Kurz und knapp – darum geht’s
Ein spontaner Flirt im Supermarkt führt Hauptkommissar Till Ritter in die Arme einer attraktiven Unbekannten – doch am nächsten Morgen findet er sich benommen auf einer Parkbank wieder, während die schöne Frau erwürgt in ihrem Bett liegt. Alle Indizien deuten auf Ritter als Täter, doch er kann sich an nichts erinnern und vermutet, dass ihm jemand etwas ins Getränk gemischt hat. Als die DNA-Beweise gegen ihn immer erdrückender werden und er schließlich verhaftet wird, entdeckt sein Partner Felix Stark Verbindungen zu einem früheren Fall – und ahnt nicht, dass hinter allem ein perfides Komplott steckt, das auch sein Leben in Gefahr bringen wird…
Inhalt der Tatort-Folge „Filmriss“
Benommen und orientierungslos erwacht Till Ritter auf einer Parkbank am Potsdamer Platz, während die Morgensonne die glitzernden Glasfassaden der Neubauten in ein kühles Licht taucht. In seinem Kopf hämmert nicht nur der Schmerz, sondern auch die Frage: Wie ist er hierher gekommen? Noch gestern Abend war er mit dieser attraktiven Frau namens Kareen unterwegs, die er im Supermarkt kennengelernt hatte. Als das Telefon klingelt und sein Kollege Felix Stark ihn zu einem Mordfall in die Bellevuestraße beordert, ahnt er noch nicht, welcher Albtraum ihn dort erwartet.
Der sonst so selbstbewusste Ritter steht wie versteinert im Türrahmen, als er die Tote erblickt – es ist „seine“ Kareen, die erwürgt im Bett liegt. Panik durchflutet ihn, hastig beginnt er, Indizien zu beseitigen, die auf ihn hindeuten könnten. Dass er damit seine eigene Situation nur verschlimmert, merkt er nicht. Ritters Achillesferse war schon immer seine Schwäche für schöne Frauen – nun könnte sie ihm nicht nur den Job, sondern auch die Freiheit kosten.
„Du hättest zu mir kommen müssen“, wirft Stark seinem Kollegen später vor. Die Freundschaft der ungleichen Ermittler, die wie Feuer und Wasser sind – hier der impulsive Frauenheld Ritter, dort der bedächtige, analytische Stark – wird auf eine harte Probe gestellt. Während Ritter allein auf Spurensuche geht und dabei immer tiefer in ein Netz aus Verdächtigungen gerät, muss Stark zwischen Loyalität zu seinem Partner und seiner Pflicht als Polizist balancieren.
Die Suche nach dem wahren Täter führt die Ermittler in die Welt des Showbusiness und dubiöser Seitensprung-Agenturen, wo Menschen wie Schachfiguren hin und her geschoben werden. „’Manchmal gibt es im Leben Bauernopfer'“, erklärt der überhebliche Dr. Meister beim Schachspiel in der Untersuchungshaft, nachdem Ritter dort einsitzen muss. Die Jagd nach der Wahrheit wird für Ritter und Stark zu einem gefährlichen Spiel, bei dem die Grenzen zwischen Jäger und Gejagter zunehmend verschwimmen.
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Filmriss“ wurde von ProVobis Film im Auftrag des Sender Freies Berlin (SFB) produziert und unter der Regie von Ralph Bohn in der deutschen Hauptstadt gedreht. Die Aufnahmen entstanden an verschiedenen Locations in Berlin und zeigen eindrucksvoll das kontrastierende Stadtbild mit den damals noch recht neuen, glitzernden Glasbauten am Potsdamer Platz und den traditionellen Stadtvierteln.
In den Hauptrollen brillieren Dominic Raacke als Till Ritter und Boris Aljinovic als Felix Stark, die zum Zeitpunkt dieser fünften gemeinsamen Ermittlung bereits ein eingespieltes Team bildeten. In Gastrollen zu sehen sind unter anderem Ulrich Tukur, der den undurchsichtigen Dr. Meister verkörpert – eine Rolle, die durch seine spätere Verkörperung des LKA-Ermittlers Felix Murot in der Tatort-Reihe eine interessante Parallele erhält.
Bei seiner Erstausstrahlung am 18. August 2002 verfolgten 6,94 Millionen Zuschauer die spannende Krimihandlung, was einem Marktanteil von beachtlichen 25,20 Prozent entsprach. Der Film gilt unter Fans als einer der besten Fälle des Berliner Ermittlerduos, nicht zuletzt wegen seiner rasanten Inszenierung und der überzeugenden schauspielerischen Leistungen.
Nach der Ausstrahlung kursierten unter Zuschauern zahlreiche Diskussionen über die realistische Darstellung des medizinischen Milieus, insbesondere bezüglich der Organspende-Thematik. Interessant ist auch, dass der SFB nur ein Jahr nach der Ausstrahlung mit dem ORB zum Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) fusionierte, wodurch „Filmriss“ zu einem der letzten eigenständigen SFB-Tatorte zählt.
Besetzung
Till Ritter – Dominic Raacke
Felix Stark – Boris Aljinovic
Dr. Meister – Ulrich Tukur
Lutz Weber – Ernst-Georg Schwill
Thea Winter – Naomi Krauss
Leon Mickler – Ralf Richter
Sarah von Saaslow – Neza Zelbus
Alex Barold – Gennadi Vengerov
Wiegand – Veit Stübner
Kareen Brandner – Ellen Ten Damme
Stab
Kamera – Frank Brühne
Regie – Ralph Bohn
Buch – Horst Freund
Erstausstrahlung der Tatort – Folge „Filmriss“: 18.08.2002
Bilder: RBB
Ich sehe ganz gern die Berliner Tatorte, und dieser hatte eine ganz ungewöhnliche Handlung!
Ritter als Hauptverdächtiger in Haft durch Intrige des tatsächlichen Mordanstifter, der alles als Schachspiel sah!
Ich werde den Film bei mir auf der HP unter xxx mit Screenshots und Text nacherzählen.
Q52
So schnell kann es gehen, ein paar K.O. Tropfen, eine ermordete Frau und Herr Hauptkommissar Ritter wandert in des Gefängnis, wirklich gelungene Story.
Medioker, aber einmal kann man ihn ansehen.
Spannende Story! Gut gemacht!
klasse tatort! den berliner gucke ich sowieso am liebsten!
Diesen Tatort Nummer 508 habe ich noch in Erstausstrahlung gesehen. Zwei Hauptkommissare der Berliner Mordkommission, natürlich Ritter und Stark, ermitteln. Ja, aber wie denn! Miteinander, gegeneinander, füreinander. Unrealistisch, aber unterhaltsam. Nicht jeder Tatort-Krimi muss ja nach Gerichtsfällen nachgespielt werden und der gerne gezeigte Sozial-Kitsch muss auch nicht ständig sein. Ich meine, ein solider gedrehter Sonntags-Krimi. Ehrlich. P.S. : Und wenn nicht gerade ein Beamter der Mordkommission beteiligt gewesen wäre, würde dieser Tatort-Spielfilm doch noch realistische Abläufe aufzeigen. Ändere somit meine zuvor getätigte Äußerung.