen die Leipziger Kommissare Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade) aufgrund eines aktuellen Mordfalls einer alten kriminellen Machenschaft auf der Spur … doch der Reihe nach:


Paul Hahn ist ein Lebemann. Der frisch verheiratete Discobesitzer lebt auf Ibiza, möchte aber seine Flitterwochen in der alten Heimat verleben: Leipzig. Hier ist er als Junge bei Bernd Matzke, seinem Sportlehrer, untergekommen und groß geworden. Matzke, der Zahnarzt Dr. Schewe und der Getränkegroßhändler Behrens sind Mitglieder des örtlichen Rudervereins und bildeten einst als vierköpfige Gruppe das sogenannte Kleeblatt. Der Vierte im Bunde war Dieter Künzel, der verschwand allerdings spurlos im Herbst 1989. Es heißt, er habe seine schwangere Frau sitzen lassen und sei in die USA ausgewandert.

Die Gruppe hütet seit der Wendezeit ein Geheimnis, das außer ihr nur einer kennt: Paul Hahn. Nach Leipzig zurückgekehrt, versucht der nun, die drei Freunde mit seinem Wissen über die unsauberen Machenschaften zu erpressen. Hahns Disco ist hoch verschuldet; er sieht in der Erpressung die einzige Möglichkeit, sein Geschäft vor der Pleite zu retten.

Doch zu einer Geldübergabe kommt es im Tatort „Trübe Wasser“ nicht mehr, denn Hahn wird am nächsten Morgen schon am Flussufer der Elster gefunden – tot. Ganz in der Nähe des Rudervereins liegt seine Leiche. Die beiden Hauptkommissare Ehrlicher und Kain werden zum Tatort gerufen und eine erste Untersuchung des Opfers ergibt, dass der Mann offenbar erschlagen wurde. Bei der Suche nach einer Mordwaffe oder anderen Beweismitteln findet die Polizei auf dem Grund des Flusses eine zweite, allerdings bereits stark verweste Leiche in einem Fass.

Bruno Ehrlicher und sein Assistent Kain sind irritiert: Hängen die beiden Mordfälle vielleicht miteinander zusammen oder ist der gemeinsame Fundort ein Zufall? Die ostdeutschen Ermittler müssen sich auf eine Reise in die Vergangenheit begeben, um die Morde schließlich aufklären zu können …


Thomas Freundner führte im MDR-Tatort „Trübe Wasser“ im Jahr 2000 Regie, zuvor hatte er bereits Erfahrungen mit dem Ermittlerduo Ehrlicher und Kain in der Inszenierung der Tatort-Folge 432 „Einsatz in Leipzig“ gesammelt. Das Drehbuch zur Tatort-Folge 465 „Trübe Wasser“ schrieben Horst Freund und Thomas Wittenburg; die Dreharbeiten dauerten vom 15. September bis 15. Oktober 2000.

Die Erstausstrahlung lief am 11. März 2001 im Ersten Programm der ARD. 9,1 Millionen Zuschauer schalteten an dem Sonntagabend ein.

ARD Trailer



Besetzung

Hauptkommissar Bruno Ehrlicher – Peter Sodann
Hauptkommissar Kain – Bernd Michael Lade
Frederike – Annekathrin Bürger
Techniker Walter – Walter Nickel
Bernd Matzke – René Hofschneider
Dr. Jens Schewe – Götz Schubert
Paul Hahn – Wanja Mues
Josef Behrens – Michael Schiller
Gastauftritt – „Die Prinzen“

Stab

Kamera – Philippe Cordey
Buch – Thomas Wittenburg
Buch – Horst Freund
Musik – J.J. Gerndt
Regie – Thomas Freundner


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7 Meinungen zum Tatort Folge 465: Trübe Wasser

  • Ruth Feddern • am 30.6.14 um 13:25 Uhr

    Uns fehlt leider der Schluss dieser Folge, Schade, sie war ansonsten sehr spannend. Wann könnte man diese Folge noch einmal sehen?

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  • Dirk • am 18.11.15 um 19:30 Uhr

    Der Tatort Nummer 465 aus Leipzig. Die Kommissare Ehrlicher und Kain ermitteln in Mordfällen, Erpressungen und Intrigen. Kein uninteressanter Tatort und 12 Jahre nach der Wende und 11 Jahre nach der Wiedervereinigung sicherlich spannend gewesen. So soll es auch bitte bleiben.

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  • wolko • am 8.7.18 um 13:41 Uhr

    Hanebüchene Story.
    Mist wie von Ehrlicher und Kain gewohnt.

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  • Gottlieb • am 10.10.19 um 19:12 Uhr

    Der Krimi ist auch heute noch spannend. Schade, daß Peter Sodann sich unbedingt für die SED um das Amt des Bundespräsidenten bewerben mußte. Wie man sich dermaßen für eine blutrote Partei einsetzen kann, die seit ihrer Gründung als Spartakusbund und KPD alle Verbrechen des Weltkommunismus mitgetragen hat und insofern – als Glied der kommunistischen Weltbewegung – für weit mehr Verbrechen mitverantwortlich ist als die NSDAP, ist mir schleierhaft. Es muß wohl der Trotz des gelernten „DDR“-Bürgers Sodann gewesen sein, der ihn zu dieser sowohl unmoralischen als auch unvernünftigen Parteinahme veranlaßt hat. Schade ist es vor allem auch, weil dieses Team trotz leichter bis mittlerer Nostalgieanfälle an sich ganz sympathisch war, und auch die Krimis habe ich ganz gern gesehen, fast so gern wie die der beiden Herberts aus Halle. Zu beiden Teams gehörten auch ansehnliche Damen im reiferen Alter, die man auch ganz gern sah. Ebenbürtige Nachfolger haben beide Teams wohl nicht gefunden. Damit genug der nostalgischen Erinnerung.

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  • slice me nice • am 10.12.19 um 17:51 Uhr

    Was das „trübe Wasser“ der stetig durch die Zeiten fließenden Elbe nicht doch so alles wieder hergibt… Auf jeden Fall gute Krimi-Unterhaltung mit raffinierten Wendungen und gelungenen Bildern. Die konspirativen Stopps unter der Brücke samt unheildräuender Musik oder Ehrlichers Albtraum waren toll gemacht. Auch die Anflüge von Komik stimmten, z. B. als Miss Bauchfrei in Trauer den Countdown aufsagt, wie lange sie ihren Mann überhaupt gekannt hat und Ehrlicher trocken kommentiert: „Ja, wie die Zeit vergeht.“ :-)

    Da mir bei den Ehrlicher/Kain-Folgen generell starke Frauenfiguren fehlen (nicht immer nur die Geliebte oder mütterlich Besorgte), gibt es nur 4 Sterne.

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  • Herrschaft • am 17.7.24 um 23:32 Uhr

    „Trübe Wasser“ ist eine besonders dichte und atmosphärische Episode der beliebten Krimireihe Tatort, die ich zuletzt 2017 gesehen habe. Dieser Fall, der vierte für das Ermittlerduo Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade) in Leipzig, hat mich damals nachhaltig beeindruckt.

    Die Handlung beginnt mit einer spannenden Ausgangssituation: Drei Mitglieder eines Rudervereins, der Zahnarzt Jens Schewe, der Getränkehändler Josef Behrens und der Sportlehrer Bernd Matzke, werden von Paul Hahn erpresst. Die Erpressung eskaliert, als Paul Hahn mit einem Eisenstab attackiert und anschließend tot aufgefunden wird. Diese brutale Tat führt zu einer komplexen Ermittlung, die tief in die Vergangenheit der Protagonisten reicht und ein Jahrzehnte altes Geheimnis aufdeckt.

    Besonders hervorzuheben ist die Vielschichtigkeit der Charaktere und ihre Verstrickungen. Die Ermittlungen von Ehrlicher und Kain decken ein Netz aus Lügen, Verrat und ungeklärten Todesfällen auf. Der Fund eines alten Fasses mit menschlichen Überresten in der Weißen Elster bringt eine weitere Dimension in den Fall und führt zu den Ereignissen von 1989 zurück, kurz vor dem Mauerfall. Diese Rückblicke und die historische Einbettung geben der Episode eine besondere Tiefe und machen sie zu mehr als nur einem simplen Krimi.

    Die Inszenierung unter der Regie von Thomas Freundner und die schauspielerischen Leistungen sind herausragend. Peter Sodann als bodenständiger und intuitiver Ermittler Ehrlicher und Bernd Michael Lade als der analytische Kain ergänzen sich perfekt. Auch die Nebenrollen sind stark besetzt, besonders Götz Schubert als Dr. Jens Schewe überzeugt mit seiner Darstellung eines Mannes, der in ein Netz aus Schuld und Geheimnissen verstrickt ist.

    Die düstere Atmosphäre Leipzigs, verstärkt durch die Kameraarbeit von Philippe Cordey und die Musik von J. J. Gerndt, trägt wesentlich zur Spannung bei. Die Episode schafft es, den Zuschauer bis zum Ende zu fesseln und überrascht mit unerwarteten Wendungen.

    „Trübe Wasser“ ist ein hervorragendes Beispiel für einen klassischen Tatort: spannend, komplex und atmosphärisch dicht. Es ist ein Muss für alle Fans der Serie und bietet eine packende Mischung aus Kriminalfall und Zeitgeschichte. Besonders die Themen Freundschaft, Verrat und die Schatten der Vergangenheit werden hier eindrucksvoll behandelt. Es lohnt sich definitiv, diese Episode erneut anzuschauen, um die vielen Nuancen und Details zu entdecken, die sie zu einem der stärkeren Fälle der Reihe machen.

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  • Der Fremde • am 18.7.24 um 7:36 Uhr

    Eine dieser ‚vielen Nuancen‘ ist, hier Ina Paule Klink (außerhalb Wilsberg und Zürich-Krimi) zu sehen – in der jüngsten mir bekannten Rolle, als süße Freundin des Mordopfers.
    Da musste ich 2-mal hinsehen, ob sie es wirklich ist (damals mit blonden Haaren und brauner Haut!). 😉

    PS: Mir gefallen jene Ehrlicher-Fälle, welche in Dresden spielten (also die ‚alten Fälle‘) von der Atmosphäre her grundsätzlich besser!

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